Ist es verwerflich zu der Vorliebe für Menschen mit einer Behinderung zu stehen?

Ich möchtes eines sofort klar stellen: Ich reduziere keinen Menschen auf seine Behinderung, sondern stelle Persönlichkeit, Ansichten und gemeinsame Interessen in den Vordergrund. Ich würde mich also nie auf eine Frau einlassen, nur weil sie ein Handicap hat, sondern weil ich von ihrer Art angetan bin. Meine vorherige Partnerin hat sich stets als Ballast bezeichnet, doch ich machte ihr stets klar, dass man es als sowas nicht sieht, wenn man den anderen liebt.

Zu einer Beziehung gehört für mich auch ganz klar die Sexualität und zu meinem Glück hatte diese auch bei meiner Partnerhin einen höheren Stellenwert. So wie ich allerdings mein Leben für sie anpasse, so passierte dies auch mit meinen Vorlieben. Ich möchte (hier öffentlich) nicht zu sehr ins Detail gehen, aber als Switcher hatte es plötzlich einen besonderen Reiz, eben von einer gehandicapten Frau dominiert zu werden. Ich erfüllte jeden Wunsch/Befehl, die Pflege und Hilfe bei den täglichen Anliegen erfüllte ich gerne, denn ich liebte ihr es zu dienen, genauso wie mich ihre Hilflosigkeit anmachte, wenn ich sie dominiert habe. Selbstverständlich immer im Einverständnis.

Schon bevor man sich das erste mal getroffen hatte und lange eine online Beziehung hatte, passte ich meine Fantasie eben ihrem Handicap an. Etwas was ich unterschätzte: Da alle Fantasien ihr Handicap mit einschlossen, wurde ich mit der Zeit etwas umgepolt und muss mir wohl eingestehen fast schon einen "Fetisch" angeeignet zu haben? Irgendwann sagte ich ihr, dass ich zwar auch ohne Behinderung genau so lieben würde, aber ihr Körper auch einen besonderen Reiz für mich hat und ich mit "normalen" Frauen nichts mehr anfangen könnte. Sie war etwas platt und fand mein Empfinden sehr ungewöhnlich, hatte aber natürlich auch nichts dagegen.

Irgendwann ging die Beziehung leider auseinander, doch ihre Spuren blieben. Selbst beim späteren Pornokonsum waren Suchbegriffe wie "wheelchair" etc. keine Seltenheit. Nur bin ich sehr im Zwiespalt wie ich mit dieser entwickelten Neigung umgehen soll. Zum einen denke ich, ich reduziere einen Menschen dann eben doch etwas darauf, da ich neue Partnerin mit Handicap bevorzugen würde, zum anderen denke ich jedoch auch, ein Mensch sollte sich doch auch mit Behinderung sexy/attraktiv finden können und was sollte dagegen sprechen, wenn das der Partner dann ebenso anziehend findet.

Wie würdet ihr damit umgehen, wenn euch der Partner diese Vorliebe offenbart? Ein paar Meinungen dazu würden mich interessieren. Ich weiß eben nicht, ob ich meine Einstellung als Problem betrachten sollte oder als etwas, zu dem ich einfach stehen sollte.

Antworten

  • Verwerflich ist deine Neigung nicht. Die meisten werden damit wohl nicht zurecht kommen, weil es nicht in ihr Weltbild passt.
    Aber jeder trägt sein Päckchen. Zwei könnten glücklich werden, wenn einer offen ist, sind Sichtweise zu ändern. Ich wünsche dir viel Glück dabei.
  • einbein hat geschrieben:
    Verwerflich ist deine Neigung nicht. Die meisten werden damit wohl nicht zurecht kommen, weil es nicht in ihr Weltbild passt.
    Aber jeder trägt sein Päckchen. Zwei könnten glücklich werden, wenn einer offen ist, sind Sichtweise zu ändern. Ich wünsche dir viel Glück dabei.


    +1
    Absolut treffend formuliert.
  • OT
    gibt es jetzt schulnoten? 😛
  • k.obus hat geschrieben:
    OT
    gibt es jetzt schulnoten? 😛


    😆 😆 😆 😆
    Nein, das ist keine Schulnote. Die +1 hat einfach nur die Bedeutung, dass sozusagen eine weitere Person es genau so sieht 😆
  • OT
    man lernt nie aus - neue beitragsbewertung im forum 😉
  • Lieber maskierter Fuchs
    Wenn alles so ist wie du es schreibst ( und ich will es mal so glauben) zeugt es von einer
    gewissen Reife
    Deine spezielle Neigung nennt man Ameloismus ( wurde in diesem Forum auch schon kontrovers diskutiert)
    Es ist ( wie zb Homosexualität )eine Veranlagung und keine Krankheit
    Somit ist auch klar das du es nicht verdrängen oder verleugnen kannst.
    Wie bei der Homosexualität gibt es leider Menschen die das nicht einordnen können.
    So rate ich dir zu Fingerspitzengefühl wann wo und wie du dich äusserst.
    Solange es aber kein ungutes Gleichgewicht ( Missbrauch) gibt darfst du es ausleben.
  • Masked Fox hat geschrieben:
    (.....)
    Wie würdet ihr damit umgehen, wenn euch der Partner diese Vorliebe offenbart? Ein paar Meinungen dazu würden mich interessieren. Ich weiß eben nicht, ob ich meine Einstellung als Problem betrachten sollte oder als etwas, zu dem ich einfach stehen sollte.


    Solche Fragen sind eigentlich wenig zielführend weil jeder dazu eine andere Meinung hat und man das nur im persönlichen Gespräch erörtern kann.
    Und warum ist für dich die Meinung anderer wichtig? In meinen Augen schwingt da etwas Unsicherheit mit. Warum?
    Millionen andere haben auch irgendeinen Fetisch oder Vorlieben, wie machen die das, die lernen jemand kennen und führen den anderen behutsam in ihre Welt ein.
    Ich vermute, das Problem ist weniger diese Vorliebe, sondern ganz allgemein die Frage der Persönlichkeit, wie jemand halt so ist. Wenn der Charakter stimmt, würde vielleicht auch eine Frau nicht abgeneigt sein, selbst wenn sie sonst nicht begeistert davon wäre.

    Ich würde das aber nicht mit der begehrten Zielgruppe besprechen, sondern eher mit Artgenossen in den entsprechenden Foren, die es sicher irgendwo gibt. Und wenn dir das alles zu sehr an die Nieren geht, dafür gibt es spezialisierte Therapeuten, wie Sexualtherapeuten, so jemand kann dir Antworten oder Hilfestellungen geben, die kein Forum geben kann.

  • Masked Fox hat geschrieben:
    Ich möchtes eines sofort klar stellen: Ich reduziere keinen Menschen auf seine Behinderung, sondern stelle Persönlichkeit, Ansichten und gemeinsame Interessen in den Vordergrund. Ich würde mich also nie auf eine Frau einlassen, nur weil sie ein Handicap hat, sondern weil ich von ihrer Art angetan bin. Meine vorherige Partnerin hat sich stets als Ballast bezeichnet, doch ich machte ihr stets klar, dass man es als sowas nicht sieht, wenn man den anderen liebt.

    Zu einer Beziehung gehört für mich auch ganz klar die Sexualität und zu meinem Glück hatte diese auch bei meiner Partnerhin einen höheren Stellenwert. So wie ich allerdings mein Leben für sie anpasse, so passierte dies auch mit meinen Vorlieben. Ich möchte (hier öffentlich) nicht zu sehr ins Detail gehen, aber als Switcher hatte es plötzlich einen besonderen Reiz, eben von einer gehandicapten Frau dominiert zu werden. Ich erfüllte jeden Wunsch/Befehl, die Pflege und Hilfe bei den täglichen Anliegen erfüllte ich gerne, denn ich liebte ihr es zu dienen, genauso wie mich ihre Hilflosigkeit anmachte, wenn ich sie dominiert habe. Selbstverständlich immer im Einverständnis.

    Schon bevor man sich das erste mal getroffen hatte und lange eine online Beziehung hatte, passte ich meine Fantasie eben ihrem Handicap an. Etwas was ich unterschätzte: Da alle Fantasien ihr Handicap mit einschlossen, wurde ich mit der Zeit etwas umgepolt und muss mir wohl eingestehen fast schon einen "Fetisch" angeeignet zu haben? Irgendwann sagte ich ihr, dass ich zwar auch ohne Behinderung genau so lieben würde, aber ihr Körper auch einen besonderen Reiz für mich hat und ich mit "normalen" Frauen nichts mehr anfangen könnte. Sie war etwas platt und fand mein Empfinden sehr ungewöhnlich, hatte aber natürlich auch nichts dagegen.

    Irgendwann ging die Beziehung leider auseinander, doch ihre Spuren blieben. Selbst beim späteren Pornokonsum waren Suchbegriffe wie "wheelchair" etc. keine Seltenheit. Nur bin ich sehr im Zwiespalt wie ich mit dieser entwickelten Neigung umgehen soll. Zum einen denke ich, ich reduziere einen Menschen dann eben doch etwas darauf, da ich neue Partnerin mit Handicap bevorzugen würde, zum anderen denke ich jedoch auch, ein Mensch sollte sich doch auch mit Behinderung sexy/attraktiv finden können und was sollte dagegen sprechen, wenn das der Partner dann ebenso anziehend findet.

    Wie würdet ihr damit umgehen, wenn euch der Partner diese Vorliebe offenbart? Ein paar Meinungen dazu würden mich interessieren. Ich weiß eben nicht, ob ich meine Einstellung als Problem betrachten sollte oder als etwas, zu dem ich einfach stehen sollte.


    Ich tät sagen, das es zu aller erst auf die Frage ankommt, wie es zu der Vorliebe kommt.

    Wenn jemand aufgrund seines Verhaltens bei nicht Behinderten "nicht landen kann" aber festellt das Behinderte offener für eine solche Beziehung zu ihm sind, ist nichts dagegen zu sagen. Entsteht die Vorliebe aber daraus, das man festellt, das Beziehungen zu Behinderten einfacher zu haben sind...... bekommt sowas einen merkwürdigen Beigeschnack...... der einem ... wenn es so sein sollte... hoffentlich bewußt wird, bevor wer schaden erleidet. Das muß dann jeder für sich selbst entscheiden, möglichst bevor andere die Initiative ergreifen.

    😀 Helmut
  • Sonderanfertigung hat geschrieben: (.......) Ich würde das aber nicht mit der begehrten Zielgruppe besprechen, sondern eher mit Artgenossen in den entsprechenden Foren, die es sicher irgendwo gibt. Und wenn dir das alles zu sehr an die Nieren geht, dafür gibt es spezialisierte Therapeuten, wie Sexualtherapeuten, so jemand kann dir Antworten oder Hilfestellungen geben, die kein Forum geben kann.

    ich glaube auch daß in diesem forum eine hilfe nicht gegeben werden kann.
  • Sonderanfertigung hat geschrieben:
    [...]
    Und warum ist für dich die Meinung anderer wichtig?
    [...]
    Ich würde das aber nicht mit der begehrten Zielgruppe besprechen, sondern eher mit Artgenossen in den entsprechenden Foren, die es sicher irgendwo gibt.

    Am Ende meines ersten (vielleicht etwas zu langen) Beitrages ist eine Frage explizit an die Zielgruppe gerichtet worden. Ich hatte mich nicht grundlos entschlossen, sie hier zu posten. Andere mit dieser Vorliebe oder einen Therapeuten werde ich nicht aufsuchen.

    Ich selbst wollte mir einen Eindruck machen, wie die Reaktion eines solchen Geständnis wäre. Es ist eben ein Unterschied ob man mit jemanden zusammen kommt und das Handicap duldet oder ob man sich daran sexuell erregt. Ich könnte mir eben vorstellen das jemand der unglücklich mit seinem Handicap ist und vielleicht sogar sein Leben verteufelt kein Verständnis für jemanden hätte, der es als Bereicherung sieht, wenn auch nur im sexuellen Sinne. Dazu noch meine Angst das sich jemand darauf reduziert fühlen könnte, obwohl es das letzte ist, was ich vermitteln wöllte. Schließlich geht es mir immer noch um den Menschen.

    Denn für mich gibt es eben 2 Optionen. Entweder es zu verheimlichen und die Partnerin wenn überhaupt nur etwas erahnen lassen. Schließlich dreht sich der Sex ja nicht nur ums Handicap. Oder aber ganz offen damit umgehen und auf Verständnis hoffen. Der Grund wieso ich es meiner ehemaligen Freundin gesagt habe hatte eigentlich nur die Absicht etwas die Selbstsicherheit zu stärken und den Zweifel zu verinngern, ich könnte eine Frau ohne Handicap bevorzugen, da sie immer dachte ich verdiene etwas besseres. Für mich war sie so wie sie ist perfekt.

    Vielen Dank an alle die bisher geantwortet haben, auch wenn ich nicht auf alles einging. Bitte versteht das ich mir nur Eindrücke holen wollte. Ich selbst bin mit meiner Vorliebe im reinen, möchte daran auch nichts ändern. Ich mache mir nur manchmal zu viele Gedanken, bin vielleicht auch etwas zu Einfühlsam? Ob ich ein Geständnis ablege, werde ich individuell bei der Partnerin entscheiden. Eben dann, wenn ich denke sie damit nicht zu verletzen.

    Da die ein oder andere private Nachricht mit zögerlichen Fragen eingetrudelt ist: Ihr könnt mich gerne alles Fragen, egal ob öffentlich oder privat, falls euch Fragen bei der Thematik aufgekommen sind.

    Habt einen schönen Tag und lieben Gruß,
    Masked Fox


  • Masked Fox hat geschrieben:
    Irgendwann ging die Beziehung leider auseinander, doch ihre Spuren blieben. Selbst beim späteren Pornokonsum waren Suchbegriffe wie "wheelchair" etc. keine Seltenheit. Nur bin ich sehr im Zwiespalt wie ich mit dieser entwickelten Neigung umgehen soll. Zum einen denke ich, ich reduziere einen Menschen dann eben doch etwas darauf, da ich neue Partnerin mit Handicap bevorzugen würde, zum anderen denke ich jedoch auch, ein Mensch sollte sich doch auch mit Behinderung sexy/attraktiv finden können und was sollte dagegen sprechen, wenn so etwas der Partner dann ebenso anziehend findet.


    Ich kann das alles sehr gut nachvollziehen, da ich eine Phase hatte, wo ich ähnlich "getickt" habe. Und ja, ich finde es ebenso sehr schwierig damit umzugehen, bzw. darüber zu reden mit jemanden. Es kann jedoch helfen z.b. mit einem guten Freund oder einen guten Freundin genau darüber zu sprechen. Sexualität ist so vielfältig wie die Natur selbst, ich finde es schade, wenn Menschen einen dafür in eine Schublade stecken.