Gibt es hier körperlich behinderte Eltern?

MyHandicap User
MyHandicap User ✭✭✭
bearbeitet 4. Nov 2021, 08:29 in Familie & Kinder
Ich bin Mitte 20 und seit einigen Jahren mit meinem Freund zusammen. Ich habe das FFU-Syndrom. Mir fehlt der rechte Arm (unterhalb des Ellenbogens) und das rechte Bein (oberhalb des Knies). Meinen Alltag bewältige ich komplett ohne Hilfe anderer. Auto fahren, Arbeiten, Haushalt, etc. - alles kein Problem.
Nun habe ich jedoch vermehrt einen Kinderwunsch. Gibt es hier vielleicht Eltern mit einer ähnlichen Einschränkung? Vor allem der fehlende Arm macht mir im Hinblick auf das Hochheben des Kindes sorgen.
Ich wäre sehr dankbar darüber, wenn ihr mir eure Erfahrungen als behindertes Elternteil schildern könntet. Habt ihr Hilfsmittel benötigt?

Einen sonnigen Tag und viele Grüße

Antworten

  • Ich wüsste jetzt nicht, wo das Problem sein sollte. Die andere Hand funktioniert doch uneingeschränkt? Und da Dunja damit lange genug lebst, wirst du wissen, wie du damit zurecht kommst.
    Eine gescheite Prothesenversorgung wäre sicher hilfreich.
  • Guten Morgen Xamin,

    mir fehlen keine Gliedmaßen, habe aber eine Tetraspastik, die vorallem die rechte Körperhälfte betrifft und mein rechter Arm durch Spastiken gern "ausfällt", also verkrampft und kraftlos wird. Und 2 Kinder, wo meine nähere Umgebung mit ziemlichen Unbehagen schaute, ob ich das wohl alles schaffen könnte, zumal ich von jeher alleinerziehend bin.

    Ja, man schafft es! Meine Kinder sind jetzt fast 6 und 8 Jahre alt und finden ihre Handicap-Mama cool. 😀

    Was mir sehr geholfen hat war eine Familienhebamme; diese betreuen einem i.d.R. bis zum ersten Lebensjahr des Kindes und schauen mit Euch zusammen, was kannst Du, was brauchst Du und wie kann sie sonst helfen. Diese sitzen beim Gesundheitsamt der jeweiligen Stadt.

    Besondere Hilfsmittel hatte ich keine; dafür aber z.B. einen Ring-Sling zum Tragen und draussen stillen, in der Wohnung einen Stubenwagen mit Rollen zum Ablegen und ein gut gepolstertes Stillkissen zum guten Ablegen des Kindes beim Stillen zuhause. Je grösser ein Kind dann wird, desto leichter wird auch der Umgang. So wurden meine Kinder zu Beginn des Beikost-Alters in der Autoschale auf dem Fussboden gefüttert; Sitzen und Hochstuhl ging noch nicht, im Arm füttern auch nicht, also dann so.

    Gerade wenn Dein Partner uneingeschränkt mitzieht, wird ein Kind keine "Belastung", sondern eine Bereicherung, vorallem, wenn Du selbstbestimmt lebst und arbeitest.

    Liebe Grüße,

    Mondblume
  • Danke Mondblume
    Finde deine Antwort hilfreich .
    Kannst du dein Porträtbild bitte noch richtig drehen ?
  • colores hat geschrieben:
    Danke Mondblume
    Kannst du dein Porträtbild bitte noch richtig drehen ?


    Hey Colores,

    mein Profilbild ist so schon richtig. 😉

    Unsere Siam dreht sich gern auf den Rücken oder auf die Seite und schaut einen an.

    Eben typisch Katze. 😀

    Liebe Grüße,

    Mondblume
  • Vielen Dank für die Rückmeldungen!
    Mondblume du machst mir wirklich Mut. Gerade weil auch meine nähere Umgebung sehr skeptisch ist, mache ich mir da besonders Gedanken drüber.
    Immerhin betrifft das nicht nur mich, sondern dann eben auch meinen Partner und das Kind.
    Mich erleichtert es aber ungemein, zu wissen, dass du das so wunderbar gemeistert hast/meisterst.
    Also werde ich mir den Wunsch wohl doch nicht aus dem Kopf schlagen müssen.
    Ich werde beim Gesundheitsamt nachfragen, vielleicht haben die auch noch ein paar Informationen für mich 😀

    Liebe Grüße


  • Hallo Xamin,

    ich denke nicht, dass das ein Problem sein sollte. Ich würde das vorher unbedingt mit deinem Partner absprechen. Klar gibt es Dinge, die du nicht so erledigen kannst, wie able-bodies. Aber du wirst schon einen Weg finden, denn anscheinend meisterst du den Alltag auch mit links (heh- entschuldige bitte das Wortspiel 😉). Viel Glück für deine Zukunft!
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