Ich fange an zu weinen und weiß nicht, warum
Hallo, im vorraus schonmal eine Warnung: Der Text ist relativ lang.
Ich bin 16 Jahre alt, und gehe momentan in die 11. Klasse. Mein Problem ist, dass ich öfters anfange zu weinen, obwohl ich selbst keinen Grund dazu sehe. Dies habe ich eigentlich schon immer. Ich bin sehr schüchtern und in der Grundschule habe ich mich fast nie getraut mich zu melden. Deswegen haben mich oft die Lehrer einfach drangenommen, obwohl ich es nicht wollte und dann habe ich immer geweint. Manche der Lehrer haben sich dann aufgeregt und gesagt, ich soll damit aufhören, doch ich konnte nicht.
Als ich dann auf die weiterführende Schule kam, lief alles besser als vorher. Ich kannte kaum jemanden und habe mir deshalb selbst gesagt, dass ich nochmal von vorn anfange und es hat auch ganz gut geklappt. Ich habe sehr gute Noten gehabt und habe mich mit jedem gut verstanden. Ich hatte eine Freundin, die sehr selbstbewusst war und dadurch habe ich auch langsam mehr Selbstbewusstsein bekommen.
In der 7. Klasse hatte ich einen Streit mit dieser Freundin. Wir haben uns auch eilig wieder vertragen aber danach trotzdem ziemlich schnell voneinander abgewandt. Ich habe eine neue gute Freundin gefunden, doch diese war genauso schüchtern wie ich. Sie meldet sich nie und ich habe auch aufgehört mich zu melden, weil ich immer mehr an mir gezweifelt habe (ich finde selbst keinen genauen Grund dafür). Und da hat es wieder angefangen mit den weinen. Wirklich geweint habe ich zwar nicht mehr, wenn ich einfach aufgerufen wurde, aber jedes mal habe ich starkes Herzklopfen, werde komplett rot im Gesicht und fühle, wie mir die Tränen in die Augen steigen.
Das ist bis heute so. Oft weiß ich die Antwort auf die Frage, die mir gestellt wird, kann sie schnell sagen und der Unterricht geht weiter, doch manchmal, weiß ich die Antwort nicht, sitze da nur und bin still, weil ich das Gefühl habe, dass wenn ich jetzt anfange zu sprechen, sofort in Tränen ausbreche. Doch nicht nur im Unterricht habe ich das Problem. Außerhalb des Unterrichts hatten wir mal so ein Berufsberatungsgespräch und auch da musste ich fast anfangen zu weinen. Ich habe die ganze Zeit versucht mich abzulenken indem ich die Ärmel meines Pullis hoch und runter schiebe. Meinen Zopf festmache oder mit meinen Fingern rumfummel. Die Frau war auch ganz nett und hat auch keine unangenehmen Fragen gestellt, aber trotzdem war es genauso, wie im Unterricht.
Außerhalb von zu hause kann ich das weinen immer unterdrücken aber sobald ich zu Hause mit meinen Eltern reden muss, nicht mehr. Ich rede gerne mit meiner Mutter oder auch meinem Stiefvater, der schon relativ früh, nachdem sich meine Eltern getrennt haben, mit meine Mutter zusammen kam (ich war 4 1/2, hatte noch ein Jahr Kontakt mit meinem Vater, ab dann bis heute nicht) über belangloses Zeug. Mit meiner Mutter noch öfter als mit ihm, weil ich einfach einen besseren Draht zu ihr habe. Manchmal kommt es allerdings zu Situationen, wo sie mit mir reden wollen und da fängt es schon an. Allein, wenn sie sagen, dass wir mal reden müssen steigen mir die Tränen in die Augen. Und relativ schnell nachdem meine Eltern angefangen haben zu reden, weine ich. Manchmal beruhige ich mich davor wieder, weil es nur um irgendwas angenehmes geht, worüber ich gerne rede, aber meistens eher nicht.
Dass ich soviel weine ist aber nicht das einzige, was mich belastet.
Außer dem habe ich sehr Probleme mit meinem Selbstbewusstsein und, dass ich zu sehr darüber nachdenke, was andere über mich denken. Ich gehe zum Beispiel nicht Inliner fahren, weil ich meine, dass ich es nicht kann, und nicht möchte, dass die Leute der Nachbarschaft über mich denken, dass ich gar nichts kann, weil ich mit 16 nicht mit Inlinern fahren kann. Außerdem gehe ich ungerne schwimmen, weil ich die ganze Zeit darüber nachdenke, wie mich die anderen sehen. Ich könnte noch viele Beispiele nennen, wie dass ich mich sogar unwohl fühle, wenn ich auf meinem Schulweg an anderen Leuten vorbei gehe, weil ich auch da überlege, was sie über mich denken, aber ich denke das reicht zur Veranschaulichung. Allein jetzt gerade mache ich mir sorgen, dass das hier später irgendwo steht, wo ich es nicht haben wollte, weil ich zu dämlich war, es richtig zu machen.
Des weiteren fühle ich mich unter großen Menschenmassen unwohl und lehne viele ab. In meiner Schule bin ich im Schulsanitätsdienst und in den Pausen können wir uns in einem bestimmten Raum aufhalten und sobald Leute in diesem Raum sind, die ich nicht unter meinen Freunden zähle, fühle ich mich unbehaglich. Wenn diese Jünger sind als ich, bin ich manchmal sogar ziemlich gemein und sage so etwas wie, "könnt ihr nicht woanders hingehen?". Ich muss ehrlich zugeben, dass ich gegenüber viel jüngeren immer ziemlich vorlaut bin, doch sobald die Personen nur ein wenig jünger sind als ich, traue ich mich nicht mehr zu reden. So kommt es auch, dass ich mit den meisten aus meiner Klasse noch nie gesprochen habe.
Mit etwad älteren Menschen, die mir sympathisch erscheinen, kann ich wieder reden. Doch sobald eine Person meiner Meinung nach auch nur ein bisschen Macht ausstrahlt und für mich so aussieht, als würde sie mich kritisch beurteilen, habe ich große Probleme auch nur mit dem reden anzufangen.
Außerdem kann ich den meisten Personen nicht in die Augen schauen. Zumindest nicht, wenn sie mich auch anschauen, und wenn ich es kann, dann nicht lange.
Ich glaube, dass das ein großes Problem in der Zukunft werden kann, sobald es auf die Abiturphase zugeht und hoffe auf Ratschläge. Außerdem würde es mich sehr wundern, wenn ich depressiv wäre, denn eigentlich bin ich ein fröhlicher Mensch und lache sehr viel. Manchmal habe ich zwar auch Tage, wo ich sehr gereizt bin, oder Abends an irgendwas denken muss, was mich zum weinen bringt, aber ich bin so jemand, der sich über die Mädchen aufregt, die meinen, dass sie ja so ein schlimmes Leben haben und gerade mal 16 sind. Besonders bei denen, wo ich weiß, dass die kein schlimmes Problem haben. Oder über die Mädchen die erstens so sind, wie gerade beschrieben, und sich nicht helfen lassen wollen und das dann noch in der Schule erzählen, als wäre es ein Witz.
Ist zwar ein bisschen lang, aber ich wollte es so gut beschreiben, wie es geht.
Ich bin 16 Jahre alt, und gehe momentan in die 11. Klasse. Mein Problem ist, dass ich öfters anfange zu weinen, obwohl ich selbst keinen Grund dazu sehe. Dies habe ich eigentlich schon immer. Ich bin sehr schüchtern und in der Grundschule habe ich mich fast nie getraut mich zu melden. Deswegen haben mich oft die Lehrer einfach drangenommen, obwohl ich es nicht wollte und dann habe ich immer geweint. Manche der Lehrer haben sich dann aufgeregt und gesagt, ich soll damit aufhören, doch ich konnte nicht.
Als ich dann auf die weiterführende Schule kam, lief alles besser als vorher. Ich kannte kaum jemanden und habe mir deshalb selbst gesagt, dass ich nochmal von vorn anfange und es hat auch ganz gut geklappt. Ich habe sehr gute Noten gehabt und habe mich mit jedem gut verstanden. Ich hatte eine Freundin, die sehr selbstbewusst war und dadurch habe ich auch langsam mehr Selbstbewusstsein bekommen.
In der 7. Klasse hatte ich einen Streit mit dieser Freundin. Wir haben uns auch eilig wieder vertragen aber danach trotzdem ziemlich schnell voneinander abgewandt. Ich habe eine neue gute Freundin gefunden, doch diese war genauso schüchtern wie ich. Sie meldet sich nie und ich habe auch aufgehört mich zu melden, weil ich immer mehr an mir gezweifelt habe (ich finde selbst keinen genauen Grund dafür). Und da hat es wieder angefangen mit den weinen. Wirklich geweint habe ich zwar nicht mehr, wenn ich einfach aufgerufen wurde, aber jedes mal habe ich starkes Herzklopfen, werde komplett rot im Gesicht und fühle, wie mir die Tränen in die Augen steigen.
Das ist bis heute so. Oft weiß ich die Antwort auf die Frage, die mir gestellt wird, kann sie schnell sagen und der Unterricht geht weiter, doch manchmal, weiß ich die Antwort nicht, sitze da nur und bin still, weil ich das Gefühl habe, dass wenn ich jetzt anfange zu sprechen, sofort in Tränen ausbreche. Doch nicht nur im Unterricht habe ich das Problem. Außerhalb des Unterrichts hatten wir mal so ein Berufsberatungsgespräch und auch da musste ich fast anfangen zu weinen. Ich habe die ganze Zeit versucht mich abzulenken indem ich die Ärmel meines Pullis hoch und runter schiebe. Meinen Zopf festmache oder mit meinen Fingern rumfummel. Die Frau war auch ganz nett und hat auch keine unangenehmen Fragen gestellt, aber trotzdem war es genauso, wie im Unterricht.
Außerhalb von zu hause kann ich das weinen immer unterdrücken aber sobald ich zu Hause mit meinen Eltern reden muss, nicht mehr. Ich rede gerne mit meiner Mutter oder auch meinem Stiefvater, der schon relativ früh, nachdem sich meine Eltern getrennt haben, mit meine Mutter zusammen kam (ich war 4 1/2, hatte noch ein Jahr Kontakt mit meinem Vater, ab dann bis heute nicht) über belangloses Zeug. Mit meiner Mutter noch öfter als mit ihm, weil ich einfach einen besseren Draht zu ihr habe. Manchmal kommt es allerdings zu Situationen, wo sie mit mir reden wollen und da fängt es schon an. Allein, wenn sie sagen, dass wir mal reden müssen steigen mir die Tränen in die Augen. Und relativ schnell nachdem meine Eltern angefangen haben zu reden, weine ich. Manchmal beruhige ich mich davor wieder, weil es nur um irgendwas angenehmes geht, worüber ich gerne rede, aber meistens eher nicht.
Dass ich soviel weine ist aber nicht das einzige, was mich belastet.
Außer dem habe ich sehr Probleme mit meinem Selbstbewusstsein und, dass ich zu sehr darüber nachdenke, was andere über mich denken. Ich gehe zum Beispiel nicht Inliner fahren, weil ich meine, dass ich es nicht kann, und nicht möchte, dass die Leute der Nachbarschaft über mich denken, dass ich gar nichts kann, weil ich mit 16 nicht mit Inlinern fahren kann. Außerdem gehe ich ungerne schwimmen, weil ich die ganze Zeit darüber nachdenke, wie mich die anderen sehen. Ich könnte noch viele Beispiele nennen, wie dass ich mich sogar unwohl fühle, wenn ich auf meinem Schulweg an anderen Leuten vorbei gehe, weil ich auch da überlege, was sie über mich denken, aber ich denke das reicht zur Veranschaulichung. Allein jetzt gerade mache ich mir sorgen, dass das hier später irgendwo steht, wo ich es nicht haben wollte, weil ich zu dämlich war, es richtig zu machen.
Des weiteren fühle ich mich unter großen Menschenmassen unwohl und lehne viele ab. In meiner Schule bin ich im Schulsanitätsdienst und in den Pausen können wir uns in einem bestimmten Raum aufhalten und sobald Leute in diesem Raum sind, die ich nicht unter meinen Freunden zähle, fühle ich mich unbehaglich. Wenn diese Jünger sind als ich, bin ich manchmal sogar ziemlich gemein und sage so etwas wie, "könnt ihr nicht woanders hingehen?". Ich muss ehrlich zugeben, dass ich gegenüber viel jüngeren immer ziemlich vorlaut bin, doch sobald die Personen nur ein wenig jünger sind als ich, traue ich mich nicht mehr zu reden. So kommt es auch, dass ich mit den meisten aus meiner Klasse noch nie gesprochen habe.
Mit etwad älteren Menschen, die mir sympathisch erscheinen, kann ich wieder reden. Doch sobald eine Person meiner Meinung nach auch nur ein bisschen Macht ausstrahlt und für mich so aussieht, als würde sie mich kritisch beurteilen, habe ich große Probleme auch nur mit dem reden anzufangen.
Außerdem kann ich den meisten Personen nicht in die Augen schauen. Zumindest nicht, wenn sie mich auch anschauen, und wenn ich es kann, dann nicht lange.
Ich glaube, dass das ein großes Problem in der Zukunft werden kann, sobald es auf die Abiturphase zugeht und hoffe auf Ratschläge. Außerdem würde es mich sehr wundern, wenn ich depressiv wäre, denn eigentlich bin ich ein fröhlicher Mensch und lache sehr viel. Manchmal habe ich zwar auch Tage, wo ich sehr gereizt bin, oder Abends an irgendwas denken muss, was mich zum weinen bringt, aber ich bin so jemand, der sich über die Mädchen aufregt, die meinen, dass sie ja so ein schlimmes Leben haben und gerade mal 16 sind. Besonders bei denen, wo ich weiß, dass die kein schlimmes Problem haben. Oder über die Mädchen die erstens so sind, wie gerade beschrieben, und sich nicht helfen lassen wollen und das dann noch in der Schule erzählen, als wäre es ein Witz.
Ist zwar ein bisschen lang, aber ich wollte es so gut beschreiben, wie es geht.
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Antworten
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Liebe Amadahy
Zuerst einmal willkommen bei uns im Forum. Ich finde es übrigens bemerkenswert, wie offen und auch klar du dich hier geäussert hast. Ich selbst habe mit 16 Jahren weit weniger Selbstverständnis an den Tag gelegt.
Vieles das du in deinem Post beschrieben hast, weist darauf hin dass du eine introvertierte Person bist. Also beispielsweise das du eher grosse Menschenmengen meidest und lieber unter Personen bist, die du bereits kennst. Ich bin mir auch sicher, dass dies kein Problem für dich in der Zukunft darstellen wird, denn es gibt viele Personen mit einer introvertierten Persönlichkeit. Es kann natürlich sein, dass du nach dem Abi eher eine Karriere verfolgst, welche mit deinem Charakter und deiner Person übereinstimmt, aber dass liegt ganz in deiner Hand.
Vielleicht gibt es ja jemanden an deiner Schule, mit dem du über diese Gedanken reden kannst, also jemanden dem du genug vertaust. Ob du depressiv bist oder nicht, kann ich dir nicht beantworten, aber ich glaube nicht. Du siehst dich mit Unsicherheiten konfrontiert, welche in deinem Alter viele haben, nur drücken Sie diese teilweise anders aus.
Gibt es jemanden an deiner Schule, mit dem du glaubst über deine Situation reden zu können? Darüber hinaus kannst du natürlich auch hier im Forum weiter deine Fragen stellen.
Mit besten Grüssen
Sandro
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