Kollegin unverschämt, weil ich behindert bin - was tun?

Ich arbeite zur zeit an einer Hochschule in einem Projekt, das sich mit schulischer Inklusion befasst. Ich hatte mich gerade wegen der Thematik auf die stelle beworben, da ich selbst schwerbehindert bin und nach meinem Hochschulstudium unbedingt in dem Bereich arbeiten wollte, da Bildungs- und Berufsförderung von Behinderten Schwerpunkt meines Studiums war. Es wurde ebenfalls eine Kollegin für das Projekt angestellt, die vorher schon als Hiwi an der Hochschule tätig war, mit der Begründung "sie war gerade da".
Anfangs lief es super, bis sich immer mehr zeigte, dass sie mir absichtlich wichtige Informationen vorenthielt, oder Ergebnisse von mir vor versammelter Mannschaft durch den Kakao zog, obwohl ich sie vorab um ihre Meinung zu meinen Ausführungen geben hatte und sie diese als "ist doch in Ordnung" mir gegenüber außerte. dazu muss ich sagen, dass sie durch ihren Hiwi-Job deutlich mehr Erfahrung in Projektarbeit hat als ich, während ich nur Aushilfsjobs im Einzelhandel hatte und sie an der Hochschule arbeitet an der sie studiert hat, während ich zunächst 6 Monate gependelt bin und von 2 Monaten von einem Bundesland ins Andere gezogen bin, um hier zu arbeiten.
Gestern mussten wir im Rahmen der Projektarbeit einen Termin wahrnehmen, bei dem ich sie gebeten hatte, zusammen hinzufahren, da ich Schwierigkeiten mit dem Ein- und Aussteigen aus Zügen habe, aufgrund meiner Beeinträchtigung. Dies wollte sie nicht. Leider geschah dass, was ich befürchtet hatte, ich konnte das Gleis nicht rechtzeitig wechseln bzw. der Zug fuhr ohne mich ab. Vorort hat mich die Kollegin entschuldigt, wofür ich ihr auch dankbar war. Als wir dann nach dem Termin zurück zum Bahnhof gingen, bat ich darum, bei solchen Terminen künftig zu zweit hinzufahen, dass wollte die Kollegin nicht und setzte noch hinterher "Nicht mein Problem.", als ich ihr sagte, sie wisse dass ich Schwierigkeiten beim Gehen und Ein- und- Aussteigen hätte.
Ich war so geschockt von dieser Aussage, dass ich am Bahnhof von meiner Kollegin abrückte und so weit wie möglich wegging. Ich konnte und wollte sie in diesem Moment nicht sehen.
Heute erfuhr ich, dass sie gestern nach unserer Ankunft noch unseren Vorgesetzten kontaktiert hatte und behauptet hätte, ich hätte sie bei dem Termin vor Ort angeschnauzt. Diese Lüge hat mich ehrlich gesagt weniger getroffen als der Satz "Nicht mein Problem." Von diesem Ereignis und den Attacken gegen mich, berichtete ich heute erstmals meinen Vorgesetzten.
Die Kollegin hat direkt unser Büro verlassen nachdem ich aus dem Büro useres vorgesetzten rauskam und meinte nur sie könne bei "so aggressiv-passiver Atmosphäre nicht arbeiten und verließ das Büro, noch bevor ich meinen Laptop ausgepackt hatte.
ich weiß einfach nicht, wie ich mit der Kollegin umgehen soll, zumal mich die Aussage, dass meinen Beeinträchtigung mit "nicht mein Problem" wirklich richtig getroffen und gekränkt hat.

Antworten

  • Hallo Sunny,
    was erwartest du nun von uns?
    Viele nichtbehinderte können und wollen sich nicht in die Lage von Behinderten hineinversetzen.
    "Nicht mein Problem" ist eine typische , wenn auch zickige, Aussage welche ja eigentlich auch stimmt.
    Ich vermute du hast dich mit deiner Behinderung noch nicht richtig arrangiert daß du so schnell verletzt bist.
    Steigerung des Selbstbewusstsein ist jetzt das A und O was du angehen solltest.
    Und noch etwas, bist du Gottes Kind so helf dir selber.
    Rudi
  • Hallo Sunny,

    Rudi hat ganz recht, du mußt dein Selbstbewußtsein stärken und dann verlass dich nur auf dich und nicht auf andere.

    Ich weiß wovon ich rede, denn ich hatte kein bisschen Selbstbewußtsein, was ich nach dem Unfall erst so richtig spürte.
    Ich musste lernen mich durchzusetzen bei vielen Problemen die jetzt da waren, denn ich hatte niemanden, der es für mich tat.
    Es war hart, aber ich lernte mich durchzubeißen und hab mir auch nichts mehr gefallen lassen.

    Es braucht alles Zeit, aber auch du kannst alles schaffen. Hilfe braucht man nicht zu erwarten, denn wenn einer helfen will, macht er es von sich aus.

    Du machst das schon.

    LG Marry
  • Hallo Sunny,

    wie meine Vorschreiber schon sagten, Selbstbewusstsein wäre gut und Helfen mußt du Dir selbst - Das kann kein anderer für dich machen.

    Sie hat erkannt wie wenig du selbst mit deiner Situation umgehen kannst und nutzt das natürlich aus. Sie verteidigt nur ihren Job, das ist im wirklichen Leben so und nicht verboten.Du solltest dir deiner Stärken bewusst werden und solche Sprüche nicht unkomentiert lassen! Sonst gehst du unter, bzw. du wirst eine Scheisszeit im Berufsleben haben.

    Mfg Leser

  • Hoi Sunny

    Selbstbewusstsein aufbauen sich sagen ich schaffe das.
    Schauen das man in seinen Leben selbstständig wird dieses bleibt im Leben, so wenig wie nötig an Hilfe im Anspruch nimmt.
    Besorge dir das Hilfsmittel was es dir erleichtert in den Zug ein und aus zusteigen, im übrigen kann man der Deutschen Bahn eine Hilfe beantragen die einem in den Zug rein und raus hilft.
    Ein Hilfsmittel wäre glaub ich besser, vielleicht sieht deine Kollegin dich als Konkurrentin und ist deswegen so zu dir.
    Suche ein Gespräch mit der Kollegin wenn diese dann nicht einlenkt, und dich versteht, dann lass sie links liegen, so wie sie es mit dir macht.
    Helfe dir selbst im Leben dann musst du dich nicht auf andere verlassen, es ist schwierig aber man kann es schaffen.

    LG Heaven
  • Was hast du am Ende gemacht?
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