Kitakind sel. Mutismus 50% und H

MyHandicap User

Hallo zusammen,

ich möchte einmal nachfragen, ob ihr ein paar Anregungen zu meinem Fall habt.

Mein Sohn (6J) hat nach 2 schweren Anfällen vor 2 J einen Entwicklungsstillstand/Rückstand mit Sprachstörungen erlitten und die Diagnose vom SPZ sel. Mutismus (komplexe Form der Angststörung) + Sprachentwicklungsstörung bekommen. Er hat ca 1,5 Jahren kaum mit uns geredet und seit 3 Monaten spricht er wieder viel mit uns aber nicht mit Fremden. Er hat vor 6 Monaten 50% und H bekommen und ich habe vor paar Wochen einen Änderungsbescheid gestellt auf H und B und vielleicht unglücklich aber damit begründet, dass er in einen Sprachheilkindergarten wechselt und wenn er nächstes Jahr in die Schule geht, wäre er auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Ich habe kein Auto und Schule liegt etwas weiter entfernt.
Er ist dieses Jahr zurückgestellt worden,da er den Schultest nicht bestanden hat und auch das Gesundheitsamt ihn nicht als schulreif sieht. Er hat nur über Kuscheltiere kommuniziert und die Kuscheltiere haben auf die Lösungen gezeigt. Teilweise spricht so verwaschen, dass wir ihn nicht verstehen.er benötigt evt auch Schulassistenz.

Ich bin der Meinung,dass ihm B zu H zusteht, da er wegen seiner Angststörung nicht draussen spricht und niemanden um Hilfe bitten kann und auch keinen Notruf absenden kann (telefonieren kann er nicht) und somit im Bus oder Bahn hilflos ist.Motorisch könnte er alleine ein und aussteigen aber auch das würde er sich nicht trauen.Falls ihn jemand anspricht, wird er erstarren und nichts sagen.

Macht es Sinn, hier weiter dran am Merkmal B zu bleiben oder bei Ablehnung einfach 1-2 Jahre zu warten und dann neuen Antrag zu stellen? Ich sehe andere Kinder, die schon in der ersten Klasse alleine mit dem Bus nach Hause fahren müssen. Mit meiner Tochter (8J) werde ich es auch in paar Monaten üben und sie wird mit ihrem Bruder dann nächstes Jahr zusammen nach Hause fahren. Doch ich möchte ihr nicht die Verantwortung für ihren Bruder geben.

Ich überlege auch, den Bescheid rückwirkend auf 1.1.2016 zu stellen, da er 2016 den zweiten status epil. erlitten hat und danach ging es bergab. Leider wurde erst im 11/2017 vom SPZ eine Diagnose erstellt und mir fehlen die Argumente für die Rückwirkung. Mein Lohnhilfesteuerverein hat dazu geraten,da unsere Kosten 5000-7000 EUR pro Jahr für Therapien/Arztbesuche etc .betragen. Unser Sohn ist privat versichert ohne Beihilfe,daher tragen wir 25 % aller Therapiekosten/Medikosten selber.

Vielen dank
Lydia

[Gelöschter Benutzer]

Hallo blue79,

hier einige Gedanken aus meiner Sicht als Epi mit G, aG und B sowie vielen Jahren als Sonderpädagoge:
+ Die Entscheidung Richtung Sprachheilkindergarten/SPZ ist sicher gut. Sollte es die nächstgelegene passende Einrichtung sein, dürfte in diesem Fall auch eine Schülerbeförderung von Tür zu Tür kein Problem werden. Einfach mal mit der Leitung oder Gemeinde sprechen.
+ War/ist der Sohn bei einem Facharzt (z.B. Kinder- und Jugendpsychiater oder Neurologe) in Behandlung? Entsprechende Gutachten sollte auch das Versorgungsamt erhalten oder sogar anfordern.
+ Beim Arzt auch einmal das Thema Pflegegrad ansprechen. Das würde dann über die Pflegekasse/Krankenkasse laufen.

Ja da kommt schnell ein ganzes Bündel zusammen. Das alles kostet Kraft und einen langen Atem. Als 'Stärkung' dazu empfehle ich den Anschluss an eine Selbsthilfegruppe in der Nähe. Gerade von betroffenen Eltern gibt es oft die besten Tipps. Und für aktuelle und künftige rechtliche Auskünfte/Probleme wäre der Beitritt zu einem Verband wie VDK oder SoVD auch zu überlegen.

Jetzt aber erst einmal gute Wünsche und viel Erfolg für den jungen Mann.
waldi14 aus Bayern

MyHandicap User

Hallo Lydia,

es ist für mich schwer zu beantworten.

Hier ein Link zu dem Thema Mutismus.

http://www.mutismus-forum.de/

Gruß Wessi

MyHandicap User

Vielen Dank für die Tips und Anregungen.
Ich denke, ein Sozialverband kann uns bei rechtlichen Angelegenheiten unterstützen.

Unser Sohn wird auch vom SPZ betreut und wurde dort getestet und sie haben die Schulrückstellung vorgeschlagen. Alternative Wechsel in eine Sprachgrundschule,da wir aber nicht in deren Einzugsgebiet wohnen, durften wir uns auch nicht dort anmelden. Es ist auch ok, weil es lag kein Beförderungsvertrag der Gemeinden vor und wir hätten eine reine Fahrtzeit mit Bussen und Bahnen von einer Stunde hin und zurück gehabt. Vorausgesetzt ich fahre nicht zurück und verbringe den Vormittag in Schulnähe, ansonsten wäre ich 4 Std am Tag mit Busfahren beschäftigt. Und die Rückeinschulung wäre in einer Grundschule dort im anderen Stadtteil gewesen (alles zu weit weg), die nur mit dieser Sprachheilschule kooperiert.

Somit bin ich komplett zufrieden mit der Rückstellung und dann nächstes Jahr schauen, ob er Assistenz braucht oder nicht.

Es sind so viele Infos , Anträge und Therapien und Gespräche, aber mit der Zeit werde ich schon da durchblicken
Euch ein schönes Wochenende,
lydia

Blitz

Hallo Lydia
So wie ich das von der Sprachheilschule St.Gallen in erinnerung habe sind da die Kinder jeden morgen von allen möglichen richtungen mit Schulbussen eingesammelt worden und am Abend wieder heim gebracht worden bis zur 4.Klasse,wenn nötig auch länger. Weiss nicht mehr wie das gegangen ist. Das wir immer den richtigen Schulbus erwischt haben. Bis wir selber wussten in welchen Bus wir einsteigen mussten.
Aber das mit den Schulbus von daheim zur Schule und zurück finde ich sehr gut. Erkundige dich ob es sowas auch bei der Sprachgrundschule gibt, wo für euch in frage käme und von wem das dass gezahlt werden muss.
Das andere kenne ich nicht mit Assizens zur Schule und in der Schule mit Assizens sein.
Wenn er aber so weit ist das er genung lesen kann und die Zeit ein bischen kennt, schauen das er auch lernt den Fahrplan lesen. Das gibt egstrem freiheit finde ich wenn man weiss ich kann, allein mit dem Zug, Bus, Tram fahren. Und nicht immer auf andere angewiesen ist.
Vieles ist zwar anderst in Deutschland aber, sehr vieles ist änlich so das ich denke das meine erfahrungen dir doch ein wenig weiter helfen.
Lg Blitz