Nicht in die Behindertenwerkstätte, da es keine Hilfestellung bei der Treppe gibt

Guten Tag!
Ich habe ein Problem! Meine Schwester wohnt seit 10 Monaten bei mir im Mehrfamilienhaus in einer schönen Wohnung auf der 1. Etage. Sie war bis zum Einzug immer "relativ" selbstständig, trotz geistiger Behinderung, Blindheit und leichter Gehbehinderung und besucht seit fast 30 Jahre eine Behindertenwekstätte. Kurz nach dem Einzug wurde bei ihr Krebs festgestellt. Der Krebs hat schon gestreut, daher ist sie unheilbar krank und hat eine stark verkürzte Lebenserwartung. Zunächst ging es ihr noch ganz gut. Ob sie ihre Situation erfassen kann bezweifel ich, aber vieleicht ist es auch besser so. Sie bekamm Chemo, Bestrahlung, Antikörper also das volle Programm, was sie Körperlich sehr geschwächt hat, ein Besuch der Behindertenwerkstätte war nicht mehr möglich. Ihr ging es sehr schlecht, sie musste sogar künstlich ernährt werden und wir sind davon ausgegangen das es bald mit ihr zuende geht. Zu allem Übel ist sie auch noch gestürzt und hat sich einen Bruch am Lendenwirbel zugezogen (Die Knochen sind durch die Behandlungen sehr porös), seither kann sie schlechter Laufen und ist nun auf einen Rollator angewiesen bzw. bei weiteren Strecken auf einen Rollstuhl. Insgesamt hat sie sich in den letzen 2 Monaten wieder gut erholt. Die Medikamente sind auf ein Minimum reduziert worden, künstliche Ernährung erfolgt nur noch 2 mal wöchentlich, da sie wieder angefangen hat zu Essen. Es war schwierig sie zu essen zu bewegen, da sie weder Hunger noch Apetit hat. Ihre Motivation in der ganzen Zeit war das sie wieder zu ihren Leuten in die Werkstatt möchte. Zuhause ist es nach all den Monaten viel zu langweilig. Die Betreuer ihrer Gruppe möchten uns unterstützen und haben zugestimmt das sie wieder arbeiten kommen kann. solange wie es Gesundheitlich geht. Ihr geht es wider Erwartes wieder ziemlich gut, sie kann sich wieder selbstständig in ihrer Wohnung bewegen, benötigt keine rundumdieuhr Begleitung mehr, aber das was geblieben ist, ist die Unsicherheit beim Laufen. Sie geht nun, wie viele Blinde am Arm oder benötigt als Hilfsmittel einen Rollator. In der Werkstatt bewegt sie sich daher nur noch mit Begleitung. Bisher habe ich sie in die Werkstatt gefahren da ich Urlaub hatte. Heute wurde sie das erste mal von einem Taxiunternehmen mit Begleitperson transportiert, das von der Werkstätte beauftragt worden ist. Heute morgen habe ich sie an ihrer Wohnungstüre abholen lassen. Die Werkstatt hat dies nun verboten das sie an der Wohnungstüre abgeholt wird, da es versicherungtechnisch nicht abgesichtert ist das sie beim Runter und Raufsteigen der Treppe Hilfe erhält (sie hält sich mit der einen Seite am Geländer und für die andere Seite benötigt sie eine Hand oder einen Arm als Stütze). Das Problem ist aber das niemand zu den Abhol- und Bringzeiten im Haus ist, so dass sie nun die Werkstätte nicht besuchen kann. Sie wird quasi nur aus dem Auto heraus gelassen, mit viel wohlwollen zur Haustüre begleitet (selbst das bräuchten sie angeblich auch nicht), sie dann vor der Haustüre im Erdgeschoß stehen gelassen. Beim Treppen auf und abstieg hilft niemand! Ihr wird es nicht ermöglicht in ihre Wohnung zu kommen. Sie ist 100% Schwerbehindert mit Blindheit, AG und auch auf Begleitperson angewiesen und hat nun auch Pflegegrad 4 und das Arbeiten in einer Behindertenwerkstätte scheitert am wenigen Sekunden Morgens indem sie die Treppe runter begleitet werden muss und Nachmittags wieder nach oben. Das kann doch nicht sein, oder? Ich bin Schockiert und gleichzeitig sauer. Hatte schon überlegt ob ich einen Krankentransport beauftragen soll, aber den müssen wir dann selber bezahlen, das sehe ich irgendwo nicht ein, da die Fahrt nicht das Problem ist. Vieleicht kann mir jemand Helfen und einen Tipp geben was ich mach kann. 😡

Antworten

  • Hallo Camikatze82,

    so ganz kenne ich mich in deiner Lage leider auch nicht aus, aber was den Versicherungsschutz angeht, ihr könntet eine private Unfallversicherung abschliessen. Klar, das kostet auch wieder Geld, aber vielleicht gibt es ja billige und im Fall der Fälle kommt die dann für Stürze und Behandlungskosten auf. Und habt ihr bei euch einen SPDI in der Nähe? Der Name ist ein wenig abstoßend, aber da kann man auch ohne psychische Probleme hingehen und die haben wirklich allerhand Tips und Adressen, wo man sich hinwenden kann und was man in solchen Fällen machen kann.

    lg Joy




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