Online-Petition: Keine Zwangseinweisungen behinderter Menschen in Heime!

MyHandicap User

Ich weiß nicht, ob auf diese Petition schon jemand hingewiesen hat, aber ich finde das ist eine, die jeder von uns mitzeichnen sollte. Der Titel ist vielleicht etwas reißerisch, aber im Grunde ist es ja eine Art Zwangseinweisung.

https://www.change.org/p/keine-zwangseinweisungen-behinderter-menschen-in-heime

MyHandicap User

Der Link geht nicht
Ich finde das Thema Zwangseinweisung sehr Heikel. Eigentlich plädiere ich dafür das der Mensch soviel und so lange wie möglich das Recht auf Selbstbestimmung hat .
Die Erfahrung hat mich aber auch gelehrt das es Sondersituationen gibt in denen man den Menschen vor sich selber schützen muss . Bei einem extremen schizophrenen Schub, oder bei einem epileptischen Anfall kann der Betroffene sich selbst das nötige Medikament nicht mehr selber verabreichen.

vokal

So funzt es :
www.change.org/p/keine-zwangseinweisungen-behinderter-menschen-in-heime

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MyHandicap User

Hast du die Petition gelesen Jenner?
Es geht nicht darum, dass Menschen von einem Arzt zwangeingewiesen werden dürfen. Wer für sich oder andere eine Gefahr darstellt, muss manchmal gezwungen werden Hilfe zu bekommen.
In der Petition geht es darum, dass Menschen mit einer körperlichen Behinderung die Mittel gestrichen werden, wenn eine Heimunterbringung günstiger ist.

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MyHandicap User

Das ist natürlich was ganz anderes . Ich habe nun den Text gelesen und sofort unterschrieben .

MyHandicap User

Ach du warst das. Hatte nicht genau hin geschaut und dachte Jenner hatte das geschrieben.

MyHandicap User

Ich habe die Petition gelesen.
Bin selber für das selbstbestimmte Leben.
Kenne auch die diversesten Lebenskonstellationen wo Menschen gezwungen sind in "Heimen" untergebracht werden.

Aber so eine Form der Petition, mit dieser Form der Begründung, ist eine falsche Stimmungsmache gegen Lebensumstände wo viele Dinge in der Vergangenheit wohl schief gelaufen sind. Eine Petition, die zu einem "lebenswertes & menschliches betreuten Wohnen garantiert" wäre mir wesentlich lieber gewesen. Unsere Grundgesetze und auch weiterführende Gesetze (SGB IX und Gleichstellungsgesetze, Pflegegesetze) geben ausführliche anti Einweisungsvoraussetzungen bereits vor.

Es sollten lieber Petitionen verfasst werden, die ein "Mindeststandard" der Betreuung fordern (qualifizierte Betreuer, Mitarbeiter von "betreuten Wohnanlagen" usw.) Denn auch die Personen in den "Team Wallraff - Reporter Undercover" (RTL - Reportagesendung) verdeutlichen, das die behinderten Personen in einer betreuten Wohnanlage richtig untergebracht sind, jedoch die Betreuung nicht die richtige ist und das die behördlichen Kontrollen versagt haben . Ich bin fest der Meinung, das unselbständige behinderte Personen eine Form der Betreuung, wie in einer gut funktionierten betreuten Wohnanlage, die richtige Form der "Heimunterbringung" ist.
Die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben wird hierdurch eher gewährleistet als ein alleiniges Leben in irgendeiner Wohnung.
Es ist nun einmal für Demenz, Alzheimer, psychisch Erkrankungen und andere Schwerstbehinderungen im Bereich der körperlichen Gesundheit nachvollziehbar, das ein betreutes Wohnen sinnvoll ist.

In einer betreuten Wohnanlage werden notwendige Hilfen eher erkannt (bei qualifizierten Mitarbeitern) und umgesetzt als bei einem alleinigen Wohnen. Da weitere Hilfen immer beim Kostenträger beantragt werden müssen, dies ist bei einem betreuten Wohnen nicht der Fall. Hier werden die Hilfen, soweit möglich, unmittelbar gegeben wobei die Anträge bereits parallel beantragt werden.

So eine pauschalierte Petition ist daher eine reine Stimmungsmache ohne die persönlichen Hintergründe eines Menschen zu beachten.
Das im ländlichem Raum oft eine "ortnahe betreutes Wohnen" nicht möglich ist, da es meist an der Infrastruktur der Gemeinden und Kommunen es fehlt, ist eher ein Skandal. (Das ist ein seeeehr weitreichendes Thema)

Gruß
rollispeedy