Bitte um Rat,

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Hallo erst mal an alle,
ich hoffe, dass hier manche von euch mit der entsp. Erfahrung mir helfen können:
Zu mir: 44 J/w AE und berufstätige Mutter, meine Scheidung liegt fast 9 Jahre zurück.

Zu ihm: 50J/ , sitzt vor 30 Jahren im Rollstuhl mach einem Unfall, hat aus einer 10jähriger Beziehung eine Tochter 20 Jahre.

Zu uns beiden 😀
Wir kennen uns seit knapp 2 Jahren nicht aus dem RL und nicht aus SB. Ich hatte damals eine Anzeige für langfristige erotische Treffen. Der hat mich ganz nett angeschrieben und dann haben wir telefoniert und er erzählte mir von seiner Situation. Ich hatte ein sehr gutes Gefühl und keinerlei Berührungsängste ihn zu treffen und kennenlernen. Kurz darauf haben wir uns bei ihm getroffen, er war mir sehr sympathisch und wir sprachen, bzw. er viel mehr über sich, sein erstes Thema war seine Beziehung mit der Mutter seines Kindes: Er wollte nie Kinder aber der hatte ihr ihren Wunsch erfüllt ,dann wortwörtlich:" Ich habe sie in einer Disco kennengelernt.....sie ist/war leider dick... hatte massive psychische Probleme..... unsere Tochter hat dadurch auch welche bekommen..etc."
Das alles kam mir igw. komisch vor, dachte aber da ich soo lange Single gewesen war und lange davor verheiratet, und ich so was nicht aus meinen Bekanntenkreis kannte, ich sollte nicht so alles überbewerten, schließlich ist das ja seine Vergangenheit vor über 10 Jahren und der gefiel mir sonst in allen Bereichen, ist sehr selbstständig und intellektuell sind wir auf der gleiche Wellenlänge, so meine Wahrnehmung.,,
Wir kamen uns näher und es war wunderschön, ich hab mich noch nie so innig gefühlt und offen. Wir trafen uns ca.2x pro Woche und es hing fast immer von mir ab wegen meinen Kindern und meinem Alltag.


Mein Problem ist folgendes: Ich denke, da es so unverbindlich begann, hörte ich ihm am Anfang immer zu, gleichzeitig aber nervte es mich,dass er immer von seiner ex. redete und über Dinge die in der Vergangenheit liegen und somit habe ich mich zwar immer gefreut mich mit ihm zu treffen, wir haben wirklich uns sonst gut verstanden und schöne Zeit verbracht, mit der Zeit aber habe ich meine Gefühle ihm gegenüber nicht mehr so frei mitteilen können, da ich immer dran denken muss, wie sehr ihm seine Vergangenheit beschäftig und ich mich sonst von seinem Alltag ausgeschlossen vorkam.Verlieren wollte ich ihn nicht zu Anfang, ich habe mich in ihn verliebt. Einmal fragte er mich, ob ich gerne wüsste woran ich bei ihm wäre, meine Antwort darauf war weder ja noch nein. Ich könnte seine Frage nicht ernst genug nehmen.
Zu bemerken sei folgendes: ganz am Anfang, habe ich ihm sehr viel mitgeteilt über meine glücklichen Empfindungen bei ihm, irgendwie kam darauf nie eine ähnliche Antwort. Maximal ein " schön"!

Hat jemanden ähnliche Erfahrungen erlebt? Ich denke nämlich darüber nach, dass ich leider "Schluss" mache, aber auch das fehlt mir nicht leicht, wenn ich mich frage: Wie sollte ich es denn tun, wenn es sowieso keine Beziehung ist im klassischen Sinn. Traurig alles.
Sorry für den langen Text

P.S. Nicht Muttersprachlerin 😀

Antworten

  • Hallo...Ich übersetze deinen Nick mal mit : Nahe Bei
    Das heisst aber noch nicht mitten drinn . Einfach ist deine Situation wirklich nicht . So wie ich es sehe bist vor allem Du die Person die sich über eure Beziehung Gedanken macht. Zu einer Partnerschaft gehören aber BEIDE darum heisst es auch Beziehungsarbeit !!! Du möchtest WAHR GENOMMEN WERDEN . Das ist offensichtlich nicht der Fall . Solange er der Vergangenheit nachhängt ist er nicht bereit für NEUES. Ich würde die Beziehung nicht sofort lösen aber IHM ein Ultimatum stellen wenn IHM wirklich etwas an der Beziehung liegt kann ER auch daran arbeiten .
    Eine Empfehlung ist sich mit der Transaktionsanalyse zu beschäftigen. Das bekannteste Buch heisst : Ich bin OK Du bist OK.es gibt aber noch unzählige Folgebücher die alle das selbe schreiben.
    Ich wünsche dir Weisheit und Geduld , du schaffst das.... und wenn er es auch schafft ist freue ich mich.
    Du kannst mir auch PN schreiben.

  • Hallo,

    eine schwierige Situation....

    Ich denke daß ihr sehr unterschiedlich seid, in Eurem Wesen und in Euren Erwartungen, auch wenn es velleicht intelektuelle Ähnlichkeiten gibt
    Dein Herz möchte in einem Zuhause ankommen, seines möchte seine Ruhe vor allem und jedem, ohne Verantwortung, aber dennoch nicht ganz alleine sein. Es ist doch völlig normal daß auch Du Interesse an Deiner Persohn und als Frau spühren möchtest, daß Du auch wahrgenommen werden möchtest.
    Auch wenn es hart klingt, aber ich vermute daß ihm an Dir persöhnlich garnicht viel liegt. Ich vermute daß er wegen der Behinderung in einer Art emotionaler Abhängingkeit steckt und Angst hat ganz alleine dazustehen. Ich könnte mir sogar vorstellen daß er gerne Schluss machen würde, den Schritt aber selbst nich tun möchte oder nicht kann.

    Ich selbst stecke in einer ähnlichen Situation fest, wenn auch aus teils anderen Gründen........ durch Krankheit (Depression) von der Lebensgefährtin finanziell abhängig, psychisch zu schwach um ein Ende zu setzen da ich einen Neuanfang kaum packen würde. Es ist keine Liebe oder tiefe Zuneigung da, höchstens ein freundschaftliches Zusammenleben wie mit einem WG-Mitbewohner oder Geschwister. Ich kann ihr auch kaum auf Gefühlsäusserungen antworten, auch nur höchstens ein "schön" oder sonst ein Wort der zukenntnisnahme. Es gibt zwar kaum Streit, aber ihre negative Art zieht mich immer weiter runter. Sie redet immer nur über negative Dinge, als sich über positive Sachen zu erfreuen..... und ich schenke lieber den positiven Dingen meine Aufmerksamkeit.
    Im tiefsten Inneren hoffe ich vermutlich daß sie Schluss macht, weil mir die Kraft fehlt.
    Vielleicht ist es bei Deinem "Freund" auch so ?

    Ich kann Dich verstehen, denn das würde mir auch nicht reichen..... und was ich momentan habe reicht mir auch nicht.
    Ich will mehr, viel mehr.......und mit jedem Tag mehr sagt mir eine innere Stimme daß ich die Beziehung beenden muss um gefühlsmässig nicht für immer kaputt zu gehen.
    Eine richtige Partnerschaft auf gleicher emotionaler und gefühlsmässiger Ebene, ein Geben und Nehmen, das stell ich mir für die Zukunft vor. So wie jetzt möchte ich nicht alt werden.

    Ich wünsche Dir viel Kraft für Deine Entscheidung.
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