Pregabalin (Lyrica) Entzug nach Kurzzeiteinnahme - Übelkeit?!

Ich habe gegen (durch Burnout ausgelöste) Schlaf- und Angststörung Lyrica (75mg) verschrieben bekommen und dieses für ca. einen Monat (mit einigen wenigen/einzelnen Tagen Unterbrechung) jeweils Abends genommen. Dadurch wurden die Angst-/Anspannungszustände tatsächlich besser und ich konnte zum ersten Mal seit langer Zeit wieder durchschlafen. Da Lyrica bei mir jedoch nicht nur sehr starke Kopfschmerzen, sondern ein permanentes Gefühl "neben mir zu stehen" sowie viele weitere Nebenwirkungen hatte, habe ich es langsam ausgeschlichen indem ich die Kapseln aufgebrochen und deren Inhalt immer weiter reduziert habe (erst halbiert, dann gedrittelt, geviertelt...).

Dies hat einigermassen gut funktioniert und ich konnte seit meiner aller letzten Dosis vor einer Woche sogar 2-3 Nächte durchschlafen. Ich habe zwar wieder einige Beschwerden, die seit dem Absetzen zurückgekehrt sind (oder durch den Entzug ausgelöst wurden) - alles in allem geht es mir jedoch besser und ich fühle mich wohler als während der Lyricaeinnahme.

Nun plagt mich jedoch seit ein paar Tagen eine Übelkeit, die mehrmals täglich ohne bestimmten Grund auftritt und dann wieder verschwindet sowie (nicht häufig aber doch) ein Gefühl es würde etwas über meine Kopfhaut streichen (in etwa so, als wenn einem ein Käfer über das Haar am Kopf krabbelt).

Können dies noch immer Auswirkungen des Pregabalinentzugs sein? Ich hatte vor einer Woche von einer viermalig eingenommenen 18mg Dosis auf 0mg gewechselt - eigentlich müsste das Medikament den Körper doch bereits verlassen haben? Oder hat der Wirkstoff bereits nach einer so kurzen Einnahme dazu geführt, dass die Neurotransmitterausschüttung "umprogramiert" wurde und sich die neurologischen Prozesse nun erst erholen müssen? Wie lange muss ich in diesem Fall noch mit Entzugserscheinungen rechnen?

Antworten

  • Hallo,

    ich habe auch Lyrica genommen und keinerlei Entzug beim langsamen ausschleichen mit Arztbegleitung gehabt. Ich habe das Zeugs fast ein Jahr genommen.

    Den Unfug mit den Kapseln aufmachen und dann immer weniger... den solltest du auf gar keinen Fall machen. Je nach Kapselart ist die Retardierung damit aufgehoben und es kann schwerste Vergiftungen zur Folge haben. Im leichtesten Fall nur Wirkungslosigkeit. Wie du auf die mit Verlaub bescheuerte Idee gekommen bist, ist mir echt schleierhaft, nachdem dein Text mit Fachbegriffen gespickt ist. Es gibt nur wenige Kapseln, die man aufmachen und auflösen kann, um sie z. B. mit Sondenkost über Magensonden oder PEGs zu verabreichen und da sollte man immer Rücksprache mit dem Arzt oder dem Apotheker halten.

    Nach einem Monat der Einnahme von 75mg pro Tag ist ein Entzug äußerst unwahrscheinlich, selbst wenn man die Kapseln von jetzt auf gleich absetzt.

    Bitte nicht nachmachen!

    Jumanji
  • Hallo,

    auch ich habe Lyrica nehmen müssen .Morgens 75 und Abends 75mg wegen einer cervikalen Myelopathie. Ich durfte die Tabletten von jetzt auf gleich absetzen und hatte keine Probleme. Von Retardkapseln halte ich nichts. Kläre wirklich mit Deinem Arzt ab ob Du sie absetzen darfst oder auf eine leichtere Dosierung umstellen kannst in Tablettenform z.B.25mg. Liebe Grüße Peggi
  • Bitte kläre unbedingt mit deinem Arzt ab, ob die die Kapseln zerbrechen darfst (bei allen Tabletten steht dies in Beipackzettel). Bei vielen Tabletten ist ein Zerteilen verboten, da die Hülle den Zeitpunkt der Resorption bestimmt (früher oder später im Verdauungszyklus).

    Wenn ich mich recht erinnere ist Lyrica ein retardiertes Medikament. Das bedeutet, dass die Tablette über einen gewissen Zeitraum seine Wirkung entfaltet. Wenn du nun nur den Inhalt ohne Hülle schluckst wird der ganze Wirkstoff auf einmal frei gesetzt. Lasse dir das am besten noch einmal vom Arzt oder Pharmazeuten erklären (ob ich alles richtig wiedergegeben habe).
    Die Lyrica Tablette zu halbieren ist auf jeden Fall keine gute Idee.
  • Hi,

    ich kenne das mit den Entzugserscheinungen sehr gut.
    Ich habe vor Lyrica zahlreiche Medikamente ausprobiert und ich muss sagen, dass Lyrica das einzige war, welches ich überhaupt einigermaßen vertragen habe. Somit war das für mich eine beschlossene Sache.
    Ich wurde high. Lyrica-high heißt es auch im Netz. Und das ist das, was gerade sehr sensible Menschen abhängig werden lässt. Ich war in meiner Blase. Es ist wirklich wie ein Schutz empfunden worden. Jetzt nehme ich seit fast einem Jahr gar nichts mehr.
    Ich konnte dank Lyrica mich vollkommen "normal" unter Menschen bewegen. Keine Panik, kein Herzrasen und Gedankenkreisen. Lyrica hat mich komplett ausgenockt.

    Ich habe damals 150 mg eingenommen und unvernünftig wie ich bin, einfach von jetzt auf gleich abgesetzt. Die ersten Wochen waren die Hölle. Die Entzugserscheinungen sind bei Lyrica wirklich extrem. Stärker als bei Benzos. Ich kann jedem nur empfehlen es langsam und kontrolliert ausschleichen zu lassen.


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