Alternativen zur meiner jetzigen Tätigkeit - Bitte um Lösungsvorschläge

Hallo zusammen,

ich bin neu hier. Durch eine zufällige Recherche bin ich auf die Seite My Handicap aufmerksam geworden. Zu meiner Person

Mitte 30
habe eine icp - Gehbehinderung von Geburt
arbeite momentan Vollzeit und bin im öffentlichen Dienst tätig.


ich habe eine Ausbildung zur Bürokauffrau mit IHK Abschluss und verfüge über Fremdsprachenkenntinsse Englisch, Spanisch,

meine momentane Arbeit ist körperlich sehr anstrengend für mich, da es eine reine sitzende Tätigkeit ist. Meine Aufgabe ich es Daten zu erfassen mit Hilfe eines Korrekturprogrammes. Wir haben eine tägliche Zielsetzung ( an Stückzahl) im Tausenderbereich welche wir schaffen müssen. Dadurch, dass es eine monotone Arbeit ist und keine Bildschirmabeitspausen erlaubt sind ist die Arbeit sehr anstrengend. Ich hatte mal gefragt in Absprache mit meinen Kolleginnen - waren damals zu 8, ob wir bzgl Bildschirmarbeitspausen uns einsetzen damals hieß ja klar machen wir. Als es zur Ansprache kam und ich den Chef diesbezüglich fragte, stand ich alleine an der Front. Aber wie gesagt aus Erfahrungen habe ich gelernt. Nun bin ich Einzelkämpferin und vertaue mich nur einzelen Kollegen an. Einen Pausenraum haben wir nicht nur eine Teeküche, diese wird aber nur zum Teekochen benutzt. Da die Zielsetzung immer mal wieder hochgesetzt wird und ich es jetzt schon gesundheitlich merke aufgrund meiner Behinderung habe ich mir bereits Rat geholt. Die zuständige Stelle meinte :Teilhabe am Arbeitsleben da ich aber bereits mehrmals beim Arbeitgeber angefragt habe bzgl Alternativen hiess es damals nur wir habe keine Alternativen für Sie. Wie gesagt auf der Datenerfassungsstelle habe ich meine unbefristete Stelle - aber was nutzt eine unbefristete Stelle wenn ich diese nicht 10 Jahre oder mehr ausüben kann. ?An den ifd. habe ich mich damals bzgl eines ergonomischen Arbeitsplatzes in Verbindung gesetzt und fühlte mich im Stich gelassen. Nach über 2 Jahren mit viel Bürokratie habe ich dann von einem anderen Träger meinen ergonomischen Arbeitsplatz bekommen. Ich bin d.h. dem ifd. eher kritisch gegenübergestellt und frage mich natürlich welchen Einfluss der ifd auf den AG hat hinsichtlich einer leidensgerechteren Arbeit .

Meine Möglichkeiten:

Weiterbildung
Reduzierung der Stundenanzahl
Jobwechsel und damit Auflösung des unbefristeten Vertrags.

da es heutzutage sehr schwer ist einen unbefristeten Vertag zu bekommen bin ich noch zögerlich bzgl , Auflösung.
Bei einer neuen Stelle heisst es wieder sich zu behaupten, Unsicherheit wie geht es weiter Übernahme ja/ nein.
ich habe sowieso das Gefühl, dass Menschen mit Behinderung mehr leisten müssen und ständig mit Menschen ohne Behinderung verglichen werden. Wie sollen wir da nur bestehen.? Bei meinem letzten Arbeitgeber, wo der Vertag leider befristet war, war dies nicht der Fall mit den ständigen Vergleichen sondern eher eine Wertschätzung der individuellen Arbeiten der AN. Ich hoffe, dass beim nächten AG die Konditionen eher für mich unter dem Strich stimmen.

Würde mich über Lösungsvorschläge freuen.

Gruss

Sonne777

Antworten

  • Hallo,

    habe deinen Text von oben bis unten durchgelesen und bin immer wieder davon fasziniert, das es im öffentlichen Dienst diese Arbeitsverhältnisse gibt. Kenne ich eher aus der freien Privatwirtschaft nur.

    Welche Möglichkeiten du hast, hast du unter anderem ja bereits selber genannt.
    Ich persönlich halte den IFD für eine sehr gute Anlaufstelle aber muss auch gestehen, der IFD ist nur so gut wie der Sachbearbeiter an den man gerät.
    - Der IFD hat weitreichende Kompetenzen und auch Möglichkeiten.
    Zum Beispiel: Beratungen vor Ort am Arbeitsplatz, Vermittelt aktuelle und bestehende Förderprogramme für Arbeitnehmer "und" Arbeitgeber . Unterstützt die Arbeitsplatzsuche eines behinderten Menschen in zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit. Schaltet sich auch ein, wenn es Probleme am Arbeitsplatz gibt und nimmt eine Moderatorenstellung zwischen den Konfliktparteien ein ....usw. (aber alle Dinge nur, wenn der IFD informiert wird)

    Mal eine Nachfrage, regulär sind die meisten im öffentlichen Dienst auch gewerkschaftlich organisiert, ....gibt es eine Mitarbeitervertretung bei euch....

    Zu den Bildschirmarbeitsplätzen, lt. deiner Ausführung, sind auch BG - Regeln /Richtlinien zu beachten, wer achtet denn hier auf die Einhaltung (Hier sind lt. BG-Richtlinien Sicherheitsbeauftragte im Unternehmen/Dienststelle zu benennen)
    Hier gibt es tolle und interessante BG-Lehrgänge, eventuell meldest du dich mal dazu an. Der Arbeitgeber kann dir das nicht immer verweigern.
    Selbst mal einen Bildungsurlaub nach dem Bildungsurlaubsgesetz (BiUrlG) zu machen, der unabhängig vom gesetzlichen Urlaub ist, kann dir weitere Infos zu deiner Arbeit bringen.

    ....
    mir fällt noch einiges dazu ein...

    jedoch mit einem hast du Recht, dein Arbeitsplatz solltest du behalten. Ein neuer Arbeitsplatz heißt - auch neuer Anlauf ...und vieles geht nur von vorne los.


    Gruß
    rollispeedy

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  • Als Schweizer kenne ich die Deutschen Verhältnisse nicht . Ich überlege mir einfach ob ein Arbeitgeber der im sozialen Bereich tätig ist nicht menschenfreundlicher wäre (Caritas Rotes kreuz oder so),kann sein das ich mich täusche aber ein Versuch ist es wert .
  • Vielleicht könntest du den Betriebsrat - Schwerbehindertenvertretung - anfragen wegen der Möglichkeit, Homeoffice einzurichten.
    Wenn du Daten eingeben musst, könntest du das auch von zu Hause aus machen.
    Es muss lediglich eine Verbindung zum Server des Arbeitsplatzes hergestellt werden und du müsstest die Grundlagen bieten (EDV-Zugang mit Flatrate; ich mache das auch so). Mein Chef liebt das zwar auch nicht so sehr, aber er kam nicht drum herum...
    Die Anfahrtszeiten fielen weg und du könntest die Arbeitszeiten flexibler gestalten (die Pausen auch).
    Wäre das eine Möglichkeit für dich?
    Einen unbefristeten Arbeitsplatz im öffentlichen Dienst aufzugeben ist heutzutage wirklich keine gute Idee.
  • Hallo Sonne777
    und hier mit Schreibende ?,

    bin selbst auch erst seit eben hier, und habe eine Nachfrage in einem Themenbereich gestellt, in dem ich mich nicht so auskenne...
    (dies nur als kurzer Einstieg 😉)

    allerdings - indem von dir angefragten Thema bin ich nun (fast) zu Hause !! - im Personalvertretungsrecht - und somit auch den Rahmenbedingungen von Beschäftigungsverhältnissen im öD
    (@ profundum : wo der Betriebsrat ja Personalrat heißt 😉)

    hier wäre ggf. nur in Bezug auf das jeweilige Bundesland oder die Bundesebene zu differenzieren, da dort jeweils eigenständige Personalvertretungsgesetze bestehen, welche sich schon deutlich unterscheiden...

    insofern - ist neben den schon eher allgemein angesprochenen Möglichkeiten - mal konkret deine Situation zu betrachten...
    @all ich weiß nich nicht - ob hier auch persönliche Kommunikation möglich ist

    deshalb hier erst einmal noch einige allgemeine Hinweise
    1. unbefristete Beschäftigungsverhältnisse - sollten wirklich nur im äußersten Notfall - welchen ich bei dir (auch in Berücksichtigung deiner Belastung) nicht ablesen kann
    2. du kannst dich - unter Beibehaltung deines Beschäftigungsverhältnisses nicht nur in deiner unmittelbaren Behörde auf eine andere Stelle bewerben - sondern auch zu anderen Behörden (der Begriff Behörde ist definiert und wäre - in der persönlichen Kommunikation - genauer zu untersetzen)
    3. unabhängig davon, ob dir deine aktuelle Aufgabe gefällt - gibt es nicht nur für Menschen mit als Behinderung anerkannten Einschränkungen eine Reihe von Hilfsmitteln zur Leidensgerechten Einrichtung des Arbeitsplatzes - welche auch hinsichtlich der Kosten nicht ausschließlich durch den Arbeitgeber getragen werden müssen - Stichwort Integrationsamt (ich hoffe, diese Bezeichnung ist bundesweit einheitlich - wäre aber auch kurzfristig zu klären)


    so weit ma - in Kürze,
    menschelnd
  • PS, der Aspekt: "@all ich weiß nich nicht - ob hier auch persönliche Kommunikation möglich ist"
    hat sich gerade eredigt - hab's endeckt 😃
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