Ich bin nachdenklich geworden.

Immer wieder lese ich Beiträge von Männern die die Behauptung aufstellen das Männer mit Behinderungen wenig bis garkeine Chancen haben eine Partnerin zu finden.

Für mich wirkt das jedes mal etwas befremdlich weil ich es eben anders erlebt habe. Vor Jahren hatte ich eine intensive zeit wo ich jedes Wochenende durch Nachtclubs gezogen bin, es war zwar dunkel Club Beleuchtung aber mein Rollstuhl ist gut aufgefallen. Hin und wieder wurde ich von Mädels angesprochen die mich kennenlernen wollten, ich bin nicht reich, sehe auch nur durchschnittlich aus und wenn ich on Tour war habe ich auch nie viel Geld bei mir gehabt um zu verhindern das ich zulange versumpfe. Das einzige was ich gemacht habe ist weg zu gehen.

Daher würde ich gerne mal in die runde fragen, liege ich so unheimlich neben der Spur mit meinem Weltbild oder bin ich zu unrecht gerade am grübel ob da wohl doch mehr dran ist als ich dachte.

Ich hoffe auf eine große Beteiligung und bedanke mich im voraus an alle die mitmachen.

Antworten

  • Hallo Narun. Ich weiß nicht, ob du hier nur auf Meinungen und Erfahrungen von Männern mit Handicap wartest? Ich bin eine Frau ohne Handicap und möchte trotzdem etwas dazu sagen.

    Meine Antwort heißt "Njan". Ja - ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Partnersuche erschwert ist. Nein - unmöglich ist es bestimmt nicht.

    Ich denke auf den ersten Blick spielt immer das Äußere eine Rolle, weil man auf den ersten Blick nur jemanden interessant findet der einem optisch gefällt. Deshalb glaube ich auch, dass es schwierig ist jemanden über eine Online-Singlebörse kennenzulernen. Ich war noch nie auf so einer Seite angemeldet, aber ich kann mir vorstellen, dass die "Auswahl" dort groß ist und man dort in Sekunden von Bild zu Bild klickt und erstmal "optisch aussortiert". Dazu zählen bestimmt auch Bilder von Rollstuhlfahrern, weil man ja nicht gerade danach sucht.
    Ausserdem kann ich mir vorstellen, dass viele Menschen auch Berührungsängste zu Rollstuhlfahrern haben? Bei mir ist es nicht so, da ich durch meinen Beruf täglich mit Rollstuhlfahrern Kontakt habe.

    Jetzt zu meinem "Nein", ich denke nicht, dass es unmöglich ist einen Partner zu finden.
    Ich denke anders ist es auf den "zweiten Blick". Wenn man jemanden über längere Zeit kennenlernt, lernt man den Menschen selbst und seine inneren Werte kennen (klingt jetzt vielleicht abgedroschen, aber so ist es ja). Und wenn man den Menschen sehr mag und schätzt, rückt das Handicap in den Hintergrund.

    Ja, ich kann mir vorstellen, dass die Partnersuche erschwert ist, aber dass es nicht unmöglich ist den richtigen Partner zu finden. Überhaupt wäre es ja auch für Menschen mit irgendwelchen Schönheitsfehlern ( die nicht dem Idealbild entsprechen) auch unmöglich, oder?

    Ich denke Gegenbeispiele gibt es ja auch genug.

    LG Kleeblatt

  • Kleeblatt ich freu mich das du schreibst, es zeigt mir das ich nicht verrückt bin. So habe ich das auch immer erlebt, klar Berührungsängste waren anfangs immer da aber die überstanden selten die ersten Tage.

    Es hat mich erschüttert dauert und immer wieder die selben Beiträge zu lesen von Männern die glaube mit Behinderung ist man zu einem leben in Einsamkeit verdammt oder man muss sich liebe kaufen.

    Meine große Hoffnung sind das sich Leute melden mit Geschichten wie deine Kleeblatt wo der Rollstuhl da ist aber nur eine Nebenrolle spielt. Um all denen einwenig Mut und Hoffnung zu geben die verzweifeln.
  • Hallo,

    hmm... so.. .nun kommt meine völlig verdrehte Philosophie zum Einsatz... Sie entbehrt auch jeder weiblichen Logik....

    Mal schauen, ob es der ein oder andere versteht... .

    Mein Standardspruch im Moment ist... "Rollstuhl macht Sexy!"

    Warum? Hier meine Thesen....

    1. Es ist definitiv ein Hingucker, denn schließlich hat den nicht jeder.
    2. Führt er dazu, wenn man nicht gerade völlig verbiestert darin hängt, zu vielen kurzen Gesprächen.
    3. Könnte ich mir definitiv vorstellen, dass es da das ein oder andere Mal auch zu einem spontanen Kaffee kommen kann und wer weiß..... Ende offen.

    Warum ich dazu komme? Ich habe schon ewig und drei Zeiten keine Beziehung mehr gehabt. Ob sie an mir scheitert, weil ich kaum raus gehen (kann) oder an meinen Behinderungen, weiß ich nicht. Da ich aber meist behinderungsbedingt nicht vor die Türe kann, auf Partys abrocken oder mich in Menschenmassen bewegen kann, hängt mit Sicherheit mein Singledasein auch mit an meiner Behinderung.

    Seitdem ich dank des Rollstuhls aber deutlich mobiler geworden bin und mich auch deutlich mehr Raus traue, weil auch die "Grundbehinderung" sich ein wenig gebessert hat und nicht jeder Ausflug vor die Haustüre mit dem Notarzt endet (auch eine Form des Baggerns, ich schlepp einfach den nächstbesten Notarzt ab!), habe ich festgestellt, dass der Rollstuhl nicht selten zu sehr viel Kommunikation führt. Bis zum Kaffee und Ende offen hat er es noch nicht geschafft, aber wer weiß, was da noch kommt.

    Liebe auf den ersten Blick wird es mit Behinderungen eher weniger geben... eher auf den zweiten Blick aufgrund des Charakters. Wenn man sich aber anschaut, wie lang Liebe auf den ersten Blick so hält.... dann bin ich eher für die zweite Sichtweise.

    Jumannji
  • ich sehe auch das sowohl als auch zudem möchte ich die Diskusion auch auf das Weibliche ausdehnen . Wo fängt Behinderung (Verzeiht mir den Ausdruck Hässlichkeit )an zum Beispiel bei ein paar Kilos zu viel ab wann ist das eklig ? Ich will überhaupt nicht den GERMANYS NEXT TOP MODEL Wahn unterstützen aber bei Körperfülle gibt es auch für mich eine Grenze. Ich finde es auch seltsam wenn jemand nach einem bestimmten Typen (blaue Augen lange Haare) sucht . Ja auch ich finde langes offenes Haar bei Frauen schön habe aber eine Sportlerin mit Kurzhaarschnitt geheiratet: Dumm gefragt kann eine Schwarzhaarig dunkeläugige nicht auch liebenswert sein .
    Und wie sieht es aus wenn eine Frau gar keine Haare oder ein vernarbtes Gesicht hat ? Gerne diskutiere ich weiter muss aber jetzt zur Arbeit
  • Zweiter Teil
    Es geht also nicht um das Geleier von Atore Ondata Bärentatze es ist vielleicht nicht einfach die/den geeigneten Partner zu finden aber es ist nicht unmöglich. Was auch zu beachten ist unser Aussehen kann sich innert Sekunden verändern ich habe letzthin ein wenig unvorsichtig mit einem Dampfkochtopf hantiert und bin mit viel Glück schlimmen Verbrennungen entgangen .LIEBE ist eben GESCHENK und ARBEIT es heisst nicht umsonst BEZIEHUNGSARBEIT
    Jeder Mensch ist liebenswert also achtet darauf das man das bei Euch findet und das Ihr es bei den Mitmenschen findet . Der Gollum in Herr der Ringe oder Die Geschichte der Leute von Wippidu/swabidu zeigt was passiert wenn wir nur HABEN aber nicht GEBEN wollen .
  • Zunächst möchte ich bin bei euch bedanken, es ist sehr positiv und aufmunternd geschrieben.

    Colores, klar ist Quantum oder wie er sich nennen will ein teil meiner Motivation gewesen das hier zu starten aber es ist auch vor zwei Tagen wieder eine ähnliche post aufgetaucht und es passiert immer wieder. Vielleicht würden ein paar positive Geschichten mal ein Gegengewicht herstellen.

    Ich wurde mal von MyHandicap gebeten das ich Themen wie dieses doch auf "beantwortet" setze damit es nicht als frage wo es zu beantworten gibt weiter die suche zustellt, oder so.

    Gerne können sich noch andere beteiligen und ihre positiven Erfahrungen und auch sichtweissen mitteilen.
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  • Es mag brutal erscheinen aber es ist in unserer Gesellschaft so das die Hälfte der zivilen und kirchlich geschlossenen Partnerschaften auseinander gehen/brechen und das unabhängig ob es sich um Behinderte oder Nicht Behinderte handelt auch bei Gleichgeschlechtlichen Verbindungen sind die Zahlen so . Und TROTZDEM führe ich Trauungen durch , weil ich die 50% sehen will bei denen es klappt und weil jedes von mir vermählte Paar weiss das es mir IMMER anrufen oder Mailen darf .
  • Hallo,

    hmm... wer kann in seinem Job schon von sich behaupten eine 50%ige Erfolgsquote zu haben!!!

    Ich weiß nicht.. ich steh dem ganzen Scheidungsgedönse mit gemischten Gefühlen entgegen... Manchmal glaube ich, Scheidungen werden zu einfach gemacht. Man war als Mensch noch nie so Autark und so wenig Abhängig von anderen. Warum also sollte man sich zusammen raufen, wenn es nicht sein muss. So kann man doch prima Streitigkeiten aus dem Weg gehen.

    Absolute Gründe für einen sofortige Scheidung sind für mich Gewalt und Missbrauch gegen Kinder oder den Partner!

    Dank der Generation Smartphone verlernen wir mehr und mehr das Sprechen, das miteinander reden und ob man dann irgendwann als Folge jede Ehe vorzeitig durch Scheidung beendet? Vielleicht irre ich mich und dank Wattsapp schreiben die Eheleute miteinander... Vielleicht ist es gerade wegen der Emotionslosigkeit der Buchstaben ohne Mimik und Gestik sogar eine Chance. Ich weiß es nicht.

    Ratloses Kopfschütteln...

    Jumanji
  • Jumanij
    Ein Totengräber hat 100% Erfolgsquote . Es hat sich noch NIE ein Kunde bei ihm beschwert .
  • Hallo,

    ich fürchte.... das ist so nicht ganz richtig... Mit dem Toten hat der Gräber den Vertrag aber nicht gemacht... sondern mit den trauernden Hinterbliebenen und da könnte ich mir schon vorstellen, dass es durchaus Beschwerden über Funktionalität, Größe und Gestaltung des letzten "Loches" entstehen....

    Er wird auch von Beschwerden nicht verschont sein... Genauso wie du bei bestehenden und überwindbaren Ehekrisen mit Sicherheit auch über die Funktionalität und Ausgestaltung der Ehen bestens Bescheid wissen wirst.. dank der entsprechenden Beschwerden...

    Konfliktfreiheit wird es unter Menschen erst geben ,wenn sie nicht mehr existieren.... Leider...

    In manchen Momenten kann ein Konflikt aber auch eine "reinigende Wirkung" haben und zeigt einem, dass nicht alles selbstverständlich ist .

    Ich denke einfach.. in vielen Dingen müssen wir einfach die Dinge gelassener sehen und uns einfach auf "Leben leben" einlassen.

    Mit der Partnerschaft mache ich das so.... Ich suche nicht... Kommt jemand auf mich zu, wo ich denke "wow", dann lass ich es einfach auf mich zu kommen. OK, ich bin jetzt seit 12 Jahren alleine und manchmal fehlt schon etwas, aber ich möchte nicht etwas "erzwungenes". Und für mich ist es behinderungsbedingt insofern schwierig, als das ich nicht viel raus kann, nicht viel unter Menschen darf. Damit fehlt natürlich Kommunikation und hinzu kommt, dass es neben Arbeit und Krankheit einfach verdammt schwer ist den existenten und gut gepflegten Freundeskreis aufrecht zu halten und zu erhalten. Freunde und Freundschaften müssen gepflegt sein wie Pflanzen, sonst gehen sie ein.

    So..... genug der blumigen Sprache...

    Jumanji
  • Narun hat geschrieben:
    Immer wieder lese ich Beiträge von Männern die die Behauptung aufstellen das Männer mit Behinderungen wenig bis garkeine Chancen haben eine Partnerin zu finden.

    Für mich wirkt das jedes mal etwas befremdlich weil ich es eben anders erlebt habe. Vor Jahren hatte ich eine intensive zeit wo ich jedes Wochenende durch Nachtclubs gezogen bin, es war zwar dunkel Club Beleuchtung aber mein Rollstuhl ist gut aufgefallen. Hin und wieder wurde ich von Mädels angesprochen die mich kennenlernen wollten, ich bin nicht reich, sehe auch nur durchschnittlich aus und wenn ich on Tour war habe ich auch nie viel Geld bei mir gehabt um zu verhindern das ich zulange versumpfe. Das einzige was ich gemacht habe ist weg zu gehen.

    Daher würde ich gerne mal in die runde fragen, liege ich so unheimlich neben der Spur mit meinem Weltbild oder bin ich zu unrecht gerade am grübel ob da wohl doch mehr dran ist als ich dachte.

    Ich hoffe auf eine große Beteiligung und bedanke mich im voraus an alle die mitmachen.



    Hallo Narun,
    ich denke du verallgemeinerst die Behinderungen ein wenig.

    Ich nehme mal mich als Beispiel, ich bin noch relativ jung, 49 Jahre und sitze seit gut 2 Jahren im Rollstuhl. Ich bin aufgeschlossen, locker, flockig, frech, nicht auf den Mund gefallen, kann auch über mich selbst lachen und über andere spaßhaft lästern, ein ganz normaler geselliger Typ würde ich mal so behaupten. Auch ich habe keinerlei Probleme eine Frau kennen zu lernen, sei es im Supermarkt, in der Disco, oder sonst irgendwo... meine funkelnden blauen Augen wirken auch im Rollstuhl noch magisch auf viele Frauen.

    In Nachtclubs hingegen bin ich weder als gesunder Mann noch als behinderter Mann gegangen. Käufliche liebe käme für mich nicht in Betracht, da sie mich sexuell nicht reizt und von daher auch nicht befriedigen könnte. Es wäre wenn dann nur das berühmte Druck ablassen 😉 und das kann ich mir auch auf andere Art und Weise verschaffen.

    Nun komme ich zum Problem... ich bin aufgrund einer Schädigung des Myelons vollständig Harninkontinent und Impotent. Die Libido ist mehr als gesund und mit den kleinen Pillchen funktioniert auch alles wie es funktionieren soll.

    Alle Frauen die ich bislang kennen gelernt habe, haben sich spätestens beim Anblick eines Mannes in geschlossenen Inkontinenzprodukten... kurz um in Pampers entweder lächelnd disqualifiziert oder nie wieder gemeldet.

    PS: Einen Windel-Fetisch oder auf NS-Spiele stehe ich nicht, also kommt für mich auch keine Frau in Frage, die einen solchen Fetisch hegt und von daher meine Situation voller Freude hinnehmen würde.... so und nun sag mir mal, wie groß meine Chancen sind, eine Frau zu finden, welche diese Hürde überwinden kann und sich Hals über Kopf in mich verliebt 😉



  • Jumanji hat geschrieben:
    Hallo,

    hmm... so.. .nun kommt meine völlig verdrehte Philosophie zum Einsatz... Sie entbehrt auch jeder weiblichen Logik....

    Mal schauen, ob es der ein oder andere versteht... .

    Mein Standardspruch im Moment ist... "Rollstuhl macht Sexy!"

    Warum? Hier meine Thesen....

    1. Es ist definitiv ein Hingucker, denn schließlich hat den nicht jeder.
    2. Führt er dazu, wenn man nicht gerade völlig verbiestert darin hängt, zu vielen kurzen Gesprächen.
    3. Könnte ich mir definitiv vorstellen, dass es da das ein oder andere Mal auch zu einem spontanen Kaffee kommen kann und wer weiß..... Ende offen.

    Warum ich dazu komme? Ich habe schon ewig und drei Zeiten keine Beziehung mehr gehabt. Ob sie an mir scheitert, weil ich kaum raus gehen (kann) oder an meinen Behinderungen, weiß ich nicht. Da ich aber meist behinderungsbedingt nicht vor die Türe kann, auf Partys abrocken oder mich in Menschenmassen bewegen kann, hängt mit Sicherheit mein Singledasein auch mit an meiner Behinderung.

    Seitdem ich dank des Rollstuhls aber deutlich mobiler geworden bin und mich auch deutlich mehr Raus traue, weil auch die "Grundbehinderung" sich ein wenig gebessert hat und nicht jeder Ausflug vor die Haustüre mit dem Notarzt endet (auch eine Form des Baggerns, ich schlepp einfach den nächstbesten Notarzt ab!), habe ich festgestellt, dass der Rollstuhl nicht selten zu sehr viel Kommunikation führt. Bis zum Kaffee und Ende offen hat er es noch nicht geschafft, aber wer weiß, was da noch kommt.

    Liebe auf den ersten Blick wird es mit Behinderungen eher weniger geben... eher auf den zweiten Blick aufgrund des Charakters. Wenn man sich aber anschaut, wie lang Liebe auf den ersten Blick so hält.... dann bin ich eher für die zweite Sichtweise.

    Jumannji



    Klasse Kommentar....das mit dem Notarzt ist für mich ehr ungünstig, lach. Sind eh meistens nur junge Männer drin und nunja, die sehe ich jeden Tag im Spiegel und machen mich so irgendwie rein gar nicht an 😉

    PS: Für ne Tasse Kaffee bin ich immer zu haben 😉
  • Hi ....

    hmm... wir müssten den Wohnort tauschen.. hier sind die Notärzte vielfach weiblich oder "alte Säcke", die aus dem Modellzeitalter definitiv raus sind... 😕

    Spaß beiseite.... Inkontinenz und deren super sexy Krankenkassenmodelle sind mit Sicherheit der "overkill" bei den Mitmenschen. Dass ist mit Sicherheit schon ein großes Problem bei langjährigen und gut laufenden Ehen, wenn der Partner auf mal Windeln in XL benötigt und man mit dem noch ins Bett soll um Sex zu haben. Eine Situation die selbst für den liebevollsten Partner nicht einfach ist und in meinen Augen eine echte Belastungsprobe darstellt. Wie ist es dann bei der ersten Begegnung unterhalbt der Gürtellinie..

    Allerdings muss ich sagen... ich bin kein Mensch, der mit Behinderungen nicht umgehen kann... ABER wenn ich Menschen sehe, denen ein oder zwei Beine oder Arme fehlen, dann kommt in meinem Kopf das Körperschema gewaltig durcheinander und ich weiß nicht wirklich, wo ich hingucken soll ohne gleich als "Gaffer" oder "Starrer" ertappt zu werden. Es passt für mich erstmal nicht zu dem, weil mein Kleinhirn als "menschliches Wesen" abgespeichert hat. Mein Kleinhirn besteht da auf zwei Arme und zwei Beine und nicht auf ein Durcheinander. Irgendwie führt es da ein komisches Eigenleben. Ich könnte mir vorstellen, dass diese oder ähnliche Gedanken bei vielen Menschen auftauchen, gleich weggeschicht werden, weil sie sich nicht gehören, aber trotzdem einfach da sind. Weil wir eben alle nur Menschen sind.


    Jumanji
  • Jumanji hat geschrieben:
    Hi ....

    hmm... wir müssten den Wohnort tauschen.. hier sind die Notärzte vielfach weiblich oder "alte Säcke", die aus dem Modellzeitalter definitiv raus sind... 😕

    Spaß beiseite.... Inkontinenz und deren super sexy Krankenkassenmodelle sind mit Sicherheit der "overkill" bei den Mitmenschen. Dass ist mit Sicherheit schon ein großes Problem bei langjährigen und gut laufenden Ehen, wenn der Partner auf mal Windeln in XL benötigt und man mit dem noch ins Bett soll um Sex zu haben. Eine Situation die selbst für den liebevollsten Partner nicht einfach ist und in meinen Augen eine echte Belastungsprobe darstellt. Wie ist es dann bei der ersten Begegnung unterhalbt der Gürtellinie..

    Allerdings muss ich sagen... ich bin kein Mensch, der mit Behinderungen nicht umgehen kann... ABER wenn ich Menschen sehe, denen ein oder zwei Beine oder Arme fehlen, dann kommt in meinem Kopf das Körperschema gewaltig durcheinander und ich weiß nicht wirklich, wo ich hingucken soll ohne gleich als "Gaffer" oder "Starrer" ertappt zu werden. Es passt für mich erstmal nicht zu dem, weil mein Kleinhirn als "menschliches Wesen" abgespeichert hat. Mein Kleinhirn besteht da auf zwei Arme und zwei Beine und nicht auf ein Durcheinander. Irgendwie führt es da ein komisches Eigenleben. Ich könnte mir vorstellen, dass diese oder ähnliche Gedanken bei vielen Menschen auftauchen, gleich weggeschicht werden, weil sie sich nicht gehören, aber trotzdem einfach da sind. Weil wir eben alle nur Menschen sind.


    Jumanji



    Lach... aus welcher Region kommst du denn? Sollten evtl wirklich mal tauschen 😉

    Also mit Windeln zum Sex ins Bett? stell ich mir irgendwie ungünstig vor so mit Loch in der Windel und so! Nene, es geht auch mal ne Zeit lang ohne pampi... nur eben lässt es sich nicht immer verhindern das man es sieht und das versteckte Glied turnt und schreckt nun mal ab! Da es versteckt ist sogar noch mehr als ein Amputiertes Glied weil die Enttäuschung über die Beule in der Hose größer wird 😉




  • TheOldAssJoe,

    vielleicht war es ja ne Aufzählung und hat nichts miteinander zutun aber einwenig stört es mich schon das du direkt von dem Nachtclub leben auf käufliche liebe übergehst, das sind zweierlei dinge. Es ist nichts zwielichtiges daran abends weg zu gehen und sich mit anderen bei Musik und einwenig was zutrinken zu amüsieren.

    Zu beginn meines Querschnitts hatte ich das Problem das meine Blase nur knapp unter 100ml fassen konnte, für mich war da kein langes überlegen und ich lies mich operieren und habe seither ein normales Volumen und Katheter bei bedarf. Vielleicht habe ich mit der zeit einwenig vergessen wie das war aber ich habe nicht vergessen das mir verschiedene Optionen offen standen. Somit drängt sich bei mir die frage auf ob du deine Möglichkeiten ausgeschöpft hast oder ob du den leichteren weg genommen hast, mit der Inkontinenz lebst aber sie gleichzeitig verteufelst.

    Das nächste, es wird behauptet ich würde verallgemeinern aber dabei habe ich eine frage formuliert. Dazu habe ich meine Erfahrungen geschildert um meine sichtweisse verständlich zu machen und vielleicht auch zu beschreiben welche Problem ich sehe und welche nicht.

    Die erste Verallgemeinerung kommt von dir in einem anderen Thema als du einen Beitrag von einem Happyend kommentierst wo du eine Behauptung aufstellst und Bezug auf "Behinderungen" nimmst ohne zu differenzieren.
  • TheOldAssJoe, Du schreibst, dass es für dich nicht schwierig ist, Frauen kennenzulernen. Das ist schön. Leider laufen sie weg, weil du Windeln trägst. Die Frauen kann ich verstehen. Ich war auch sehr erstaunt, als ich das gelesen habe. Ich arbeite als Krankenschwester mit Querschnittspatienten. Bei uns werden ALLE Patienten mit Querschnitt auf vierstündliches einmalkathetern eingestellt. Ich denke, das ist eine viel angenehmere Alternative, vielleicht auch für dich, du bist ja auch noch jung. Und vielleicht klappt es dann auch besser mi den Frauen?! ...Der Rollstuhl hat sie ja jedenfalls nicht gestört.


    Narun,
    ich finde nicht dass deine Frage zu allgemein gestellt ist. Die Frage ist interessant und hat ja schon für viel Gespräch hier gesorgt.
    Im übrigen, ist mir auch aufgefallen, dass TheOldAssJoe mit den Nachtclubs etwas verwechselt hat. 😉
  • Narun hat geschrieben:
    TheOldAssJoe,

    vielleicht war es ja ne Aufzählung und hat nichts miteinander zutun aber einwenig stört es mich schon das du direkt von dem Nachtclub leben auf käufliche liebe übergehst, das sind zweierlei dinge. Es ist nichts zwielichtiges daran abends weg zu gehen und sich mit anderen bei Musik und einwenig was zutrinken zu amüsieren.

    Zu beginn meines Querschnitts hatte ich das Problem das meine Blase nur knapp unter 100ml fassen konnte, für mich war da kein langes überlegen und ich lies mich operieren und habe seither ein normales Volumen und Katheter bei bedarf. Vielleicht habe ich mit der zeit einwenig vergessen wie das war aber ich habe nicht vergessen das mir verschiedene Optionen offen standen. Somit drängt sich bei mir die frage auf ob du deine Möglichkeiten ausgeschöpft hast oder ob du den leichteren weg genommen hast, mit der Inkontinenz lebst aber sie gleichzeitig verteufelst.

    Das nächste, es wird behauptet ich würde verallgemeinern aber dabei habe ich eine frage formuliert. Dazu habe ich meine Erfahrungen geschildert um meine sichtweisse verständlich zu machen und vielleicht auch zu beschreiben welche Problem ich sehe und welche nicht.

    Die erste Verallgemeinerung kommt von dir in einem anderen Thema als du einen Beitrag von einem Happyend kommentierst wo du eine Behauptung aufstellst und Bezug auf "Behinderungen" nimmst ohne zu differenzieren.


    Hallo Narun,
    das mit der Verallgemeinerung war keineswegs negativ gemeint, jeder verallgemeinert immer aus seiner subjektiven Sicht und Erfahrung heraus, das ist vollkommen normal finde ich. Also pls nicht falsch verstehen wenn ich sowas schreibe.

    Zum Nachtclub.... auch hier sieht man wieder die Verallgemeinerung... bei uns in der ländlichen Region ist ein Nachtclub ein Puff.... das was du als Nachtclub bezeichnest ist bei uns ein Pub, eine Disco, ein Tanzcafe oder dergleichen. So entstehen MISTVERSTÄNDNISSE lach!

    Ja, ich habe alle Optionen ausgereizt und ein Katheder kommt für mich nicht in Frage.... andauernde Entzündungen etc. Eine OP, also ein Spinter wurde mir ärztlich von abgeraten, wegen der vergrößerten Prostata und weil es in meinem Fall mit einem erhöhten Risiko behaftet ist. Hätte sowas gerne gehabt.... von daher sind meine Optionen deutlich eingeschränkt. Bliebe ein Urinalkondom und wie schenll diese dinger abrutschen und die Suppe sich überall ergießt muss ich nicht weiter verdeutlichen oder?

    Sicher verallgemeinere ich auch... das ist wie gesagt nur menschlich und ich empfinde daran auch nichts verwerfliches, wenn man es dann begründet, was ich glaube ich getan habe.

    Es ist wirklich schade, dass hier immer wieder sofort alles als Angriff aufgefasst wird, dabei sollten wir uns doch eigentlich gegenseitig ermutigen oder meinst du nicht?






  • Hallo liebe Community,

    wir haben nun alle Beiträge gelesen und uns im Hinblick auf eine effiziente Nutzung unserer Ressourcen dazu entschieden, alle Beiträge zu löschen, die geschrieben wurden, nachdem der Thread unserer Auffassung nach ins Unkonstruktive kippte.

    Wenn es dadurch zu "Kollateralschäden" kam, bedauern wir dies.

    In den gelöschten Beiträgen waren einige Beleidigungen oder Respektlosigkeiten enthalten. Teils verursacht durch Missverständnisse. Teils durch persönliche Befindlichkeiten oder die mangelnde Fähigkeit, Beiträge mit dem nötigen emotionalen Abstand zu lesen oder auch zu verfassen, den eine offene und sachliche Diskussion erfordert.

    Das ist nun nicht mehr zu ändern. Wir hoffen jedoch, inzwischen konnten sich alle bewusst werden, dass ein harmonisches Miteinander und ein konstruktiver Austausch so nicht möglich sind.

    Sollte jedoch zukünftig noch einmal von irgendeinem der hier beteiligten UserInnen eine derartige Verhaltensweise an den Tag gelegt werden, müssen diese die Community leider verlassen.

    Wir verweisen an dieser Stelle auch noch einmal auf unsere Netiquette. Diese kann hier nachgelesen werden: https://www.myhandicap.de/community/netiquette/

    In diesem Sinne wünschen wir allen ein entspanntes und harmonisches Wochenende.
Diese Diskussion wurde geschlossen.