Mobbing bei psychischer Erkrankung / bleiben oder künden?

Ich - Jahrgang 1972 - wohnhaft in der Schweiz - arbeite seit 24 Jahren als Sekretärin/Sachbearbeiterin bei einer kleinen KMU (bis November 2015 14 Angestellte / bis heute 6 Entlassungen / Kündigungen). Bis 2008 100% gearbeitet, dann 80%, seit 2013 70%). In meinem Leben gibt gibt es regelmässig Phasen der Depression und eigentlich dauernd Ängste. Dieser Umstand macht das arbeiten mit dem heutigen Leistungsdruck sehr anstrengend, es braucht viel Energie. 2007 wurde ich infolge einer Erschöpfungsdepression für einen Monat 100% krankgeschrieben und dann noch kurze Zeit 50%. Im März 2015 rutschte ich aufgrund einer Überlastung im Privatleben erneut in eine Depression. Dies hatte per 1. April eine ca. 10-tägige 100% Krankschreibung zur Folge und dann bis Ende Monat 50%. Im Anschluss habe ich wieder 70% gearbeitet - mein normales Pensum. Meinen Arbeitgeber habe ich über den Grund der Krankschreibung informiert - ebenfalls das Team. Mein Hausarzt hat mir Antidepressiva verschrieben, die ich bis heute einnehme und ich gehe seit August 2015 regelmässig zui einem Psychologen. Unser Geschäftsleiter wollte mich eigentlich zum Arzt begleiten. Darauf bin ich aber nicht eingegangen. Er hat das dann auch nicht mehr erwähnt. Heute weiss ich, dass er die finanziellen Probleme der Firma (zuviele Teilzeitpensen, zuviele Angestellte etc. unter anderem damit lösen wollte, dass er mich teilweise zur IV abschieben wollte. Er hat mir das nie direkt gesagt. Das wurde mir im Oktober 2015 von unserem Präsidenten zugetragen. Mit dem Geschäftsleiter habe ich nie darüber gesprochen. Er wurde nämlich im Dezember 2015 freigestellt und per Juni 2016 definitiv entlassen. Die neue Geschäftsleitung hat nun reorganisiert und - wie erwähnt - zusätzlich 4 Personen entlassen. Eine Person hat von sich aus gekündigt. In meinem Arbeitsbereich gibt es nach wie vor genügend Arbeit, manchmal fast etwas zuviel so dass ich meine Stelle behalten konnte. Wie lange ist aber fraglich... denn man hat so das Gefühl, dass unsere KMU aufgelöst werden könnte. Von den verbliebenen Personen erwartet man, dass man funktioniert. Das löst bei mir natürlich Angst aus, da ich halt schon etwas "angeschlagen" bin - nehme ja auch nach wie vor Medikamente und bin in Therapie. Ich frage mich ob ich von mir aus künden soll - eine Stellensuche wird in meinem Alter, mit meiner vorhandenen Weiterbildung nicht so einfach sein - oder ob ich ausharren soll. Wenn ausharren, soll ich nochmal das Gespräch mit der jetzigen Leitung suchen? Ich bin dankbar für ein Feedback

Antworten

  • Hallo ka-frisco

    Herzlich willkommen in unserer Community. Schön, dass du uns gefunden hast.

    Du steckst in einer schwierigen Situation. Bei dir scheint es ja so zu sein, dass die Firma mit dem Überleben kämpft. Dass du nicht entlassen wurdest verstehe ich als Zeichen, dass du geschätzt wirst. Vielleicht schafft die neue Geschäftsleitung den turnaround. Ich an deiner Stelle würde nicht kündigen sondern in Ruhe abwarten wie es weiter geht. Falls sich die Situation weiter verschärft oder du mit der Situation nicht klar kommst, dann suche das Gespräch mit deinem Vorgesetzten.

    Liebe Grüsse
    Maria