Halte meinen Arbeitstag nicht mehr durch

Hallo,
bin neu hier im Forum und suche Informationen und Hilfe für meine schwierige Lage.

Kurz zu mir:
Bin 43 Jahre (männlich), verheiratet und habe 2 Kinder
Bin in einer renommierten Firma in der IT Abteilung (Bürojob) seit 8 Jahren angestellt.

Von Kindheit an wurde ich mit einer Trichterbrust bestraft, die ich mit ca. 28 Jahren operieren lies.
Bei dieser Operation habe ich eine starke Infektion im gesamten vorderen und seitlichen Brustkorbbereich erlitten.
Aufgrund dessen wurde ich dann im Laufe der Jahre noch mehrfach an Brustkorb und an den Rippen operiert.

Resultat aus diesen ganzen OP's ist, dass
meine Rippen verwachsen und verknöchert sind
die Rippen auf einer seite geknickt sind
ich nur noch 60 % Lungenvolumen habe
das Gewebe im Brustbereich zerstört ist, und somit teilweise die Haut auf den Rippen festgewachsen ist,
ich nur noch schwer atmen kann, da der Brustkorb völlig unflexibel ist,
ich mich wie in eine Zwangsjacke gesteckt fühle, da der Druck der verknickten Rippen sehr groß ist,
ich nachts nur noch sehr schlecht schlafen kann, da der brustkorb drückt und schmerzt,
ich tagsüber bei der Arbeit nur noch müde bin, weil ich nur noch wenig und schlecht schlafen kann,
ich bei der Arbeit auch schlecht sitzen kann, da der brustkorb durch die Sitzhaltung mich unerträglich peinigt,
Das alles führt dazu, dass ich mich nur noch sehr schlecht konzentrieren kann, und ich eigentlich nur noch darauf warte endlich Feierabend zu haben, um total fertig mich auf die Couch zu werfen.

So gehts mir schon seit Jahren. Was für ein besch..... Leben.

Ich halte das nicht mehr durch.

Habe schon mit Yoga, Joggen und Kieser-Muskeltraining probiert, meine Situation zu verbessern, aber mit sehr bis fast gar keinem Erfolg. Auch spezielle Massagen beim Physiotherapeut habe nix gebracht.

Meine Hausärtztin hat mir jetzt nachgelegt eine Schwerbehinderung eintragen zu lassen, da weiter OP's bei mir nicht mehr in frage kommen.
Ich frage mich halt, was bringt mir das schon viel, außer dass ich dann ein paar Tage mehr Urlaub im Jahr habe, und einen besseren Kündigungsschutz.
Einzig eine Arbeitszeitverkürzung wäre etwas, was mich entlasten würde. Aber das kann ich mir mit meiner Familie nicht leisten. Meine Frau geht jetzt schon 25 Stunden/Woche arbeiten, und ist für die Kinder da.
Nur so kommen wir über die Runden.
Wenn ich zB von 40 auf eine 30 Stunden Woche umstellen würde, dann kämen wir mit dem Geld nicht mehr zurecht.

So, nachdem ich jetzt soviel geschrieben habe, hier meine Frage. Vieleicht kennst sich hier ja jemand aus.
Gibt es eine Möglichkeit die Arbeitszeit zu verkürzen, und für den Wegfall/Kürzung den Lohns, eine monatliche Ausgleichszahlung zu erhalten? Wohl nicht im gleichen Umfang wie das, was an Lohn durch die Arbeitszeitkürzung wegfällt, aber dennoch wenigstens ein Teil.

Wenn hierzu jemand mir eine Info geben könnte, oder einen Tipp, wäre ich darüber sehr dankbar.

Viele Grüße
Thomas



Antworten

  • Hallo,

    grundsätzlich besteht die Möglichkeit, eine teilweise Erwerbsminderung anerkennen zu lassen und dann ensprechend ein teilweise Erwerbsminderungsrente zu beantragen - mehr Infos dazu: http://www.deutsche-rentenversicherung.de/Allgemein/de/Inhalt/2_Rente_Reha/01_rente/01_grundwissen/03_rentenarten_und_leistungen/08a_erwerbsminderungsrente/01_rente_bei_teilweiser_em.html

    Dein Gehalt würde das aber - wenn anerkannt, was auch nicht ganz einfach ist - nur sehr teilweise kompensieren.

    Andere Möglichkeiten gibt es meines Wissens nicht - da müsstet Ihr dann vielleicht überlegen, ob es nicht doch MÖglichkeiten gibt, Euch in bestimmten Bereichen finanziell einzuschränken...

    Besten Gruß, ananim
  • Hallo ananim,

    vielen dank für deine Antwort. Auch wenn du sagst, dass es nur schwer durchzubekommen ist, weiß ich jetzt dennoch in welche Richtung ich gehen könnte.
    Bei meinem Glück wird das zwar doch nichts, aber einen Versuch ist's auf jeden Fall wert.
    Ich habe jetzt erstmal eine Reha bewilligt bekommen. Sicherlich ist diese Reha auch wichtig, um meinen aktuellen körperlichen und seelischen Zustand zu dokumentieren. Denn um eine Rente zu beantragen, wird die Rentenversicherung alles versuchen, damit man das nicht durchbekommt (vielleicht täusche ich mich ja auch).

    Bei der Erwerbsminderungsrente wird aber sicherlich die Rente auf Basis der bereits eingezahlten Jahre berechnet, oder?
    Da ich aber erst ca. 20 Jahre eingezahlt habe, wird da nicht so viel dabei rauskommen.

    Dabei fällt mir gerade ein, ich hatte vor ca.15 Jahren eine Lebensversicherung mit Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen. Da müsste ich auch mal einen Blick in die Police werfen. Vielleicht greift die Versicherung ja auch bei "teilweiser Berufsunfähigkeit"

    Viele Grüße
    Thomas
  • Weiss zwar nicht wie alt das deine Kinder sind. Aber wenn es reicht das einfach jemand da ist und du nicht gross was machen musst. Das wo du weniger arbeiten kannst, deine Frau mehr arbeitet. Das ihr dann wider gleichviel habt.

Diese Diskussion wurde geschlossen.