Wie motiviere ich meinen Vater,der an vaskulaerer Demenz leidet, etwas mehr Bewegung zu machen?

MyHandicap User

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Das lässt sich pauschal nicht sagen, immerhin hat dein Vater ja, wie jeder andere Mensch auch, eine eigene Persönlichkeit, selbst, wenn er dement ist. D.h. wenn er schon als er noch gesund war auf bestimmte Vorschläge nicht eingehen oder bestimmte Argumente nicht gelten lassen wollte, dann wird er das jetzt wahrscheinlich auch nicht tun. Zumal die meisten Leute mit Demenz ja auch nicht akzeptieren wollen, dass sie etwas wunderlich werden und Hilfe brauchen.
Kenne das nur zu gut von meinem Großvater, der da immer sehr stur war. So mit ihm zu sprechen, dass es für ihn so klingt, als wolltest du ihn bevormunden mag er bestimmt nicht -welcher Vater lässt sich schon gern von seinen eigenen Kindern sagen, was er tun soll? Im schlimmsten Fall kann so etwas den Krankheitsverlauf sogar vorantreiben, wenn er bemerkt, dass er die Kontrolle über sein Leben verliert. Versuch ihm das Gefühl zu geben, dass du ihn immer noch ernst nimmst. Wenn mein Großvater etwas nicht wollte (Hilfe im Haushalt, seinen Rollator benutzen usw) haben wir nie "du sollstest" oder "du musst" gesagt, sondern ihm erstmal die Vorteile schmackhaft gemacht ( nicht die Gesundheitlichen sondern eher den Spaßfaktor)."Da lernst du neue Leute kennen.", "Dann kannst du draußen sein.", "Das ist ja auch immer toll/praktisch weil...". Man sagt ja manchmal alte Leute sind wie kleine Kinder, die musst du ja auch immer mit Spaß ködern. Such am besten auch etwas, was er auch schon gern gemacht hätte, als er noch jung war. Mein Großvater ist zum Beispiel früher gern gejoggt, war tanzen oder in der Stadt , der ist dann mit seiner Betreuerin gern spazieren gegangen, wir waren dann manchmal mit ihm in seinem Lieblingscafé in der Stadt usw. Ansonsten musst du halt einfach geduldig sein, ihm Dinge ein wenig öfter erklären und ihm das Gefühl geben, dass er Mitspracherecht hat. Und ganz wichtig: Immer freundlich sein, auch, wenn das anstrengend ist.
Hoffe, das hat dir ein bisschen geholfen 😉

MyHandicap User

Schwieriges Thema ohne pauschale Antwortmöglichkeit. Als Trainer steht man quasi jede Woche vor dem selben Problem: Wie motiviere ich den Einzelnen?
1) In manchen Fällen funktioniert die Gruppendynamik (unpassender "Gruppenzwang" genannt). Also wenn Teile der Gruppe motiviert und voller Elan sind, ziehen sie automatisch die notorischen Couchpotatoes mit.
2) Die nächsten wollen gelobt, motiviert und mit Samthandschuhen "gestreichelt" werden, weil sie sich sonst frustriert oder trotzig zurückziehen. Die brauchen den lieben, sensiblen Trainer.
3) Und der dritte Typus sucht einen Feind, an dem man wachsen kann. Also den fiesen A***loch-Trainer, der sie zu (Höchst-)Leistrungen anstachelt.

Was kannst du daraus lernen? Schau, wie dein Vater tickt und passe deine Stategie an.
1) Du bringst ihn in ein Umfeld, in welchem sich andere Menschen mit Freude bewegen und er findet Gefallen daran und macht mit.
2) Du bauchpinselst ihn für jedes bisschen Bewegung, was er an den Tag legt. Vielleicht gibst du ihm feste Aufgaben, die er mit Bewegung leisten kann (zu Fuß einkaufen, im Garten arbeiten, ...)
3) Du forderst seinen Stolz heraus, dir zu beweisen, was er noch leisten kann.

Viel Glück!
DT