Wie lange ist man mit einem Burnout krankgeschrieben

Hallo zusammen,

Mein letztes Jahr war in allen Bereichen sehr stressig, privat und beruflich.
Privat stellte sich Stiefsohn quer gegen mich und meinen Mann (seinen Vater) er lebt schon 7 Jahren bei uns. Weil es bei seiner Mutter nicht mehr ging er ist ein ADHS Kind. Er war zu dieser Zeit 16 Jahre alt, und es war jeden Tag ein Kampf. Ich sezte mich mit dem Thema schon länger auseinander bin in Selbsthilfegruppen von ADHS Betroffenen. Ist also nicht so, dass ich da null Ahnung gehabt hätte, oder nicht wusste wie umgehen aber mit der Zeit kommt der geduldigste Mensch eben auch an seine Grenzen.
Dann hab ich noch 3 eigene Kinder 14,19 und 21 Gottlob lief bei Ihnen alles gut.

Beruflich arbeite ich in einem Seniorenheim in der Pflege.. Die Arbeit macht mir sehr Freude arbeite gerne mit den Bewohnern zusammen.
Im letzten Jahr bekamen wir eine neue Statileitung welche die ganze Station umstrukturierte. Viele vom Personal gingen oder wurden gekündigt, weil sie der Stationsleitung nicht in den Kram passte. Sie hatte Mitarbeiter welche sie mag und welche sie eben nicht mag. Und die welche sie nicht mag wurden schikaniert. Ich gehörte zum Glück oder heute würde ich sagen leider zu der Gruppe welche sie mochte. Bewohner hatten ebenfalls Mühe mit ihr, sie ist Chefin und das wird gemacht was gesagt wird, das Wohl der Bewohner? tja die würden sich schon daran gewöhnen.
Ich wurde sehr viel eingeteilt machte sehr viel Überstunden, im nachhinein, hat mich der Beruf voll eingenommen. War an erster Stelle. Körperliche Signale wurden übersehen. Hatte viel Kopfschmerzen, oft hatte ich Mühe mit den Knöchel am Fuss aber man zog eine Schiene an und arbeitete weiter. Trotz allem hatte man gute Laune auch wenn man müde war. Man wollte ja nicht schwächeln. Und vor den Bewohner darf man sich nichts anmerken lassen.
Ich schlief sehr schlecht eigentlich kaum, im nachinhein wurde mir bewusst dass ich seit letzten August nicht mehr schlief, Wenn es 3 Stunden waren, waren es viel.

Im Dezember hatten wir dann Personalmangel durch Krankheitsausfälle und Kündigungen. Ich war viel am arbeiten auch über Weihnachten. Familie zu Hause ich am arbeiten, Abends ass ich noch was kleines und ging dann ins Bett. Ich hatte keine Kraft mehr um zu feiern. Obwohl ich eigentlich schon da total am Ende war sagte es in meinem Kopf du musst reiss dich zusammen. Es ging bis Mitte Januar gut, Da war Schmerzgrenze komplett erreicht, teilweise schossen mir während der Arbeit bei der Pflege von Bewohner grundlos Tränen in die Augen,, so dass ich schnell ins Bad musste um mich zu fassen und dann wieder weiter arbeiten zu können. Als Antwort hatte ich den Bewohner gesagt wäre was ins Auge gekommen, hätte etwas Mühe mit den Augen.
Es war mein Mann der dann letztendlich ein Termin beim Arzt machte. Viele Untersuchungen von körperlicher Seite folgten. Körperlich ist alles o.k. Nebenbei meldete mich der Arzt notfalls zu einer Psychologin an, wo ich nun fast wöchentlich bin.
Sie war es auch welche mich seit Mitte Januar krank schrieb.
Beim letzten Besuch bei ihr schrieb sie mich nochmals bis Ende Februar krank.
Im Geschäft muss ich nun wöchentlich der Pflegedienstleitung rapportieren wie es mir geht. Mir wird natürlich nicht geglaubt dass es mir nicht gut geht. Man hört heraus von ihrer Seite feiere ich natürlich krank.
Seit ich Schlafmittel erhöht bekommen haben und auch Antidepressiva nehme....es mir mit sehr sehr kleinen Schritten besser geht. Ich kann sagen, dass ich nach Wochen von innerlich tot sein, schaffte es damals aufs WC und wieder ins Bett konnte nichts machen. Wollte mich der Kinder wegen aufraffen aber so blöd sich dies anhört ich schaffte es nicht. Nun mach ich was ich kann, auch wenn noch nicht alles geht. Ich brauche für alles sehr lange, Und das ist das was mich dann oft ärgert und wieder zum weinen bringt, weil ich mir vorkomme könne nichts.
Nächsten Montag hab ich wieder Termin bei der Psychologin sie meinte schon letztes mal sie schickt mich erst wieder zur Arbeit wenn ich wieder gesund bin, sonst sei ich gleich wieder im gleichen Hamsterrad.
In meinem Kopf hämmert es nun aber ich muss doch arbeiten gehen, Ich habe Angst dass sie mir kündigen wenn ich noch länger fehle..
Ich wohne in der Schweiz, wer hat ähnliches erlebt wie ich? Bin um jede Antwort dankbar.

Liebe Grüsse

Darovaje

Antworten

  • Guten Morgen Darovaje

    Zuerst einmal herzlich willkommen in unserer Community.

    Deine Geschichte hast du ganz eindrücklich geschildert. Man weiss heute, dass besonders engagierte Menschen häufiger von einem Burnout betroffen werden. Sei dir bewusst, ein Burnout ist keine Grippe. Oftmals wollen die Betroffenen zu früh zur Arbeit zurück. Um einen Rückfall zu vermeiden, höre auf deine Ärztin. Sie ist der Profi. Natürlich kann ich verstehen, dass du Angst um eine Arbeitsstelle hast. Ich denke aber, deine Gesundheit geht vor.
    Hier habe ich dir nützliche Links mit Informationen zu deinem Thema.
    http://www.myhandicap.ch/gesundheit/psychische-behinderung/burnout/krankschreibung/
    http://www.beobachter.ch/arbeit-bildung/arbeitsrecht/artikel/arbeitsrecht_krankgeschrieben-was-heisst-das/#c323952

    Ich hoffe, dir hiermit ein wenig weiterzuhelfen.
    Liebe Grüsse
    Maria
  • Guten Tag Maria


    Vielen Dank für deine Nachricht ich werde auf meine Ärztin hören. Ichvwerde gehen wenn ich michvwieder stark genug fühle.
    Gesundheit geht vor. Mittlerweilen ist das auch beibmir angekommen

    Liebe Grüsse

    Darovaje
  • Hallo Darovaje,
    wie lange man mit einem burnout krankgeschrieben wird, kann nur individuell entschieden werden. Ich nehme an, Deine Psychologin ist eine Psychiaterin, den nur diese kann eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellen. Psychologen dürfen weder Arbeitsunfähigkeit bescheinigen noch Medikamente verordnen. Aber so wie Du schreibst bist du damit ja in den besten Händen, denn sie scheint sehr viel Verständnis für Deine Situation zu haben. Leider ist es in der Schweiz schon so, dass man eher (als in Deutschland) gekündigt werden kann. Aber andererseits, vielleicht ist das eine Chance, dass Du in einer neuen Arbeitsstelle bessere Möglichkeiten hast.
    Ich wünsche Dir alles Gute.
    Viele Grüsse Tündi