Benachteiligung beim Erbe

Hallo ihr Lieben,
ich versuch es ganz kurz zu halten, aber das wird schwierig. Also ich bin die Tochter und meine Mutter ist schwerbehindert. Geistig sowie körperlich eingeschränkt, seit ihrem Unfall mit 20 Jahren. Also vor meiner Zeit.
Die ganzen Jahre war sie im Schoße der Familie gut aufgehoben, hat einen, selbst auch schwerbehinderten Mann und 2 Töchter. Zudem 4 Geschwister und früher auch noch Eltern.
Ihr könnt es euch vielleicht schon denken...
Beim ersten Treffen, zum Erbeverteilen, war meine Schwester dabei und ich musste bei meinen zwei Kids bleiben. Jetzt wollten meine Onkels und Tanten, dass meine Mutter und Vater auf ihren Mietvertrag verzichten und dafür bekäme sie, anstatt des Erbes ein lebenslanges Wohnrecht, aber nur Sie. Als Betreuerin meines Vater konnte Sie das natürlich nicht annehmen, denn er wäre auf der Straße gestanden, wenn meine Mutter vor ihm gestorben wäre.
Das hat ihnen nicht gepasst und das nächste Treffen fand dann ohne mich, meine Schwester und ohne meiner Mutter statt. Es kam dann zur Einigung meiner 2Tanten und 2 Onkels und meinen Großeltern. Ein meiner Tante befreundeter Notar von Außerhalb wurde beauftrag das Ganze unter Dach und Fach zu bringen.
Meine Mutter wurde dazugeholt, man hat ihr gesagt das sei das Beste für sie und hat sie unterschreiben lassen. Mit den Worten, das ginge ihre Töchter gar nichts an wurde sie dann entlassen. ... Was meine Mutter im übrigen dann auch tat.
Ein Jahr später verstarbe meine Oma leider und am Todestag haben wir gesagt bekommen, dass wir die Miete schon seid einem Jahr nicht mehr zahlen bräuchten, wegen dem Wohnrecht.
Natürlich musste meine Schwester als Betreuerin die Unterlagen anfordern, was ihnen gar nicht passte.
Letztendlich hat meine Mutter folgendes geerbt, ein Wohnrecht im 1. Stock (sie hat unter anderem eine Gehbehinderung-Steiffes Knie woraus Hüftprobleme resultieren) und sollte das Haus je verkauft werden erhält sie 1/5, solange gehört es meinen beiden Onkels.
Gleich nachdem ich das Erfahren habe, habe ich die Betreuung für meine Mutter beantragt, die davor nur Freiwillig war. Kurze Zeit später folgte noch der Einwilligungsvorbehalt, da sie einfach nicht in der Lage ist, aus einfachsten Situationen die Konsequenzen zu erkennen.
Natürlich war das auch der Anlass, dass sich die ganze Familie zerstritten hat.
Was noch interessant ist bei dem Thema, wir können nachweisen, dass meine Mutter bedingt durch den Unfall geistig eingeschränkt ist und sich ihr Zustand nicht ändern wird. Ebenso gibt es ein Gutachten, das beschreibt dass ihr momentaner Zustand auf den Unfall zurückzuführen ist und dass sie nicht in der Lage ist Konsequenzen aus Situationen zu erkennen.
Es gab dann noch ganz viel Zwischenereignisse, z.B. haben meine Onkels probiert rückwirkend den Mietvertrag zu lösen, das sie das beim Vertrag versäumt haben und noch einige unschöne Zustände, z.B. dass in der Wohnung so gut wie gar nichts gemacht wird. Heizung ist kalt, Wasser ist ständig kalt usw...
Nachdem ich jetzt schon gut 2 Jahre bei einem Anwalt bin, hat er mir heute gesagt, dass das Prozesskostenrisiko sehr hoch sei. Das heißt ich muss das Ganze jetzt abbrechen, wegen dem Prozesskostenrisiko, auch wenn Sie es finanziell gerade so tragen könnte.
Ein zweite Meinung wäre echt gut, nur ist es so, dass die Verjährung zum 31.12.15 abläuft.
Noch eine kurze Info, die Nebenkosten sind zwischenzeitlich höher als die Warmmiete die sie vorher bezahlt haben.
Gibt es eine Stelle an die ich mich noch wenden kann? Die mir helfen kann, bzw. sich da ehrenamtlich engagiert bzw. die Prozesskosten mittragen oder übernehmen könnte?
Ich bin dankbar für jede Idee....

Antworten

  • Hallo,

    ich denke nicht .

    Prozesskostenrisiken in zivlrechtlichen Streitigkeiten muss man selbst über eine Rechtsschutzversicherung rechtzeitig absichern. Für Leute mit wenig Geld gibt es unter Umständen Prozesskostenhilfe.

    Ansonsten muss man die Kosten selber tragen. Und dass irgendwer kostenlos in erbrechtlichen Angelegenheiten berät, wäre mir neu. Insofern bist 'Du beim Anwalt schon richtig.

    Besten Gruß, ananim

  • Hmmm, vielleicht weiß noch jemand anderer etwas, ich finde halt diese Ungerechtigkeit so schlimm.
    Das wurde so berechnend alles gemacht dass mir die Tränen kommen. Meine Mutter hatte nun mal nicht die Möglichkeit es zu verstehen und das wurde voll ausgenutzt und keine 3 Jahre später kann sie das Wohnrecht schon nicht mehr
    nutzen weil meine Onkels bzw. mein Onkel die Heizung so niedrig stellen, dass es ein leben in der Wohnung unmöglich macht. besonderst stand es im Vorfeld schon fest, dass mit der Behinderung ein Wohnrecht im oberen Stockwerk nicht auf Dauer ausgeübt werden kann. Sie hat nichtmal das Niesrecht(ich glaub das heißt so, wenn man es nicht weitervermieten darf). Sobald Sie auszieht verfällt das Wohnrecht innerhalb von 3 Monaten.
    Gruß R.
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