Schwimmen für Amputierte

Schwimmen ist ein toller Sport und bietet die Möglichkeit einer leichten bis sehr aktive sportliche Betätigung unter gleichzeitigem Ausschluss der Schwerkraft und Sturzgefahr. Leider (aus Sicht der Schwimmbadbesucher glücklicherweise) nutzen sehr wenige dies Möglichkeit. Die Normalbevölkerung ist im Mittel eher selten, Behinderte, speziell amputierte praktisch gar nicht im Schimmbad.

Gibt es hier Leute, die seit ihrer Amputation nicht (mehr) schwimmen waren, das zwar gerne anpacken würden, es sich aber alleine nicht (zu)trauen?

Würde es denn Sinn machen, einen Schwimmkurs bzw. "betreutes" Schwimmen für amputierte anzubieten?

Ist es dazu erforderlich, das abgschirmt von der Öffentlichkeit anzubieten oder ist das auch im Schwimmbetrieb möglich?

Besteht die Herausforderung eher im Zugang / Umkleide / Dusche / Transfer oder im Wasser selbst?

Wieviel Aufwand würdet ihr in solch ein Event / Versuch / Schnupper-Badetag investieren wollen (Anreise, Zeit)?

Gibt es Gründe, die den einen oder anderen abhalten, die man beseitigen könnte?


Antworten

  • Hallo, ich habe auch nur ein Bein und bin im Schwimmbad gewesen. Leider kommt man ohne Hilfe nicht rein und die Badegäste schauen....schauen..., wenn Kinder dabei sind wäre es besser wenn die Einheiten nicht schwimmen. Es ist auch schwierig, wegen Rollstuhl, denn mit deinen Rollstuhl darfst du nicht rein, dann das Problem."Toilette " es gibt In den Schwimmbädern, keine Rollstuhl Toilette.Es ist in Hamburg nicht so einfach. Ich war schon lange nicht mehr schwimmen.
    Ja..Ja..Wenn man im Rollstuhl sitzt, egal was man hat, dann ist man von der außen Welt, abgeschnitten. Man steht den nicht Behinderten, im Weg.
    Ich wohne in Hamburg, da ist es sehr schwer, als ich nach München fuhr, war ich erstaunt, ûberall an den Ubahnhöfen, waren Aufzüge. In den Geschäften, kam ich überall rein. In Hamburg ist es leider nicht so.

    Ich w?nsche dir eine schöne Adventszeit
    LG 🙁
  • Hallo Babsy60,

    da hast du wohl einmalig eine schlechte Erfahrung gemacht. Das ist schade, muss aber nicht verallgemeinert werden.
    Wenn ich in HH bin, nutze ich die Gelegenheit in die Alster-Schwimmhalle zu gehen. Soweit ich mich erinnern kann, ist das Bad barrierefrei. Wobei das für mich persönlich keinen Unterschied macht, da ich auch mit Krücken oder Badeprothese zurecht komme. Es wird vorwiegend von aktiven Schwimmern genutzt, die zwar auch hin gucken, aber nicht so extrem aufdringlich sind.
    Das man mit dem Rollstuhl nicht in ein Bad darf, ist quatsch.
    Das mit dem Schauen stimmt schon. Kinder schreien dann auch schon mal durchs Bad oder fragen einfach.

    Die Ausgangsfrage ging ja nicht um schleche Erinnerungen, sondern ob es einen Bedarf gibt, Leute, die es wollen, aber nicht alleine schaffen schaffen schwimmen zu gehen, zu unterstützen und wie so eine Unterstützng gestaltet sein müsste.

    Meine bisherige Erfahrung zeigt aber, dass es garkeinen Bedarf gibt. Die, die schwimmen wollen, machen das und kommen zu recht. Die die nicht wollen, lassen es einfach, was ja auch gut für sie ist.
  • Schwimmen für Amputierte ist bei uns kein problem, in Erfurt kümmern sich extra Vereine darum und diese werden auch betreut sowie gefördert.

    Die Schwimmbäder sind bei uns Barrierefrei, somit haben alle eine Chance Sport zu treiben, was ich gut finde.
    Denn lang war ja Sport für behinderte Menschen ein Tabu, finde ich.

    Leider wird auf diesem gebiet immer noch zu wenig getan, vielleicht auch aus Unkenntnis, damit meine ich wie man auf die Menschen zu get. Menschen die Behinderte Menschen betreuen ist es nix besonderes, aber für "normale" ist es eine große Herausforderung.

    Ja das anstarren finde ich doof, man müsste zurück starren.

    Ylvie
  • Hallo,

    ich bin links armamputiert und bin im Sommer regelmäßig beim Schwimmen, sowohl im Freibad als auch hier im See. Klar, die Leute schauen und schauen, aber mittlerweile macht mir das nichts mehr aus. Ich schaue ja auch, wenn irgendetwas Außergewöhnliches los ist. Manche starren allerdings schon sehr aufdringlich. Ich habe das Glück, in einem kleineren Ort mit nur rund 8.000 Einwohnern zu wohnen. Da bin ich seit dem Zuzug vor 9 Jahren mittlerweile bekannt und man hat sich an meinen Anblick gewöhnt. Insofern bin ich nur noch selten "Außergewöhnlich".

    Für mich ist das Schwimmen wirklich gut, vor allem liebe ich das Rückenschwimmen. Für meine linke Schulter ist das ein ideales Beweglichkeitstraining. Ich hatte auch das Glück, bereits in der Reha, direkt nach der Amputation, Schwimmen trainieren zu können. Ich weiß nicht, ob ich mich ins Freibad getraut hätte, wäre ich mir nicht sicher gewesen, dass ich wieder gut schwimmen kann. Ich finde es enorm wichtig, dass nach einer Amputation die weiteren sportlichen Möglichkeiten ausgelotet gehören. Jeder Amputierte sollte darin professionelle Unterstützung erhalten.

    Viele Grüße, Sigrid