24h Assistenz
Hallo, ich bin neu hier im Forum und schreibe eigentlich als "Mitbetroffene"... mein Freund ist hoch querschnittsgelähmt und braucht 24h Assistenz. Da wir einen Großteil des Alltags zusammen erleben, kriege ich das alles hautnah mit. Mein Freund hat große Probleme mit seinem Pflegedienst. Die Leute, die geschickt werden, können sehr schlecht deutsch (Verständigung oft sehr sehr schwierig und mein Freund kann aufgrund seiner Lähmung nichts "vormachen"), haben keinerlei Erfahrung im Haushalt und/oder benehmen sich im normalen Umgang teilweise wirklich unglaublich (Sachen von uns benutzen ohne zu fragen, Dreck und Müll hinterlassen, zu spät kommen, meinen Freund mitten in der Nacht wecken um zu fragen ob man morgens früher gehen kann, Pflichten wie das nächtliche Drehen einfach nicht erledigen, für Fehler fadenscheinige Ausreden und Lügen erfinden und vieles vieles mehr). Gute Leute sind oft schnell wieder weg. Die Bezahlung bei dem Pflegedienst ist sehr schlecht und der Umgang auch sehr chaotisch und unfreundlich, weswegen da verständlicherweise nur Leute arbeiten, die sonst nirgends etwas finden. Ich wusste ja, dass es der Pflege nicht gut geht, aber man muss Mitarbeiter auch gut behandeln...
Vor einem halben Jahr hat das Sozialamt dann meinem Freund mitgeteilt, seine Pflege sei zu teuer und sie würden jetzt nur noch Pflege durch eine osteuropäische Pflegekraft bezahlen, die noch unterirdischer bezahlt werden. Mein Freund hat sich an den VDK gewendet, der endlos lange gebraucht hat, um wirklich mal eine Stellungnahme zu verfassen (mehrere Monate, für Nachfragen oft nicht erreichbar). In der Stellungnahme ans Sozialamt wurde mitgeteilt, dass mein Freund mehr als offen für das persönliche Budget ist. Bisher aber noch keine Antwort. Währenddessen spitzt sich die Situation mit dem Pflegedienst weiter zu, weil aus Mangel an Personal die idiotischsten Leute nicht abgezogen, sondern immer weiter eingeplant werden. Die zuständige Sachbearbeiterin beim Sozialamt sagt, sie selber habe über so hohe Summen nicht zu entscheiden, sondern ihr Vorgesetzter. Dementsprechend kommt keine Aussage, wie lange man das wohl noch so ertragen muss. Ganz ehrlich, wir sind beide fertig mit den Nerven, es belastet auch unsere Beziehung.
Mich würde mal interessieren, was andere Assistenznehmer so für Erfahrungen gemacht haben, gerade bei 24h Assistenz. Hat sich das Sozialamt bei den Kosten angestellt? Habt ihr Erfahrungen mit einem Pflegedienst und lief das auch so schlecht? (Dazu muss ich noch sagen, das Angebot an Pflegediensten, die überhaupt 24h anbieten, ist mehr als dürftig hier in der Region) Hattet ihr Probleme, passende Assistenten zu finden? Kurz gesagt, ist das immer so oder haben wir einfach nur großes Pech? Danke für eure Antworten 😀
Vor einem halben Jahr hat das Sozialamt dann meinem Freund mitgeteilt, seine Pflege sei zu teuer und sie würden jetzt nur noch Pflege durch eine osteuropäische Pflegekraft bezahlen, die noch unterirdischer bezahlt werden. Mein Freund hat sich an den VDK gewendet, der endlos lange gebraucht hat, um wirklich mal eine Stellungnahme zu verfassen (mehrere Monate, für Nachfragen oft nicht erreichbar). In der Stellungnahme ans Sozialamt wurde mitgeteilt, dass mein Freund mehr als offen für das persönliche Budget ist. Bisher aber noch keine Antwort. Währenddessen spitzt sich die Situation mit dem Pflegedienst weiter zu, weil aus Mangel an Personal die idiotischsten Leute nicht abgezogen, sondern immer weiter eingeplant werden. Die zuständige Sachbearbeiterin beim Sozialamt sagt, sie selber habe über so hohe Summen nicht zu entscheiden, sondern ihr Vorgesetzter. Dementsprechend kommt keine Aussage, wie lange man das wohl noch so ertragen muss. Ganz ehrlich, wir sind beide fertig mit den Nerven, es belastet auch unsere Beziehung.
Mich würde mal interessieren, was andere Assistenznehmer so für Erfahrungen gemacht haben, gerade bei 24h Assistenz. Hat sich das Sozialamt bei den Kosten angestellt? Habt ihr Erfahrungen mit einem Pflegedienst und lief das auch so schlecht? (Dazu muss ich noch sagen, das Angebot an Pflegediensten, die überhaupt 24h anbieten, ist mehr als dürftig hier in der Region) Hattet ihr Probleme, passende Assistenten zu finden? Kurz gesagt, ist das immer so oder haben wir einfach nur großes Pech? Danke für eure Antworten 😀
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Dein freund hat ein anrecht auf das persönliche budget und ihr wottet beide alles tun um die sache schnell zu starten. geht zum Sozialamt dort gibt es einen bereich wo man das PB benatragen kann.
Ich selber habe das PB habe es innerhalb von 14 tagen komplett alles durch gehabt das geld gibt es auch Rückwirkend. Ihr habt ja den antrag schon gestellt. geht da zusammen persönlich hin mahct es dringend. Erzählt was für ein chaos mit dem Pd abgeht.
Ihr werdet shen dann beeilen die sich auch. Nach spätetens 2 wochen läuft alles über das PB.
Alles gute ich drück die daumen.
p.s. Warum zahlt die KK nicht für seine pflege? er hat doch bestimmt pflegestufe 3?
Da bekommt man doch von der KK pflegeleistungen als sach und geldleistungen. Kann sich selber seinen Pflegedienst aussuchen...
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Miss_Parker hat geschrieben:
p.s. Warum zahlt die KK nicht für seine pflege? er hat doch bestimmt pflegestufe 3?
Da bekommt man doch von der KK pflegeleistungen als sach und geldleistungen. Kann sich selber seinen Pflegedienst aussuchen...
Ganz einfach, 24 Assistenz ist teuer, da reicht das Pflegegeld der Pflegekasse nicht, den Rest muß das Sozialamt zuschießen weil der Freund wohl Grundsicherung etc. erhält.
Heidi
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Danke für eure Antworten.
Er war schon persönlich da und hat nachgefragt und das mit dem Pflegedienst erklärt, aber die Sachbearbeiterin hat wohl nur gesagt dass sie da selbst nix entscheiden darf und sie das aber weiterleitet... das ist jetzt auch schon wieder 3-4 Wochen her. Er hat jetzt noch mal ne Mail geschrieben, mal sehen ob dabei was rum kommt. Anscheinend sind die da doch eher von der langsamen Sorte.
Genau, er hat Pflegestufe 3, aber das sind ja nur 1600 Euro oder so und 24h Assistenz kostet leider viel mehr... er hat so eine Erwerbsausgleichsrente von der Versicherung des Unfallgegners, aber das reicht lange nicht aus, deswegen bezahlt den Rest das Sozialamt. Miss_Parker, hast du auch 24h Assistenz? Da kommt das Geld doch bestimmt auch vom Sozialamt oder nicht?
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Hallo,
zu Pflegediensten kann ich nichts sagen, aber bei Assistenz an sich, die übers persönliche Budget läuft, ist das nicht immer so, nein. Ich selber habe mal als Assistentin nachts bei einer Frau mit 24h Assistenz gearbeitet und mehrere Leute aus meinem Umfeld machen das auch und das sind oft jahrelange Arbeitsbeziehungen, wo zwar auch beide Seiten mal voneinander genervt sind (was ja angesichts der doch recht intimen Situation nicht verwundert), aber das schon grundlegend gut und zur gegenseitigen Zufriedenheit funktioniert und vom Sozialamt bezahlt wird. Das sind allerdings alles Leute, die in mehr oder minder großen Städten wohnen.
Wenn das Sozialamt sich noch länger nicht bewegt und Euer VDK etwas schnarchnasig ist, dann würde ich an Eurer Stelle überlegen, ob Ihr nicht irgendwann einen Anwalt einschaltet, um dem Amt etwas Beine zu machen wegen persönlichem Budget, wenn Ihr das denn wollt. Einen ausdrücklichen Antrag bezüglich PB müsstet Ihr allerdings wohl schon stellen - ich weiß nicht, ob das Schreiben vom VdK den schon enthielt?
Besten Gruß, ananim
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Danke für deine Antwort ananim.
Ich weiß, meine Frage bezog sich ausdrücklich nur auf Pflegedienste. Wenn man sich die Leute selbst aussuchen kann, wird das ganz anders, man ist vor allem nicht mehr so abhängig. Wenn man nach einer Woche feststellt, dass derjenige nicht geeignet ist, muss er/sie halt wieder gehen. Deswegen ist uns das PB so wichtig. Klar geht man sich auch mal auf die Nerven - das ist auch bei den 1-2 "guten" Assistenten meines Freundes so - aber das sind ja Kleinigkeiten. Ich hätte mir das vorher auch nie so vorstellt, dass sich Angestellte so Klopser leisten können und trotzdem munter weiter zur Arbeit kommen dürfen. Wenn ich das auf meiner Arbeit bringen würde, wäre ich ziemlich schnell meinen Job los.
Beantragt ist das PB bisher nicht. Aber wie funktioniert denn die Antragsstellung? Der VDK-Anwalt hat wie gesagt deutlich formuliert, dass das gewünscht ist, bisher jedoch keine Reaktion. Im Internet finde ich nur Anträge, die man anscheinend mit denen zusammen ausfüllen muss? Und es gibt dann so ein Bedarfsermittlungsgespräch? Kann mir da jemand genaueres zu sagen, wie das funktioniert?
Ananim, darf ich noch mehr Fragen stellen? Mich würde interessieren, in was für Arbeitszeitmodellen du und deine Kollegen da arbeiten/gearbeitet haben. 24h-Dienste mehrere Tage am Stück und in der Zeit dort wohnen? Oder normale 8-Stunden Dienste?
Lieben Gruß 😀
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Hallo,
Zum Antrag:
Also: ein Antrag ist, denke ich, schon empfehlenswert. Wenn die Behörde Euch wohl gesinnt ist, dann kann sie vielleicht das Schreiben des Anwalts als Antrag interpretieren, aber da sie das ja wohl nicht so sehr ist, seid Ihr wahrschienlich eher auf der sicheren Seite, wenn Ihr das formal beantragt. Ich kann zu den Details nicht weiterhelfen, weil ich es selber nie gemacht habt. Ihr könntet vielleicht einfach mal mit der nächstgelegenen Beratungsstelle Kontakt aufnehmen.
Eine (allerdings kostenpflichtige) Hotline gibt es zB hier: http://www.isl-ev.de/index.php?option=com_content&view=article&id=655:beratungshotline-persoenliches-budget&catid=99&Itemid=412&lang=de
Generell sind ide "selbstbestimmt leben" Gruppen in verschiedenen Städten meines Wissens gute Ansprechpartner in solchen Fragen.
Aber auch hier könnte Ihr nach Beratungs -und Servicestellen suchen: http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/DE/StdS/Servicestellen_Beratungsstellen/servicestellen_node.html
Zu Arbeitszeitmodellen:
Ich persönlich habe nur als Nachtassistenz gearbeitet - bei uns im Team war das geteilt zwischen Leuten für den Tag und die Nacht. Ich kam um 23h oder so (ist schon eine Weile her) in die Wohnung der Assistenznehmerin und ging morgens um 7h. Nach dem Zubettgehen der Assistenznehmerin konnte ich im Nebenzimmer schlafen und sie rief mich per Klingelknopf, wenn nötig. Am anderen morgen habe ich gemeinsam mit der Tagesassistentin noch beim Aufstehen assistiert und bin dann gegangen. Die Tagsassistentinnen haben meines Wissens in zwei Schichten gearbeitet (ca. 7-15 und 15h-24h). Niemand hat dort gewohnt. Wir haben unsere Einsatzpläne in regelmäßigen Treffen selber vereinbart, wobei halt ungefähr klar war, wer für weiviele Stunden eingestellt ist.
Ich kenne aber auch anderes. Ein Bekannter arbeitete (allerdings bei Leuten, die keine 24h Assistenz haben) 3h morgens, 3h nachmiittags oä. mit Pause dazwischen. Ich habe auch Leute mit 24h Stunden Schichten kennen gelernt. Ich glaube, das sind Eurer Gestaltungsfreiheit nur wenige Grenzen gesetzt - beachtet werden müssen natürlich arbeitsrechtlichen Bestimmungen zu Arbeitszeiten und die Frage ist daneben, für welche Arbeitszeitmodelle Ihr Personal bekommt (z. B. wäre es wahrscheinlich wenig attraktiv für Leute, wenn sie mehrmals am Tag für 2h kommen müssten).
Besten Gruß, ananim
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hallo ich selber ahbe keine 24 std. assistenz aber ich ahbe halt das pb. ich ahbe derzeit noch pflegestufe 1 und halt durch pb assistenz.
Ich musste das pb schriftlich beantragen und dann beim sozialamt vor ort die hilfepläne erstellen wofür alles das pb benötigt wird. Man muss es immer schirftlich beantragen.
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