Anspruch auf Homeoffice-Arbeitsplatz?

Ich (Rollstuhlfahrer, beideitig OS amputiert, GdB 100) arbeite seit 2 Jahren in einer Schulungsabteilung von zu Hause aus. Mein Arbeitgeber möchte meinen Arbeitsplatz jetzt aber in die Zentrale verlagern. In meinem Arbeitsvertrag steht ausdrücklich "Homeoffice" als Arbeitsort. Es ist aber auch vermerkt, daß er über den Arbeitsplatz jederzeit bestimmen kann. Der Betriebsrat meint, ich hätte da keine Chance, mich gegen die Versetzung zu wehren. Denn weil ich ja 1-2x im Monat an Meetings teilnehme hätte ich ja bewiesen, daß es auch zumutbar ist. Für mich wäre das katastrophal. Ich müsste mir entweder extra ein Auto kaufen, oder die Fahrt sonst irgendwie organisieren. Andererseits möchte ich aber auch meinen Job nicht verlieren.

Kennt sich jemand hier damit aus?

Antworten

  • Es ist zumindes fraglich ob die Versetzungsklausel in deinem Fall als Rechtsgrundlage ausreicht oder ob der AG eine Änderungskündigung aussprechen muss. Im Falle einer Änderungskündigung muss er die Zustimmung des zuständigen Integrationsamtes einholen. Daher emfehle ich (ggf. anwaltliche Hilfe) dass du vorbeugend mit dem zuständigen Integrationsamt in Kontakt trittst.
  • Danke für die qualifizierte Antwort! Mit dem Integrationsdienst habe ich schon Kontakt aufgenommen und die sind bereit, mich zu unterstützen. Die Versetzung wäre wohl ohne Änderungskündigung möglich. Ich warte jetzt erstmal ein Gespräch mit dem AG ab, dann weiß ich mehr.
Diese Diskussion wurde geschlossen.