Ich hätte gerne gewusst, wo es finanzielle Unterstützung für Zwangserkrankte gibt, die eine kleine E

Als Zwangserkrankte(r) muss man ständig kämpfen, was einen großen Kraftakt voraussetzt. Finanzielle Belastungen können so erheblich sein, dass man täglich nur noch Sorgen hat, wie man über die Runden kommen soll!!! Die ganze Lebensqualität bleibt auf der Strecke! Trotz zahlreichen Therapien erfährt man nur wenig Entlastung.

Antworten

  • Hallo,

    das lässt sich leider in der Allgemeinheit und mit den relativ wenigen Informationen, die Du geschickt hast, nicht beantworten.

    Kriegst Du denn neben deiner Erwerbsminderungsrente ergänzend Grundsicherung oder ist die Rente dann doch so klein doch nicht?

    Und wofür konkret brauchst Du finanzielle Unterstützung?


    Besten Gruß, ananim
  • Hallo Anamin!

    Danke für Deine Antwort.

    Leider komme ich erst jetzt dazu Dir zu schreiben, da die Zwänge gerade den kompletten Alltag einnehmen und ich dann kaum noch Kraft für andere Dinge habe. Ich will Dir kurz die Problematik erläutern. Bin w, 34 J., habe schwere Wasch- und Kontrollzwänge, die durch ein schlimmes Trauma vor 15 Jahren entstanden sind. Ich war in vielen Kliniken und bin seit 2007 berentet. Womit Du recht hast, ist Folgendes. Ich beziehe eine volle Erwerbsminderungsrente. Vor dem Vorfall war ich tätig als ausgelernte Justizfachangestellte. Ich konnte nach der Ausbildung nur 3 Jahre arbeiten, deshalb ist die Rente auch nicht hoch. Aufgrund eines ärztlichen Gutachtens der RV bin ich mittlerweile dauerberentet, da laut denen eine Wiedereingliederung ins Berufsleben für mehr als zwei Stunden täglich nicht mehr möglich wäre. Das ist bitter, aber ich glaube daran, dass ich es schaffe, irgendwann wieder normal zu arbeiten. Bin noch jung und arbeite viel an mir. Ich gebe nicht auf! Zwei Kliniken haben mir durch ihre sogenannte Expositionstherapien mehr geschadet als geholfen. Deshalb sind die Zwänge jetzt seit einiger Zeit noch schlimmer geworden, als sie ohnehin schon waren. Das macht mich wütend!

    Aktuell ist es sehr schlimm und ich brauche mal wieder viel Utensilien, die Menschen ohne Zwänge nicht benötigen. Wie Du weißt, fallen ja noch die Kosten an für Wohnung mit allem drum und dran. Bisher habe ich es trotz vielen Problemen immer wieder geschafft auch finanziell auf die Beine zu kommen. Seit ich aber soviel u. a. Desinfektionsmittel, Reinigungstücher etc. zusätzlich benötige, bin ich immer überschuldet. Ich suche ständig nach Möglichkeiten dieses Dilemma beenden zu können. Bisher habe ich leider noch keine Lösung gefunden. Kinobesuche, Klamotten shoppen oder ähnliches habe ich schon lange nicht mehr. Das ist mir auch nicht wichtig!!! Ich möchte einfach nur ein halbwegs normales Leben führen können!

    Das war's von mir.
    Danke für's Lesen.

    Viele Grüße
  • Entschuldige habe aus Versehen Deinen Namen falsch geschrieben. Das ist im schnellen Schreibfluss passiert.
  • Hallo,

    das mit meinem Namen wäre mir gar nicht aufgefallen - ist aber auch überhaupt nicht schlimm, ist ja ohnehin nur ein nickname.

    Zur Sache:

    Ich kann gut verstehen, dass Du Dich ärgerst, wenn die Kliniken eher geschadet als geholfen haben.

    Bezüglich der Geldfrage: Ich habe immer noch nicht verstanden, ob Deine Rente so niedrig ist, dass Du ergänzend Grundsicherung bekommst. Falls Du nur die Rente bekommst, weil sie über Grundsicherungsniveau liegt, hast Du schon versucht, Wohngeld zu bekommen?

    Ansonsten sehe ich leider wenig Chancen, dass Du irgendwoher zusätzliches Geld bekommst. Das mag bei Stiftungen oder als Hilfe in außergewöhnlichen Lebenslagen beim Sozialamt mal funktionieren, wenn die Waschmaschine kaputt geht oder Ähnliches. Das, wofür Du das Geld ausgibt, dürfte aber weder aus Sicht staatlicher Behörden noch aus Sicht von gemeinnützigen Organisationen förderungswürdig sein. Ich verstehe, dass Du eine Zwangserkrankung hast und das Geld für Putzmittel etc. nicht "freiwillig" ausgibt - trotzdem ist das natürlich von außen betrachtet kein "vernünftigtes" Verhalten. Das wäre so ähnlich, wenn jemand der an einer Spielsucht leidet Mittel sucht, damit diese finanziert wird o.ä. Vielleicht haben andere Leute hier noch Ideen, aber ich persönlich bin da nicht sehr optimistsch.

    Insofern scheint es mir wirklich das Wichtigste zu sein, das Du es möglichst schnell schaffst, Deine Zwangshandlungen zu reduziere. Hast Du denn da gerade noch igendeine Art von Unterstützung für, z. B. in Form einer Therapie oder Selbsthilfegruppe? Online bin ich auf die Vereinigung heir gestoßen: http://www.zwaenge.de/ - vielleich könnten die ja noch Tipps (eventuella zu finanziellen Fragen) geben.

    Besten Gruß und alles Gute, ananim

  • Hallo Ananim!

    Danke Dir für Deine Antwort.

    Nein, ich bekomme nur die Dauerberentung.

    Ich lebe jetzt mit meinem Freund zusammen. Es ist sehr schwierig dank der Zwänge, aber im Moment die einzige Lösung. Er unterstützt mich, auch was die Mietzahlung anbelangt. Muß nur einen kleinen Beitrag leisten. Wie es sich dann alles weitergestaltet bleibt abzuwarten.

    Dir danke ich jedenfalls nochmals, dass Du für mich da warst, indem Du mir mit Antworten geholfen hast. Auf der Internetseite die Du mir empfohlen hattest war ich schon oft. Habe das Team auch telefonisch kontaktiert, leider ohne Erfolg. Ich schaue mich gerade nach einer kleinen Arbeit um (mehr als zwei Stunden am Tag ist ja nicht möglich). Hoffe das wird alles!

    Werde mich nun wieder ausloggen aus dieser Community, da ich nicht gerne über das Netz schreibe.

    Ich wünsche Dir alles Gute und war nett mit Dir zu schreiben.
    Mach' es gut und viele Grüße zurück
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