Schwerbehindert, Arbeitgeber bietet keine umsetzung aus dem Schichtdienst ab.

Ich 60% Schwerbehindert (Parkinson) 25 Jahre im Betrieb 58J alt, darf nach meiner Reha keine Schichtarbeit mehr arbeiten. Mein Arbeitgeber (350 Ma.) weigert sich, mich auf normale Arbeitszeit umzusetzen, mit der Begründung, er hätte für mich keine andere Arbeit. Nun wollte ich meine Wiedereingliederung beginnen, aber der AG sagte mir, aber nur auf dem alten Arbeitsplatz, andere Arbeit hätte er nicht für mich. Ich weiß genau, dass er mich nur los werden will, denn ich habe noch einen alten Arbeitsvertrag, der für die Firma sehr teuer ist. Als Abfindung für einen Aufhebungsvertrag hat mir der AG eine lächerliche Summe angeboten.
Um einige Ideen wäre ich sehr dankbar!

Antworten

  • Hallo,

    gibt es denn aus Deiner Sicht eine andere Arbeit, die Du im Betrieb machen könntest?
    Gibt es einen Betriebrat/Schwerbehindertenvertretung, die Du einschalten könntest?

    Ansonsten ist vermutlich die Frage, was Du willst und kannst:

    Wenn Du bleiben willst und zur Not Schichtarbeiten kannst, dann kannst Du Deinen Arbeitgeber zunächst auf § 81 SGB IX Abs. 4 hinweisen (http://dejure.org/gesetze/SGB_IX/81.html). Wenn er sich dann aber immer noch weigert, sitzt Du wahrscheinlich am kürzeren Hebel, denn einklagen in einem bestehenden Arbeitsverhältnis ist vermutlich keine ganz gute Idee. Dann wäre es vielleicht das kleiner Übel die Schichtarbeit für die verbleibende Zeit bis zur Rente zu akzeptieren.

    Wenn DU das nicht kannst oder willst, kannst Du natürlich auch einen handfesten Konflikt und damit eventuell eine Kündigung riskieren. Für eine Kündigung ist bei Schwerbehinderten die Zustimmung des Integrationsamts nötig, d.h. ganz so leicht ist es auch nicht ( https://www.integrationsaemter.de/Fachlexikon/Kuendigungsschutz/77c426i/).

    Falls Dein Arbeitgeber unberechtigt kündigt, das Integrationsamt trotzdem zustimmt, kannst Du dann ggf. einen Kündigungsschutzprozess anstrengen und vielleicht eine höhere Abfindung bekommen. Davor solltest Du aber die Sache ausführlich (auch im Hinblick auf Implikationen für Deine Rente und ggf. Sozialleistungen) mit einem Experten für Arbeitsrecht diskutieren und nach Möglichkeit eine Rechtsschutzversicherung haben. Beides gibt es, wenn Du Gewerkschaftsmitglied bist, kostenlos.

    Auf keinen Fall solltest Du ohne weiteres oder vorherige Rechtsberatung einen Aufhebungsvertrag unterzeichnen, denn dann braucht das Integrationsamt nicht zustimmen.

    Besten Gruß, ananim

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