Einfach weiter Autofahren nach Schlaganfall?

Hallo an alle,

ich bin neu auf dieser Seite und brauche direkt mal Hilfe: mein Vater hatte am 31.12.2014 einen Schlaganfall. Nach anschließender stationärer und ambulanter Reha und derzeitiger therapeutischer Behandlung zu Hause ist er der Meinung, dass er bald wieder Auto fahren kann. Vor seinem Schlaganfall waren Auto- und Fahradfahren seine größten Hobbys. Wir als Familie machen uns aber natürlich Sorgen, ob dies rechtlich so einfach möglich ist. Ein Anwalt, den er in der Reha kennengelernt hat, hat ihm gesagt, dass dies eine rechtliche Grauzone wäre und solange nichts passiert, alles in Ordnung ist.

Ich möchte den derzeitigen Stand kurz beschreiben: Es besteht eine halbseitige Lähmung (links). Besonders betroffen ist der linke Arm. Gehen und Aufstehen funktioniert mit Hilfe schon gut. Gleichgewicht ist auch gut. Kopfbewegungen sind langsam möglich. Brille wurde angepasst. Das Auto, was er hat, ist ein Automatikgetriebe, so dass hierbei keine Probleme bestehen würden. Einen Knauf für's Lenkrad hat er sich schon bestellt. Blinken ist natürlich nur sehr schwierig möglich.

Mich würde interessieren, ob er tatsächlich "einfach so" fahren darf oder ob er bestimmte Dinge beachten muss.
Ich habe gelesen, dass man sich einer Prüfung unterziehen kann - wenn diese negativ ausfällt, der Führerschein aber auch komplett entzogen werden kann. Das wäre für ihn eine totale Katastrophe und würde ihn am Boden zerstören.

Können Sie mir helfen?

Vielen Dank im voraus für die Hilfe.

Antworten

  • Hallo niccha,
    es ist in der Tat so, so lange nichts passiert ist alles ok.
    Offenbar haben die Ärzte keine Meldung gemacht (kommt auch nur selten vor) wo durch von Amts wegen kein Eignungstest anberaumt wurde.
    Die Frage ist nur ob du es mit deinem Gewissen vereinbaren kannst zu zu sehen wie dein Vater auf die Menschheit losgelassen wird bei den doch nicht unerheblichen Einschränkungen .
    Wenn etwas passiert,möglichst noch mit Personenschaden, wird in deiner Familie keiner mehr froh.
    Die Versicherung kann wegen grober Fahrlässigkeit leistungsfrei bleiben, was bedeutet daß die u.Umständen sehr hohen Kosten usw an euch hängen bleiben!
    Sicher ist es sehr schlimm wenn jemand auf das geliebte Autofahren verzichten soll, allerdings kann man so viel Verantwortungsbewußtsein verlangen daß er sich selber darum bemüht eine Tauglichkeitsprüfung durch zu führen.

    Heidi
  • Hallo niccha,

    was sagt sein Arzt/Neurologe zu dem Thema. Es gibt Krankheiten, Operrationen sogar Medikamente nach denen ist die teilnahme am Straßenverkehr als Fahrer untersagt.

    Dies gilt bis zu dem Tag an dem der Arzt es erlaubt.

    Meine Mutter fährt mit 78 Jahren kein Auto mehr, mein Bruder 52 Jahre darf aus krankheitsgründen auch keinen Führerschein machen. Das ist auch gut so, hatte meine kämpfe mit ihm war sogar bei einen Neurologen wegen diesem Thema. Es waren viele schlaflose nächte wegen den beiden.

    Frage dich ob Du möchtest das er im "straßenverkehr" aktiv ist. Kannst du das verantworten mit reinem Gewissen?

    Dieser Satz sollte dir zu denken geben

    "Ein Anwalt, den er in der Reha kennengelernt hat, hat ihm gesagt, dass dies eine rechtliche Grauzone wäre und solange nichts passiert, alles in Ordnung ist."

    Es gibt viele Dinge die spaß machen aber nicht für jeden geeinet sind.

    Jeder von uns hat schon Hobbys aufgeben müssen weil es nicht mehr ging. Mußte mein Auto wegen Geldmangel verkaufen, das tat sehr weh.

    😢

    Am besten wäre ein Prüfung, auch wenn er seinen Führerschein dabei verlieren könnte.
    Als Familie seit Ihr bestimmt für ihn da, im Notfall braucht er psychologiche Hilfe die sehr gut tut.

    Die Versicherungen verstehen bei Schäden keinen spaß, die Kosten würdet Ihr tragen.

    Wünsche Euch die Kraft die richtige Entscheidung zu treffen

    Gruß

    Gastone




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