Liebe - Depression - Was tun?

Hallo zusammen,

wo fange ich an!? Am Besten mit einer kurzen Zusammenfassung der letzten 1 ½ Jahre.
Ich habe mich mit einer Kollegin auf eine Affäre eingelassen..ein gutes halbes Jahr vor ihrer Hochzeit! Zu dem Zeitpunkt war meine Ehe schon eher mit einem WG Leben zu beschreiben.
Inzwischen bin ich ausgezogen und habe eine eigene Wohnung.

Wir haben häufig probiert die Affäre zu beenden – konnten aber nicht loslassen! Das führte dazu, dass sie nach ein paar Monaten Ehe auszog und nun bei mir lebt. Seit knapp 2 Monaten. Wir haben gehofft, dass wir zueinander gehören und wir dieses „Opfer“ bringen müssen und gemeinsam glücklich werden zu können. Naiv – ich weiß!

Wir verbringen wirklich schöne Momente/Phasen miteinander. Aber es ist natürlich schwer. Schwer auch, weil sie natürlich noch Kontakt zu ihrem „Nochehemann“ hat. Sie sagt mir, dass es ihr guttut wenn sie mal paar Tage lang keinen Kontakt haben. Aber sie vermisst ihn in einigen Situationen. Dann nehmen sie wieder Kontakt auf. Das alles belastet mich sehr. Hin und wieder treffen sie sich auch um gewisse Dinge zu besprechen – Wohnung, Scheidung und Co.

Nach diesen Treffen ist sie aber immer sehr traurig. Traurig darüber, dass sie diesem Menschen so wehgetan hat. Dann hasst sie mich dafür. Das ist irgendwie für mich nachvollziehbar, aber es trifft mich mitten ins Herz. Sie ist oft sehr schrecklich zu mir. Sehr launisch....Aber in den schönen Momenten ist die Liebe wunderschön.

Naja...soviel mal zur Ausgangssitutation.

Ich bin teilweise mit meinen Kräften am Ende. Sie sagt mir, dass ich durchhalten soll. Dass das alles vorbeigehen wird.

Diese ganze Geschichte mit Affäre, Auszug, Hin und her...der Kampf um Sie hat mich sehr geschwächt. Ich bin manchmal selbst überrascht, wie ich das alles packe und ertrage.

Nach dem letzten Treffen mit ihrem „Nochehemann“ hat sie die Erkenntnis, dass sie krank ist. Das hat sie auch davor schon ein paar mal gesagt – aber sie wollte schauen, ob wir es so geregelt bekommen. Scheinbar nicht...sie bzw. wir suchen gerade Hilfe für sie. Nächste Woche ist der empfohlene Arzt wieder da und sie wird dort einen Termin ausmachen. Ihr Hausarzt hat ihr zu diesem Schritt geraten.

Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht ob ich wegen ihr oder wegen mir schreibe. Ich liebe diese Frau! Sehr sogar....sie ist aber so wechselhaft was ihre Launen angeht. Mit Liebe und Hass tritt sie mir entgegen. Ich weiß nicht, wie lange ich das noch so aushalte.
Ich merke, dass sie Hilfe braucht – ich sage ihr, dass ich sie bei allem unterstütze – dass ich immer für sie da bin – aber ich habe immer die Angst, dass sie mich verlässt und ich meine ganze Kraft und alles „umsonst“ investiere. Hier geht es nicht um Egoismus! Wirklich nicht – ich stecke schon sehr viel ein – ich weiß nur nicht wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll. Es ist so schwierig.

Sie spricht davon, dass sie hofft von einem Auto angefahren zu werden um all diese Gefühle nicht mehr ertragen zu müssen. Liebe, Hass, schlechtes Gewissen, alle sind gegen sie...

Ich möchte, dass sie sich helfen lässt. Das haben wir ja auch jetzt in Angriff genommen. Ich will mit ihr durch diese Phase gehen. Aber diese ständige Angst das sie mich doch stehen lässt und die temporäre Zurückweisung meiner Person sind sehr hart und rauben mir die Kräfte. Dann sage ich mir immer – du musst jetzt Stark sein...ich habe das Gefühl in dieser Geschichte meines Lebens IMMER stark sein zu müssen. Ich weiß einfach nicht, wie lange ich das noch so schaffe.
Ich habe so um sie gekämpft und nun ist sie bei mir und nicht wirklich glücklich. Sie steckt in dieser Situation meinetwegen. Das Gefühl macht sich in mir breit. Ich möchte nicht, dass sie oder wir jetzt unglücklich sind. Sie spricht immer wieder davon, dass der Druck so groß sei. Alle würden denken, dass sie so ein schlechter Mensch sei, weil sie das ihrem „Nochehemann“ angetan hat.
Deshalb könne sie sich mir noch nicht ganz öffnen.

Ich stelle mir die Frage, ob sie das jemals kann. Ob es Sinn macht, dass wir versuchen stark zu bleiben um irgendwann zusammen glücklich sein zu können.

Was würdet ihr an meiner Stelle tun?

Soll ich sie „ziehen“ lassen – mich trennen um ihr diese Entscheidung abzunehmen?
Soll ich stark bleiben und versuchen mit ihr durch diese Phase zu kommen? Mit dem Risiko dabei selbst krank zu werden?

Danke vorab für eure Meinungen!

Antworten

  • Suche einen bekehrten wiedergeborenen Christen .
  • Hallo Sunny,
    das klingt wirklich nach einer ziemlich verwickelten Situation.
    Der Schritt zum Arzt zu gehen ist sicher gut. Vielleicht kannst du da auch deine Situation mal ansprechen oder ihr könntet schauen, gemeinsam Unterstützung zu bekommen.
    Ansonsten denke ich, dass es in einer tragfähigen Beziehung jeder für sich selbst verantwortlich ist.
    Deine Freundin hat sich zu den Schritten, die sie gegangen ist, ja selbst entschieden. Und auch, wenn sie in einer schwierigen Lage mit ihrem Expartner ist, ist sie selbst dafür zuständig, zu überlegen und zu entscheiden, wie sie mit ihren Gefühlen umgeht. Genau wie du auch für deine Entscheidungen und Gefühle verantwortlich bleibst.
    Sicher ist es wichtig, sich zu versichern, dass man den anderen unterstützen möchte.
    Wahrscheinlich hilft es deiner Freundin auch, wenn du ihr sagst, dass du dich in sie hineinversetzen und nachvollziehen kannst, wie schwer die Situation für sie ist.
    Genau so wichtig wäre es aber aus meiner Sicht, auch realistisch zu sagen, was du leisten kannst und willst und wo deine Grenzen sind. Auch, dir Zeit für dich allein und zum Auftanken und Sortieren zu nehmen.
    Denn letztlich kannst du ihr nur helfen, gesund zu werden, solange du es schaffst, selber gesund zu bleiben.
    Auf jeden Fall wünsche ich euch, dass eine geeignete Behandlung bald startet!
    Viel Kraft und viele Grüße
    vom Meerschneckchen
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