Wie helfe ich meiner Schwester, damit sie ihr Handicap akzeptieren lernt?

s.g.d.+h, meine Schwester hatte mit 15Jahren einen Gehirntumor und ist wieder geheilt. allerdings ist sie auf einer Körperseite (links) eingeschränkt d.h. sie kann zwar vielen machen aber dennoch nicht alles bzw. einfach langsamer. auch jetzt nach 10 jahren hat sie immer noch starke probleme/depressionen, welche kommen und gehen ihren weg mit dem handicap zu finden. jedoch versucht sie verzweifelt einen weg bzw. möchte eine zukunft glücklich sehen. eine psyologische betreuung hat leider nichts gebracht bzw. teils negativ verstärkt. wie kann ich ihr helfen? gibt es bücher diesbezüglich und tipps wie ich mit ihr im gespräch umgehen soll/kann u gibt es bücherempfehlungen für sie als betroffene? bitte um hilfe von experten und auch betroffene.. besten danke lg judith

Antworten

  • Hi Judith,

    erstmal wohl gar nicht! Menschen können andere Menschen nicht ändern, immer nur sich selbst. Und sie können ihnen auch nicht helfen, wenn sie sich nicht helfen lassen wollen. Ein Alkoholkranker muss auch erst ganz tief fallen, bevor er anfängt zu begreifen, was eigentlich abgeht. Man sollte Menschen niemals zu etwas drängen, so treibt man sie nur weiter von sich fort.

    Jeder braucht seine eigene Zeit im Leben um alles zu verarbeiten was passiert- und das auf die individuelle Weise. Ob es jetzt 10 Jahre sind oder 20 Jahre, lass ihr ihre Zeit.

    Du kannst ihr wenn dann helfen, indem du ihren Krams an Problemen anhörst, ihr deine Meinung dazu sagst, mit ihr schöne Dinge unternimmst, ihr sagst, dass du für sie da bist, solche Dinge.

    Ein Buch für dich: Irre Verständlich: Menschen mit psychischer Erkrankung wirksam unterstützen von Matthias Hammer und Irmgard Plößl. Ich weiß nicht wie es ist, aber vielleicht hilft es dir ja.

    lg Joy
  • Versuche sie doch einfach als einen ( ich weis blöder ausdruck ) gesunden Menschen zu sehen, gehe mit ihr normal um , in meiner Firman ist ein Mitarbeiter mit Krampfanfällen , wenn er einen schlechten Tag hat .. braucht er 5 Minuten für einen Satz , wir lassen ihm die Zeit, keiner start ihn an , einfach ganz normal weitermachen...nach einger Zeit, ist es vorbei und er kan sich wieder verständlich machen , geht alles.. verschwende nicht dein Geld in sogenannten Fachbücher , versuche einfach ihre Krankheit auszublenden,sieh in ihr nur deine Schwester . Du wirst sehen es geht. 😳
  • vielen dank für die antworten
    @joy89: klar denke ich auch dass der weg sich zu ändern schwer ist. und niemand kann einen anderen menschen ändern sofern er nicht will. allerdings möchte ich sie ja auch nicht ändern, nur wäre es leichter für sie, wenn sie ihr handicap annehmen würde und auch das neue leben als lebenswert und als chance sehen würde und nicht als bürde. in vielen vielen gesprächen versuche ich ihr mut zu machen, allerdings hilft es recht wenig. die einsicht der verschiedenen dinge währt nur kurz bzw.. nach ein paar monaten ist die lebenskrise wieder da oder einfahc auf ein anderes thema übertragen. in manchen momenten fühle ich mich einfach hilflos und weiss nicht mehr was ich sagen soll um sie aus der krise/kreislauf zu holen. sicher ist es auch für mich schwer mich in die situation u in sie hinzufühlen da sie ihre lebensträume zum teil aufgeben musste und nicht ich. ich allerdings habe einen anderen lebensmut u sehe das leben auch mit behinderung als sehr lebenswert...
    insofern bin ich auch sehr enttäuscht über die antwort von @oktobermann51. der gedanke einen menschen mit handicap anders zu behandeln als einen sogn "normalen" ist mir (u auch meiner familie) noch nie gekommen. klar am anfang war es schwer mit der situation umzugehen (soll man jetzt helfen oder nicht usw.) aber wir haben alle recht schnell kapiert dass sie alles kann was sie will u braucht sie doch unterstützung meldet sie sich...
    für sie ist es einfach eine unerträgliche situation da sie 1. 100% oder 120% geben will aber durch das handicap nur 80-90% schafft und sich dadurch masslos überfordert und sie damit als wertlos für sich u die menschheit darstellt. meine devise lautet eher auch mit den restelichen 80-90% kann ich vieles aber viel. nicht alles schaffen aber trotzdem alles geben (100%) in dem ausmass wie es noch möglich ist....
    ein sehr sehr schwieriges thema... das beste was ich machen kann ist sowieso: zuhören, unterstützen, negative gedanken in postive verwandeln, unternehmen... aber das wusste ich auch shcon vorher aber danke trotzdem lg j

  • Hallo JudithZ,

    Du hattest geschrieben, eine Psychotherapie hat nicht geholfen. Wieso nicht? Also, was wurde seinerzeit unternommen und was wurde nicht erreicht?

    In unserem Info-Bereich gibt es einige Büchertipps: http://www.myhandicap.de/freizeit-behinderung/buch-tipps/
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