Rente nach Unfall in früher Kindheit

Hallo,

eigentlich hatte ich nicht vor, mich mit dieser Frage hier vorzustellen. Aber als ich mich im Forum anmeldete, fiel sie mir ziemlich schnell ein. Sie beschäftigt mich seit einigen Jahren immer wieder und ich habe mich oft gefragt, an wen ich mich damit wenden könnte. Ich glaube, die Antwort zu kennen, aber ich möchte mich nicht auf eine Mutmaßung verlassen.

Ich bin 46 Jahre alt und seit einem Unfall kurz vor meinem dritten Geburtstag gehbehindert. Mein Grad der Behinderung ist 80 Prozent, Merkzeichen aG. Der Unfall ereignete sich im Betrieb meiner Großeltern, während ein Lieferant Waren ablud. Ich schaute beim Abladen zu und verunglückte dabei. Ich erlitt eine schwere Gehirnverletzung und überlebte den Unfall nur ganz knapp. Wenn der Fahrer des Lieferanten aufgepasst hätte, wäre der Unfall nicht passiert. Der Fahrer verletzte also seine Sorgfalts- oder Aufsichtspflicht, handelte grob fahrlässig. Ich weiß nicht, ob das die korrekte juristische Formulierung ist. Der Lieferant war also Schuld an dem Unfall. Mit diesem Wissen habe ich immer gelebt. Aber erst vor einigen Jahren erfuhr ich von meiner Mutter etwas, das mir je nach dem, wie ich mich gerade fühle, immer wieder durch den Kopf geht.

Die Geschichte, die meine Mutter beiläufig erzählte, geht ungefähr folgendermaßen. Weil der Lieferant Schuld an dem Unfall war, hätte mir eine lebenslange Rente zugestanden, die die Versicherung des Lieferanten hätte zahlen müssen. Meine Eltern saßen irgendwann mit den Anwälten der Firma zusammen an einem Tisch. Die Anwälte meinten, dass es ja ein unglaubliches Glück sei, das ich den Unfall überlebt hätte, meine Eltern sollten doch froh sein und es gäbe nun wirklich keinen Grund für eine lebenslange Rente. Meine Eltern waren natürlich überglücklich, dass ich noch lebte, und bestanden tatsächlich nicht auf dieser lebenslangen Rente. Anders, d.h. in meinen Worten, ausgedrückt: Sie ließen sich von den Anwälten über den Tisch ziehen.

Als mir meine Mutter das erzählte, war das schon eine Art leichter Schock. Über 35 Jahre habe ich mit den Folgen des Unfalls gelebt und bin selbst nie auf den Gedanken gekommen, dass mir eine lebenslange Erwerbsminderungs-/Unfall-/Was-weiß-ich-für-eine-Rente zugestanden hätte. Und dann erfahre ich, dass ich diese Rente nur deshalb nicht bekomme, weil meine Eltern damals darauf verzichtet haben.

Und jetzt kommt meine Frage: Kann ich das ändern? Die Firma, die damals an meinem Unfall Schuld war, gibt es noch heute. Kann ich heute über 40 Jahre nach dem Unfall irgendetwas unternehmen, dass ich diese Rente, die mir zugestanden hätte, doch noch bekomme? Habe ich irgendwelche juristischen Möglichkeiten?

Versteht mich nicht falsch: Es geht mir nicht darum, dass ich diese Rente unbedingt brauche und auf jeden Fall haben will. Ich will nur wissen, ob ich überhaupt etwas machen könnte.

Ciao

Sarah

Antworten

  • Hallo Sarah,

    zunächst einmal noch herzlich willkommen in der Community! Schön, dass Du MyHandicap gefunden hast 😀
    Eine Übersicht, wie das bei uns funktioniert, bietet dieses kurze Video (selbstverständlich auch mit Untertiteln): http://www.myhandicap.de/guided-tour.html

    Dein Anliegen habe ich an unseren entsprechenden Fachexperten weitergeleitet. Bitte hab ein wenig Geduld bis zur Antwort 😉

    Fachexperten benötigen für eine kompetente Antwort möglichst viele relevanten Details zum jeweiligen Anliegen. Sollte es weitere Informationen geben, wäre es hilfreich, wenn Du diese in der Zwischenzeit nachreichst. Dabei werden selbstverständlich keinerlei persönlichen Daten benötigt.

    Wenn Dein Anliegen dann geklärt ist, sei bitte so lieb und setze die Bewertung oberhalb des Threads auf 100%. 😀
    So hilfst Du uns, eine bessere Übersicht zu behalten, wo noch Unterstützung benötigt wird.

    Bei weiteren Fragen wende Dich gern jederzeit wieder an mich oder meine Kollegen oder die Community! Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀
  • Hi Justin,

    vielen Dank für die Weiterleitung an den Fachexperten. Ich werde dann meine Fragen mit ihm besprechen.

    Ciao

    Sarah