wer kann mir bei meiner Tochter helfen? Ich wohne in Pirmasens und entdecke immer mal wieder besonde

seit sie uns "geschenkt" wurde, erkennen wir immer mal wieder Besonderheiten. Sie studiert Jura, möchte Anfang 2015 das erste Staatsexamen schreiben, ist sehr sehr exakt und muss immer wieder vom Lernen abgehalten werden.
Sie hadert selbst am meisten mit sich. Ich suche dringend eine Anlaufstelle, welche uns beratend zur Seite stehen kann.
Warum schreibt sie nicht selbst?? Es fällt ihr sehr schwer den Gedanken überhaupt anzunehmen nicht perfekt zu sein.

Wir waren schon in gemeinsamen Foren unterwegs, allerdings hat sie sich zurückgezogen, aus Sorge "bekloppt" zu gelten. Leider drückt sie ihre Gedanken häufig sehr direkt und "ungefiltert" aus

Antworten

  • Moment...mal
    Du schreibst nichts von einer Behinderung ausser dem Verdacht auf Asperger . Ist die Tochter nicht imstande selbstständig oder in einer Wg zu wohnen ? Mit24 ist sonst Zeit sich von zu Hause abzunabeln...oder lässt ihr sie nicht los ?
  • Hallo Moment,

    zunächst einmal herzlich willkommen in der Community! Schön, dass Du MyHandicap gefunden hast 😀
    Eine Übersicht, wie das bei uns funktioniert, bietet dieses kurze Video (selbstverständlich auch mit Untertiteln): http://www.myhandicap.de/guided-tour.html

    Hier mal eine Liste mit Selbsthilfegruppen, die Dir sicher konkret und kompetent weiterhelfen können:
    http://aspies.de/shg_liste.php#Frankfurt

    Wenn wir Dich noch irgendwie unterstützen können, sprich uns gerne jederzeit an! Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀
  • Eine Anlaufstelle wäre auch das Team Autismus mit Sitz in Mainz.
    http://www.team-autismus.de/

    Aber bedenke, dass es schon sinnvoll wäre, eine Diagnose zu haben und nicht nur einen bloßen Verdacht.
    Dazu müsste schon ein Facharzt her.

    Asperger-Autisten sind doch meistens normal intelligent, häufig sogar überdurchschnittlich begabt- da muss sie ganz bestimmt nicht fürchten, als "bekloppt" zu gelten.
    Kontakt mit ebenfalls Betroffenen ist da sicherlich hilfreich- zumindest war das bei meiner Tochter so.

    Und ein wenig Humor hilft im Zweifelsfall vielleicht auch:
    Was der Welt fehlt, sind ein paar verrückte Leute- seht, wohin uns die Normalen gebracht haben!

    Du kannst mich gerne per PN anschreiben, aber ich bin erst ab Mitte Januar wieder zuverlässig online- gerade eben bin ich dauernd wieder rausgeflogen (mit Surfstick im Urlaub) und weiß nicht, ob und wann ich wieder "reinschneien" kann.
  • Danke für die Antworten, habe einige hilfreiche Impulse erhalten. Jetzt müssen wir es einfach mal angehen..vielleicht kann ich sie überzeugen einen Facharzt aufzusuchen, oder Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe aufzunehmen..alleine oder mit mir oder mit der kompletten Familie...euch allen ein dickes Dankeschön

  • Hallo,

    nur ganz kurz:

    Speziell was das erste juristische Staatsexamen angeht, kann ich Dir aus eignener Erfahrung berichten, dass es ein recht "normales" Verhalten ist, dass Leute da ein paar Wochen vor dem Termin quasi rund um die Uhr lernen - der Druck, der da aufgebaut wird, gute Ergebnisse zu erzielen, ist leider enorm, denn die Karrieremöglichkeiten sidn in Jura extrem notenabhängig. Die Prüfungstermine waren die Gelegenheiten, bei denen ich eretmalig in meinem Leben verstanden habe, was gemeint ist, wenn gesagt wird, jemand sei "grau" oder "aschfahl" im Gesicht.

    Ob das ein sinnvolles Modell ist, darüber lässt sich gut streiten - aber es ist wirklich nicht ungewöhnlich, dass auch psychisch und emotional ansonsten stabile Leute da ein wenig "durchdrehen", Beruhigugnstabletten nehmen o.ä..

    Damit möchte ich überhaupt nicht bezweifeln, dass Deine Tochter wegen der angesprochenen Besonderheiten Hilfe brauchen könnte - nur bei diesem sehr speziellen Examen ist zuviel Lernen aus meiner Sicht kein besonderes Alarmsignal.

    Besten Gruß, ananim


  • Guten Morgen Ananim,

    du hast vollkommen recht- das Jura Examen und die Vorbereitung sind enorm.

    Allerdings ist das Lernen eine Möglichkeit für sie an einer "Struktur" festzuhalten. Diese ist enorm wichtig für sie.
    Z.B. nur ein bestimmtes Müsli und nur aus einer bestimmten Schale- wenn nicht kommt der Umstand einer mittelschweren Katastrophe gleich. So ist das mit vielen kleinen und größeren Dingen.
    Es fällt ihr etwas schwer soziale Kontakte zu knüpfen und noch schwerer aufrecht zu halten..obwohl sie schon sehr sehr viel gelernt hat..es tut mir so sehr leid, wenn ich sehe wie angestrengt sie es versucht.

    Small Talk, kann sie nicht..ist auch nicht schlimm, denn viel Gerede ist eh oft unnötig...gg...aber in gesellschaftlicher Runde hat sie es echt schwer..


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