Umgang mit einem Asperger Freund
Liebe Community,
ich habe einen Bekannten, den ich sehr schätze und auf dessen Freundschaft ich großen Wert lege. Er selbst hat einmal schriftlich bestätigt, dass er die Freundschaft ebenfalls begrüßt. Im persönlichen Umgang habe ich dies aber niemals feststellen können. Es handelt sich um einen hochintelligenten Menschen, der sein Leben zu 90% auf Arbeit und danaben nur noch auf Sport ausgerichtet hat, in beiden Fällen bringt er fast übermenschliche Leistungen, Spaßaktivitäten gibt es keine. Er hat keine Freunde oder soziale Kontakte, liebt das "Socialising" nicht und beschreibt sich selbst als nicht kommunikativ.
Nun, es liegt mir dennoch viel an ihm und ich habe bisher auf verschiedene Weise vesucht, das zum Ausdruck zu bringen, dies wurde jedoch nie in ähnlicher Form erwidert, ja ich fühlte mich im persönlichen Umgang immer wieder regelrecht vor den Kopf gestoßen, da er nach außen völlig gleichgültig und distanziert erscheint. Auf persönliche Fragen antwortet er höchstens kurz, oft gar nicht und fragt selbst niemals etwas ähnliches zurück. In den seltenen Fällen, in denen ich solche Dinge aktiv angsprochen habe, hat er meine Wahrnehmungen jedoch nie bestätigt und war verwundert, wie es zu meinem Eindruck kam.
Ich überlege nun seit längerem, ob dieser Freund eventuell an einem Asperger Syndrom leidet, eventuell sogar ohne selbst davon zu wissen, viele der Symptomatiken die in der Literatur beschrieben sind, habe ich bei ihm finden können. (z.B.: die Aussage "Ich hasse Ausnahmen") Darüber mit ihm offen zu sprechen würde ich nicht schaffen, denn er zeigt sich sehr verschlossen. Ich hätte daher gern einige Tipps für den Umgang mit ihm, denn wie gesagt, es liegt mir viel an ihm.
Für Euren Rat wäre ich Euch sehr dankbar!
ich habe einen Bekannten, den ich sehr schätze und auf dessen Freundschaft ich großen Wert lege. Er selbst hat einmal schriftlich bestätigt, dass er die Freundschaft ebenfalls begrüßt. Im persönlichen Umgang habe ich dies aber niemals feststellen können. Es handelt sich um einen hochintelligenten Menschen, der sein Leben zu 90% auf Arbeit und danaben nur noch auf Sport ausgerichtet hat, in beiden Fällen bringt er fast übermenschliche Leistungen, Spaßaktivitäten gibt es keine. Er hat keine Freunde oder soziale Kontakte, liebt das "Socialising" nicht und beschreibt sich selbst als nicht kommunikativ.
Nun, es liegt mir dennoch viel an ihm und ich habe bisher auf verschiedene Weise vesucht, das zum Ausdruck zu bringen, dies wurde jedoch nie in ähnlicher Form erwidert, ja ich fühlte mich im persönlichen Umgang immer wieder regelrecht vor den Kopf gestoßen, da er nach außen völlig gleichgültig und distanziert erscheint. Auf persönliche Fragen antwortet er höchstens kurz, oft gar nicht und fragt selbst niemals etwas ähnliches zurück. In den seltenen Fällen, in denen ich solche Dinge aktiv angsprochen habe, hat er meine Wahrnehmungen jedoch nie bestätigt und war verwundert, wie es zu meinem Eindruck kam.
Ich überlege nun seit längerem, ob dieser Freund eventuell an einem Asperger Syndrom leidet, eventuell sogar ohne selbst davon zu wissen, viele der Symptomatiken die in der Literatur beschrieben sind, habe ich bei ihm finden können. (z.B.: die Aussage "Ich hasse Ausnahmen") Darüber mit ihm offen zu sprechen würde ich nicht schaffen, denn er zeigt sich sehr verschlossen. Ich hätte daher gern einige Tipps für den Umgang mit ihm, denn wie gesagt, es liegt mir viel an ihm.
Für Euren Rat wäre ich Euch sehr dankbar!
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Antworten
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Hi,
das beschriebene Verhalten hat tatsächlich viele Anzeichen von Asperger.
Wenn wir das als gegeben voraussetzen und Du die klare - schriftliche verbriefte - Aussage hast, dass er die Freundschaft bestätigt, dann ist das so und bedarf eigentlich nicht mehr.
Eine kleine Schwierigkeit ist freilich, dass man hier ganz genau wissen müsste, was Du gefragt hast und wie geantwortet wurde. Denn gerade Asperger sind geschickt darin, unangenehme Fragen so zu beantworten, dass man alles daraus lesen könnte. Was natürlich nur schriftlich funktioniert, weil man da viiiiel Zeit hat, nach der passenden Formulierung zu suchen. Kann sein, muss aber nicht.
Also heißt es, exakte und kurze Fragen zu stellen, auf die man auch kurz Antworten kann, also idealerweise mit "ja" oder "nein". Keine Suggestivfragen.
Du musst Dir klar machen, dass sich auch daraufhin grundlegend nichts ändern wird. Wenn er nicht will - und dieses Wollen muss von ihm ausgehen. Nichtsdestotrotz muss Du auch klar sagen, was Du willst, also unverschlüsselt. (Beispiel: "Mach das Fenster auf." und nicht "Hier ist es ziemlich warm.") Je klarer, umso angenehmer. Sofern das Gewünschte keiner Regel widerspricht, wird es kein Problem darstellen. Selbst wenn, so lange man nicht darauf beharrt, wird es keine negativen Folgen haben.
Hat der Bekannte allerdings keinen Asperger, dann ist er vermutlich einfach nur nicht interessiert...
Peter.
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Hi,
mir ist da gerade noch eine Idee gekommen.
Frage ihn mal nach seiner Sammlung. Ich kenne keinen mit Asperger, der nicht irgend etwas sammelt, eher mehrere Sammlungen. Das können allerdings auch Dinge sein, auf die niemand mit regulärer Sicht der Dinge sammeln würde - Sprichwörter, Plastiktüten u.s.w. können aber auch "normale" Dinge sein.
Sammlung heißt in der Regel Spezialwissen oder Fachgebiet und in dem Fall hört auch die Einsilbigkeit auf. Du musst eher damit rechnen, dass Du nicht mehr zu Wort kommst, wenn die Geschichte von besonderen Stücken erzählt werden muss und Du den inneren Zusammenhalt der Stücke verstehen musst.
Das kann zu zweierlei Sachen dienen: Eine weitere Bestätigung für Asperger, wenn es sich so verhält wie oben beschrieben und ein Schritt zu weiterer Verständigung.
Peter.
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Ich kenne auch Leute, denen man das "Asperger"-Etikett anhängen wollte, man versuchte dies auch gelegentlich bei mir. Je nach dem wirklich sehr absurd, aber sowas gibts. Dafür, dass Leute ihre Emotionen nicht herzeigen, oder unwirsch oder kurz angebunden daherkommen, kann es tausend Gründe geben, das ist eh klar.
Was aber treibt wohl jemanden an, bei einer einfachen Ablehnung "Asperger" zu vermuten. Dahinter steckt wohl oft der Versuch auch, über das Suchen von Einheitlichkeiten Hebel und Mechanismen zu entdecken, mit denen man sich die andere Person besser erschliessen kann, ohne dies über den aufwendigen "Umweg" über diese Person selbst (um die es gegangen wäre) zu tun, sie also de facto zur Frage der Freundschaft an sich zu umgehen, oder auszuhebeln, bzw. ihr eine Art soziale Situation aufzudrängen. Dies hat an sich auch etwas die Persönlichkeit an sich beleidigendes und bevormundendes, unbeachtet der extrem schwierigen Frage, wie falsch Du bei dieser Vermutung liegst. Man versucht dabei, etwas offenbar für sich selbst unüberwindbar erscheinendes zu vermeiden - nämlich, den Stier an den Hörnern zu packen, oder, sich aussichtsreichere Betätigungsfelder für die eigene Zuwendungsbedürftigkeit zu suchen.
Wenn Du diese Person ernst nimmst, wirst Du MIT dieser Person den gemeinsamen Weg gehen, wenn es denn einen gibt, oder die Sache so wie sie ist akzeptieren. Echte Freundschaft ist aber ein natürlicher Prozess, und so wie es zum Streiten zwei gibt, braucht es auch für die Freundschaft beide, und Respekt ist einer der absolute integralsten Bestandteile da. Da könnte es an der anderen Person liegen, aber so wie es aussieht durchaus auch an Dir, oder eben an beiden irgendwie.
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Hi,
deswegen schrieb ich, man muss das erstmal wirklich feststellen.
Aus meiner Perspektive, also einem Asperger, kann ich auch nur meine Perspektive nachvollziehen.
Und da ist es so, dass ich mental über drei Phasen insgesamt 16 Jahre in einer monogamen Beziehung gelebt habe, ohne dass mein Gegenüber davon eine Ahnung hatte. Ich hätte mir gewünscht, man wäre auf mich zugekommen und dann wäre man vielleicht zueinander gekommen.
Wer das nicht versteht: ich habe z.B. zwischen 1989 und 1996 eine Frau geliebt, ohne dass sie davon gewußt hat und ich musste mir 1996 einen recht komplizierten Plan ausdenken, dass sie mir die entscheidende Frage stellt - um endlich Klarheit zu haben. Es war natürlich nichts gewesen. Jeder normale Mensch würde sagen, dass da sieben Jahre nichts gelaufen ist ist doch schon das Zeichen. Aber für jemanden, der mit Zeichen nichts anfangen kann... merde. Aber über die ganze Zeit war meine Beobachtung, dass sie sich mit mir auseinandersetzt und ich habe körpersprachliche (und auch sonstige Signale) einfach falsch verstanden und ich habe alles auf meine Schüchternheit bezogen. Von Asperger wusste ich zu der Zeit noch nichts.
Die Folge war eine einjährige Depression, ich habe Job, Auto, Arbeitsort wechseln müssen, um aus der (Routine-) Falle auszubrechen. Überflüssig zu sagen, dass ich den Job alleine schon ihretwegen angenommen hatte, um mögliche Kontaktchancen zu erhöhen. Im neuen Job und mit neuen Regeln hatte ich genug damit zu tun, alles neu aufzubauen, so dass es anschließend wieder sehr schnell bergauf ging. Pech hatte ich, als o.g. Frau dann nach drei Jahren in meiner neue Firma Arbeit bekommen hat - und ausgerechnet noch an einer Schnittstellenfunktion, mit der ich öfters zu tun hatte. Bevor da wieder etwas bei mir eskaliert, bin ich dann auch sofort wieder weg.
Das nur mal als Eindruck von "meiner" Welt.
Deswegen kann ich mich - trotz Asperger - wirklich darüber freuen, wenn ein anderer Asperger (WENN ES DENN SO IST) jemanden hat, der an ihm interessiert ist. Denn wenn er es auch ist, wird er da sitzen wie ich es mehrmals tat.
Für mich haben sich bestimmt über die Jahre ein paar Frauen interessiert. Aber nie ist eine auf mich "explizit" zugekommen. Irgendwann später nach zig Jahren hat mir dann mal jemand gesagt "xyz war sooo in Dich verknallt". Leute, SUPER HILFREICH! Ich hätte kotzen können.
Jetzt muss ich aber erst mal wieder runterkommen und wenn ich soweit bin, muss ich mich wieder präventiv entschuldigen, falls sich jemand angegriffen fühlt. Das ist nicht so gemeint.
Peter.
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Hi,swisswuff1 hat geschrieben:
Ich kenne auch Leute, denen man das "Asperger"-Etikett anhängen wollte
kenne ich aus Foren z.B. zu Parship oder Elitepartner. "Ich habe jemanden getroffen, ich glaube der hat Asperger. Soll ich?" mit den Reaktionen "Du Ärmste" und "Würde ich mir nicht antun" und "NO-GO!".
Dabei wars eigentlich nur ein normaler Arschloch-Mann.
Ja, das wird manchmal leicht verwechselt.
Mit einer Frau, die anscheinend Defizite im Loslassen hat und eine Rechtfertigung sucht - nur um nicht zugeben zu müssen, dass man selbst vielleicht das Problem ist. Wäre ich genauso unverschämt, würde ich sagen, klingt, als ob es ne Frau mit BPS wäre. Aber sogar ich weiß, dass man das nicht macht.
Peter.
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Ich würde es an deiner Stelle mit der der Wahrheit versuchen: Ihm in einem ruhigen Gespräch zu erklären, wie wichtig er dir ist, wie du sein Verhalten manchmal empfindest und dass du dich fragst, ob er vielleicht das Asperger-Syndrom hat oder ob er dich nicht mag.
Alles andere, wie indirekte Annahmen und Aussagen, Verhaltensänderungen deinerseits aus Gründen, die er dann nicht verstehen könnte, aber auch ein eigenes "Abfinden" mit unangenehmen Gefühlen (die früher oder später zu unfairem Groll führen) ist m.E. sinnlos und destruktiv. Wenn er Asperger hat, braucht er Klarheit im Ausdruck und Nachhilfe beim Verstehen deiner Emotionen.
Vielleicht findest du in diesem Forumauch noch weitere gute Tipps.
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