"Laufsport" mit dem Rollstuhl?

Hallo!

Ich bin ganz frisch hier und bekomme in ein paar Wochen meinen ersten Rollstuhl (geschädigter Ischiadicus mit Lähmung).

Bevor die Behinderung vor 17 Jahren begang, bin ich marathon gelaufen. Mittlerweile bin ich froh, wenn ich 100 Meter irgendwie voran komm 😉

Nun "freue" ich mich auf den Rollstuhl, weil es bedeutet, daß ich meinen Bewegungsradius enorm erweitern kann und da kam mir der Gedanke, daß ich damit ja eigentich auch wieder Sport treiben könnte.
Jetzt weiß ich nicht, ob ich mit 34 Jahren und Übergewicht wieder so etwas wie nen Marathon laufen kann.

Weiß hier denn jemand, ob es ein Rollstuhl Gegenstück zum Joggen bzw. Ausdauerlaufen gibt? Und wie fängt man das an?

Der Techniker, der das mit dem Rollstul alles aufgenommen und mich beraten hat, hat immer wieder betont, dass das "ein schnelle" Teil ist mit dem man "ordentlich Tempo" macht. Jetzt weiß ich nicht, ob er das sagte, um die ganze Situation aufzulockern oder ob das ein gutes Zeichen für einen Rollstuhl ist.

Ihr seht, ich bin ziemlich planlos - wurde allerdings auch mit dem Rezept etwas überrascht.

Ich danke für alljene, die sich die Zeit genommen haben, das hier zu lesen 😉

Grüße
bunte_kuh

Antworten

  • Hallo bunte Kuh
    Ich nehme nicht an das du jemals wieder Rennen/joggen kannst Neben den renn Rollstühlen gibt's noch die Handbikes und wie ich in meinem Beitrag Gehroboter Und/statt Rollstuhl Beschrieben habe sind sie im Paraplegikerzentrum Nottwil (Schweiz) am entwickeln von Gehrobotern :
    Was sicher eine gute Alternative ist , ist jeglicher Wassersport ,Fortschrittliche Schwimmvereine (ZB Schwimmverein Wädenswil Schweiz haben auch Amputierte als Mit(oder eben ohne)Glieder .
  • Hi,
    was für einen Rolli hast denn Firma/Modell. Wie schnell du damit unterwegs bist hängt in erster Linie von deiner Kraft, deinem Training und nicht zuletzt auch von deinem Gewicht ab. Der Weltrekord für die 42 km Marathon liegt bei den Rennrollstühlen bei ca. 1h 20, mit dem Handbike kratze sie an der Einstunden Marke. Also du hast viel Luft nach oben.
    Beim Rollstuhlsport/Rollstuhlschnellfahren gibt es von Kurz über Mittel bis Langstecke alles. Wobei das Handbike weniger auf die Schultern geht. Je nach dem wo du wohnst gibt es sicherlich Rollstuhlsport Gruppen.

    Klaus
  • Hallo,

    danke für die Antworten.

    Es wird ein Küschall Compact werden.


    Wasser und Schwimmen kommt für mich nicht in Frage.
    Und normal Fahrradfahren kann ich, da ich durch einen Umbau nur mit einem Bein fahre, daher wäre ein Handbike wohl unnötig.

    Gibt es denn irgendwie Fitness oder irgendetwas um Gewicht zu reduzieren ohne die Beine zu nutzen? Früher wäre ich eben laufen gegangen.

    Ich vermute, dass es auch nicht so ist, dass ich mich einfach in den Rolli setze und auf Anhieb ein paar Kilometer fahren kann 😉
  • Hallo,

    ich bin selber nicht betroffen und kann daher nicht aus eigenere Erfahrung beitragen.
    Aber wenn Du "Sport im Rollstuhl" oder ähnliches googelst, bekommst Du sehr viele Treffer und Informationen.

    Zum Beispiel ist vielelicht diese Website zur Orientierung interessant: http://www.drs.org/cms/sport/sportarten.html

    Ich würde annehmen, dass zB Vereinsgruppen vor Ort wie auch beim Sport für Fußgänger Tipps zum Training und Einstieg vermitteln können.

    Nur so von außen und wie gesagt ohne eigene Erfahrung gefragt: Was spricht dagegen, wenn Du den Rolli mal hast, einfach einmal mit kürzeren Rollstrecken anzufangen und die dann langsam auszudehnen, wenn Du das Gefühl hast, das tut Dir gut?

    Na ja, vielleicht können ja Leute hier im Forum noch besseres dazu beitragen 😀

    Besten Gruß, ananim
  • Zum Gewichtabbau kann ich dir 1. Schwimmen und 2. Radeln empfehlen. Für 2. bist du ja ausgestattet. Was hält dich vom Schwimmen ab? Das ist doch völlig unkompliziert...
  • Wie dem auch sein. Um sportlich aktiv zu sein bedarf es keiner Beinfunkton. Allerdings gerade wir mit "überwiegend sitzender Tätigkeit" müssen noch mehr als Nichtbehinderte auf das Gewicht achten. Es ist wirklich so. Bei Sportrollstühlen wird ein irrer Aufwand getrieben mit Titan Kohlefaser um 1-2 kg Gewicht einzusparen. Das ist alles hinfällig, wenn der Kerl der drin sitzt 10 kg zuviel hat. Zudem wird mit jedem kg auch der Alltag leichter, gerade beim Übersetzen. Nicht zuletzt mit einer 36er oder 38 cm Sitzbreite kommt man im Hotel durch jede Toilettentüre.
    Wenn die Ernährung aber nicht stimmt, nützt auch Sport nicht sehr viel. Google mal nach Manfred Sauer Stiftung. Die bieten gerade für Anfänger sehr empfehlenswerte Mobilitätskurs für Rollstuhlfahrer an. Gerade neue Rollstühle direkt vom Sanihaus müssen in ihrer Einstellung (Sitzhöhe vorne/hinten, Schwerpunkt) optimiert werden. Auch das ist Thema der Kurse, daneben Grundfertigkeiten wie Kippen auf zwei Räder, Randsteine usw. Mit normale Armkraft und einigermaßen funktionierenden Bauchmuskel sind das einfache und vorallem im Alltag nützliche Übungen.

    Gleich noch ein Tipp. Mir fällt bei Anfängern immer auf, dass Sie ihren Rollstuhl schiben. Daher in 12 Uhr Position den Greifreifen fassen, dann bis 10 Uhr schieben und die Hand oberhalb des Greifrings zurück führen.
    Einer mit Erfahrung greift in der 2 Uhr Position und lässt den Greifreifen viel später los und führt die Hand eher kreisförmig zurück.

    Sieht man gut in den beiden Videos

    http://www.youtube.com/watch?v=tOJJlhfvTFU&feature=player_embedded

    http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=qrHAPbEY20s


    Das zweite Video ist der Anfänger, der schiebt. Der mit Erfahrung rollt

  • Ich gerne mit dem Rollstul spielen aber meine Technik ist so schlecht dass stoplere ich oft. 🥺
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