Durchtrennen des Nervs, der den falschen Impuls bei Spastik leitet
Mein kleiner Enkel leidet an einer Spastik. Regelmäßig bekommt er Botox-Injektionen. Nun befindet er sich mit seiner Mama in einer Reha-Maßnahme. Dort hat eine andere Mutter von einer Operation berichtet, die bei ihrem kleinen Jungen durchgeführt wurde, bei der der Nerv durchtrennt wird, der den zu starken Impuls an den Muskel leitet. Sie wird wohl in Deutschland noch nicht sehr häufig durchgeführt, bei dem kleinen Jungen wurde es in Berlin gemacht. Hat jemand Erfahrung damit und wie heißt sie?
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Antworten
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Hallo Andrea,
Die Behandlung einer Spastik ist sehr vielseitig und immer Ursachenbezogen.
Mit den Behandlungen sollte so früh als möglich begonnen werden. Sie sind immer Multidiziplinär durchzuführen. Sowohl die medizinische als auch therapeutische Behandlung.
hier wäre zu nennen:
Physiotherapie, Ergotherapie,Logopädie, Orthopädietechnik,
medikamentöse Therapie.
Sollten diese Maßnahmen nicht greifen stehen dann verschiedene
Operationsverfahren wie Tenotomieen (Sehnenverlängerungen), Myotomien (Muskelverlagerungen), Osteotomien (Knochenumstellungen),Arthrodesen (Gelenkversteifungen)
und die von dir genannte Nervendurhtrennung (Neurotomie)zur Verfügung.
Insbesondere die Neurotomie sollte nur bei schwersten nicht behandelbaren Spastiken durchgeführt werden, da sie unumkehrbar ist. nach der Durchtrennung wird eine Spastik zu einer "schlaffen Lähmung". Die Entscheidung sollte reiflich überlegt werden, denn nach der Nervendurchtrennung ist selbst eine gewollte Spastik ( die für das "stehen" wichtig sein kann) nicht mehr möglich.
Die Neurotomie ist eine seit langem eingeführte Operationstechnik.
Ich würde vor diesem Eingriff mehrere Meinungen hören wollen und nicht NUR auf die Aussage eines Arztes vertrauen wollen.
Was jetzt für deinen Enkel das richtige ist, kann hier nicht geklärt werden.. Mein Beitrag soll dir nur aufzeigen, was möglich ist und was es zu beachten gilt.
LG Thomas
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Lieber Thomas,
vielen Dank für Deine Ausführungen.
Der Kleine bekommt schon seit der Diagnose regelmäßig Physiotherapie und alles, was dazu gehört. Er trägt Orthesen und scheint nun während der Reha zu lernen, sogar an Einpunktgehhilfen zu gehen. Es war vorher nur schwer an Dreipunktstützen möglich.
Die Operation hört sich ja wirklich nicht gut an und ich bin froh, dass die Kinder sich wirklich nur informieren wollen. Sie stehen allen Operationen natürlich sehr skeptisch gegenüber und diese wäre sicherlich - vor allem bei den Fortschritten, die er gerade macht, fatal.
Ich freue mich.
Liebe Grüße
Andrea
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Hallo Andrea,
das sieht doch gut aus. wenn er Fortschritte macht..
Verbesserungen sind ja schon mal was..und wenn dann evtl. eine Tenotomie notwendig wird um das Gangbild noch zu verbessern ist das ja auch in Ordnung.
lediglich die Nervendurchtrennung sollte sehr intensiv besprochen werden.. Falls diese überhaupt notwendig sein würde..
LG Thomas
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Hallo Thomas,
ja, wir freuen uns auch über jeden Schritt nach vorn. Er ist auch ein ehrgeiziger kleiner Junge und sehr tapfer.
Es wird noch genug auf ihn zukommen und ich hoffe inständig, dass es nicht diese Operation wird - aber ich denke nicht.
Lieben Dank
Andrea
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Hallo Andrea,
zunächst einmal herzlich willkommen in der Community! Schön, dass Du MyHandicap gefunden hast 😀
Eine Übersicht, wie das bei uns funktioniert, bietet dieses kurze Video (selbstverständlich auch mit Untertiteln): http://www.myhandicap.de/guided-tour.html
Du hast aus der Community schon einige gute Hinweise erhalten (vielen Dank dafür, Thomas 😀 ).
Wenn Dein Anliegen geklärt ist, sei bitte so lieb und setze die Bewertung oberhalb des Threads auf 100%. 😀
So hilfst Du uns, eine bessere Übersicht zu behalten, wo noch Unterstützung benötigt wird.
Bei weiteren Fragen wende Dich gern jederzeit wieder an mich oder meine Kollegen oder die Community. Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀
Gern kannst Du an dieser Stelle auch berichten, wie es bei Deinem Enkel weiter geht.
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