Heilungschancen Post Traumatische Belastungsstörung

Guten Tag. Ich bin weiblich und 21 Jahre alt.

Ich leide seit 2008 an einer PTBS. Ich habe eigentlich gehofft, das es mit der zeit besser wird, werde aber leider immer wieder vom Gegenteil überzeugt.

Ich bin schon die ganze Zeit in Therapie, Ambulant so wie Stationär. Die grösste Beeinträchtigung für mich sind die Panik Attacken, Flashbacks und Alpträume.

Meine Fragen:

-Seit ich diese Erlebnisse hatte, bin ich in der Motorik verlangsamt. Ist das Normal und kann ich je wieder schneller werden?

- Ich kann leider nur 50% arbeiten und bekomme IV. Es ist mein grösster Wunsch wieder ein normales Leben zu haben, auf eigenen Füssen zu stehen und 100% zu arbeiten.

- Wie stehen die Heilungschancen zu PTBS?

Vielen Dank für die Antwort!

LZ


Antworten

  • Hallo LunaZ

    Herzlich Willkommen im MyHandicap-Forum. Schön dass du hier bist! 😃

    Ich habe deine Frage an einen Fachexperten weitergeleitet. Ich hoffe, dir bald Fragen auf deine Antworten bieten zu können.

    Und vielleicht melden sich ja auch noch weitere Leute aus der Community mit Erfahrungen und hilfreichen Antworten...

    Liebe Grüsse


  • Hallo liebe LunaZ,
    offensichtlich bist du jemand, der nicht leicht aufgibt...! Mein Respekt!
    Es gibt zu deiner Erkrankung viele Meinungen und Studien zu der Frage, wie die Heilungschancen sind. Wer in dem Ganzen wirklich Recht hat, kann wohl keiner mit Sicherheit sagen, und auch ich würde mich da aus fachlicher Sicht nicht festlegen.

    Ich persönlich bin aufgrund verschiedener Erfahrungen fest davon überzeugt, dass es möglich ist, solche schweren Erlebnisse zu verarbeiten. In der Regel ist es zunächst lange Zeit erforderlich, für ein stabiles Umfeld zu sorgen, gute Unterstützung von Freunden und / oder Familie herzustellen, dich selbst und alle wichtigen Personen in deinem Umfeld über die Krankheit zu informieren, Selbstfürsorge und Abgrenzungsfähigkeiten zu erlernen. Diese Lebensbereiche und Fähigkeiten werden sehr häufig durch traumatische Erfahrungen mit erschüttert. Wenn all das wieder halbwegs funktioniert - und nach meiner persönlichen Überzeugung auch erst dann- ist es sinnvoll, sich mit konkreten traumatischen Erfahrungen zu befassen.

    Für die Bewältigung von Alpträumen und Flashbacks gibt es einige einfach zu übende Techniken, die dir deine Therapeutin sicher erklären kann. Sollte sie das noch nicht getan haben, sprich sie doch einfach darauf an. Ebenso für Panikzustände. Hier ist Offenheit sicher hilfreich: es ist auf jeden Fall gut, wenn du auch dein Gefühl, dass die Situation sich nicht bessert, mit der Therapeutin besprichst.(Keine Angs: jede Therapeutin die was auf sich hält, sollte das abkönnen😉)
    Die Angst dass es nicht besser werden kann, ist glaube ich übrigens an sich ein ernstes Problem, dass in vielen Therapien einem wirklichen Erfolg entgegensteht. Ist sie einmal ausgesprochen, kann man auch damit therapeutisch gut umgehen und diese bewältigen und damit sozusagen den Weg frei machen.

    Ich hoffe, ich konnte dir einige Denkanstöße schicken. Ohne konkretere Informationen (und es ist ja auch sinnvoll, diese in einem solchen Forum nicht im einzelnen zu offenbaren) muss eine solche Antwort ja immer sehr allgemein ausfallen... Ich wünsche dir auf jeden Fall von Herzen weiter viel Kraft und den verdienten Erfolg.
    Herzlich
    das Meerschneckchen


  • Guten Tag LunaZ

    Hoffe, du konntest aus obigen Kommentaren schon etwas mitnehmen.

    Ich persönlich finde auch, dass es möglich ist aus diesen Situationen heraus zu kommen. Viele Inputs hast du ja schon mitbekommen.

    Ein ganz schönes Input für mich ist, dass du mal die Therapeutin darauf ansprechen sollst. Vielleicht sind angenehme Lösungsansätze da. Es ist sicherlich auch gut, Tagebuch zu schreiben. Alles was positiv zu dir passt niederzuschreiben. Vielleicht auch ein Traumtagebuch, welches du zur Therapeutin mitnehmen kannst?

    Auf jeden Fall alles Gute

  • Hallo LunaZ,

    sei uns recht herzlich willkommen im Forum.

    Du hast schon sehr gute Hinweise bekommen!!!

    Ich war einst in einer gleichen/ähnlichen Situation.
    Nach zwei monatelangen stat. Aufenthalten in einer Klinik für Psychosomatik, einem misslungenen Suizidversuch und anschließender jahrelanger ambulanter Psychotherapie führe ich nun ein einigermaßen "normales" Leben. Das geht nicht von heute auf morgen, manche Dinge dauern ewig und viele Erlebnisse werden wir nie vergessen können, aber es ist durchaus zu schaffen, damit zu leben.

    Mir hat damals das Aufschreiben der Erinnerungen, Albträumen und Flashbacks sehr geholfen. Die Aufzeichnungen habe ich meinem Therapeuten in die Hände gegeben und ich hatte somit endlich das Gefühl, nicht mehr alleine mit meinen ganzen Problemen zu sein. Ich muss dazu sagen, dass dieser Therapeut ein absoluter Schatz war/ist und absolut qualifiziert in seinem Beruf, wie leider ganz selten zu finden. Zum Therapieabschluss - und somit auch für mich - habe ich die Aufzeichnungen verbrannt; sie gingen in Schutt und Asche auf, sind "vom Winde verweht", den Rest Asche habe ich vergraben.

    Leider hat sich an meinen motorischen Störungen auch durch all diese Therapien nichts geändert; entweder besteht gar kein psychogener Zusammenhang (es besteht die Vermutung einer hereditären Spastischen Spinalparalyse) oder es ist tatsächlich so, dass uns die Schatten und Geister der Vergangenheit immer wieder einholen. Wer weiß das schon? Es wird immer unbeantwortete Fragen geben. Deshalb kann man auch keine spezifische Aussage über die Heilungschancen treffen.

    Dir wünsche ich alles Gute.

    herzlichst
    das Zornröschen

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