Schaffe es nicht einen Arbeitsplatz zu finden

Hallo,

ich suche leider schon seit einem Jahr Arbeit. Eine Ausbildung habe ich bei einem Bildungsträger absolviert. Leider bin ich so eingeschränkt, dass ich kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt habe. ;( Aufgrund meiner Motorik und meiner Schnelligkeit ( zu langsam), Dyskalkulie und Verständnis Probleme. Wir haben schon überlegt, was ich machen könnte. Da ich gut schreiben kann und auch schnell am Computer bin,könnte ich doch irgendwas ungelerntes im Büro machen, wenn es sowas gibt? Callcenter und Produktion haben wir auch schon überlegt.

Hat jemand so ähnliche Probleme? Könnte man mir noch weitere Vorschläge geben?

Vielen Dank im Voraus, bin echt dankbar.

Antworten

  • Hallo katie321,

    sei uns recht herzlich willkommen im Forum.

    Welche Ausbildung hast Du denn?

    Hast Du dich bei der Bundesagentur für Arbeit als arbeitsuchend gemeldet? Evtl. kann man dich dort beraten und offene Stellen anbieten?

    Ich bin ungelernt; habe noch nicht mal eine Ausbildung. Ich habe 8 Jahre in einer Bank gearbeitet (Sekretariat) und nach der „Babypause“ von damals etwa 6 Jahren arbeite ich nun seit etwa 15 Jahren als Bürokraft in einer Hausverwaltung. Die Stelle habe ich mir selbst gesucht; das Arbeitsamt war mir nie sehr behilflich, da sie ohnehin keine Leistungen an mich zahlen mussten.

    Ich musste auch lange auf eigene Faust suchen, um etwas Passendes für mich zu finden. Callcenter würde ich nicht unbedingt empfehlen, da wird häufig sehr viel Druck ausgeübt.

    Dir viel Glück und Erfolg.

    Liebe Grüße
    vom Zornröschen
    😉
  • Hi Katie,

    mir geht es auch so. Ich suche schon seit Jahren nach einer Stelle.

    Es ist verdammt schwer, einen Betrieb zu finden, der einem eine Chance gibt.

    Einen Tip habe ich für dich. Schau doch mal, ob es in deiner Stadt einen sogenannten Integrationsbetrieb gibt. Integrationsbetriebe haben Arbeitsplätze für Menschen, die es schwer haben auf dem Arbeitsmarkt. Die bieten Stellen an für Langzeitarbeitslose und Behinderte.

    Vielleicht findest du einen Integrationsbetrieb in deiner Nähe.

    Kennst du die Online Jobbörse von der Arbeitsagentur? Die ist unter https://jobboerse.arbeitsagentur.de/ da suche ich immer nach Anzeigen.

  • Hallo,

    der Vorschlag von Sonderanfertigung scheint mir gut, mal nach einem Integrationsbetrieb zu suchen.

    Viellelicht wäre auch eine Möglichkeit, erst einmal nach (unbezahlten) Praktika zu suchen und dann vielleicht darüber in einem Betrieb einen guten Eindruck zu hinterlassen. Und gleichzeitig lernst Du vermutlich etwas und kannst vielleicht auch noch Ideen sammeln, was mögliche Einsatzgebiete für Dich wären.

    Ansonten wäre für mich die Frage, was Du mit "Verständnisprobleme" meinst? Hast Du Probleme etwas zu verstehen und wenn ja was? Oder haben anderen Leute Probleme, Dich zu vesrtehen (zB weil Du undeutlich sprichst)? Und was hast Du für eine Ausbildung gemacht?

    Von Call-Center würde ich auch abraten, das kenne ich aus Erzählungen anderer Leute auch nur als sehr unangenehme und mit viel Druck und schnell sein muss man da auch. Und in der Produktion muss man, soweit ich das kenne ,in der Regel auch ein gewisses Tempo einhalten können.

    Aber schreib' doch noch ein bisschen mehr zu Dir und vielleicht haben dann Leute noch Ideen.

    Beste Grüße, ananim
  • Hallo,

    danke für die Antworten, ich habe mich sehr gefreut. Mein Problem ist, dass ich Sachen nicht gleich auf Anhieb verstehe oder gar nicht verstehe. Eine Ausbildung habe ich beim Bildungswerk Hausfrauen-Bund zur Beiköchin absolviert. Danke für die Tips, ich habe auch schon Adressen rausgesucht, wo ich evtl. in der Küche eingesetzt werden könnte.( Integrationsbetrieben)
    Hoffentlich klappt das dann auch mal.

    Kann man denn auch in der Jobbörse nach Integrationsbetrieben gucken?

    Danke im Voraus
  • Hallo Kathie,

    mit der Arbeitssuche gebe ich dir Recht. Ist hier auch nicht besser.
    Durch das Arbeitsamt wird man hier auch nicht unterstützt. Ist wohl überall gleich.

    So wie die anderen User auch schon sagten, würde ich Callcenter nicht unbedingt als Lösung nehmen.
    Spreche da aus eigener Erfahrung, denn das kann dich sehr arg psychisch belasten und ich glaube in dieser Branche muss man hart im Nehmen sein um da mitzuhalten.

    Ich schaue auch in die unterschiedlichsten Jobbörsen, habe mir das teilweise dort so eingerichtet, dass ich jeden Tag die neuesten Stellenangebote zugesendet bekomme aber das ist eben auch keine Garantie.

    LG Marry




  • Hallo Kathie,

    es ist nicht leicht einen passenden Job zu finden. ich suche auch schon lange. In meinem Bereich gibt es total viele Bewerber. Auf eine Stelle kommen 200- 500 Bewerbungen.

    Betriebe ab 20 Mitarbeitern müssen 5 % der Stellen mit einem behinderten Menschen besetzen. Ansonsten werden mtl. 300,00 Euro Schwerbehindertenabgabe fällig.

    Gerade für Unternehmen der Branchen Catering, Gastronomie, Hotels etc. kann ich mir gut vorstellen, dass es kleinere Betriebe gibt, die ggf. dieses Abgabe zahlen.

    Vielleicht gibt es hier die Möglichkeit einzusteigen. Es ist Ferienzeit. Das heißt es gibt viel zu tun.
    Vielleicht kannst Du dir vorstellen, selber auf die Betriebe zuzugehen.

    Das Integrationsamt unterstützt den Arbeitgeber, wenn irgendetwas verändert werden muss, damit du dort arbeiten kannst.

    Viel Erfolg und liebe Grüße

    Tina

  • Hallo Tina,

    herzlich Willkommen im Forum.

    Aber genau da beißt es sich ja. Würdest du als Arbeitgeber einer kleineren Familienfirma lieber 300 Euro "Strafe" oder eine Abgabe zahlen oder doch eher ein Monatsgehalt, was 4stellig sein sollte?
    Das ist ja unser großes Problem. "Chef" zahlt lieber 300 Euro als den Betrieb auf die Bedürfnisse z.B. eines Rollifahrers anzupassen, Zuschüsse hin oder her. Dann kommt die Lohnfortzahlung bei Krankheit oder Urlaub hinzu plus Zusatzurlaub in der Höhe der wöchentlichen Arbeitstage und erschwerte Kündigungsbedingungen - für uns positiv, für manchen Chef eher negativ.

    Ich persönlich würde mich immer in größeren oder großen Firmen bewerben, mit Betriebsrat und Schwerbehindertenvertretung, die können genannte Mehr- oder Zusatzkosten eher aufbringen als der Familienbetrieb um die Ecke. Ich arbeite seit 15 Jahren im Halb-öffentlichen Dienst (wir sind eine GmbH und gehören zum Hamburger Senat, also halb-öffentlich) und habe gerade die 2. Kündigungswelle in dieser Zeit heil überstanden, zwar mit viel Glück, aber ich bin noch dabei und froh darüber. Damals waren wir etwa 700 Kollegen, jetzt müssen wir mit etwa 160 auskommen - das meine ich mit größerer Firma. Und manchmal ist man als Person mit Handicap im ÖD besser aufgehoben als in der freien Wirtschaft. Aber das muss jeder selber für sich herausfinden.

    Gruß, Katrin
  • hallo Katrin,

    den Gedanken möchte ich noch mal hinterfragen. Ich habe den Eindruck da verbirgt sich ein Glaubenssatz. ich verstehe dich so, dass es für eine Firma auf jeden Fall kostenintensiver ist, einen Menschen mit Behinderung einzustellen.
    Warum sollte dann jemand mit Behinderung eingestellt werden? Alle Unternehmen müssen
    wirtschaftlich handeln, d.h wir können direkt einpacken.

    Überlege doch mal, was hat ein Unternehmen davon, wenn es dich einstellt.

    Wenn ein neuer Mitarbeiter gesucht / gebraucht wird, ist klar, das kostet Gehalt.
    Egal ob der Mensch eine Behinderung hat oder nicht.

    Es geht ja um den Job. Keiner kriegt einen Job, nur weil eine Behinderung vorliegt.

    Viel Erfolg für den Wechsel der Perspektive.


    Liebe Grüße
    Tina
  • Tina,

    viele Betriebe stellen lieber Personal mit künstlicher Hüfte o.ä ein (Person hat dann auch einen SBA, ist aber nach außen hin nicht sofort als behindert erkennbar), als jemand, der von Geburt an vielleicht eine undeutliche Aussprache hat, im Rolli sitzt und sabbert, um es mal auf die Spitze zu treiben, (bitte nicht persönlich nehmen) weil Chef Angst hat, es könnte Kundschaft abschrecken. Auch mit künstlichen Körperteilen kann man sehr gut Quoten füllen, holt damit aber keinen von Geburt an Behinderten von der Strasse, der evtl. seine Arbeit genauso gut oder sogar besser macht. Das ist ein Gesellschaftsproblem, viele haben Angst. Diese Strafabgabe bei Quotennichterfüllung müsste mindestens so hoch oder etwas höher sein als das für die freie Stelle angesetzte Monatsgehalt, dann würde hoffentlich so mancher Chef das Umdenken beginnen. Mit lächerlichen 300 Euro spart er sich das gesamte Jahresgehalt, Vertretung für Urlaub und Krankheit sowie evtl. nötige Umbauten. Was würdest du als Chef lieber zahlen? 12 mal 300 Euro oder einen Jahreslohn von etwa 22000 Euro oder mehr und sparst dir dann die Problematik mit der Behinderung des Arbeitnehmers?

    Ich habe bewußt so krass geschrieben, bitte nicht mit unfreundlichen Worten nach mir werfen. Danke

    Gruß, Katrin
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