Teilzeitausbildung zum Zweiten

Hallo,

wir schlagen uns immer noch mit dem Thema "Teilzeitausbildung" herum. Mein Sohn kann durch ein chroniches Schmerzsyndrom nach einem unverschuldeten Verkehrsunfall, verbunden mit Konzentrationsstörungen, nur ca. 4 Stunden am Tag arbeiten bzw. eine Ausbildung machen.

Die Arbeitsagentur kann ihm nur Teilzeitausbldungsstellen anbieten, die ca. 6 Stunden Leistungsfähigkeit am Tag erfordern.

Aber sie hat angeboten, eine Stelle bis zu 50% zu fördern, wenn er selbstständig eine Ausbildungsstelle findet, die ihn halbtags ausbilden würde.

Das Gute: Er hat nun eine Ausbildungsstelle gefunden, die es tun würde - allerdings in einem Spendenwerk, in dem die finanziellen Mittel sehr knapp sind und die Leute entlassen mussten. Sie würden ihn ausbilden, aber nur, wenn die Stelle zu 100% von der Arbeitsagentur oder sonst einem Träger finanziert würde 😡

Und ich glaube kaum, dass wir zu diesen "Konditionen" überhaupt noch mal einen Ausbildungsplatz finden ...

Könnt ihr mir Tipps geben, welche "Töpfe" es noch geben könnte bzw. welche Träger es noch geben könnte, die ich anfragen könnte?

Denn eigentlich wäre es für die Arbeitsagentur ja sogar kostengünstiger, wenn er zu Hause wohnen könnte und halbtags eine Ausbildung in einem Betrieb machen könnte als wenn die Arbeitsagentur eine Ausbildung in einem Berufsförderungswerk finanzieren würde, wo Unterbringung, Verpflegung UND Ausbildung von der Arbeitsagentur bezahlt werden müsste ...

Es wäre so schade, wenn meinem Sohn diese Chance auf einen Ausbildungsplatz entgehen würde ...

Ich hoffe, ihr könnt mir irgendwie weiterhelfen ...

Viele Grüße, Rubinchen

Antworten

  • Hallo Rubinchen,

    ich habe einfach gesagt ein ähnliches Problem wie dein Sohn. Ich kann aufgrund der Pflege meiner Tochter zuhause nur 6 Std. außer Haus sein. Obwohl ich eine abgeschlossene Berufsausbildung im Handwerk habe, und gesundheitlich kaum eingeschränkt bin, habe ich dennoch kaum eine Chance auf eine Stelle. Ich kann morgens erst in der Firma sein, wenn alle anderen Schon auf der Baustelle sind, und muß nachmittags Schluß machen, wenn die anderen den meisten Druck haben, um die Baustelle fertig machen zu können. So sind die Möglichkeiten im handwerklichen Bereich sehr schlecht, wenn man auch nur zeitlich eingeschränkt verfügbar ist. Im Bürobereich ist das im Grunde ähnlich.

    Aus diesen Erfahrungen komme ich darauf, das eine Ausbildung bei zeitlich u. gesundheitl. Einschränkungen wohl nur in einem sehr angepaßten Umfeld funktionieren kann. Rechnet man dazu, das eine Halbtagsausbildung quasi doppelt so lange dauert wie eine in Vollzeit kommt die Frage auf, wie das in der Berufsschule ggf. bei Blockunterricht funktionieren könnte. Alles zusammen genommen würde ich dazu raten, in einer WfB oder der öffentlichen Verwaltung in Wohnortnähe nach Möglichkeiten einer Tätigkeit zu suchen, die wenn mans es durchhält einen beruflichen Abschluß ermöglicht. An sonsten findet man später mit einfacher handwerklicher oder Büroerfahrung aus einer WfB besser eine Helferstelle... oder bei Besserung der Lage eine Ausbildung, als wenn man "nur" darauf gewartet hat.

    😀 Helmut