Behindertenausweis für 16-jährigen - Vor- & Nachteile - Blick auf Schule

Liebe Expert_innen,

ich kümmere mich derzeit um einen 16-jährigen Jungen, der am Ellenbogen erkrankt ist. Er hat wegen der Verletzung die 8. Klasse wiederholen müssen und nun erneut viel gefehlt. Er besucht zurzeit eine Gesamtschule. Leistungsmäßig könnte er sicher den Hauptschulabschluss erreichen. Die Schule wollte ihn kürzlich in eine Schule für Kinder/Jugendliche mit geistiger Behinderung geben. Das konnten wir verhindern. Dennoch ist die Frage, ob er den Anschluss in der jetzigen Schule schafft und was ist, wenn der Arm wieder operiert werden muss und er längere Zeit ausfällt.

Jemand hat mir empfohlen, erst einmal einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen. Welche Vorteile bringt das für ihn und vor allem welche Nachteile? Könnte nachteilig sein, dass der Schulamt ihn dann auf jeden Fall in eine Sonder- bzw. Förderschule schickt? Wir suchen selbst nach einer passenden Schule, jedoch ist das nicht sehr leicht.

Ich habe von einer privaten Förderschule erfahren, die ich für ihn passend halte und auch schon mit der Schullteiung Kontakt aufgenommen. Unter bestimmten Umständen könnte das Jugendamt die Kosten übernehmen. Wenn das nicht gelingt, gäbe es evtl. Stiftungen, die in solchen Fällen Familien unterstützen? Die Familie hat eine Migrationsgeschichte und die Eltern sind selbst mit der Situation überfordert, sie könnten finanziell keine besondere Förderung ermöglichen.

Über Ratschläge und eine Einschätzung zum Nutzen und Nachteil des Schwerstbehindertenausweises für einen 16-jährigen Jugendlichen würde ich mich sehr freuen.

Vielen Dank!

Antworten

  • hi monda wenn ich das jetzt richtig verstehe , hat der junge mann was ellenbogen..links oder rechts ?? ist die frage... mit links kann er ohne weiteres am unterricht teilnehmen ..warum sollte er in eine schule für geistig behinderte ??? da stimmt doch was nicht???
    dann schwerbehintertenausweis... was soll er damit , wenn die behandlung noch nicht abgeschlossen ist ?? welche vorteile versprichst du dir oder ihm davon ??
    und wenn er dann einen hat..warum solltest du es dem schulamt mitteilen ??

    Habe mit 16 Jahren nach vielen OPs den ersten ausweis bekommen als die behandlung erstmal abgeschlossen war mit 50 %...dan 10 J später erneute hochstufung auf 60 , dann 70..75 80 jetzt sind es mittlerweile 90%

    es ist gerade für einen jungen menschen eine große belastung , vielfach keine hilfe- vor allem wenn man seelisch das alles erstmal verkraften muß , plötzlich einen schwerbehinderten ausweis zu besitzen , bei mir war es jedenfalls so ,
    erst als ich das teil in der hand hatte .. da wußte ich .. jetzt biste behindert..hätte gern drauf verzichtet !!

    Allet gute für deinen schützling und lg 😎
  • Hallo, vielen Dank für deine Antwort. Mein Schützling hat die Erkrankung am rechten Arm und er ist Rechtshänder. Schreiben geht, aber langsam. Dass er auf eine Schule für geistig behinderte Kinder/Jugendliche sollte, hat mich selbst dazu gebracht, mich um ihn und die Familie zu kümmern. Die Schule wollte für ihn eine Alternative finden, damit er den Unterrichtsstoff nachholen und in seinem Tempo lernen kann. Die ausgewählte Schule halte ich ebenfalls für absoluten Unsinn.

    Der Schulwechsel, den ich überlege, hat damit zu tun, dass er sehr große Wissenslücken hat und im normalen Schulalltag diese nicht aufholen kann. Er hat in seiner jetzigen Schule wenig bis kaum Unterstützung, sodass ich befürchte, er wird den Schulabschluss so nicht erreichen.

    Die Behandlung am Arm ist vielleicht nie abgeschlossen. Der Arm schmerzt immer wieder und niemand weiß so recht, was zu tun ist. Vier Operationen gab es schon.

    Der Tipp von jemanden einen Behindertenausweis zu beantragen kommt daher, dass dann wohl das Jugendamt evtl. die Kosten für eine private Schule für Kranke übernehmen würde. Ich selbst stehe dem Ausweis aber kritisch gegenüber, genau deshalb, wie du es beschreibst. Danke für diesen Gedankenaustausch.

    Viele Grüße!


  • Hallo ich bin mir jetzt nicht sicher , ob es das noch gibt...bei mir hat sich damals das Kreisgesundheitsamt eingeschaltet ( so nannte sich das damals ) die haben uns sehr geholfen , zumal mein vater bei einer tiefbaufirma im autobahnbau tätig war und die ihre beschäftigten immer bei der jeweiligen AOK anmeldete , wo die baustelle war...also ca. alle 6 M eine andere Kasse.
    da hat sich wie gesagt diese stelle eingelogt und alles veranlaßt..erstmal die OP kosten übernommen und dann mit den kassen abgerechnet.
    die außendienstmittarbeiterin hat mich dann begleitend beraten bis zu meinem 22 lebensjahr , da hab ich einen Lehre angefangen.

    Ist bei deinem schützling denn nicht in erfahrung zu bringen was ihm gebau quält am ellenbogen ??
    knochengeschichte oder mehr weichteile ??

    lg
  • Hallo ihr lieben
    Ich würde tatsächlich beim Gesundheitsamt versuchen und unabhängig davon mich bei der Schulpsyholgisher Beratungsstelle nachfragen. ich bin mir nicht sicher ob sie Bundesweit vertreten sind im NRW auf jedem Fall gibt es sie und sie sind wirklich shr bemüht das richtige für das Kind bzw. Jugendlichen zu finden und helfen bei der Durchsetzung. In dem mir bekannten Fall ging es um unseres Pflegekind der sehr vernachlässigt war ( im Alter von 8 Jahren konnte er lediglich "das ist dunkel das ist hell" unterscheiden keine Farben, Formen usw) da wurde er Kurzerhand in eine Schule für Geistigbehinderte Kinder "gesteckt" wo er völlig fehl am Platz war. Er hat die Defizite sehr schnell nachgeholt und dann begann das Problem mit der "Versetzung" auf eine "normale Schule". Wir bekamen jegliche Hilfe und Unterstützung.
    Ich wünsche Dir und Deinem Schützling alles Gute, viel Erfolg ud vor allem Gure Besserung an Ihn.
    Liebe Grüße
    aquarius
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