Handicap wie soll es weitergehen

Hallo
Seit Dezember 2013 ist mein linkes Bein völlig gelähmt (weder Gefühl noch Reaktion auf starke temp. Unterschiede). Das ganze nach einer Spinalkanalstenose und 2 op innerhalb von 2 Monaten. Es besteht kleine Chance das mein Rückenmark sic regeneriert aber zum 1. ist das eine lange Angelegenheit und in wieweit sich regeneriert kann auch keiner sagen. Ich bin zwar in einem Arbeitsverhältnis aber zurückkommen kann ich erst wenn ich einigermassen laufen kann ( unsere Büro sind in der 5 Etage mit einem Aufzug. Der Arbeitgeber hat mir gesagt das wegen Fürsorgepflicht mir gegenüber wäre das unverantwortlich ( im Fall eines Brandes usw.). Jetzt stellt sich die Frage was weiter? Ich habe über eine Eingliederungshilfe vom RV gehört die die Kosten für ev. meinem Krankheitsbild angepassten Büroeinrichtung, bzw Mobilitätshilfe ( ich habe an selbstständige Tätigkeit in meinem Beruf als Dolmetscherin gedacht) und da ist ein Auto ein muß. Wie sieht aus mit dem Behindertenausweis brauche ich den? wenn ja wozu? Ich möchte nicht den Eindruck erwecken dass ich einfach Kohle daraus machen will und nur nach uche nach Vorteilen bin. Ich möchte trotz des Handicaps aktiv am Berufsleben teilnehmen und meine " Brötchen selbst verdienen. Ich wäre sehr dankbar für alle Tips. Ich bin mir sicher dass in unserer Community gibt es User die das schon hinter sich haben und ihre Erfahrungen weitergeben.
Liebe Grüße
aquarius.

Antworten

  • Hallo
    Sorry aber aus Versehen kam meine Frage in ein " Falsches" Forum. Mit Sport und Freizeit hat die Frage nichts zu tun.Vielleicht hat ein der Moderatoren Möglichkeit das zu verschieben.
    Liebe grüße
    aquarius
  • Hmmm…

    Du hast einen Bürojob, du sprichst nur von deinem linken Bein. Ich glaube da diese Einschränkung deine Arbeitsleistung kaum beeinflusst oder hast du dein linkes Bein oft am Schreibtisch gebraucht.

    Auf mich wirkt die Aussage vorgeschoben, ich würde vermuten das hier angst ist vor umbau kosten oder wenn du einen behinderten ausweise bekommst vor dem neuen Kündigungsrecht bei dir. Denke mal einen weg zum Anwalt müsste dir da viel helfen können, auch wenn du vielleicht nicht klagen willst oder so, kann der dich sicher beraten.

    Rückenmark kann sehr stark zurück kommen oder auch kaum, daher haben die Ärzte irre angst was zu sagen, sie könnten dir Hoffnungen machen. Bei mir kam über drei Jahre Funktion zurück und zwar Funktion wo ich deutlich bemerkt habe das sie wieder gekommen ist. Mein bester Rat an dich ist einfach, "scheiss drauf“ du darfst dich nicht mit Gedanken quälen, was wäre wenn oder wie lebe ich jetzt. Das leben ist zu schön um es verstreichen zu lassen, vielleicht brauchst du jetzt länger an manchen Treppen aber ehrlich gesagt, das leben besteht nicht nur aus Treppen.

    Ich schreibe jetzt nicht das du mit einem gelähmten Bein noch recht gut da stehst, doch haben es Leute mit einer schwereren Ausgangsposition auch schon Geschafft. Setz dir neuen Massstäbe, hör auf dich mit menschen aus deinem Umfeld zu vergleichen sondern konzentrier dich auf dich.

    Auch würde ich sagen, wenn du Funktion zurück haben willst ist deine beste Chance jetzt. Je länger die Verletzung her ist desto schlechter werden die Chancen das was zurück kommt, das Wundgewebe vernarbt einfach, jetzt kannst du noch durch ständige reize die Heilung anregen. Daher hast du ja sicher auch Therapie, ein halbes Jahr wo du dich jetzt quälst kann dafür sorgen dass du gewisse Funktionen für dein ganzes leben zurück bekommst und wenn nicht, ist die Chance es nicht wert ?

    aquarius hat geschrieben:
    Ich möchte nicht den Eindruck erwecken dass ich einfach Kohle daraus machen will und nur nach uche nach Vorteilen bin. Ich möchte trotz des Handicaps aktiv am Berufsleben teilnehmen und meine " Brötchen selbst verdienen.


    Solche Gedanken solltest du schnell wieder vergessen, es ist nicht schlechtes dabei wenn man Hilfe annehmen muss. Deutschland hat ein ein relativ gutes Sozial System, Millionen menschen zahlen gerne ein um schwächere zu unterstützen. Du bist ungewollt in eine Zwangslage gekommen, vergiss das nicht. Vielleicht hattest du mal den Gedanken das steuermittel verschwendet werden, Politiker Bezüge oder bauprojecte aber aber ich glaube nicht das du jemals gedacht hast das die bösen Behinderten menschen auf großem fuss leben.

    Das alles liest sich sicher so unheimlich schwach aber genau das würde ich dir Raten.
  • Hallo Narun
    Danke für Deine aufmunternde Worte.In fast allen Punkten hast Du Recht. Was aber meinen Arbeitgeber betrifft da habe ich andere Meinung (vielleicht täusche ich mich). Meine ganze Odyssee begann im Mai 2013. Ich habe einen Arbeitsvertrag unterschrieben, dann 2 Tage vom Eintritt hatte ich unverschuldet einen Unfall ( ich fuhr mit dem Stadtbus ein PKW nahm dem Bus Vorfahrt Folge war eine Notbremsung. Mehrere Fahrgäste sind aus ihren Sitzen gefallen und einige nach Vorne "geflogen). Dieser Unfall hat meine Beschwerden nach einem Bandscheibenvorfall (der auskuriert war) wieder verschlechtert. Nichts desto trotz habe ich mit Tonen vom Schmerzmitteln angefangen zu Arbeiten. Leider wenige Monate später war schon vorbei und ich bekam eine Kündigung. Wenige Wochen später bekam ich Info dass eine Firma ( meine jetzige) Mitarbeiter sucht. Alles verlief optimal ich begann im November zu arbeiten. Anfang Dezember ( meine Beschwerden waren immer noch da)sollte ich in die Klinik um die PRT-Spritze zu bekommen. War kein Problem (ich habe knapp ein Monat gearbeitet also war ich noch im Probezeit.Aus den 3-4 Tagen sind lange Monate in den ich 2 mal operiert worden bin, in der Reha war usw. (nach der ersten Spritze kam es zur Lähmung)Die Firma ruft mich regelmäßig an um ich zu erkundigen wie es mir gut geht ob ich ev Hilfe bräuchte und um mitzuteilen daß mein Arbeitsplatz auf mich wartet. also kann ich mir nicht vorstellen dass Sie diese "Ausgaben scheuen" Sie hätten doch die Möglichkeit mich in der Probezeit ohne wenn und aber zu entlassen. Mag sein daß ich etwas naiv bin aber ich kann mir nicht vorstellen daß es tatsächlich um die Kosten geht.
    Dieser Post ist sehr lange geworden aber ich habe mich bemüht alles so kurz wie möglich zu halten.
    Nochmals danke für Deinen Beitrag der mir ein wenig die Augen öffnete und aufgebaut hat.
    Liebe grüße
    aquarius
  • Zwar bin ich mir bei den anderen punkten recht sicher aber was deine Arbeit angeht kann ich mich auch irren, vielleicht bin ich da zu misstrauisch. Nach meinem Unfall habe ich eine Umschulung zum Bürokaufmann gemacht und da wurde das Thema behandelt, das wird mich wohl beeinflusst haben.

    Du bist vielleicht Naiv meinst du ? wer sagt denn das es was schlechtes ist mal etwas blauäugig in die Welt zu gehen. Naive menschen die zuviel gutes erwarten sind mir persönlich lieber als die andere Richtung und ich glaube die sind auch glücklicher.
  • Hallo Narun
    Ich weiß was Du meinst. Meine vorherige Firma würde ganz anders reagieren ( so wie Du vermutet hast) mit dieser habe ich einfach sehr viel Glück und weiß dass das eine löbliche Ausnahme ist. In allen anderen Punkten kann ich Dir nur zustimmen.
    Lieben Gruß
    aquarius