Darf mein Arbeitgeber mich kündigen, wenn ich einen Blindenführhund habe?

Hallo zusammen,

zuerst möchte ich mich kurz vorstellen, ich heiße Eva und bin 22 Jahre alt und bin blind, habe aber noch einen Minisehrest von 1% auf dem linken Auge und rechts sehe ich nichts mehr.
Ich weiß leider nicht, ob dieses Anliegen hier richtig ist, aber wenn nicht, tut es mir Leid!

Ich mache momentan noch meine Ausbildung zur Bürokauffrau im bbs-nürnberg fertig und möchte mir aber, wenn ich fertig bin, einen Blindenführhund ans Hilfe holen.

Nun zu meinen Fragen:
Ich mache momentan ein Praktikum in einer Firma, wo es sehr gut aussieht, dass ich später dort auch arbeiten kann, momentan bin ich ohne Blindenführhund, aber der Weg von meiner Wohnung (wohne mit meinem Freund zusammen) ist ziemlich kompliziert, daher fährt mich jeden Tag meine Mutter, aber das geht ja nun mal nicht mehr, wenn ich dort wirklich arbeiten sollte.
Nun habe ich Angst, dass der Arbeitgeber nein sagen kann, wenn er erfährt, dass ich mir einen Blindenführhund anschaffen will und den auch mit zur Arbeit nehmen muss, geht das denn? Also kann er da einfach nein sagen? Wie soll ich mich denn da verhalten? Sollte ich das denn, falls ich mich dort noch mal bewerben sollte, dass in die Bewerbung rein schreiben?
Falls jemand damit Erfahrung hat, würde ich mich sehr gerne austauschen und ich hätte auch noch weitere Fragen bezüglich des beantragens eines Blindenführhundes...

Ich bedanke mich schon mal sehr für eure Antworten.

Antworten

  • Ich würde das persönlich nachfragen,und in einer Bewerbung sollte es wohl drin stehen,wenn nicht und Du kommst mit Hund bist Du vieleicht schneller draussen als Dir lieb ist.Nun mal zum BH,lass die Finger von den günstigen auch wenn die KK das wollen.Solltest Du eine Möhre bekommen sollen braucht es einen Gutachter der bescheinigt das der ungeeignet ist.Es gibt auch eine Einweisung die eine Zeit dauert da Du und Dein Hund eine Einheit werdet.Nein ich bin nicht blind,meine Ex arbeitet bei der Niko in Stuttgart,das ict eine Einrichtung für junge Sehbehinderte.Da gab es auch immer mal wieder so ganz tolle günstige Hunde,vom Schisser der sich verkroch und flüchtete bis zum Jäger,alle natürlich ohne Einweisung.Damlas war ein günstiger Hund für 15000 Mark zu haben die guten für 30000 dafür arbeiteten die aber minimum 1ne Woche mit Hungd und dem neuen Besitzer und kamen auch später nochmal vorbei um sich das paar in Action zu sehen und eventuel noch ein paar Tipps zu geben.LG Erich

  • Hallo Naisha,

    wenn es um Fragen zu Blindeführhunden geht, kann ich Dir die Kontaktadresse des Vereins dogxaid e. V. zukommen lassen.
    Die haben widerum Kontakte zu Blindenführhunschulen.
    Bitte schicke mir im Bedarfsfall eine PN.

    Liebe Grüße
    Tom
  • Ich würde das mit dem Blindenhund nicht in der Vordergrund stellen. Du bist blind und da gehört der Hund einfach dazu. Wenn du dich vorstellst, ist er einfach dabei.

    Wenn du ihn hast, musst du dich auch drum kümmern. Wenn dich ein AG deswegen nicht mimmt, kannst du den Hund nicht abschaffen, weil du ja sonst nicht auf die Arbeit kommst.
    Wenn dich dein zukünftiger AG einstellen will, mimmt er dich auch mit Hund.

    Bei uns in der Fa. wäre das sicher kein Problem und man würde eine Lösung finden.

    Ich wünsche dir viel Erfolg.
  • Hi naisha-Eva,

    irgendwie wird da der Gaul von hinten aufgezäumt.

    Es ist doch völlig unwichtig, wie ein Arbeitgeber zu einem Blindenhund steht. Wenn du einen hast, erwähne das in der Bewerbung und nimm ihn bei der Vorstellung mit.
    (denn er wird dich begleiten, ob es der Firma passt oder nicht).

    Dein Hund wird dein Auge. Und wer will wirklich, dass du dein "Sehvermögen" daheim lässt.
    Ne Firma, die dich will, findet deinen Vierbeiner garantiert ok, solange es kein Pony ist. (Denn das gibt´s auch 😉 )

    Wenn du allerdings den Hund nur aus Schutzgründen auf dem Arbeitsweg willst, dann überlege mal:
    - wäre Umziehen nicht besser?
    - Alternativen zum Mama-Fahrdienst ein bezahlter Bringdienst z.B. der Caritas?
    - und beim nächsten Freund oder Umzug? Änderung? und Hund wieder weg?

    Deine Frage sollte sein, ob ein Blindenhund dein Leben bereichert und deine Lebensqualität anhebt. Wenn du das willst, dann prüfe konkret, wie das mit nem "Wautschi" da draußen im Leben konkret funktioniert.

    lg
    ppiet







  • Hallo Naisha,

    Es ist die Pflicht des Arbeitgebers, dem Arbeitnehmer das zu geben, was er für die Erledigung seiner Aufgaben benötigt.

    Du bist abhängig von dem Hund und er gehört zu dir, damit du im Leben dich orientiern kannst.

    Es wird jedoch nicht einfach sein einen Arbeitgeber zu finden, der das akzeptiert.
    Vielleicht kannst du dem Arbeitgeber am Anfang mitteilen, dass deine Augen nicht gut sehen, aber den Hund würde ich erst vielleicht im 2. Vorstellungsgespräch erwähnen oder erst nach ein paar Tagen/ Wochen.

    Wenn du jedoch merkst, dass der Arbeitgeben eher sozial eingestellt ist, dann wäre es auch ratsam ihn von Anfang an darauf vorzubreiten.

    So oder so wird das Thema irgendwannmal auftauchen.

    Alles erdenklich Gute wünsche ich dir!!!




    naisha hat geschrieben:
    Hallo zusammen,

    zuerst möchte ich mich kurz vorstellen, ich heiße Eva und bin 22 Jahre alt und bin blind, habe aber noch einen Minisehrest von 1% auf dem linken Auge und rechts sehe ich nichts mehr.
    Ich weiß leider nicht, ob dieses Anliegen hier richtig ist, aber wenn nicht, tut es mir Leid!

    Ich mache momentan noch meine Ausbildung zur Bürokauffrau im bbs-nürnberg fertig und möchte mir aber, wenn ich fertig bin, einen Blindenführhund ans Hilfe holen.

    Nun zu meinen Fragen:
    Ich mache momentan ein Praktikum in einer Firma, wo es sehr gut aussieht, dass ich später dort auch arbeiten kann, momentan bin ich ohne Blindenführhund, aber der Weg von meiner Wohnung (wohne mit meinem Freund zusammen) ist ziemlich kompliziert, daher fährt mich jeden Tag meine Mutter, aber das geht ja nun mal nicht mehr, wenn ich dort wirklich arbeiten sollte.
    Nun habe ich Angst, dass der Arbeitgeber nein sagen kann, wenn er erfährt, dass ich mir einen Blindenführhund anschaffen will und den auch mit zur Arbeit nehmen muss, geht das denn? Also kann er da einfach nein sagen? Wie soll ich mich denn da verhalten? Sollte ich das denn, falls ich mich dort noch mal bewerben sollte, dass in die Bewerbung rein schreiben?
    Falls jemand damit Erfahrung hat, würde ich mich sehr gerne austauschen und ich hätte auch noch weitere Fragen bezüglich des beantragens eines Blindenführhundes...

    Ich bedanke mich schon mal sehr für eure Antworten.
    😀
  • Miniago hat geschrieben:
    ...
    ...

    Es wird jedoch nicht einfach sein einen Arbeitgeber zu finden, der das akzeptiert.
    Vielleicht kannst du dem Arbeitgeber am Anfang mitteilen, dass deine Augen nicht gut sehen, aber den Hund würde ich erst vielleicht im 2. Vorstellungsgespräch erwähnen oder erst nach ein paar Tagen/ Wochen.

    ...
    ...

    ...
    ... nach Wochen erst "erwähnen", dass ein Auge gar nicht, das andere nur 1% sieht ???
    ... einen existierenden Hund erstmal verschweigen ???
    ... Menschen mit Behinderung (im Sinne des Gesetzes) leisten an passender Stelle Gleiches, wie Nicht-Behinderte. Bringen dem Betrieb aber geldwerte Vorteile. Da ist kein Grund zum Lügen oder Verschweigen, liebe(r) miniago.

    Arbeitgeber, die ihr Handwerk verstehen, würden solch ein Verhalten bereits vor Vertragsabschluss erkennen und den Bewerber als ungeeignet ohne Kommentar ablehnen und heimschicken. Jegliches Vertrauen wäre nachhaltig gestört, wenn jemand so albern und dilettantisch rumtrickst.

    Raus damit(!) oder besser gar nicht erst rein. Wer hat schon ne Firmenabteilung "Linke Bazille"?

    zu "meiner Zeit" hab ich Bewerber/Mitarbeiter mit solch gestörtem Fairnessverhalten genüsslich in der Pfeife geraucht.
    Denn sowas ist einfach nur dummdreist und kostet nen Personalchef unnötig Zeit. Aber da sind immer wieder Gestalten, die sich für ach so schlau halten, wenn sie Fairness und Schwäche verdrehen.
    Kurz gesagt: das würde wohl ein Schuss in den Ofen.

    ppiet





    _________________________
  • Hallo naisha,
    den Beiträgen von ppiet stimme ich uneingeschränkt zu.
    Bitte pass gut auf Dich auf und lass Dich nicht durch falsche Rat-Schläge in die Irre leiten.
    Chefs sind Menschen!
    Vertrauen entsteht im Licht der Wahrheit. Du brauchst Dich nicht runterwerten.
    ...und wenn es jetzt schon so aussieht, dass Du da übernommen wirst, dann nutze die Chance, mach sie nicht aus Angst kaputt.
    Gott segne Dich
    Viele Grüße
    Daniya
  • Hallo zusammen, danke erst mal für eure Antworten!
    Nur um das noch mal klar zu stellen, bis jetzt habe ich nich keinen Blindenhund! Ich bin nur davor mir einen anzuschaffen, das wird aber auch noch 2 1/2 Jahre dauern, da ich noch meine Ausbildung mache!
    So zu ppiet - nein es ist keine Option umzuziehen, da es so schon schwer war, diese Wohnung zu finden! Zumal liegt diese Wohnung im Nachbarort! Bedeutet ich könnte mit Hund, wenn er den Weg auch gelernt hat und ich Training hatte, könnte ich zu dem Betrieb, wo ich Praktikum mache, hinlaufen. Nur ohne Hund ist es schwer. Die Idee mit dem Fahrdienst hatten wir auch, nur leider ist das nicht gerade einfach!

    So und ich habe natürlich bei der Bewerbung meine Blindheit angeben und sollte das mit dem Blindenhund etwas werden, werde ich dies auch gleich sagen! Ich habe den Geschäftsführer kennengelernt und meiner Meinung nach, ist er ein sehr netter und verständnisvoller Mensch!

    Aber danke euch noch mal!

    LG
    naisha
  • HAllo naisha
    ich würde nicht über ungelegt Eier sprechen.

    Du machst JETZT ein Praktikum ... beweise dich jetzt, so dass der Chef deine Qualitäten sieht und dich deswegen vielleicht auch später weiter beschäftigen will.

    Sollte es soweit sein, dass du als vollwertige Arbeitskraft eingestellt werden sollst, dann kennt er dich und zwar MIT Sehbehinderung.

    Ein Gespräch von Mensch zu Mensch ... ein Hund kein Problem, oder?

    Selbst in meiner Stelle (Schule) bringt eine Kollegin einen Hund mit, weil sie so lange arbeitet, dass er nicht Gassi geführt werden kann und die ist nicht blind.

    Du schaffst dir ja keinen Kampfhund an, der gemeingefährlich ist und den du nicht bädigen kannst, oder?

    Kennst du den Spruch: "Du machst einen Plan und Gott lacht..." (oder so ähnlich)
    Lieben Gruß
    Mona
  • Hallo naisha,

    wie mona schon geschrieben hat, ist ein Blindenhund kein Kampfhund vor dem man Angst haben sollte. Dennoch gibt es Mesnchen für die jeder Hund aufgrund von Allergien einen gesundheitlichen Kampf... mit dessen Absonderungen... : Haare... nach sich zieht. Daher wäre es den Mitarbeitern und dem Chef gegenüber nett, wenn im Vorfeld geklärt würde, ob da jemand entspr. Probleme hat...und wie man dann diese vermeiden könnte.

    Im ungünstigsten Fall ist am 2. Tag mit Hund die halbe Belegschaft krank....

    😀 Helmut




Diese Diskussion wurde geschlossen.