Bin momentan stark gefrustet, weil ich mich ziemlich alleingelassen fühle
PAVKSW
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in Plauderecke
Hallo,
ich habe mich heute hier angemeldet weil ich verschiedene Fragen habe und noch keine schlüssigen Antworten gefunden hab.
Meine Kurzgeschichte:
2009 wurde bei mir PAVK festgestellt. Ich habe 3 "aktive" Verschlüsse (davon 2x mit Stent) und einen Bypass. Die ersten Symptome kamen schon 2005, da ich aber zu "jung" war (damals 45 J.) hat die Diagnose Jahre gedauert. Seit 2007 bin ich mit einer Unterbrechung von 6 Monaten arbeitslos und jetzt seit mehreren Jahren ALG II. Einen Führerschein habe ich nicht.
Irgendwie fühl ich mich grad total mies, weil ich jetzt seit Jahren auf Hartz4 bin und sich so gut wie nichts mehr Positives in meinem Leben tut. Das ist wohl vorallem ein gesellschaftliches Problem.
Eine Nachbarin von mir ist schwerbehindert und bekommt volle EM Rente. Sie hat gesellschaftlich keinerlei Schwierigkeiten mit der Anerkennung ihrer gesundheitlichen Probleme. Ich wiederum bin Hartz4 und in den Augen der Gesellschaft nur ein Sozialschmarotzer.
Meine Nachbarin und ich können beide aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten - sie bekommt Mitleid und auf mich zeigt man mit dem Finger. Gut, sie hat eine andere Krankheit wie ich, nämlich eine die jeder kennt. Aber mal ehrlich - wer weis schon was von PAVK?
Meiner Nachbarin sieht man ihre Krankheit genausowenig an wie mir, aber sie bekommt Rente und ich bin nur ein arbeitsscheuer Faulenzer, der sich halt eine unsichtbare Krankheit zugelegt hat, damit er nicht arbeiten muss.
Warum können Menschen nur so verbohrt sein?
Das Zweite was mich masslos ärgert, ist, dass ich bei den Behörden einfach nicht vorwärts komme. PAVK ist nicht sehr weit verbreitet wenn die Krankheit ab Stufe 2 ist. Auf 4 500 000 Betroffene (Bundesweit) schätzt man die Zahlen. Aber davon haben die Meisten die Stufe 1, die nie oder erst nach sehr vielen Jahren zu spät erkannt wird. Ab Stufe 2, erkannt und in ständiger Behandlung, sind aber vieleicht nur 0,xx Prozent aller Deutschen. Man sieht das allein schon hier im Forum: Ich habe nach PAVK gesucht und nur 2 Beiträge von Usern gefunden.
Kurzer Abriss über die PAVK bei mir im Stadium 2 (ich mach das mal ohne Unterteilung):
PAVK ist eine besondere Art der Arteriosklerose, die auf Becken und Beine begrenzt ist. Da entstehen Engstellen in den Arterien und die Muskeln bekommen zuwenig Blut. Muskeln arbeiten mit Sauerstoff der im Blut transportiert wird. Also zuwenig Blut -> zuwenig Sauerstoff -> der Muskel verweigert die Arbeit.
Wenn ich auf der Ebene (ohne Gepäck wie z.B. einem Einkauf) gehe, dann brauche ich nach 200 Metern eine Pause. War ich einkaufen, dann sind es nur 100 m. Gehe ich bergauf, dann sind es je nach Steigung nur noch 20-50 m. Bin ich bei Arbeit und jemand verlangt von mir Dinge mit 10 kg von A nach B zu tragen, dann mach ich das nur 10 m weit.
Aber egal bei welchem Arzt oder Gutachter ich bin, die interessieren sich immer nur für das Gehen auf der Ebene. Was nutzt mir das, wenn bei mir zuhause weit und breit nix eben ist? Entweder gehts bergauf oder bergab. Und bergab ist fast genauso schmerzhaft wie bergauf, nur mit dem Unterschied dass da andere Muskelgruppen belastet werden.
Ich will endlich endweder wieder voll mit einer sitzenden Tätigkeit arbeiten können, aber dazu benötige ich eine Umschulung oder zumindestens eine berufliche Weiterbildung. Oder aber die Rentenversicherung gibt mir zumindest eine teilweise EM Rente.
Ein LTA Antrag läuft ja schon seit fast einem Jahr, ist im Prinzip auch genehmigt, aber nur mit einem Eingliederungszuschuss mit dem ich nichts anfangen kann (siehe andere Beiträge von mir). Warum machen die mir das so schwer, endlich nach Jahren vom Hartz4 wegzukommen?
Da ich aber noch so und so viele Meter auf der Ebene gehen kann, brauche ich keine Umschulung und bin voll arbeitsfähig. Die Begründung ist totaler Blödsinn. Denn bisher habe ich in der Logistig gearbeitet und da war es gar nicht gefragt ob ich 300 m schmerzfrei gehen kann. Da ging es nur darum, Leiter hoch und wieder runter, Dinge rumschleppen usw. Geht nicht mehr. Basta.
Bin gnadenlos gefrustet und habe kein Ziel bei dem ich meinen Frust abreagieren kann. Wenn das jetzt noch Jahre so weitergeht, dann hab ich entweder ein Magengeschwür oder einen Herzinfarkt vor lauter Aufregung und Ärger.
Gruß
ich habe mich heute hier angemeldet weil ich verschiedene Fragen habe und noch keine schlüssigen Antworten gefunden hab.
Meine Kurzgeschichte:
2009 wurde bei mir PAVK festgestellt. Ich habe 3 "aktive" Verschlüsse (davon 2x mit Stent) und einen Bypass. Die ersten Symptome kamen schon 2005, da ich aber zu "jung" war (damals 45 J.) hat die Diagnose Jahre gedauert. Seit 2007 bin ich mit einer Unterbrechung von 6 Monaten arbeitslos und jetzt seit mehreren Jahren ALG II. Einen Führerschein habe ich nicht.
Irgendwie fühl ich mich grad total mies, weil ich jetzt seit Jahren auf Hartz4 bin und sich so gut wie nichts mehr Positives in meinem Leben tut. Das ist wohl vorallem ein gesellschaftliches Problem.
Eine Nachbarin von mir ist schwerbehindert und bekommt volle EM Rente. Sie hat gesellschaftlich keinerlei Schwierigkeiten mit der Anerkennung ihrer gesundheitlichen Probleme. Ich wiederum bin Hartz4 und in den Augen der Gesellschaft nur ein Sozialschmarotzer.
Meine Nachbarin und ich können beide aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten - sie bekommt Mitleid und auf mich zeigt man mit dem Finger. Gut, sie hat eine andere Krankheit wie ich, nämlich eine die jeder kennt. Aber mal ehrlich - wer weis schon was von PAVK?
Meiner Nachbarin sieht man ihre Krankheit genausowenig an wie mir, aber sie bekommt Rente und ich bin nur ein arbeitsscheuer Faulenzer, der sich halt eine unsichtbare Krankheit zugelegt hat, damit er nicht arbeiten muss.
Warum können Menschen nur so verbohrt sein?
Das Zweite was mich masslos ärgert, ist, dass ich bei den Behörden einfach nicht vorwärts komme. PAVK ist nicht sehr weit verbreitet wenn die Krankheit ab Stufe 2 ist. Auf 4 500 000 Betroffene (Bundesweit) schätzt man die Zahlen. Aber davon haben die Meisten die Stufe 1, die nie oder erst nach sehr vielen Jahren zu spät erkannt wird. Ab Stufe 2, erkannt und in ständiger Behandlung, sind aber vieleicht nur 0,xx Prozent aller Deutschen. Man sieht das allein schon hier im Forum: Ich habe nach PAVK gesucht und nur 2 Beiträge von Usern gefunden.
Kurzer Abriss über die PAVK bei mir im Stadium 2 (ich mach das mal ohne Unterteilung):
PAVK ist eine besondere Art der Arteriosklerose, die auf Becken und Beine begrenzt ist. Da entstehen Engstellen in den Arterien und die Muskeln bekommen zuwenig Blut. Muskeln arbeiten mit Sauerstoff der im Blut transportiert wird. Also zuwenig Blut -> zuwenig Sauerstoff -> der Muskel verweigert die Arbeit.
Wenn ich auf der Ebene (ohne Gepäck wie z.B. einem Einkauf) gehe, dann brauche ich nach 200 Metern eine Pause. War ich einkaufen, dann sind es nur 100 m. Gehe ich bergauf, dann sind es je nach Steigung nur noch 20-50 m. Bin ich bei Arbeit und jemand verlangt von mir Dinge mit 10 kg von A nach B zu tragen, dann mach ich das nur 10 m weit.
Aber egal bei welchem Arzt oder Gutachter ich bin, die interessieren sich immer nur für das Gehen auf der Ebene. Was nutzt mir das, wenn bei mir zuhause weit und breit nix eben ist? Entweder gehts bergauf oder bergab. Und bergab ist fast genauso schmerzhaft wie bergauf, nur mit dem Unterschied dass da andere Muskelgruppen belastet werden.
Ich will endlich endweder wieder voll mit einer sitzenden Tätigkeit arbeiten können, aber dazu benötige ich eine Umschulung oder zumindestens eine berufliche Weiterbildung. Oder aber die Rentenversicherung gibt mir zumindest eine teilweise EM Rente.
Ein LTA Antrag läuft ja schon seit fast einem Jahr, ist im Prinzip auch genehmigt, aber nur mit einem Eingliederungszuschuss mit dem ich nichts anfangen kann (siehe andere Beiträge von mir). Warum machen die mir das so schwer, endlich nach Jahren vom Hartz4 wegzukommen?
Da ich aber noch so und so viele Meter auf der Ebene gehen kann, brauche ich keine Umschulung und bin voll arbeitsfähig. Die Begründung ist totaler Blödsinn. Denn bisher habe ich in der Logistig gearbeitet und da war es gar nicht gefragt ob ich 300 m schmerzfrei gehen kann. Da ging es nur darum, Leiter hoch und wieder runter, Dinge rumschleppen usw. Geht nicht mehr. Basta.
Bin gnadenlos gefrustet und habe kein Ziel bei dem ich meinen Frust abreagieren kann. Wenn das jetzt noch Jahre so weitergeht, dann hab ich entweder ein Magengeschwür oder einen Herzinfarkt vor lauter Aufregung und Ärger.
Gruß
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Antworten
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Hallo,
ich habe selber zum Glück nie das "Vergnügen" mit dem Jobcenter gehabt, aber etliche Leute in meinem Umfeld - und das Bild ist eigentlich immer, dass es sehr frustrierend ist. Wenn man Glück hat, nur ein bisschen frustrierend, wenn man Pech hat sehr frustrierend. Vielleicht hilft es Dir ja, dich mit anderen Hartz-IV Betroffenen auszutauschen? Wenn Du entlegen wohnst, nehme ich an, es ist schwierig, Dich einer entsprechenden Gruppe anzuschließen, aber es gibt ja auch einschlägige Foren im Internet...
Ansonsten scheinst Du auch ein bisschen Pech mit Deinem sozialen Umfeld zu haben. In meinem Umfeld gibt es auch Leute, die HartzIV beziehen, aber niemand würde auf die Idee kommen, deswegen etwas Negatives zu denken oder zu sagen. Zum einen kann mensch mit seinem Leben auch viele sinnvolle Dinge anfangen, außer Lohnarbeit zu betreiben (ehrenamtliches Engagement, sich um andere kümmern, Kunst etc....), zum anderen ist der Kapitalismus vermutlich strukturell darauf angelegt, dass es immer eine gewisse Masse an Arbeitlosen gibt - in diesem Land gibt es einfach schon lange keine Vollbeschäftigung mehr. Ich würde daher an Deiner Stelle versuchen, dem selbstbewusst zu begegnen, also wenn jemand eine blöde Bemerkung macht, so ewtas antworten wie: "Wenn Sie eine Stelle für eine sitzende Tätigkeit haben, schicke ich Ihnen gerne meine Bewerbung bis Ende der Woche zu."
Hast Du denn schon einmal überlegt, einen Antrag auf Anerkennung einer Behinderung zu stellen? Dann hättest Du auch etwas "Offizielles", dass es Dir nicht gut geht und falls Du noch ein entsprechendes Merkzeichen bekommen würdest, hättest Du ggf. noch Möglichkeiten wie die kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs.
Ansonsten kannst Du natürlich gerne in diese Forum berichten, wie es bei dir weitergeht.
Herzlichen Gruß, ananim
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Hallo PAVKSW!
Für mich klingt das nach einer sog. Seltenen Erkrankung". Da meine Tochter eine seltene Erkrankung hat, beschäftige ich mich seit Jahren mit dem Thema.
Es gibt sehr viele verschiedene "Seltene", aber auch Zentren, die sich damit beschäftigen. Die "Zentren für Seltene Erkrankungen" (ZSE) gibt es inzwischen an ca. 10 Standorten in Deutschland, z.B. Tübingen, Berlin, Hamburg u.a. Jedes Zentrum spezialisiert sich auf einige Erkrankungen, man nennt dir aber das richtige Zentrum oder andere Fachärzte, die meistens an Unikliniken sitzen, wenn du dich an eines davon wendest und deine Diagnose nennst. Längere Anfahrtswege gehören leider dazu, aber es gibt ja Möglichkeiten des Transports dahin auf Kosten der KK.
Falls ich mit meiner Vermutung richtig liege, informiere dich dazu. Manchmal gibt es auch Gruppen oder Vereine dazu. Sie müssen ja nicht zwangsläufig in deiner Wohnortnähe sein, Kontakt per Netz, Mail und Telefon geht auch und man ist nicht mehr alleine damit.
Auf jeden Fall solltest du einen Antrag auf Schwerbehinderung beim Versorgungsamt stellen, um es offiziell zu machen.
Gruß, Katrin
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Hallo PAVKSW,
zunächst einmal herzlich willkommen in der Community! Schön, dass Du MyHandicap gefunden hast 😀
Eine Übersicht, wie das bei uns funktioniert, bietet dieses kurze Video (selbstverständlich auch mit Untertiteln): http://www.myhandicap.de/guided-tour.html
Ich kann verstehen, dass diese Situation sehr frustrierend ist. Der Trick ist nun, zunächst den Blickwinkel ein wenig zu verschieben, um sich davon eben unbeeindruckt zu zeigen.
Du hast aus der Community schon einige gute Hinweise, sowohl zur positiven Alltagsgestaltung als auch der Änderung Deiner Gesamtsituation, erhalten (vielen Dank dafür, Leute 😀 ).
Wenn Du ein konkretes Anliegen hast, wie wir Dich unterstützen können, zögere bitte nicht nachzufragen. Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀
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Moin PAVKSW, oh Man, weißt Du, diese Leute vom Jobcenter sind eiskalt zu Kranken und behinderten! Denen ist es vollkommen egal ob man behindert oder krank ist. Für diese Jobsenter-Fritzen zählt nur zu vermitteln. Es ist so unfär! Für die gesellschaft sind wir faul, schlafen bis Mittag und haben teure Technik! Ich finde es unfair, dass wir als kranke und behinderte so dargestellt werden.
Es muss sich was ändern!
Hey Kopf hoch PAVSK, die Leute vom Jobcenter ticken nicht richtig im Kopf!
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