Mietübernahme bei Behinderung
MyHandicap User
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Familie mit 3 Kindern, Vater Rollstuhl mit Pflegestufe 2 bekommt Rente und Mutter bekommt zusätzlich Hartz IV. Sie Brauchen eine behindertengerechte Wohnung, da jetzige nicht behindertengerecht ist, Fahrstuhl ist ständig kaputt, Vater kann dadurch Wohnung nicht verlassen. Amt stellt sich quer. Frage: Wer zahlt höhere Kosten, wer kann helfen, welche Anlaufstellen gibt es. Ich möchte der Familie helfen!
Mit freundlichen Grüßen!
Mit freundlichen Grüßen!
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Antworten
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Hallo,
welches Amt stellt sich denn quer und mit welche Begründung?
Grundsätzlich ist es so, dass ein Umzug genehmigt wird, wenn er erforderlich ist. Wenn das aus Gesundheitsgründen der Fall ist, hat man eigentlich ganz gute Karten. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass sie mit dem Argument "Aufzug ständig kaputt" nicht durchkommen, wenn die Wohnung ansonsten behindertengerecht ist. Den Aufzug instand zu halten ist halt Sache des Vermieters - wenn das einzige Problem an der Wohnung ist, dann würde ich aus Sicht der Familie eher über eine drastische Mietminderung gegenüber dem Vermieter nachdenken und versuchen, ihm so Beine zu machen. Das aber unbedingt (!) mit vorheriger rechtlicher Beratung - man muss da aufpassen, nicht zuviel in Rückstand zu geraten, sonst kann der Vermieter kündingen.
Selbst wenn das Amt einem Umzug zustimmt werden die Kosten einer neuen Unterkunft nicht unbegenzt übernommen, sondern eben im Rahmen der jeweils vor Ort geltenden Sätze (ggf. mit Mehrbedarf wegen der Behinderung) - d.h. die Familie müsste dann, selbst wenn das Amt grundsätzlich zustimmt, auch eine entsprechende Wohnung finden.
Ich würde raten, vor Ort eine Sozialberatungsstelle oder einen Anwalt für Sozialrecht aufzusuchen. Für Leute mit geringen Einkommen gibt es dafür auch sog. Beratungshilfe, d.h. es fallen keine bzw. nur geringe Kosten an. Ansonsten ggf. auch einen Behindertenbeauftragen vor Ort, um herauszufinden, ob es irgendwelche speziellen Wohungsangebote gibt.
Herzlichen Gruß, ananim
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Hallo
Ich kann ananim nur zu stimmen. Es ist sicher gut wenn eine Beratungsstelle im Ort( Bezirk) um Rat gefragt wird.
Wir haben solche Fälle öfters. Da wir uns um die Wohnungsanpassung kümmern und mit Pflegestützpunkten zusammen arbeiten, die eine Beratung im vorfeld übernehmen, kennen wir diese Probleme zu gut.
Es wird sicher keine Wohnung geben die alle Bedürfnisse berücksichtigt und wenn dann teuer.
Es gibt nach meiner Meinung auch noch eine andere Variante. Aber dazu muss der Vermieter mit ins Boot.
Sagen wir mal der Vermieter ist so fair und bietet eine zugängliche Wohnung im EG als Tauschwohnung an.(Voraus gesetzt man fragt ihn ) Dann kann die Wohnung mit einem Zuschuss der Pflegekasse umgebaut / angepasst werden. Hier geht es dann um feinheiten wie ebenerdiger Duschbereich oder breite Türen aber auch um Rampen um kleinere Stufen zu überbrücken. Das wäre ein Weg um zu helfen.
Da ich aber die Einzelheiten nicht kenne und nicht weiß welche Maßnahmen schon in angriff genommen wurden ist es schwer was zu sagen.
Bei solchen Fragen versuche ich immer alle Beteiligten an einen Tisch zu bekommen um die Möglichkeiten ab zuklären. Da hilft es sicher wenn ein Vertreter einer Beratungsstelle dabei ist.
Wichtig ist nur das die Kosten für einen Umzug oder einer Anpassung der neuen Wohnung vorher ermittelt werden und diese dann als Gesprächsgrundlage und Grundlage für einen Antrag auf Übernahme der Kosten dienen. Bei den meisten Kostenträgern ist es so das bei einer Anfrage ohne Kostenrahmen erstmal gerne Nein gesagt wird. Weil sich keiner Zuständig fühlt. Kostenträger können sein der Rententräger, Pflegekasse aber auch das Bezirksamt ( Eingliederung zur Teilhabe am öffentlichen Leben)
Ich hoffe mit diesen praktischen Tipps ein wenig geholfen zu haben.
Gruss aus Berlin
DOC-DARMER
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Hallo Sophie,
ich habe die Bewertung des Threads auf 100% gesetzt, damit andere User eine bessere Übersicht haben, welche Anliegen bereits geklärt sind.
Dies ist vor allem für neue User wichtig, die Rat suchen. Aber auch für unser Kollegium, damit wir sehen, wo noch Hilfe benötigt wird.
Zwar gab es hier keine entsprechende Rückmeldung, das Anliegen ist meiner Auffassung nach aber kompetent geklärt worden.
Natürlich besteht weiterhin die Möglichkeit, in diesem Thread zu posten. Themenersteller können – bei Bedarf – die Bewertung auch wieder zurücksetzen.
Bei neuen Fragen oder Anliegen, bitten wir darum, einfach einen neuen Thread im entsprechenden Forum zu eröffnen.
Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen und wünschen weiterhin viel Spaß und eine interessante Zeit in der Community von MyHandicap!
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Hallo!
Die Familie hat sich an das Versorgungsamt gewendet, die wollen sich drum kümmern, das die Familie eine neue Wohnung bekommt. Die derzeitige Wohnung ist für die Pflege eines im Rollstuhl sitzenden nicht geeignet. Die Familie sucht sich Hilfe, wenn sie welche braucht. Ich habe einige Hinweise gegeben, alles andere liegt an ihnen selbst.
Danke für eure Hinweise.
Bis dann!
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