Wer hat Erfahrung bei einer Handgelenkversteifung wegen starker Spastik

Hallo,
Ich habe durch eine Kopfverletzung eine starke Spastik in der linken Körperhälfte.
Besonders an der Hand /Handgelenk.
Ein Handchirurg der mich wegen der nicht betroffenen Hand untersucht hatte, sah nun meine linke Hand und auch deren Fehlstellung.
Er meinte, man könne ev. das linke Handgelenk versteifen, damit es dadurch wieder in eine geradere, "natürlichere" Haltung käme.
Ich mach mir nun Gedanken und suchte im Netz über Menschen mit ähnlicher Erfahrung bez. Versteifung eines Spastischen Handgelenk.
Natürlich muss ich mich über Vor und mögliche Nachteile informieren. Und nicht nur aus ärzlicher Sicht.
Hat jemand Erfahrung mit einem ähnlichen Problem ?
Ich bin dankbar über jeden Rat und Tipp.
Danke schon im voraus für Hilfe.
Grüsse
Beatrice

Antworten

  • Hallo Beatrice!

    Herzlich Willkommen im Forum.

    Ist die mögliche Gelenksversteifung die erste oder letzte Möglichkeit, die Spastik zu verbessern?
    Hast du dir vor dieser Aussage schon länger darüber Gedanken gemacht und nach Lösungen gesucht oder hat der Arzt dich damit überrumpelt und vorher war das gar kein Thema?

    Ich schätze, dass du aufgrund der Unfallfolgen in neurologischer Behandlung bist. Wende dich an diesen Arzt, es muss nicht immer gleich eine Versteifung sein. Es gibt spastikmindernde Medikamente, die oft allerdings Müdigkeit als Nebenwirkung haben. Es gibt auch Botoxspritzen mit einer Wirkzeit von 3 bis 6 Monaten, die dann regelmäßig wiederholt werden müssen.

    Für beides, Medis oder Botox, bedarf es gutes Arztwissen, Geduld von Arzt und Patient, um die richtige Dosis oder bei Spritzen, den richtigen Muskel zu finden. Nicht jeder Arzt hat eine Zulassung oder Zusatzausbildung, um mit Botox behandeln zu dürfen.


    Gruß, Katrin
  • Hallo Beatrice,

    ergänzend zu der Antwort von Katrin, würde mich interessieren welche konservativen Behandlungsmaßnahmen stattgefunden haben ( Physio-/ Ergotherapie)?

    Eine Versteifung ohne alle anderen Möglichkeiten versucht zu haben, halte ich für Übereilt!

    LG Thomas
  • Hallo Beatrix
    Auch ich habe eine starke Spastik auf der linken Seite. Schon seit mehrern Jahren gehören Physiotherapie 2x die Woche zu meinem Alltag. Zuhause mache ich die Uebungen selber. Zb mit einem kleinen Ball, den ich mir in die Hand drücke um so die Spastik etwas zu lösen. Ausserdem habe ich eine extra angeferigte Schiene, die ich meistens in der Nacht trage.

    Eine Versteifung käme bei mir nie in Frage und kam auch noch nie zur Diskussion. Für mich wäre das etwas endgültiges. Informiere dich noch bei anderen Aerzen/Neurologen und entscheide selber. Hoffe Du bekommst noch andere Info's

    Es grüsst Dich
    Sabine
  • KatrinHH hat geschrieben:
    Hallo Beatrice!

    Herzlich Willkommen im Forum.

    Ist die mögliche Gelenksversteifung die erste oder letzte Möglichkeit, die Spastik zu verbessern?
    Hast du dir vor dieser Aussage schon länger darüber Gedanken gemacht und nach Lösungen gesucht oder hat der Arzt dich damit überrumpelt und vorher war das gar kein Thema?

    Ich schätze, dass du aufgrund der Unfallfolgen in neurologischer Behandlung bist. Wende dich an diesen Arzt, es muss nicht immer gleich eine Versteifung sein. Es gibt spastikmindernde Medikamente, die oft allerdings Müdigkeit als Nebenwirkung haben. Es gibt auch Botoxspritzen mit einer Wirkzeit von 3 bis 6 Monaten, die dann regelmäßig wiederholt werden müssen.


    Für beides, Medis oder Botox, bedarf es gutes Arztwissen, Geduld von Arzt und Patient, um die richtige Dosis oder bei Spritzen, den richtigen Muskel zu finden. Nicht jeder Arzt hat eine Zulassung oder Zusatzausbildung, um mit Botox behandeln zu dürfen.


    Gruß, Katrin

    Hallo Katrin,
    Du schätz richtig, das ganze ist Unfallbedingt und Neurogen gehören inzwischen für mich einfach dazu.
    Ich hab seit langem Medi die die Spastik vermindern. Die Nebenwirkungen halten sich bei mir glücklicherweise in Grenzen. Die helfen die ja etwas einzudämmen. Aber das betroffene linke Handgelenk hat mit den Jahren eine "angezogene" Haltung.
    Ich kann mit der rechten Hand etwas gerader machen, aber das hält wenn ich Glück hab paar Momente. bis ichwieder was tu/denk, mach was auch immer.
    Durch meinen Neurologen bekomm ich bei ihm regelmässig Botox gespritzt. ( alle 3 Monate ) Das ist eine feine Sache, da ich dadurch endlich diesen Schmerz der hohen Spannung nicht mehr hab. 😀
    Diesen Versteifungsrat bekam ich aber nicht durch den Neurologen, sondern von einem Handchirugen. Im Moment bin ich noch zusätzlichen in Behandlung, da die rechte Hand ein Karpaltunnelsyndrom hat. Das wird in den nächsten Tagen dann operiert. Und bei der Vorbesprechung, traf ich eben auf einem solchen Arzt, der zusätzlich noch meine linke Hand angeschaut hat. Und den Gedanken hatte, dass wenn zumindest das Gelenk „stabil“ sei, dass ich wahrscheinlich die linke Hand dann im Alltag einsetzen könnte. ( eigentlich positiv)
    Auf die Idee von versteifen bin ich selber nie gekommen. { Wäre doch dann ne Behinderung und wer will das schon 😉 }
    Grundsätzlich wenn man sich das überlegt hat es sicher Vorteile, aber es hat mich schon irritiert.
    Du siehst, es wäre eine der letzten Möglichkeiten. Aber man weiss nie was die Zeit bringen wird.
    Deswegen meine Suche nach Erfahrungen in der Richtung.


  • Red_Flower hat geschrieben:
    Hallo Beatrix
    Auch ich habe eine starke Spastik auf der linken Seite. Schon seit mehrern Jahren gehören Physiotherapie 2x die Woche zu meinem Alltag. Zuhause mache ich die Uebungen selber. Zb mit einem kleinen Ball, den ich mir in die Hand drücke um so die Spastik etwas zu lösen. Ausserdem habe ich eine extra angeferigte Schiene, die ich meistens in der Nacht trage.

    Eine Versteifung käme bei mir nie in Frage und kam auch noch nie zur Diskussion. Für mich wäre das etwas endgültiges. Informiere dich noch bei anderen Aerzen/Neurologen und entscheide selber. Hoffe Du bekommst noch andere Info's

    Es grüsst Dich
    Sabine

    Hallo Sabine,
    Nach dem Unfall hatte ich 17 Jahre Physiotherapie, einige Jahre Ergo.In meinem Leben mach ich inzwischen unbewusst Übungen damit das Handgelenk zumindest etwas bewegt werden in gesunder Richtung.Mit Ball oder so bringt mir gar nichts,denn ich kann höchsten die Hand zum Teil etwas zusammen ziehen aber lösen dan nicht mehr.Streckübungen sind drin. Mehr nicht, es hemmt dann einfach den Tonus für diesen Moment.
    Ich hab schon noch vor meinen Neurogen um seine Meinung zu fragen. Aber zusätzlich fand ich es gut, auf dieser Plattfoom zu fragen zu können, ob jemand Erfahungen hat.
    Gerade weil es so entgültig ist, hab ich nun schon grosse Hemmungen mich damit anzufreunden.Wäre einfach gut, wenn man möglichst viele Vor und auch Nachteile kennen würd.
    Herzlichen Gruss
    Beatrice
  • Hallo beatrix,

    frage mal den Orthopäden der dir diesen für mich nicht nachvollziehbaren Vorschlag gemacht hat, was passiert mit den Fingern, wenn das Handgelenk versteift wurde?

    Die Spastik wird durch eine Versteifung im Handgelenk nicht beseitigt. Sie bleibt weiter bestehen!! Einschließlich die Spastik in den Fingern! Somit bleibt die Frage wie funktionell deine Hand nach einer solchen OP ist bei bestehender Spastik in den Fingern.

    LG Thomas
  • Hallo nighty,

    Erfahrungen kann ich leider keine beisteuern. Aber hierzu hast Du ja schon einige Rückmeldungen aus der Community erhalten.

    Ein Gedanke, den ich aber im Zusammenhang hiermit hatte:
    nighty hat geschrieben:
    Und den Gedanken hatte, dass wenn zumindest das Gelenk „stabil“ sei, dass ich wahrscheinlich die linke Hand dann im Alltag einsetzen könnte. ( eigentlich positiv)
    Auf die Idee von versteifen bin ich selber nie gekommen. { Wäre doch dann ne Behinderung und wer will das schon 😉 }


    Probiere die Alltagstauglichkeit eines versteiften Handgelenkes doch vor einer irreversiblen OP erstmal mit einer Armschiene, die das Handgelenk stabil hält, aus.
  • Justin_MyHandicap hat geschrieben:
    Hallo nighty,

    Erfahrungen kann ich leider keine beisteuern. Aber hierzu hast Du ja schon einige Rückmeldungen aus der Community erhalten.

    Ein Gedanke, den ich aber im Zusammenhang hiermit hatte:
    nighty hat geschrieben:
    Und den Gedanken hatte, dass wenn zumindest das Gelenk „stabil“ sei, dass ich wahrscheinlich die linke Hand dann im Alltag einsetzen könnte. ( eigentlich positiv)
    Auf die Idee von versteifen bin ich selber nie gekommen. { Wäre doch dann ne Behinderung und wer will das schon 😉 }


    Probiere die Alltagstauglichkeit eines versteiften Handgelenkes doch vor einer irreversiblen OP erstmal mit einer Armschiene, die das Handgelenk stabil hält, aus.


    Hallo Justin,

    Eine Armschiene ( so mit Klettverschluss) hatte ich zeitweise auch am Arm. Mein Ergenis, das an und ausziehen,bewirkte wiederum eine starke Spastische Verkrampfung .Jedes "rummachen" am Arm, hat die Reaktin, dass sich der Arm erneut und fester verkrampft. Auch im Sommer von der Hitze hatte ich Probleme mit der Haut am Arm ( klette auf Haut)
    Du erkennst vielleicht auch ( wie ich ),wenn ich was am Arm mach, ist es nicht und wenn ich gar nix mach, ist es auch nicht gut.

    Ich werd einfach mich gut bei den Ärzten mit denen ich eh zu tun hab, erkundigen. ( Neurologe und (Handchirurg, den ich eh in kürze seh wegen der anderen OP)
    Und mir Zeit nehmen mich zu entscheiden.
    Wäre dann schon seehr endgültig.
    Gruss
    Beatrice

  • Hallo Beatrice,

    das solche Schienen eine Spastik verstärken können....diese Erfahrung habe ich im laufe meiner klinischen Zeit sehr häufig machen können. Neben den Ärzten solltest du wenn möglich auch mit Physiotherapeuten über deine Fragen sprechen.

    LG Thomas
  • Breather hat geschrieben:
    Hallo Beatrice,

    das solche Schienen eine Spastik verstärken können....diese Erfahrung habe ich im laufe meiner klinischen Zeit sehr häufig machen können. Neben den Ärzten solltest du wenn möglich auch mit Physiotherapeuten über deine Fragen sprechen.

    LG Thomas

    Jepp gute Idee, werd meine Fragerei noch erweitern zur Physio.
    Wünsche dir noch schönes Wochenende.
    Gruss
    Beatrice
  • Hallo
    Ich möchte nur noch eine kurze Bemerkung machen. Vorallem an Thomas. Du hast geschrieben dass Du eher schlechte Erfahrungen gemacht hast mit der Handschiene. Ich habe ja erwähnt, dass ich sie hauptsächlich Nachts trage. Wenn es gar schlimm ist, auch am Tag eine gewisse Zeit.
    Was ich aber bemerkt habe, dass ich nachts plötzlich aufwache und die Schiene ausziehen muss, weil ich Krämpfe habe. Eigentlich dachte ich, dass sich der Körper in der Nacht entspannt. Erlebe das aber nicht so, weil ich am morgen kaum laufen kann und Bein und Hand total verkrampft sind. Erlebst Du das auch so. Heisst das, dass mein Körper sozusagen die ganze Nacht unbewusst "arbeitet" und so die Spasmen aussendendet?

    Beatrix
    Ich wollte nicht vom Thema abkommen. Ich denke Du bist auf dem guten Weg und hast schon viele Infos bekommen. Wäre schön, wenn Du uns informieren würdest, wie es weitergeht.
    Wünsche Dir ein schönes Wochenende
    Sabine
  • Red_Flower hat geschrieben:
    Hallo
    Ich möchte nur noch eine kurze Bemerkung machen. Vorallem an Thomas. Du hast geschrieben dass Du eher schlechte Erfahrungen gemacht hast mit der Handschiene. Ich habe ja erwähnt, dass ich sie hauptsächlich Nachts trage. Wenn es gar schlimm ist, auch am Tag eine gewisse Zeit.
    Was ich aber bemerkt habe, dass ich nachts plötzlich aufwache und die Schiene ausziehen muss, weil ich Krämpfe habe. Eigentlich dachte ich, dass sich der Körper in der Nacht entspannt. Erlebe das aber nicht so, weil ich am morgen kaum laufen kann und Bein und Hand total verkrampft sind. Erlebst Du das auch so. Heisst das, dass mein Körper sozusagen die ganze Nacht unbewusst "arbeitet" und so die Spasmen aussendendet?

    Beatrix
    Ich wollte nicht vom Thema abkommen. Ich denke Du bist auf dem guten Weg und hast schon viele Infos bekommen. Wäre schön, wenn Du uns informieren würdest, wie es weitergeht.
    Wünsche Dir ein schönes Wochenende
    Sabine

    Hallo Sabine,
    Wenn ich meine Schiene anzieh, aktivier ich die Spasmen. Ist also eher
    kontraproduktiv.Der Klett daran verletzt mir auch die sensible Haut, werd da fast wund.
    Auch sonst tagsüber wenn ich sogar was anstrengendes seh/ denk verkrampft mir der Arm. Will gar nicht wissen was ich nachts so träum.Aber ich vermute mal Selbst nachts würd das passieren.Der Kopf arbeitet auch im Schlaf.
    Wenn man spastisch ist, dann richtig also 24/7.
    PS. Mein name ist Beatrice ( Französische Form nicht die Deutsche) ;o)

    Wünsche dir auch ein angenehmes Wochenende
    Beatrice


    😉
  • Breather hat geschrieben:
    Hallo Beatrice,

    das solche Schienen eine Spastik verstärken können....diese Erfahrung habe ich im laufe meiner klinischen Zeit sehr häufig machen können. Neben den Ärzten solltest du wenn möglich auch mit Physiotherapeuten über deine Fragen sprechen.

    LG Thomas


    Hallo Tomas,
    Mit einer Physiotherapeutin hab ich darüber gesprochen.Auch sie hat mir geraten,ich solle mit meinem Neurologen sprechen,was ich sowieso vor hatte.
    Ich sah dann was mir schlussendlich von ärzlicher Sicht empfohlen wird,ich lass mit eh Zeit.
    Danke euch für eure Ratschläge 😀
  • Hallo red flower,

    ich bin nicht betroffen durch eine Spastik aber ich habe mit Patienten und Spastiken beruflich zu tun.
    Die "Einbindung" in eine Schiene bei Spastiken ist wie schon erwähnt wurde kontraproduktiv. Zumindest dann, wenn es die Spastik erhöht, bzw.du dadurch Schmerzen hast. Dein Körper als gesamtes, entspannt sich schon im Normalfall während der Nacht. Aber es ist gänzlich unterschiedlich, wie die Spastiken sich nachts entwickeln oder verstärken. Tritt dann eine erhöhte Spastik in der Nacht auf, wirst du logischerweise auch dann Beschwerden bekommen. Versuche sie doch tagsüber zu tragen und dann wenn du merkst es kündigt sich eine Spastik oder Schmerzen an...zieh sie wieder aus. Es gibt mehrere Möglichkeiten einer Spastik entgegen zu wirken. Das kann dir aber dein Physio oder Neurologe erklären, da er dich besser kennt.

    LG Thomas