IDEENSAMMLUNG

Hallo, ich bin June. Ich habe meinen schwerkranken besten Freund gepflegt, habe dadurch schmerzvoll erlebt wie schnell das Leben zu Ende sein kann. Doch auch, wie viel Kraft mein Freund bis zum bitteren Ende hatte. Ich denke noch heute oft daran. Ich bewundere ihn dafür.
Mit 28 entschied ich mich noch eine Ausbildung zu machen. Jugend-und Heimerzieherin. Auch wenn ich mich dafür oft rechtfertigen muss, die Gesellschaft kann nicht damit umgehen das ich mit 28 noch keine feste Anstellung habe, nicht verheiratet bin, keine Kinder, kein Auto und kein Haus habe. Doch damit komm ich klar, sollen die anderen doch ihr Leben lang einen Job machen, der sie nicht erfüllt; ich versuch meinem Herz zu folgen. In meiner Ausbilung ich bin nun im 3. Lehrjahr habe ich in vielen Bereichen Einblick gewonnen. (Werkstatt, Wohnheim, Wohngruppe, persönliche Assistenz, Freizeitbereich.) Es gab schöne und weniger schöne Momente. Ich bin ganz vielen lieben und tollen Menschen begegnet. Solche Begegnungen vermisse ich oft in dieser Gesellschaft. Was fehlt ist die Anerkennung und Wertschätzung, sowie der Respekt und das Verständnis dem anderen Gegenüber. Was meinst du, könnten wir tun, um diese Barrieren zu überwinden? Hast du eine Idee? 😀

Antworten

  • Hallo June,

    zunächst einmal noch herzlich willkommen in der Community! Schön, dass Du MyHandicap gefunden hast 😀
    Eine Übersicht, wie das bei uns funktioniert, bietet dieses kurze Video (selbstverständlich auch mit Untertiteln): http://www.myhandicap.de/guided-tour.html

    Es ist schön, dass es noch Menschen gibt, die sich selbst treu sind und ihrem Herzen folgen 😀

    Wir wünschen Dir viel Spaß und eine interessante Zeit in der Community von MyHandicap!
  • Hallo JuneKirsch,
    Du stellst eine spannende Frage in den Raum. Meines Erachtens gehört sie zu den wesentlichsten Fragen überhaupt.
    Du hast dir dazu sicher schon einige Gedanken gemacht. Sind dir schon Ideen eingefallen? Gerne würde ich mehr darüber lesen!
    Herzliche Grüsse
    Lenalena
  • Schön mal davon zu Lesen, daß nicht wirklich jeder nur ideellen Vorbildern in unserer Geselschft nachrennt. Sondern auch mal jemand auf sein Herz hört!!

    Wie schwer es ist mit einer Berhinderung auszukommen, durfte ich selbst vor ca. 2,5Jahren durch meine Amputationen feststellen.

    Behinderte jeglichger Art werden bis Heute, in unserer Kultur immernoch als Niederrangig angesehen - dabei könnten wir gerade von Ihnen so viel über Integration und Anpassungsfähigkeit lernen.

    Ich will Dir mal von einem der schönsten Momenten in meinem Leben berichten:

    Ich, damals noch Gesund und LKW-Fahrer (40t-Brummi) mußte Ausnahmsweise mal nicht am Wochende raus.
    Meine Ex-Frau fuhr damals einen Schulbus zu den Integrationswerkstätten, und Ihre Begleitpersohn meldete sich überrschend Montags krank.
    Ihr Chef hatte auch keine Idee, also beschloß ich mich als Begleitperson mitzufahren (Gefahrgut ist kein Problem, was können da schon ein paar Kinder machen).

    Wir ereichten unser Ziel, und die Kinder wurden von Ihren Betreuern in die Klassen gebracht, als hinter den Bussen ein Fahrzeug auf der Straße anhielt, und eine Frau plötzlich wild jemandem nachrief.
    Meine Ex-Frau und ich schauten uns an, als plötzlisch ein kleines Mädchen zwischen den Bussen hinduchgerannt kam.

    Ich dachte mir nichts dabei, denn die kleine kam hier ja wohl jeden Tag her.

    Ich dachte mir auch nichts weiter darüber, bis plötzlich so ein kleiner strahlender "Engel" plötzlich fest an meinen Beinen hing...

    Ihre Mutter kam natürlich sofot hinterher, und Entschuldigte sich bei mir, daß sowas absolut nicht normal wäre, da sie Authistin wäre, und sie so in Verhalten noch nicht einmal in ihrer Familie zeige.

    Selbst nicht alle Eltern dürfen so ein Verhalten bei ihrem autistischen Kind kennenlernen - und ich war ein "Fremder"

    Für mich war es auf jedenfall der wohl begreifensten,und glücklichste, Momente meines Lebens in denen ich merkte, wie verkannt solche Menschen werden, und was sie unserer Gemeinschaft doch bringen und bedeuten können.

    Es sollte weit mehr Zusammnkünfte solcher Art geben, da auch oft die eigen Eltern dieser Menschen das Potential verkennen.

    Auf jden Fall wünsche ich Dir viel Kraft und Erfolg für Deine Bemühungen...
    ...und vergesst bitte die Authisten nicht...
    sie sind nicht nur gefühllos in ihrer Welt abgeschottet!!

    NICHT MIT ALLEM HATT SIGMUND FREUD RECHT!!


    viele liebe Grüße
    Mööndog1974
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