darf das Sozialamt bestimmen, ob ein Mehrfach Behinderter junger Mann ins Heim muss, obwohl die Betr

Ein 24 jähriger Mann mit mehrfach Behinderung und Autismus, wird nach einer Heimunterbringung (dort körperlich und psychisch verschlechtert) wieder zuhause versorgt, Vater krank, Mutter arbeitet als Verkäuferin. Der junge Mann geht in die Fördergruppe und soll zuhause weiter betreut werden. Er braucht viel zuspruch und Abwechselung. Seit einem Jahr entwickelt er sich gut, ist ausgeglichen und kommt gut mit den Betreuern zurecht. Das Sozialamt übernimmt die Kosten nur wiederwillig, besteht auf Heimunterbringung und fordert Probewohnen in einem Heim, das nicht für in spezialisiert ist. Das würde ihn aber wieder zurückwerfen. Zusätzlich soll die Mutter a: ihre Arbeitszeit so legen, das sie ihren Sohn nach der Arbeit betreuen kann und die Kostenübernahme ist auch nur bei Abwesenheit der Mutter, hinzu kommt, das nur jeweils für 3 Monate bewilligt wird. Kann das Sozialamt das verlangen? Wieso lassen die! die Eltern / ges. Betreuer so hängen?

Antworten

  • Hallo Treschi
    Herzlich willkommen

    Ich kann mir nicht vorstellen das das Sozialamt das bestimmen darf ob der junge ins heim gehen darf Hat der junge kein Selbstbestimmungsrecht?Man kann doch den jungen nicht aus seiner Umgebung reißén.
  • Hallo Treschi02,

    zunächst einmal herzlich willkommen in der Community! Schön, dass Du MyHandicap gefunden hast 😀
    Eine Übersicht, wie das bei uns funktioniert, bietet dieses kurze Video (selbstverständlich auch mit Untertiteln): http://www.myhandicap.de/guided-tour.html

    Nein, das Sozialamt kann eine Heimunterbringung nicht bestimmen. Im Gegenteil. Der junge Mann hat ein Recht darauf, die Betreuungsform selbst zu wählen. Auch sind Eltern nicht mehr dazu verpflichtet, sich um ihn zu kümmern.

    Wenn es tatsächlich so ist, dass die Kosten bei einer bedarfsgerechten Betreuung zuhause geringer sind als bei einer Heimunterbringung ist das ja eigentlich auch im Interesse der Kostenträger.

    Es kann natürlich viele Gründe haben, dass die Kostenträger reagieren, wie sie reagieren. Hier sollte man zunächst den Dialog suchen.

    Wenn ein konstruktives Miteinander nicht möglich ist, solltet Ihr euch kompetente Unterstützung vor Ort suchen.

    Wenn wir Euch noch in irgendeiner Form unterstützen können, wende dich gern jederzeit wieder an uns. Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀
  • Danke, das gibt mir Mut die Eltern dabei unterstützen zu können. Sie können nicht mehr und brauchen dringend Hilfe, nächste woche ist eine HPG im Sozialamt. Ich fürchte, das das Sozialamt seine Meinung nicht ändert, da sie trotz Einspruch nicht von dem Vorhaben der Heimunterbringen abtreten. Sie begründen dieses damit, das die Gelder aus verschiedenen Töpfen kommen und Sie schon jetzt bei einer Prüfung ärger bekommen, weil die Kosten schon ein Jahr bewilligt wurden. Es gab vor einiger Zeit schon einmal ein Fall, da hat sich eine Familie die Hilfe eingeklagt. Leider ist die Familie nicht kooperativ, weil sie für sich nachteile befürchtet. Ist es so, das der junge Mann eine Begutachtung braucht, um den Hilfebedarf festzustellen, das dann vom Sozialamt angenommen werden muss? Wie können wir den Hilfebdarf sonst ermitteln?

    Danke für Eure Hilfe
  • Hallo Treschi,

    wenn das Sozialamt etwas bewilligt ist es auch dafür verantwortlich, das mit den anderen Kostenträgern zu klären. Das ist nicht Sache der Eltern. Sie müssen ggf. nur unterstützen, dass die anderen Kostenträger ihre Entscheidungen ebenfalls treffen können.

    Im Info-Bereich von MyHandicap findet man auch noch weitere Informationen zum Thema:
    http://www.myhandicap.de/behinderung_persoenliches_budget.html
    Oder auch:
    http://www.myhandicap.de/behinderung_assistenz_budget.html

    Ja, begutachtet muss für eine Bedarfsfeststellung natürlich werden. Oftmals geschieht dies durch den entsprechenden Fachdienst bei den Sozialhilfeträgern.

    Meine Antwort war hoffentlich ein klein wenig hilfreich für Dich. Bei weiteren Fragen wende Dich gern jederzeit wieder an mich oder meine Kollegen oder die Community. Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀
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