Wer hilft mir in finanzieller Hinsicht, wenn ich kein Bafög bekomme und ich trotzdem studieren will?

Das Bafög-Amt zahlt nicht, weil meine Eltern nur gering über den genannten Betrag liegen und meine Eltern müssen für mich aufkommen. Ich hatte 2010 eine erworbene Hirnschädigung und bin halbseitig gelähmt, d.h. arbeiten (Supermarkt, Zeitungen austragen...) fällt für mich aus? Was könnte ich machen, wenn ich nicht weiter von meinen Eltern unterstützt werden will?

Antworten

  • Hallo,

    Du hast in diesem Beitrag auf meine Frage in einem anderen Thread:
    http://www.myhandicap.de/forum.html?&tx_mmforum_pi1[action]=list_post&tx_mmforum_pi1[tid]=29906&tx_mmforum_pi1[page]=1#pid127933

    geantwortet. Es ist grundsätzlich übersichtlicher, wenn Du alles unter demselben Thema schreibst.

    Zwei Antworten, die mir einfallen würden, wären:

    - Stipendien: http://www.stipendiensuche.de/
    - Bildungskredit: http://www.bva.bund.de/DE/Organisation/Abteilungen/Abteilung_IV/Bildungskredit/bildungskredit_node.html

    Ansonsten gibt es ja gerade an einer Uni auch noch andere Jobs als Supermarktkasse - Tutorin, Korrekturassistentin, studentische Hilfskraft etc. - ich weiß nicht, ob etwas davon für Dich in Frage kommt.

    Viel Erfolg bei Deinem Vorhaben, ananim

  • Bafög ist ja auch nur ein kredit, es liest sich so als
    wenn man das geschenkt bekommen würde.

    Du kannst doch z.B. mit Hilfe deiner Eltern einen normallen
    Kredit aufnehmen, so oder so geht man in der Regel auch davon
    aus, daß wenn man studiert damit auch etwas macht womit man
    das Bafög dann wieder zurückbezahlen kann.
  • Ja das mag schon sein, dass es so ist, aber ich finde das ungerecht vom Bildungssystem her!
    Ich kann ja auch sagen: "Jetzt habe ich einen Schalganfall mit Aphasie und bin halbseitig gelähmt, tjaaa da unterstützt mich der Staat schon mit Hartz 4 und ich vegetiere dahin!" So sieht es eigentlich aus!

    Wenn ein Beeinträchtitger studiert, werden denjenigen schon so viele Steine in den Weg gerollt, die er zu überwinden hat. Wenn er studiert, soll er dann behandelt werden wie jeder andere auch, der nicht die Menge Geld in seine Erkrankung hineinsteckt hat? Der nicht so schnell, so hoch oder so weit ist, wie seine Kommilitonen, aber dennoch auch so zum Ziel gelangt.
    Das ist klar, das welche die kein Geld haben Bafög bekommen, aber die Mittelschicht ist mir einer Erkrankung komplett allein gelassen.
    Wenn man studiert und dannach eine Arbeit gefunden hat, kann man das ja liebend gerne wieder an den Staat zurückzahlen (ohne Zinsen, versteht sich ja 😀) aber was ist wenn nicht? Da komme ich auf das Thema Inklusion zu sprechen, weil viele Beeinträchtigte nach dem Studium keinen Arbeitsplatz finden und sie somit auf ihren Schulden sitzen bleiben!
    MfG
    MF

  • MF hat geschrieben:
    Da komme ich auf das Thema Inklusion zu sprechen, weil viele Beeinträchtigte nach dem Studium keinen Arbeitsplatz finden und sie somit auf ihren Schulden sitzen bleiben!
    MfG
    MF



    Hallo MF,

    dazu kann ich was sagen. FALLS du, nach dem Studium (ob beendet oder nicht)keinen Arbeitsplatz findest und Transferleistungen vom Staat erhälst, kannst du, mit dem jeweiligen Bescheid, eine Stundung der Bafög-Rückzahlung beantragen. Falls du dann vorzeitig berentet werden solltest, auf Dauer, ist auch eine Ausbuchung der Forderung beim Schuldner möglich.

    Gruss,
    little
  • Hallo,
    also ich versuche mal aufzuschreiben, was bzw wie ich dich bisher verstanden habe.

    Du willst studieren.
    Du willst finanziell unabhängig von den Eltern sein.

    Problem: Du bekommst keine Leistungen nach dem BaföG.

    Wenn Deine Eltern dich aufgrund ihres Einkommens unterstützen können, dann sieht der Gesetzgeber keinen Anlass für Bafög-Leistungen.
    Das ist für alle gleich.
    Wenn du nun aber aufgrund deiner Behinderung einen höheren Unterstützungsbedarf hast als Gesunde, dann würde ich dies beim Bafög-Amt als Härtefall geltend machen. In anderen Worten: Deine Eltern haben nicht das vom Amt angenommene Vermögen zu Verfügung, da deine Behinderung schon viel von dem verbraucht.
    das ist ein Vorschlag von mir - einem juristischen Laien.

    Ist ein erfolgreiches Studium zu erwarten und gibt es keine andere sinnvolle und zumutbare Möglichkeit ins Berufsleben zu finden, dann würde ich mich über "Möglichkeiten der Teilhabe" informieren.
    Rentenversicherung fragen, Integrationsamt, Selbsthilfeorganisation für Hirngeschaedigte, evtl. VdK.

    Studierst du bereits, gibt es Beratung an der Uni.
    Rechtsberatung und Bafög-Beratung, Beratung für behinderte Studierende. Nötige Assistenzleistungen werden je nach Uni finanziell unterstützt. Dazu hast du schon Infos bekommen.
    Leider ist es noch so, dass man nach meiner Erfahrung besser mehrere Beratungen unterschiedlicher Anbieter in Anspruch nehmen muss, um alle relevanten Informationen zu bekommen.

    Beim Studentenwerksbeitrag ist die Finanzierung des Semestertickets in der Regel enthalten. So wird die Ausgabe des Tickets zum verbilligten Preis ermöglicht. Wer schwerbehindert ist UND eine Wertmarke zum Schwerbehindertenausweis besitzt, kann die Erstattung des Beitrages beantragen. I.d.R. und meist mit engen Fristen.

    Die Vermittlung eines Wohnheimplatzes erfolgt bevorzugt, wenn eine Schwerbehinderung vorliegt. Das spart Geld für die Unterkunft.

    Hilfsjobs, die keine körperliche Fitness verlangen, sollten an der Uni zu finden sein. Meist auf der Homepage der Fakultät oder am "schwarzen Brett". Leider oft erst nach einigen Semestern möglich. UNI-Biblio-Job sind unterschiedlich viel mit Lauferei verbunden und deshalb nicht für jeden geeignet. Nachfragen.


    Prüfungen werden der Behinderung entsprechend angez, z. B. längere Pausen, solange es dadurch das Prüfungsniveau nicht herabsetzt.

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