Treppengängiger Rollstuhl

Hallo Zusammen

Wir sind Studenten einer Technikerschule und haben den Auftrag gekriegt, einen Handrollstuhl zu Konstruieren der ohne Hilfsperson Treppengängig ist. Jener der gelegentlich auch gebaut wird.
Wir hätten einige Fragen bezüglich euren Erfahrungen:

Gewicht des Rollstuhl?
Dimension (Autotransport)?
Wie vielen Treppen muss ein Rollstuhlfahrer ausweichen?

Wir freuen und auf eure Antworten

Freundliche Grüsse

Studententeam

Antworten

  • "Treppe"

    Alleine ein Bordstein kann für einen Rollstuhl schon ein Hinderniss darstellen den man
    ohne äußere Hilfe schwer oder kaum bewältigen kann.
    Und solche Bordsteine gibt es viele.
    Kopfsteinplaster kann auch sehr schwierig sein.

    Viele Bereiche im Städtischen Raum sind etwa so als wenn man mit einem Rennrad
    versuchen würde eine Waldfahrt zu unternehmen.

    Umv. wird im Behindertenbereich alles als Barriere bezeichnet.


  • mein persönlicher Vorschlag ist:

    in ein Reha Technikhaus / Sanitätshaus gehen, Rollstühle ausleihen und selbst Probefahren.

    Innerhalb kürzester Zeit werdet Ihr die Erfahrung machen wie anstrengend (manchmal unmöglich) es sein kann nur über die Straße zu kommen weil abgesenkte Bürgersteige zugeparkt sind. Das ist aber nur ein kleiner Teil der Probleme die anfallen können.

    Ein Selbstversuch bringt bestimmt sehr viel.

    Viele Erfolg.

    Zolline


  • Marcuso hat geschrieben:
    Hallo Zusammen

    Wir sind Studenten einer Technikerschule und haben den Auftrag gekriegt, einen Handrollstuhl zu Konstruieren der ohne Hilfsperson Treppengängig ist. Jener der gelegentlich auch gebaut wird.
    Wir hätten einige Fragen bezüglich euren Erfahrungen:

    Gewicht des Rollstuhl?
    Dimension (Autotransport)?
    Wie vielen Treppen muss ein Rollstuhlfahrer ausweichen?

    Wir freuen und auf eure Antworten

    Freundliche Grüsse

    Studententeam


    Hall Marcuso,

    Ich weis nicht wer sich von Euren Lehrern diese Aufgabe ausgedacht hat, ist ja auch nicht wichtig. Die Aufgabe (Handrollstuhl) möchte ich ein wenig ins Reich der "Phantasia Utopia" einordnen.
    Ihr habt ja in den anderen Beiträgen gelesen, dass es schon ein Problem darstellt, über einen Bordstein zu kommen. Ihr versucht m.E. einen Ball eckig zu machen und damit dann Fussball zu spielen! Einen solchen Rollstuhl (Handrollstuhl, ich nehme an ihr meint damit ohne Zusatzantrieb) oder was immer ihr auch sonst damit meint, muss erst noch erfunden werden.
    Stellt euch mal die Frage, welche Kraft ein Rollifahrer dafür aufbringen müsste! Dann die wenigen Sonderbauten, die es gibt.... E-Rollis aus Forschungszentren und Universitäten ...geschätzter Kostenpunkt ab 50.000 Euro ist die wichtigte Hürde überhaupt (in unserem Gesundheitssystem).
    Bevor ihr euch da in ein Projekt verrennt....leiht Euch doch mal einen Rollstuhl aus. Geht damit an eine Treppe und stellt ihn mal auf unterschiedliche Stufen..am besten abwärts. Spätestens dann, werdet ihr sehen, was ihr da plant. Vielleicht redet ihr nochmal mit eurem Lehrer und fragt nach einem sinnvolleren Projekt 😀
    Dann noch etwas zu Euren Fragen!
    Glaubt ihr das diese 3 Fragen euch weiter bringen in eurem Projekt? Insbesondere Frage 3! na die Frage könnt ihr euch selbst beantworten! Ein Rollstuhlfahrer wird Treppen meiden wenn er alleine Unterweg ist. Außerdem kommt es darauf an wo er hin möchte oder wohnt 😀 Vielleicht überdenkt ihr euren Fragenkatalog mal in die Richtung: Was ist das Hauptproblem Rollstuhl / Treppe oder was wäre aus Sicht der Betroffenen wünschenswert, so in diese Richtung gedacht. Die Frage nach dem Gewicht und der Dimension des Rollis wird dann feststehen, wenn ihr einen "Treppengängigen Rollstuhl" gebaut habt.
    damit ihr mal seht, das sich dazu schon einige Gedanken gemacht haben..allerdings RS mit Zusatzantrieb..nachstehender LINK:
    http://www.google.com/patents/DE102005048004B4


    LG Thomas
  • Hallo Studententeam,

    kuckt euch doch mal Sackkarren mit "Treppensteigrädern" an, und versucht sowas für einen Rollstuhl... für Selbstfahrer... und schiebende Pflegekräfte umzusetzen. Z.B. durch "ausfahrbare Treppenräder".. oder sowas.. ?? Als minimale Stufenzahlt würde ich 1 - 5 ansetzten. 1 für den Bürgersteig draußen... 5 für Wohnen im Erdgeschoß mit 5 Stufen im Treppenhaus. Das Gewicht des Rollstuhls ist für viele nicht so wichtig. Rollstuhlfahrer gibt es von 5 .. bis 200 kg Gewicht und mehr.

    😀 Helmut
  • Hallo Zusammen

    Ich danke euch zuerst für eure Antworten.

    Wie ich nachgelesen habe, sollte ich den Rollstuhl besser beschreiben. Es wurde ein Prototyp gebaut den wir jetzt ausbessern müssen.
    Um sich fortzubewegen braucht es Muskelkraft. Aber um eine Treppe zu überwinden beinhaltet der Rollstuhl eine Zentraleinheit unter dem Sitz, in der ein Riemenantrieb über einen Elektromotor angetrieben wird. Somit sollte der Rollstuhl dann "leicht" über die Treppen steigen.
    Unsere Aufgabe beinhaltet die Zentraleinheit neu zu konstruieren, um Mängel zu minimieren und am Schluss ein brauchbares Förderungsmittel herzustellen.
    Der Rollstuhl sollte auch nicht schwer und mit dem Auto leicht transportierbar sein. Deswegen die Gewichtsfrage! Im Rahmen von 20-25 Kg müsste er ja sein?

    "Wie vielen Treppen muss ein Rollstuhlfahrer ausweichen?" Diese Fragen haben wir uns gestellt, um nachzuschauen ob solch ein Rollstuhl erwünscht ist. Die meisten meiden Treppen und waren nicht stark interessiert an so einer Lösung. Heutzutage gibt es viele Fahrstühle oder Rampen um dies den Rollstuhlfahrern zu erleichtern. Mit dieser Arbeit wollen wir uns dem anschließen.


    Das Bordsteinproblem werden wir gerne bei unserer Lösung einbauen. Da haben wir uns auch schon Gedanken gemacht.

    Ich würde gerne ein Bild des Rollstuhls einbringen um dies besser zu verstehen. Aber dies ist wahrscheinlich nicht erlaubt.

    Hier noch eine Seite von einem Gelände-Rollstuhl.
    http://www.ted.com/talks/amos_winter_the_cheap_all_terrain_wheelchair.html

    Freundliche Grüsse

    Studententeam
  • Hallo Studententeam!

    "Wieviele Treppen...?" "Heutzutage gibt es viele Fahrstüle oder Rampen".

    Viele Rampen sind sehr steil, weil sie genau in die Stufen hineingebaut werden ohne Verlängerung. Fahrstühle sind oft defekt und werden erst nach Tagen oder Wochen repariert.

    Ein Praxisbeispiel:
    Im Dezember 2003, meine Tochter, damals 15 Monate alt, saß im Kinderwagen, mein jetziger Exmann ist Rollifahrer. Wir kamen kurz vor Weihnachten von einer Einkaufstour zurück, unsere Ausstiegshaltestelle der U-Bahn hatte einen Fahrstuhl. Dieser war aber leider nicht fahrbereit, um Rolli und Kinderwagen nicht mühsam die Bahnhofstreppen hochkippeln zu müssen, nahmen wir die Rolltreppe. Mein Ex-Mann nahm den Kinderwagen, er konnte zum Glück noch aufstehen und stand hinter dem Wagen. ich stand mit dem leeren Rolli kurz dahinter. Als wir schon mehr als die Hälfte der Strecke der Rolltreppe hinter uns hatten, mußte ich am Handlaufband nachgreifen, weil die absurderweise schneller laufen als die Stufen und der Arm immer länger wird. Durch das Nachgreifen verlor ich meine Standsicherheit, rutschte mit dem einen Fuß etwas nach hinten. Der Rolli flog über mich hinweg, ich knallte mit dem Hinterkopf auf die sich bewegenden Stufen und hatte eine blutige Platzwunde, die geklebt werden musste. Seitdem betrete ich keine Rolltreppen mehr, habe eine Art Angst davor entwickelt. Ich bin nur froh, dass ich nicht den Kinderwagen festhielt. Was da hätte passieren können, will ich gar nicht weiterdenken.
    Meinen Sturz und den Flug des Rollis sah ein anderes Pärchen am unteren Ende der Treppe. Sie kam zu mir hochgelaufen, schützte mich vor weiteren Verletzungen, er trug den Rolli die normalen Stufen hoch.
    Erst, als ich mich oben vom Boden aufgerappelt hatte und meinen blutigen Hinterkopf bemerkte, kam ein U-Bahn-Mitarbeiter und fragte, ob er helfen könne. Ich sagte, dafür ist es jetzt zu spät. Ich fragte ihn dann noch, wann der Fahrstuhl wieder fährt. Er meinte, ich solle im Fahrstuhl, der auf dem Bahnsteig der anderen Fahrtrichtung steht, den Notrufknopf drücken und dort nachfragen. Ich fühlte mich, sorry für das Wort, verarscht, hatte Schmerzen, und soll mich auch noch um die Reparatur kümmern?

    Soviel zu dem Satz "... heutzutage gibt es viele Fahrstühle oder Rampen...".


    Gruß, Katrin
  • Hallo Katrin,

    zum Thema Aufzüge und Rolltreppen kenn ist auch einie Strofe. Wir sind z. B. 2 mal, zusammen mit einem Begleiter von der Bahn, im Lastenaufzug stecken geblieben, so das uns die Feuerwehr raus holen mußte. Ein paar Tage später war der Aufzug immer noch kaput, da wollte uns der Helfer über die Rolltreppe nach oben helfen. Da Sonja mit Hilfe Treppen steigen kann, ging ich mit ihr die Treppe hoch. Der Helfer konnte den Rolli nicht die Treppe hoch ziehen, also fuhr bzw. schob er ihn auf die Rolltreppe. Bis oben lief alles gut. Als sich dann der Rolli aufrichtete, stüutze er sich dagegen, kam ins schieben, wurde schneller... viel böse auf die Nase... der Rolli krachte gegen Mülleimer.. und rollte nicht bis auf die Gleise. Außer einer blutigen Nase, Händen und Knien vom Helfer.. keine besonderen Vorkommnisse.

    😀 Helmut
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