Problem mit 18 Jährigem

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  • Hallo Sakari!

    Danke für die ausführliche Antwort.
    Du schreibst viel darüber, was euch als Eltern (Vater, Stiefmutter) auffällt. Wie denkt denn der Sohn daüber, dass ihr euch Sorgen um ihn macht, er keine Kontakte hat etc.
    Wie wirkt denn der Bruder auf ihn oder euch, wenn er zu Besuch kommt? Bekommt er etliche SMS, bringt er Freunde mit und der andere Bruder sieht, wie es auch laufen kann, zieht sich noch mehr zurück, weil er traurig ist, dass es bei ihm anders ist? Oder nimmt er das gar nicht so wahr? Wie groß ist der Altersunterschied bei den Brüdern? Wie haben sie damals aus der Sicht eines Kindes den Streit, die Trennung und Scheidung der Eltern erlebt? Hat der eine es besser verkraftet und verarbeitet als der andere, der evtl. bis heute innerlich daran "knabbert", es aber nicht zeigen oder formulieren kann oder will?

    Hast du mit dem Junior abgesprochen, dir in Foren Hilfe zu holen oder wird er jetzt von unseren Ideen und Vermutungen überschüttet, ohne die Quelle zu kennen? Ist ihm bewußt, dass du oder ihr nach Lösungsansätzen such(s)t?


    Gruß, Katrin
  • MyHandicap User
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    Hallo Katrin

    Der Junior weiß nichts davon das wir uns Sorgen machen. Also schon, aber nicht wie groß diese Sorgen sind.

    Der 15 jährige ist komplett anders. Offen, neugierig, gibt und nimmt Zuneigungen, bekommt Anrufe, smsn usw... Freunde bringt er keine mit aber das nur aus dem Grund weil er die WE bei Papa geniesen will. Ansonsten trifft er sich sehr häufig mit Freunden.

    Dem älteren ist das vom Gefühl her ( wie es bei uns ankommt) völlig egal. Der jüngere hat auch schon mal versucht ihn zu integrieren aber ausser ein: ja war nett, kam nichts. Und es war dann auch vom älteren keinerlei Interesse es zu wiederholen. Sie sid zb beide beim selben Verein angemeldet. Der jüngere ist immer informiert was passiert, was los ist, geht mit den Jugendlichen dort auch weg. Der ältere nicht. Oftmal weiß er gar nicht wo Treffen stattfinden. Seine Altersgruppe hat auch über Jahre hinweg versucht ihn immer wieder zu motivieren mitzugehen. Kino, Disko usw... irgendwann haben sie es dann verständlicherweise aufgegeben.

    Wie die beiden die Scheidung genau erlebt haben kann ich jetzt nicht sagen. Werd aber mal meinen Mann ausfragen. Ob ihm was aufgefallen ist.

    Nein, wir haben mit dem Junior nicht abgesprochen das ich mich mal in Foren informiere, und wir werden ihn dann auch nicht mit Ideen und Vermutungen überschütten, keine Sorge.
    Das Problem ist nämlich, wenn man versucht mit ihm zu reden, dann macht er komplett zu. Wie eine Auster. Wir sind schon froh das er sich ein bisschen geöffnet hat und wollen das nicht kaputt machen indem wir in irgendeiner Weise zu stark bohren oder ihn überfallen. Bei ihm muss alles langsam, vorsichtig und subtil ablaufen. Am besten ist es, wenn er der Meinung ist, es war seine Idee.

    lg Sakari
  • Hallo,
    da psychische Störungen nicht EINE Ursache haben, sondern verschiedene Faktoren zusammen kommen müssen, darf man sich die Frage nach dem einen Auslöser sparen. Für eine Behandlung ist wichtig, was jetzt funktioniert und was nicht. Welche Lösungswege hat der Betroffene beschritten, was hat ihm/ihr geholfen. Was ist der Anlass jetzt Hilfe zu suchen.

    Im Moment scheint es so zu sein, dass die Bezugspersonen mehr Probleme mit dem abweichenden Verhalten haben, als derjenige der das Verhalten zeigt. Das Problem Körperpflege habt ihr mit eurem Sohn schon besprochen. Das Problem, dass er in einer Unterhaltung mittendrin den Kontakt abbricht auch.
    Hier wollt das Zimmer des Sohnes umgestalten? Gut. Was will er? Habt ihr gefragt? Ein Zimmer einfacher für ihn zu gestalten, heißt, dass ihr im Dialog mit ihm herausfinden muss, was dieses Einfacher den wäre. Immerhin scheint er sich in seinen Bedürfnissen bon anderen deutlich zu unterscheiden.

    Es gibt ja so manches, was klar geregelt werden muss, wenn man zusammen leben möchte.
    Warum nicht mal eine Familienzusammenkunft machen, in der ALLE sagen, was sie sich für sich selbst und om Zusammenleben wuenscht.
    Dabei muss man evtl. zunächst regeln, wie man miteinander redet. Ein "du machst immer,..., dass finde ich widerlich/unnormal..." ist nicht hilfreich.
    "Ich fuehle mich zurückgewiesen, wenn ...Das macht mich traurig." Ist das respektvoller und ohne Anklage.

    Es ist möglich eine Familienberatung aufzusuchen, aber 1. die ist selbst zu zahlen und 2. in der Regel nicht von einem Psychologen oder Facharzt.

    Die Gefahr, dass die Symptome des Jungen nicht richtig eingeschätzt werden können halte ich für zu groß. Die erste Begegnung mit einem Beratungsangebot sollte für den Sohn positiv verlaufen.

    Man kann aufgrund der familiären Probleme, ohne dem Sohn als Ursache zu bezeichnen, professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Motto: wir lassen uns als Familie beraten, um zukünftig so miteinander zu leben, das alle zufrieden(er) sind.
    UND dazu muss man auch nicht selbst eine Diagnose stellen, nach Ursachen forschen.
    Der Verdacht auf eine autistische Stoerung sollte aber dazu dienen, bei dem Berater darauf zu achten, dass er/sie in der Lage wäre, eine solche Stoerung zu erkennen und bestenfalls auch behandeln.
    Man darf auch den Fachmann/Fachfrau fragen, wie man den Sohn ueber den Gesprächstermin informieren könnte. Bei der Antwort kann man schon mal den Sympathie-Faktor ein wenig klären.

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