Aktivitäten für schwerbehinderten jungen Mann?

Hallo zusammen!

Zurzeit mache ich ein Jahr Bundesfreiwilligendienst in einer Förderschule. Dort betreue ich als Integrationshelferin einen 19-Jährigen. Er ist ziemlich eingeschränkt, d.h. er sitzt im Rollstuhl, kann nicht reden und ist fast blind. Seinen rechten Arm kann er bewegen, er ist z.B. in der Lage einen Ball zu werfen.
Da ich mich selbstständig um ihn kümmern muss und er an vielen Unterrichtsstunden nicht teilnehmen kann, frage ich mich, wie ich ihn am besten fördern und unterhalten kann. Allerdings bin ich da recht ratlos, da ich bis auf Freizeiten mit Menschen mit Behinderung, keinerlei Erfahrungen habe. Bis jetzt besteht unser Tag aus Stadtgängen, snoezeln und ein bisschen Ball spielen.
Ich kann schlecht beurteilen, ob ihm das reicht. Er ist glücklich, wenn er knallende Geräusche hört oder in seiner Wippe im Snoezelraum sein kann. Doch ich denke, dass da mehr zu machen ist! Doch ich habe weder viele Ideen, noch finde ich etwas im Netz dazu.

Hätte hier vielleicht jemand Ideen und Anregungen für mich? Ich würde mich sehr über Antworten freuen 😀

LG

Lara

Antworten

  • Hallo Lara

    Ich könnte mir vorstellen, dass der junge Mann Musik mag. Ihr könntet mit ganz einfachen Sachen, Dosen, Trommeln etc Geräusche machen, geht auch mit einer Hand. Bestimmt mag er auch Sachen die sich fühlen lassen,zB mit Sand gefüllte Ballons, oder Erbsen in einem Stoffsäckchen. Kennst du den Alphatalker? Es gibt ganz einfache. mit denen man die Kommunikation anbhanen kann. Du könntest ihm auch Musik über einen CD Player anbieten und mit ihm üben den An/Ausschalter selber zu betätigen.
    Lustig sind auch sog. Klick-Klack Kugeln, zwei Holzkugeln, verbunden durch eine Kordel an einem "Schlüsselring". Wenn er den in die Hand nimmt kann er ganz einfach die Kugeln gegeneinander schlagen lassen, macht ein prima Geräusch.
    Habt ihr in der Förderschule vielleichgt eine Klangwiege? Da kann man drin liegen und die Vibration der Töne hören und fühlen (Vorsicht: kann bei Epileptikern einen Anfall auslösen!)
    Es würde mich sehr freuen, wenn es dir gelingt ihm mit den vorgeschlagenen Sachen etwas Freude zu machen.
  • Hallo Lara,
    als Ergotherapeutin, die den jungen Mann nicht kennt, kann ich Dir raten, sein Umfeld zu befragen. D.h. z.B. seine Eltern oder Bezugspersonen.
    Was macht er gerne? Hat er Hobbys? Wo soll es „beruflich“ mit ihm hingehen? WfB?
    Gibt es eine therapeutische Begleitung? (Ergo, Physio, vielleicht Logopädie?)
    Was sagt die Lehrerin? Kann er dem Unterricht folgen? Kann man seine Sehfähigkeit verbessern?
    - Und was mag ER? – Ganz wichtig!!!
    Von Außen schaut es so aus, dass er mit Therapie bestimmt ein Stück weiter kommt. Und mit den jeweiligen Therapeuten kannst Du Dich ja beratschlagen, was Du tun kannst.
    Ansonsten finde ich es klasse, was Du alles mit ihm machst. Danke für Dein Engagement!!

    Herzliche Grüße
    Petra Neumeier
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