Nicht behindert und nicht gesund

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  • Hallo Dieterbär,

    ihr solltet euch mal Gedanken machen wo die stärken eures Sohnes liegen, dies auch mit Arbeiten in und um den Haushalt zu testen und fördern.

    Dann würde ich ein Profil (Arbeitsprofil erstellen) was man den Arbeitgebern vorlegen kann.

    Vielelicht gibt es ja auch noch therapeutische Ansätze um z.B. das zeitgefühl zu erweitern.

    Und ihr könnt doch auch Anzeigen aufgeben, es gibt sicherlich Arbeitgeber und sei es im privaten Bereich, die euren Sohn eine geeignete und dementsprechend bezahlte Arbeit geben.

    Aushänge im Supermarkt.

    Es sollte dann von eurem Sohn formulliert sein und nicht * wir suchen für unseren Sohn*.

    Sucht Praktikumstellen auch in einer WfB zur Probe arbeiten lassen und euch eine Beurteilung ausstellen lassen.

    Viel Erfolg
    Yeggdrasil
  • Oh Mann, Leute ! Es geht doch gar nicht darum das ich meinen Sohn in Watte packe ! Wie kommt ihr darauf ? Er muss wie jeder andere auch seine Konsequenzen tragen, wenn er Fehler macht, tststs ! Warum bommbadieren mich hier einige mit Vorwürfen ? Ich wollte und habe keinen angegriffen ! Ich habe lediglich beschrieben, was los ist und erhofft einige gute Tipps zu bekommen. Eine eigene Meinung darf man doch wohl auch haben, oder nicht ?!Ich weiß nicht ob es am Alter liegt ? Ich bin 49 und habe sehr schlimme Zeiten und Erfahrungen hinter mir. Habe auch schon ein Kind durch plötzlichen Kindstod verloren. Das ist aber schon lange her. Da gehen natürlich viele Meinungen auseinander. Ich finde wir sollten anfangen vernünftig zu diskutieren, oder ?! Gruß Petra !
  • Bei der Wfb haben wir einen Termin zur Bewerbung der Berufsvorbereitung. Mir und meinem Sohn ging es natürlich auch um den Lohn / Taschengeld. Weil es sehr gering ist ! Allerdings wird ihm nichts anderes übrig bleiben ?! Gruß Petra
  • In meiner Lehre 1981 habe ich mit 351,-DM angefangen, kam Pünktlich-konnte mich konzentrieren und für meinen Chef auch Geld verdienen.

    Will heißen, wir fangen alle mit kleinen Brötchen an und nicht mit der großen Torte.

    Ihr solltet erstmal froh sein, wenn er aufgrund der Beeinträchtigungen eine Stelle bekommt.

    Und wieder gehts nur ums Geld!

    Wenn man Arbeit hat, ist dies auch eine Sache des eigenen Wertgefühls, wo man aufbauen kann.

    Und hier den persönlichen leiden und Lebensweg einzubringen, ist eherunpassend(diplomatisch formuliert).

    Die meisten hier haben ihr Päckchen zu tragen!

    Gejammer auf tiefstem Niveau.

    Ich war dabei, die Hand auszustrecken, doch irgendwie machst du dich immer unsympathischer...jedenfalls bei mir.


    Yeggdrasil

  • Hallo Petra,

    zunächst einmal herzlich willkommen in der Community! Schön, dass Du MyHandicap gefunden hast 😀
    Eine Übersicht, wie das bei uns funktioniert, bietet dieses kurze Video (selbstverständlich auch mit Untertiteln): http://www.myhandicap.de/guided-tour.html

    Vorab noch eines: Ich werde diesen Thread in unser Forum "Ausbildung & Beruf° verschieben.

    Nun zu Deinem Anliegen:
    Ich kann Deine Empfindungen nachvollziehen.

    Versuchen wir das Ganze aber nun mal frei von Emotionen zu betrachten:
    Wie Du schreibst, ist das Austesten der WfbM nun erst mal das, was Euch von staatlicher Seite angeboten wird. So blöd sich das jetzt anhört, aber das ist schon mal etwas, das nicht jedem Menschen mit Behinderung zuteil wird.

    Natürlich ist die Beschäftigung in einem geschützten Arbeitsbereich (das ist eine WfbM nämlich) nicht mit einem Job auf dem ersten Arbeitsmarkt zu vergleichen. Das Taschengeld in Höhe von 65,- ist daher auch nicht mit dem Lohn, wie ihn andere Arbeitnehmer kennen, gleichzusetzen.

    In einer WfbM geht es auch nicht darum, dass die dort Beschäftigten für ihre Arbeit entlohnt werden. (Zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes werden zu dem Taschengeld andere Sozialleistungen gezahlt.) Viel mehr geht es darum, den Beschäftigten eine Tagesstruktur und eine sinnvolle Aufgabe zu geben. Für sie selbst und ihr Selbstwertgefühl.

    Eine WfbM ist ein Zusatzangebot der Ämter für Deinen Sohn zu den sonst lediglich gezahlten Sozialleistungen. Damit er mit seinen 21 Jahren eben nicht bloß daheim rumhockt und überlebt.
    So musst Du das bitte sehen. Nicht als Job-Angebot. Denn in den Augen der Ämter ist Dein Sohn nicht arbeitsfähig.

    Der Staat kommt seiner Verantwortung in Form der Grundsicherung für Erwerbsunfähige nach.

    Ob dies nun im Einzelfall ausreichend ist, soll an dieser Stelle nicht Thema sein. Ebenso wenig, die Höhe der Gelder, die in einer WfbM an die Beschäftigten gezahlt werden.

    Natürlich steht es Eurem Sohn bzw. Euch frei, selbst eine Alternative zu finden. Hierzu gab es bereits einige Hinweise aus der Community (vielen Dank dafür, Leute). Dabei ist jedoch Eigeninitiative gefragt. Denn der Staat hat seine, gesetzlich vorgeschriebenen, Pflichten erfüllt.

    Es tut mir leid, Dir nicht die Antwort geben zu können, die Du dir gewünscht hast.
  • Hallo Petra,

    ich wollte im Prinzip etwas Ähnliches schreiben wie Justin.

    In einer WfB geht es nicht um Arbeit gegen Lohn, sondern darum, einen strukturierten Tag zu haben, eine sinnvolle Beschäftigung und soziale Kontakte.

    Es ist im Grunde ein Angebot für jüngere Menschen, die nicht auf dem freien Arbeitsmarkt zu vermitteln sind und für die es keine gute Alternative wäre, nur zu Hause herumzusitzen.

    Aber schau mal, in diesem Link werden zwei Beispiele gezeigt, wo auch Menschen mit geistiger Behinderung oder Autismus eine Arbeit außerhalb der Werkstatt finden können.
    Es sind neue Ideen, daher wohl noch nicht so bekannt.
    Und es gehört etwas Kreativität dazu und guten Willen- von beiden Seiten; Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
    Vielleicht fallen dir beim Anschauen ähnliche Möglichkeiten für deinen Sohn ein?
    Reich wird er damit allerdings sicherlich auch nicht werden.
    http://www.zdf.de/Menschen-das-Magazin/Jobs-mit-Zukunft-27010332.html
  • Hallo Petra
    Zu deinem Anliegen hast du einige Zuschriften erhalten manche vielleicht nicht optimal verfasst aber die grundsätzlichen Punkte sind erwähnt
    Arbeiten ist immer sinnvoller als herumhängen (der Lohn sollte dabei nicht eine so gewichtige Rolle spielen .
    Was ich mir auch überlegt habe ob dein Sohn mit 21 nicht in eine begleitete wg ziehen sollte . nicht im Sinne von einer Überwachung aber doch mit Ansprechpersonen die ihn zb auf die Zeit aufmerksam machen . In der Schweiz kenne ich einige erfolgreiche Einrichtungen . Du kannst mir auch PN schreiben
  • Hallo solitär ! Das hört sich wirklich Super an ! Nur in Göttingen gibt es diese Institution scheinbar nicht, aber ich habe dank dir einen guten Tip gefunden 😀)) Habe auticon in Google eingegeben und da fiel mir ein Link : Authismus Gött. EV ins Auge. Wusste garnicht das es sowas gibt ! Werde dort gleich morgen anrufen !
    Ach ja, mein Sohn war schon von der Jugendhilfe in einem betreuten Wohnen. Das war die Hölle für ihn !!! Er ist uns heute noch Dankbar, dass wir ihn wieder dort heraus geholt haben ! Viele schwerwiegenden Vorfälle sind dort passiert, die ich nicht erläutern kann, weil es zu viele Zeilen wären !

    Hallo Justin !
    Die zusätzliche soziale Leistung von der Arge, bekommt mein Sohn nicht, weil es heißt das mein Mann angeblich zu viel verdient ! Er darf nicht über dem Sozialsatz verdienen ( Er ist Handwerker, Alleinverdiener und wir haben noch eine Tochter die bei uns lebt )! Das heißt, wir bzw. mein Mann liegt wenn schon ganz knapp über den Satz eines Sozialhilfe Empfängers. Das ist die Strafe dafür , dass mein Mann arbeitet 🙁 ! Unser Sohn will es auch nicht ( weil er weiß, dass das Geld knapp ist ), dass sein Vater ihn finanziell weiter unterstützen muss.
  • Guten Morgen Petra,

    ich schreib dir mal eine PN, weil Werbung hier nicht erlaubt ist.

    Gruss Helga
  • Hallo Petra,

    vielen Dank für Deine Rückmeldung.

    Bitte entschuldige, dass ich mich zu unpräzise ausgedrückt habe. Da Dein Sohn als erwerbsunfähig eingestuft wurde, ist er berechtigt Grundsicherung zu erhalten. Dadurch wird sein Taschengeld aus der Werkstatt aufgestockt.

    Grundsicherung aufgrund von Erwerbsunfähigkeit erhalten auch erwachsene Kinder mit Behinderung, die im Elternhaus leben. Einziges Ausschlusskriterium in Eurem Fall wäre, wenn Dein Mann mehr als 100.000 Euro Jahreseinkommen hat.

    Natürlich kann ich verstehen, dass Dein Sohn Euch nicht auf der Tasche liegen will. Durch die Grundsicherung (und das ist auch der Hintergedanke der Gesetzgeber) würde dies jedoch ein wenig abgefedert.

    Das sind, wie gesagt, die staatlichen Möglichkeiten. Diese sind geschaffen wurden, um sowohl die Interessen der Gemeinschaft, als auch die des Einzelnen möglichst zu vereinbaren. Dabei bleibt es leider nicht aus, dass der Willen Einzelner nur bedingt berücksichtigt werden kann.

    Ihr habt ja nun auch schon einige gute Hinweise erhalten, wenn Euch dies nicht ausreicht/gefällt bzw. ihr es anders wollt.

    Wie bereits geschrieben, tut es mir leid, Dir nicht genau die Lösung präsentieren zu können, die Du dir wünschst.
  • Auch dir vielen Dank Justin ! Ich versuche es erstmal über die EV für Authismus. Da bei meinem Sohn im Kindesalter der typische A Authismus festgestellt wurde. Hoffe mal, dass die uns weiter helfen kann ?!Dieser Authismus beschreibt diese ganzen Schwächen, die er hat. Leider sind wir gezwungen Morgen Mario ( so heißt unser Sohn ),bei den Göttinger Werkstätten anzumelden 🙁 ! Weil wir sonst kein Kindergeld für ihn bekommen. Das Geld benötigen wir ganz dringend weiterhin, um überhaupt den Grundsatz zum Leben zu erhalten. Er macht dann dort, wie es aussieht eine Berufs Vorbereitung. Als Festeinstellung würde er auch nur die 65,-€ bekommen, aber das Kindergeld würde dann weg fallen 🙁 ! Morgen sehen wir weiter. Wenn er die Behinderten Werkstätte ablehnen würde, bekäme er KEINERLEI Unterstützung von der Arge und keine Chance am Ende , die Arbeit in der Werkstätte doch noch anzunehmen. DANKE dir nochmals 😉 GLG Petra
  • Hallo Petra,

    vielen Dank für die ergänzenden Infos.

    Kindergeld ist absolut unabhängig von einem Werkstattbesuch oder der Grundsicherung. Sieh hierzu bitte auch unseren Artikel im Info-Bereich:
    http://www.myhandicap.de/anrechnung-kindergeld.html
    http://www.myhandicap.de/anspruch-grundsicherung-handicap.html

    Nichtsdestotrotz solltet Ihr ruhig offen sein, dass Mario zunächst einmal die WfbM besucht. Vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm, wie erwartet.
    Außerdem bedeutet das ja auch noch nicht, dass Mario den Rest seines Lebens dort bleibt. Auch kommt er wieder ein wenig unter Leute. Und Ihr habt Zeit, euch noch ein wenig in die neuen Infos und Möglichkeiten einzuarbeiten - ohne dass Euch das Amt (unberechtigterweise) unter Druck setzt 😉

    Meine Antwort war hoffentlich ein klein wenig hilfreich für Dich.

    Wenn Dein Anliegen geklärt ist, sei bitte so lieb und setze die Bewertung oberhalb des Threads auf 100%. 😀
    So hilfst Du uns, eine bessere Übersicht zu behalten, wo noch Unterstützung benötigt wird.

    Bei weiteren Fragen wende Dich gern jederzeit wieder an mich oder meine Kollegen oder die Community. Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀
  • Hallo Justin !
    Ganz lieben Dank für die Links !!! Ich habe erkannt, dass es von höchster Wichtigkeit ist, dass Mario einen Behindertenstatus bekommt. Hierzu werden wir noch mal die Kinder und Jugend- Psychatrie aufsuchen. Sobald sich was getan hat, werde ich natürlich auch eine Bewertung abgeben 😉! Das ist Selbstverständlich ! Liebe Grüße Petra
  • Hallo Petra,

    vielen Dank für die Rückmeldung. Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀

    Natürlich kannst Du an dieser Stelle gern auch einfach berichten, wie es für Mario weitergeht, wenn es keine weiteren Fragen gibt.
    Sollten noch Fragen auftreten, wende Dich gern jederzeit wieder an mich oder meine Kollegen oder die Community.

    Erst mal wünsche ich Euch alles Gute und ein schönes Wochenende 😀
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