CRPS oder Morbus Sudeck

Hallo bin neu hier. Leide seit einem Jahr an CRPS im Sprunggelenk. Die Diagnose bekam ich aber erst im März dieses Jahres auf der Stolzalpe (LKH) in Österreich. Davor bin ich mindetens zehnmal umgekippt und hatte immer wieder Bänderverletzungen. Jetzt bin ich mittlerweile bereit 8 Wochen auf der Stolzalpe gewesen, diese Woche im LKH Graz-West zur Schmerztherapie mit Schmerzpumpe und Katheder. Leider ohne Erfolg. Auch Sympatikusblokaden wurden schon probiert. Mittlerweile bin ich auf Hydal retard 16mg zweimal täglich, Hydal 1,3 alle 4 Stunden und 4 mal 20 Novalgintropfen. Sprunggelenk ist mittlerweile nur mehr bis zur 0-Stellung anzuheben und es kracht drinnen gewaltig auch sind bereits deutlich Entkalkungsflecken am Röntgen sichtbar (Osteoporose). Bin ständig in Therapie, kann den Fuß aber nur mit maximal 3kg belasten und auch die Wirbelsäule gibt bereits nach. Schmerzen sind ein Horror. Am Dienstag bin ich wieder in der Schmerzambulanz bestellt. Da mein Sprunggelenk auch schon versteift ist überlege ich eine Sprunggelenksprothese einsetzen zu lassen. Wollte aber mal eine andere Meinung dazu hören. Bin übrigens laut Bundessozialamt 60% Behindert und auch der Zusatz unzumutbarkeit der benützung öffentlicher verkehrsmittel wegen dauernder invalidität, auch Berufsunfähigkeitspension habe ich und Pflegegeld. Gibt es überhaupt eine Chance auf Heilung bei mir.

Antworten

  • Lieber Santien,

    hier erstmal der Link zu Deinem anderen Thread, wo Du bereits weitere Details zu Deinem Anliegen gepostet hast:

    http://www.myhandicap.de/forum.html?frage=crps-morbus-sudeck&tx_mmforum_pi1[action]=list_post&tx_mmforum_pi1[tid]=29306

    Ich habe unseren Fachexperten gebeten, Dir hier zu antworten. Es kann aufgrund der Ferienwochen allerdings eventuell etwas länger dauern. Für eine umfassende Beantwortung wäre es wichtig, so viele Informationen wie möglich zu kennen. Sollte es noch weitere wichtige Details zu Deiner Erkrankung geben, könntest Du diese bitte hier nachreichen.

    Lieben Gruß,

    Tom
    MyHandicap
  • Hallo Santien,
    Ich habe m April meine Diagnose CRPS im linken Fuß bekommen. davor hatte ich ebenfalls mehrere Vorfälle mit Umknicken und Bandverletzung im linken Fuß.Es wurde jedesmal konservativ mit kurzer Ruhigstellung mit Gipsschiene und danach Walker behandelt - richtig laufen konnte ich vor dem letzten Vorfall (09/2012) nicht mehr, sondern nur noch teilentlastend. Zuletzt war ich 5 Wochen stationär in der Unfallchirurgie und auf Eigeninitiative 3 Wochen auf einer Schmerzstation, um erstmalig eine multimodale Therapie zu bekommen. mein fuss ist sehr extrem verfärbt, absolut steif, kalt und nach einer Abschwellung für circa 4 Wochen, jetzt auch wieder sehr stark gechwollen. ich hatte auch bereits Schmerzkatheter im Unterschenkel und im Rücken - leider weniger erfolgreich.. hier wurde mir erstmal beigebracht mit dem Schmerz umzugehen bzw. damit zurecht zu kommen. Hier wurde ich dann auf die Medikation L-Polamidon, Cymbalta, Lyrica, Clonidin, Prednisolon. Forsavance, Amitriptilin und Atosil. die Schmerzen waren da im Mittel bei 3-4 dann, und ich war für 3 Wochen zur Reha in Bad Sooden. Da ich dauerhaft Berûhrungsschmerzen habe (mal mehr mal weniger, mittlerweile auch das. Bein hoch) ist es schwer mit Schlafen und Duschen und etwas am Fuss anziehen. aber hier habe ich mich mittlerweile arrangiert. Ich trage einen Socken soeben über die Zehen weil das Gelenk absolut empfindlich ist. Da ich lange mit Krücken unterwegs und dann wenig mobil war, sitze ich seitdem im Rollstuhl und kann wenigstens wieder was unternehmen. Als Therapien hatte/habe ich nun Ergotherapie/Spiegeltherapie, Lymphdrainage und Kaltluft (Kryotherapie). das bringt mich zumindest teilweise runter Skala 6-8 mittlerweile wieder). Ich kann wegen der Medikamente und vor allem wegen der Nebenwirkungen (extremes Schwitzen, Narkolepsie, verzögertes Wasserlassen, Konzentrationsschwierigkeiten) nicht mehr arbeiten, hoffe aber auf eine Wiedereingliederung zumindest auf Stundenbasis, da mir die Decke auf den Kopf fällt. Ich habe einen Schwerbehindertenausweis (GDB 50, Merkzeichen G) erhalten und kann so Busse und Bahnen kostenlos nutzen.
    Als nächste Bhandlungsmethode wurde mir eine Sympatikolyse angeraten und ich hoffe, dass das Erfolg hat. Am schlimmsten sind für mich die Schmerzen, die ich manchmal nicht mehr ertragen kann und am liebsten auch schon mal aus dem Fenster springen würde, oder eine Axt zu nehmen und den Fuß einfach abzuhacken. hiervon wird mir aber immer wieder abgeraten, weil es dann angeblich Phantomschmerzen geben kann..... Aber was soll es, mehr als jetzt kann es ja nicht schmerzen..... ich hoffe wirklich, es hat bald einmal ein Arzt Erbarmen und befreit mich von den Schmerzen bzw. von meinem Fuß.

  • Hallo, habe gestern die Seite entdeckt und wollte hier mal meinen Fall schildern.
    Ich hatte im Jahr 2010 einen schweren Verkehrsunfall, an dem ich nicht Schuld war. Mir ist damals ein betrunkener Autofahrer in mein Auto gefahren. Dabei erlitt ich Quetschungen am linken Bein und Hüfte.
    Leider hat man damals, als der Unfall passiert war, meine Verletzungen abgetan (es seien nur starke Prellungen ). Die Schmerzen im linken Unterschenkel bis hin zum Fuß wurden aber immer schlimmer und mein Unterschenkel und Fuß haben sich verfärbt, ist kalt und dick geworden.Weiter kam hinzu das ich noch eine Fußheberlähmung bekam und eine Adrophie oberhalb des Knies. Doch leider konnte mir noch immer keiner sagen was das ist. Dies dauerte unglaubliche 2 Jahre (2012) bis ich von einem Neurologen untersucht wurde, weil dieser ein Gutachten für die Versicherung machen sollte. Bei dieser Untersuchung stellte sich heraus das mein saphenus Nerv, ichadicus Nerv verletzt sind. Des Weiteren stellte der Arzt die Diagnose CRPS TYP II Kausalgie. Hinzu kam noch eine Muskelminderung im linken Bein und Folgeschäden durch die Fehlbelastung (im Rücken, Hüfte, lokales lumbales Schmerzsyndrom). Mit diesen Diagnosen sollte ich mich in der Uniklinik melden, dort hab ich einen epiduralen Rückenmarksstimulator implantiert bekommen. Die Schmerzen im Bein sind dadurch etwas besser geworden aber die Lähmung und die Folgeschäden im Rücken und Hüfte leider nicht, so daß ich mich noch in scherzambulantischer Behandlung geben musste. Ich bin durch die Lähmung sehr stark eingeschränkt, ohne Hilfe von meinen Mann kann ich mich kaum alleine irgendwohin Bewegen(zu meinen Therapien ) . Was aber auch noch sehr auf die Psyche drückt sind die fiesen Schmerzattacken im Rücken, wo leider auch meine Schmerzmittel nicht mehr gegen Helfen wenn diese Attacken kommen. Ich nehme zurzeit 100mg Palexia retard morgens und 150 mg Palexia retard sowie 200mg Celebrex zum Abend ein, zur Nacht nehme ich noch 50mg Amineurin ein. Die Nebenwirkungen dieser Mittel sind leider auch nicht toll (starkes Schwitzen, Konzentration und Wahrnehmung Einschränkungen sowie Schwindel und Gleichgewichtsstörungen).
    Ich kämpfe auch schon seit diesen Diagnosen um einen Schwerbehindertenausweis doch leider bis jetzt vergebens (habe momentan nur 30%). Bin jetzt soweit das ich Klage beim Sozialgericht eingereicht habe, dort werde ich von meinen Anwalt vertreten der sich auch um die Unfallsache kümmert, denn auch bei der Versicherung ist bis heute noch nichts heraus gekommen.
    Ich kämpfe jetzt schon unglaubliche 5 Jahre um mein Recht, das ich von der Versicherung eine Rente bekomme.
    Ich muss auch überall (bei den Ämtern) Rechenschaft ablegen warum denn das so ist, ich komme mir wirklich vor als ob ich der Täter bin, der sich damals betrunken in sein Auto gesetzt hat.
    Alles muss ich alleine aushalten und das ist es was ich echt nicht fair finde.
    Bin auch seit letzten Jahr in psychologischer Behandlung weil ich mit den Schmerzen und den ganzen Druck einfach nicht mehr klar komme.
    Seit meinen Unfall bin ich nicht mehr arbeitsfähig, zum Unfall zeitpunkt hatte ich noch mal eine Ausbildung gemacht und musste diese dann abbrechen. Mein erlernten Beruf kann ich nicht mehr ausüben. Ich habe mir aber ein Ziel gesetzt das ich irgendwann mal wenigstens für ein paar stunden Arbeiten gehen kann. Momentan steht das aber noch lange nicht zur Diskussion , was mich natürlich auch sehr belastet.
    Ich bin wirklich nur am Kämpfen und immer wieder bekommt man von den Ämtern oder der Versicherung eine reingewirkt.
    Vielleicht hat jemand hier noch ein Rat für mich, bin über jeden dankbar!
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