Git es bei Initiativ-Bewerbungen ein Kontingent an Stellen für Behinderte, wodurch Nachteilsaugleich

Hallo! Ich bin freiberuflicher TV Journalist und will mich aufgrund einer Multiplen Sklerose Erkrankung nun um eine Anstellung bei TV-Sendern bewerben.

Hilft mir mein Behindertenstatus über den Ausweis auch bei Initiativbewerbungen oder sollte man in diesen Fällen das eher gar nicht erwähnen? Gibt es also ein Kontingent an Schwerbehindertenstellen in Betrieben, die man als Personalleiter quasi voll kriegen muss? Nur dann hätte doch eine Erwähnung des Behindertenstatus bei Initiativbewerbungen Sinn, da es einen Vorteil darstellen würde. Der Status würde meine Chancen auf eine Anstellung im ansonsten sehr dichten und prekären TV-Sektor also verbessern können.

Wenn es grundsätzlich keine vorgesehene anzahl an Stellen gibt, die der Betrieb mit Menschen mit Handicap besetzen muss, und der Nachteilsausleich über die nachgewiesene Behinderung immer erst bei ausgeschriebenen Stellen zum Tragen kommt, dann würde ich meine Chancen ja bei einer Initiativ Bewerbung mit Hinweis auf mein Handicap sogar noch verschlechtern.

Vielen Dank für die Antworten!

Antworten

  • Hallo!

    Ich kenne mich in deiner Branche nicht aus, aber ich würde mich mit Behinderung, egal welche Branche, nur in größeren Betrieben bewerben, man hat dort eher einen Betriebsrat mit Schwerbehindertenvertretung als in kleineren Firmen.
    Und dann gilt das normale Auswahlverfahren, wobei man Glück haben muss. Ob man eine Behinderung gleich im Anschreiben erwähnt oder erst im Vorstellungsgespräch, ist Entscheidung deinerseits.

    MS ist fortschreitend, du solltest dir auf jeden Fall eine Firma suchen, wo du dich bei Bedarf auch noch mit Rollator oder Rollstuhl bewegen kannst, ohne Treppen zum Fahrstuhl zu haben o.ä.

    Das beantwortet wohl deine spezielle Frage nicht, aber ab einer bestimmten Firmengröße (Zahl der Arbeitnehmer) ist eine bestimmte Zahl von Arbeitnehmern mit Behinderung prozentual Pflicht. Ob die dann eine künstliche Hüfte oder einen Rückenschaden haben oder seit Geburt (also eher unsichtbar oder sichtbar) behindert sind, ist offen.


    Gruß, Katrin
  • Es gibt den öffentlichrechtlichen Rundfunk dort kannst du mit Schwerbehinderung schon eine Chance mehr haben wie bei Ämtern und Behörden.
    Die können sich nicht "Rauskaufen" aus dem Prozentsatz der Schwerbehinderten die dort arbeiten sollten.

    Nur, ich denke viel wichtiger ist was dort sonst bieten kannst.
    "Freiberuflicher Journalist", als solcher kann sich erst einmal jeder in Deutschland bezeichnen bzw. es auf einen Gewerbeschein schreiben.

    Wenn du aber ein abgeschlossenes Studium, Ausbildung und oder andere Fähigkeiten hast dann ist relativ egal ob du Schwerbehindert bist oder nicht.
    Du würdest ja einen zeitlich begrenzten Arbeitsvertrag bekommen, wenn überhaupt.
    Die meisten fangen dort sowieso heutzutage im Praktikumlevel an und d.h. man darf froh sein mitzuarbeiten 😆

    Wenn du Festanstellung willst, dann musst oftmals schon zum Staat gehen.

  • Hey,

    zu Deiner Frage, wie sich die "Quote" berechnet.

    Das steht in § 71ff SGB IX, einzusehen hier:

    http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_9/BJNR104700001.html#BJNR104700001BJNG001800000

    Danach geht es nicht um die Anzahl der Stellenausschreibungen oder erhaltenen Initiativbewerbungen, sondern die Frage, wieviel Arbeitsplätze es ingesamt beim jeweiligen Arbeitgeber gibt und auf wie vielen davon Leute mit Behinderung beschäftigt sind.

    Viele Grüße, ananim
  • Hallo ginokatze,

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    Schöne Grüße, Steffen
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