Asperger Autist soll von Trainingslager ausgeschlossen werden

Unser Sohn ist Asperger Autist und trainiert Eisschnelllauf. Da er Gefahren nicht einschätzen kann und deshalb ein erhöhtes Risiko besteht, dass er etwa in der trainingsfreien Zeit einen Unfall erleidet, wollen einige Trainer ihn nicht mehr mit in Trainingslager oder Wettkämpfen mit Übernachtung nehmen, da sie das mit ihrer Verantwortung als Aufsichtsperson nicht vereinbaren könnten. Was können wir tun? Wie kann man den Trainern ihre Angst nehmen? Wie ist die Rechtslage?

Antworten

  • Hallo cn3boj00,

    zunächst einmal herzlich willkommen in der Community! Schön, dass Du MyHandicap gefunden hast 😀
    Eine Übersicht, wie das bei uns funktioniert, bietet dieses kurze Video (selbstverständlich auch mit Untertiteln): http://www.myhandicap.de/guided-tour.html

    Ich werde Deinen Thread in unser Forum "Sport & Freizeit" verschieben. Das nur der Ordnung und Info halber.

    Was Dein Anliegen betrifft, so würde ich an Eurer Stelle zunächst das offene und lösungsorientierte Gespräch mit den Trainern suchen.

    Eine mögliche Lösung wäre auch, dass ein extra Betreuer für Euren Sohn bei diesen Anlässen mitfährt. Finanziert werden könnte dies über Leistungen zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft vom Überörtlichen Sozialhilfeträger.

    Meine Antwort war hoffentlich ein klein wenig hilfreich für Dich.

    Bei weiteren Fragen wende Dich gern jederzeit wieder an mich oder meine Kollegen oder die Community. Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀
  • Justin_MyHandicap hat geschrieben:
    Hallo cn3boj00,

    Ich werde Deinen Thread in unser Forum "Sport & Freizeit" verschieben. Das nur der Ordnung und Info halber.

    Was Dein Anliegen betrifft, so würde ich an Eurer Stelle zunächst das offene und lösungsorientierte Gespräch mit den Trainern suchen.

    Eine mögliche Lösung wäre auch, dass ein extra Betreuer für Euren Sohn bei diesen Anlässen mitfährt. Finanziert werden könnte dies über Leistungen zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft vom Überörtlichen Sozialhilfeträger.


    Hallo, vielen Dank für die Rückmeldung.
    Dass man Basti nicht mehr mitnehmen will ist bereits das Ergebnis des Versuchs eines "lösungsorientierten" Gesprächs. Leider gehört der Landestrainer einer Generation von Ex-DDR-Trainern an, bei denen solche Kinder als abnormal und verhaltensgestört gelten. Das Gespräch war total enttäuschend, da Basti offenbar "abgestempelt" ist und sich angeblich "ungebührlich" benimmt.
    Eine Betreuung wäre womöglich okay, er hat ja bereits eine Schulbetreuung. Darüberhinausgehende Betreuungen können für konkrete Anlässe beantragt werden, aber meist braucht das 3 Monate Bearbeitungszeit, meist erfahren wir aber erst 2 oder 3 Wochen vorher wenn sich Basti eigentlich für einen Wettkampf oder eine andere Maßnahme außerhalb qualifiziert hat. Außerdem sind diese Betreuer meist selbst nicht für den Umgang mit Asperger-Autisten qualifiziert. Für die Schule hat es auch fast 2 Jahre gedauert bis die Betreuung im dritten Anlauf funktioniert hat.
    Ich habe das Thema deshalb in die Rubrik Recht eingestellt, weil ich mich frage, ob es nicht schon unter Diskriminierung fällt, wenn man Basti ausschließt. Wir sprechen ja nun nicht mehr nur über Teilhabe oder Integration, sondern nun über Inklusion.
    Ein Nicht-Autist stellt doch genauso ein Risiko dar. Jedes Kind kann letztlich bewusst oder unbeabsichtigt einen Unfall hervorrufen. Wieso haben die Trainer Angst, dass sie dann womöglich eingesperrt werden, bei einem "normalen" Kind aber nicht? Ist diese Angst denn wirklich begründet?
    Viele Grüße

  • Guten Tag cn3boj00
    Ich sehe das ein wenig anders als du.
    1.Der Trainer hat keine Angst, er ist nicht berechtigt(versicherungstechnisch) die Aufsicht zu übernehmen.
    2. Niemand schließt Basti aus, es ist ja möglich die Betreuung zu beantragen. Daß das so lange dauert ist eine andere Sache, ich bin aber sicher daß das auch eilig gemacht werden kann, man muß nur versuchen den entsprechenden Weg(Ansprechpartner) im Amt finden.
    Dein Hinweis auf "Ex-DDR Trainer" ist sicher nicht zuträglich für das allgemeine Verhältnis. Auch im Kopf sollten langsam mal die Barrieren abgebaut werden, bei beiden Parteien.
    🥺 🥺
    Schönen Tag
  • Hallo cn3boj00,

    zunächst einmal nur der Vollständigkeit halber: Was genau ist denn gemeint, wenn man davon spricht, dass Basti sich "ungebührlich" verhält?

    Wie hier auch schon geschrieben wurde, geht es ja offenbar nicht darum, Basti auszuschließen oder zu diskriminieren, sondern viel mehr seinen individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Denn er soll ja nur dann nicht mitgenommen werden, wenn diesen Bedürfnissen nicht Rechnung getragen werden kann. Oder habe ich etwas falsch verstanden? Genau das ist doch auch der Inklusions-Gedanke.

    Wenn bereits grundsätzlich die Möglichkeit besteht, spezielle Betreuung für außerschulische Aktivitäten zu bekommen, ist das doch super. Nun gilt es nur noch die Umstände hierfür anzupassen.
    Diesbzgl. solltet Ihr mit dem überörtlichen Sozialhilfeträger Kontakt aufnehmen. Vielleicht lässt sich die Situation auch unkomplizierter über ein Persönliches Budget lösen. Im Info-Bereich von MyHandicap findet man weitere Informationen zu diesem Thema:
    http://www.myhandicap.de/behinderung_persoenliches_budget.html
    http://www.myhandicap.de/behinderung_assistenz_budget.html

    Man könnte es z.B. so lösen, dass Ihr für Basti ein monatliches Budget bekommt und wenn Teile davon am Ende des Jahres nicht verbraucht werden mussten, zahlt Ihr es zurück.

    Was die Personalfindung betrifft könnt Ihr ja vielleicht auch die Schulassistenz für die Freizeitbegleitung gewinnen.

    Meine Antwort war hoffentlich ein klein wenig hilfreich für Dich.

    Bei weiteren Fragen wende Dich gern jederzeit wieder an mich oder meine Kollegen oder die Community. Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀
  • holger63 hat geschrieben:
    Guten Tag cn3boj00
    Ich sehe das ein wenig anders als du.
    1.Der Trainer hat keine Angst, er ist nicht berechtigt(versicherungstechnisch) die Aufsicht zu übernehmen.
    2. Niemand schließt Basti aus, es ist ja möglich die Betreuung zu beantragen. Daß das so lange dauert ist eine andere Sache, ich bin aber sicher daß das auch eilig gemacht werden kann, man muß nur versuchen den entsprechenden Weg(Ansprechpartner) im Amt finden.
    Dein Hinweis auf "Ex-DDR Trainer" ist sicher nicht zuträglich für das allgemeine Verhältnis. Auch im Kopf sollten langsam mal die Barrieren abgebaut werden, bei beiden Parteien.
    🥺 🥺
    Schönen Tag

    Hallo Holger,
    ich kann nicht ganz verstehen was du meinst. Auch dein Urteil ist sicher, ohne Kenntnisse der Details, oberflächlich.
    1. Wieso haben die Trainer keine Aufsichtspflicht, wenn sie mit den Kindern ins Trainingslager oder zu einem mehrtägigem Wettkampf fahren? Wer hat die sonst? Niemand?
    2. Originalton beim Gespräch: "Wir (die beim Landessportbund angestellten Trainer) haben beschlossen, Bastian nicht mehr mit zu Landesveranstaltungen (überregionale Wettkämpfe und Trainingslager) zu nehmen, da wir die Verantwortung für ihn nicht übernehmen können". Für uns heißt das sehr wohl Ausschluss.
    Vorangegangen war eine Geschichte, wo einem Trainer zugetragen wurde, dass man Bastian gesehen habe als er auf einem Dach kletterte (er hat dort übrigens seine Sachen gesucht, die der Wind vom Fensterbrett geweht hatte - typisch Asperger). Ja, er hätte runterfallen können. Unser Hinweis, dass die Jungen aus Bastians Gruppe meinten, dass jeder schon mal auf dem Dach war, wird kommentiert mit: "Aber er hat sich erwischen lassen. Und was wenn er runtergefallen wäre? Und der Staatsanwalt vor der Türe stände? Dann gäbe es doch einige Trainer hier nicht mehr!" Und was wenn ein "normales" Kind da runter fällt?
    Unsere Erläuterungen, welche Hilfe Bastian inzwischen am Gymnasium erfahre, wird mit der ungläubigen Frage beantwortet: Gibt es denn für diese Kinder keine Sonderschulen? Was bitte soll man dazu sagen? Bastian ist als abnormal abgestempelt. Nicht mehr und nicht weniger. Sonderschulen gab es in der DDR. Da gehörten Autisten zu den Schwererziehbaren. Da wusste man auch nicht viel über diese Krankheit, zugegeben. Aber manche haben in 20 Jahren auch nichts dazugelernt.
    Meine Anmerkung zur DDR-Vergangenheit habe ich nur deshalb gemacht. Ich bin selbst ehemaliger "DDR-Bürger", mir geht es nicht um Ost-West, sondern um die Engstirnigkeit im Umgang mit Behinderten, die in der DDR an der Tagesordnung waren und heute noch zu Tage treten.
    Ja, ich könnte auch mit den Augen rollen...
  • cn3boj00 hat geschrieben:
    holger63 hat geschrieben:
    Guten Tag cn3boj00
    Ich sehe das ein wenig anders als du.
    1.Der Trainer hat keine Angst, er ist nicht berechtigt(versicherungstechnisch) die Aufsicht zu übernehmen.
    2. Niemand schließt Basti aus, es ist ja möglich die Betreuung zu beantragen. Daß das so lange dauert ist eine andere Sache, ich bin aber sicher daß das auch eilig gemacht werden kann, man muß nur versuchen den entsprechenden Weg(Ansprechpartner) im Amt finden.
    Dein Hinweis auf "Ex-DDR Trainer" ist sicher nicht zuträglich für das allgemeine Verhältnis. Auch im Kopf sollten langsam mal die Barrieren abgebaut werden, bei beiden Parteien.
    🥺 🥺
    Schönen Tag

    Hallo Holger,
    ich kann nicht ganz verstehen was du meinst. Auch dein Urteil ist sicher, ohne Kenntnisse der Details, oberflächlich.
    1. Wieso haben die Trainer keine Aufsichtspflicht, wenn sie mit den Kindern ins Trainingslager oder zu einem mehrtägigem Wettkampf fahren? Wer hat die sonst? Niemand? Ausgebildete Therapeuten,die mit der Behinderung vertraut sind!2. Originalton beim Gespräch: "Wir (die beim Landessportbund angestellten Trainer) haben beschlossen, Bastian nicht mehr mit zu Landesveranstaltungen (überregionale Wettkämpfe und Trainingslager) zu nehmen, da wir die Verantwortung für ihn nicht übernehmen können". Für uns heißt das sehr wohl Ausschluss.
    Vorangegangen war eine Geschichte, wo einem Trainer zugetragen wurde, dass man Bastian gesehen habe als er auf einem Dach kletterte (er hat dort übrigens seine Sachen gesucht, die der Wind vom Fensterbrett geweht hatte - typisch Asperger). Ja, er hätte runterfallen können. Unser Hinweis, dass die Jungen aus Bastians Gruppe meinten, dass jeder schon mal auf dem Dach war, wird kommentiert mit: "Aber er hat sich erwischen lassen. Und was wenn er runtergefallen wäre? Und der Staatsanwalt vor der Türe stände? Dann gäbe es doch einige Trainer hier nicht mehr!" Und was wenn ein "normales" Kind da runter fällt?
    Unsere Erläuterungen, welche Hilfe Bastian inzwischen am Gymnasium erfahre, wird mit der ungläubigen Frage beantwortet: Gibt es denn für diese Kinder keine Sonderschulen? Was bitte soll man dazu sagen? Bastian ist als abnormal abgestempelt. Nicht mehr und nicht weniger. Sonderschulen gab es in der DDR. Da gehörten Autisten zu den Schwererziehbaren. Da wusste man auch nicht viel über diese Krankheit, zugegeben. Aber manche haben in 20 Jahren auch nichts dazugelernt.
    Meine Anmerkung zur DDR-Vergangenheit habe ich nur deshalb gemacht. Ich bin selbst ehemaliger "DDR-Bürger", mir geht es nicht um Ost-West, sondern um die Engstirnigkeit im Umgang mit Behinderten, die in der DDR an der Tagesordnung waren und heute noch zu Tage treten. OK, dann ist das ja auch geklärt!Ja, ich könnte auch mit den Augen rollen...

    fett geschriebenes von mir eingefügt.
    Schönen Abend
  • Justin_MyHandicap hat geschrieben:
    Hallo cn3boj00,

    zunächst einmal nur der Vollständigkeit halber: Was genau ist denn gemeint, wenn man davon spricht, dass Basti sich "ungebührlich" verhält?

    Wie hier auch schon geschrieben wurde, geht es ja offenbar nicht darum, Basti auszuschließen oder zu diskriminieren, sondern viel mehr seinen individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Denn er soll ja nur dann nicht mitgenommen werden, wenn diesen Bedürfnissen nicht Rechnung getragen werden kann. Oder habe ich etwas falsch verstanden? Genau das ist doch auch der Inklusions-Gedanke.
    ....

    Meine Antwort war hoffentlich ein klein wenig hilfreich für Dich.

    Bei weiteren Fragen wende Dich gern jederzeit wieder an mich oder meine Kollegen oder die Community. Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀

    Hallo Justin,
    danke für die Antwort. Was das "ungebührliche" Verhalten betrifft, wissen wir selbst nichts genaues. Siehe mein post an Holger. Bastian macht halt manchmal Dinge die manche Mitmenschen nicht verstehen, vor allem wenn sie sich nicht mit dem Thema befassen wollen. Ansonsten glaube ich dass du nicht gerade zu den Asperger-Experten gehörst, aber bitte nimm mir das nicht übel.
    Ich denke dass es hier sehr wohl um Diskriminierung geht, auch da mach dir ein Bild aus meinem post an Holger. Wieso sollte es Bastians Bedürfnis sein, nicht am Trainingslager oder Wettkämpfen teilzunehmen? Er zählt in seiner Altersklasse zu den top 3 in Deutschland. Ich denke er leidet darunter, ausgegrenzt zu werden, ohne eigentlich zu verstehen warum. Denn solche Entscheidungen sind schwer zu vermitteln. Wie sollen wir ihm das erklären, dass er plötzlich dieses und jenes nicht mehr darf?
    Er soll einfach nicht mehr mitgenommen werden, weil die Trainer Angst davor haben dass er einen Unfall verursacht und sie dann vorm Staatsanwalt stehen. Was hat das mit Bastis Bedürfnissen zu tun?

    Der Hinweis mit dem Budget ist natürlich gut, das war uns bisher so nicht bekannt, die Leistungsträger sind da ja nicht sehr mitteilsam. Das werden wir prüfen. Mit der Schulhelferin haben wir schon gesprochen, aber sie wird ja über einen Trägerverein vermittelt und hat noch andere Aufgaben, dass sie relativ kurzfristig dann immer Zeit hat ist eher unwahrscheinlich, aber das müssen wir testen.
    Das heißt aber immer noch nicht dass die Trainer eine solche Lösung akzeptieren!
    Viele Grüße
  • holger63 hat geschrieben:
    cn3boj00 hat geschrieben:
    1. Wieso haben die Trainer keine Aufsichtspflicht, wenn sie mit den Kindern ins Trainingslager oder zu einem mehrtägigem Wettkampf fahren? Wer hat die sonst? Niemand? Ausgebildete Therapeuten,die mit der Behinderung vertraut sind!2.
    ...
    Ich bin selbst ehemaliger "DDR-Bürger", mir geht es nicht um Ost-West, sondern um die Engstirnigkeit im Umgang mit Behinderten, die in der DDR an der Tagesordnung waren und heute noch zu Tage treten. OK, dann ist das ja auch geklärt!Ja, ich könnte auch mit den Augen rollen...

    fett geschriebenes von mir eingefügt.
    Schönen Abend

    Hallo Holger,
    ich glaube Sie leben auf einem fremden Planeten. Und ich glaube dass Sie von Asperger und ähnlichem keine Ahnung haben. Tut mir leid. Dass ein Therapeut (noch dazu einer der damit vertraut ist) die Aufsichtspflicht hat ist ja wohl ein Witz. Glauben Sie dass die Therapeutin, die von der Kasse 20 Stunden bekommen hat, um die Diagnose zu stellen, jetzt Bastian Tag und Nacht begleitet? Wo leben Sie?
    Und was die Trainer betrifft (vor allem den Landestrainer - die anderen sagen ja nichts), so ist nichts geklärt.
    Guten Abend
  • Hallo
    Wir versuchen nach besten Wissen zu helfen und Tipps zu geben!
    Die Antwort die du dir wünscht wirst du auch hier nicht finden.
    Jegliche Antwort zu kritisieren mit dem Hinweis "Ansonsten glaube ich dass du nicht gerade zu den Asperger-Experten gehörst" ist kontraproduktiv.
    Da du ja offenbar der Experte bist dürftest du unsere Hilfe ja nicht brauchen! 🥺
    Und noch einmal, Asperger Autist ist eine Krankheit/Behinderung, sich auf diese bei der Beaufsichtigung einzustellen ist nicht die Aufgabe des Trainers.
    So kenne ich sie.
    Schönen Abend
  • Mit Therapeut meinte ich natürlich einen Betreuer mit Fachkenntnissen!
    Jetzt fängt die Krümmel suche an!
    Wenn du mit anderem Planet Westdeutschland meinst, ja dann ist es so! 😡
  • Ich lebe seit Jahren mit meinem Asperger Autisten. Ich bin nicht der Experte, sondern ich lerne täglich dazu. Und ich versuche meine Erfahrungen mit anderen zu teilen, Erfahrungen die meist nicht gut sind. Und ich bin für hilfreiche Informationen dankbar. Aber hier bin ich dann wohl falsch. Dass Asperger eine Behinderung ist weiß ich selber, solch kluge Antworten brauche ich nicht. Dass es nicht Aufgabe der Trainer ist sich darauf einzustellen heißt also: Vergiss den Sport. Tolle Auffassung von Inklusion. Wenn Michael Phelps auch solche Trainer und Experten an seiner Seite gehabt hätte würden wir seinen Namen garantiert nicht kennen. Aber vielleicht konnte er (oder seine Eltern) es sich ja leisten ständig einen Therapeuten an der Seite zu haben.
  • Erfahrung teilen in dem du anderen vorwirfst keine Ahnung zu haben.
    Ja das passt, so habe ich mir das vorgestellt.
    Warum unterrichtet ein Dozent für Mathematik nicht Geschichte?
    Warum muß ein Fahrlehrer eine Zusatzausbildung machen um Behinderte zu schulen?
    Warum ist ein Zahnarzt nicht berechtigt als Internist zu arbeiten.
    Warum ist ein Fußballtrainer kein Betreuer für Asperger Autist erkrankte?
    Warum nur.
    Schönen Abend, ich klinke mich hier aus
  • Hallo cn3boj00,

    auch in Westdeutschland ( ich hasse diese Trennung, Deutschland ist vereint!!) gingen die Autisten in die Sonderschule.

    Mein Bruder ist Autist und 51 Jahre alt. Es ist sehr schwer mit Autisten auszukommen weil diese sehr stur sind und nur an sich denken.

    Das schreibe ich als "kleine Schwester" die ihren großen Bruder manchmal erschlagen könnte, es aber nicht tun darf. Wir seine Angehörigen leiden seit Jahren unter seinem willen. Er wird auch brutal zu seinen Geschwistern.

    Alles muß sein, selbst wenn es nicht möglich ist.

    Ich hoffe er hört bald mit seinem "verdamten Führerschein" :bäng: auf. Er würde das Auto im Falle eines "Staus" einfach verlassen und nach Hause laufen.

    Er rastet sofort!!!!! aus OHNE vorwahnung. Dann geht man besser in Deckung.

    Erfülle deimen Sohn jeden Wunsch, da wird er bestimmt eine freude für seine Mitmenschen sein.

    Dein Sohn muß nicht alles bekommen, das ist nicht gut für IHN.

    Er könnte ja die Sportart wechseln, muß es dieser Sport sein?

    Das hat nichts mit Ausgrenzung zu tun, sondern damit das er sich auch in die Gesellschaft einfügen sollte.

    Jeder Mensch (mit oder ohne Handycap) würde bei Förderung seiner Talente ein Meister seines Faches werden, nur bekommen die wenigsten diese.


    Gruß

    Gastone


  • Hallo cn3boj00,

    wir alle wollen nur helfen. Doch die Erfahrungen mit den Trainern sitzen wohl so tief, dass Du auch hier nur Ablehnung erwartest und deshalb gut gemeinte Ratschläge überliest oder einfach (unterbewusst) falsch verstehen willst.
    Das ist zwar schade, aber bei Euren Erfahrungen nachvollziehbar.

    Daher möchte ich noch einen Anlauf starten.
    Vorweg: Ja, Du hast Recht. Ich bin kein ausgewiesener Experte für Asperger-Autismus. Viel mehr bin ich Experte für Teilhabe/Integration/Inklusion (wie immer Du es nennen willst - bringen soll eigentlich alles dasselbe). Unter anderem lebe ich seit nun 28 Jahren mit einer fortschreitenden Behinderung, organisiere seit meinem 16 Lebensjahr selbst meine Assistenz (brauche ich inzwischen rund um die Uhr), habe ein ganz normales Privatleben (unternehme vieles - alleine oder mit Freunden) und arbeite in einer sehr krassen Branchen (Medien).

    Gerade erst habe ich die rund-um-die-Uhr-Assistenz für mich aus Bayern an meiner neuen Uni (2. Studium) in Thüringen organisiert.

    Sei also versichert, dass ich für die Bearbeitung Eures Anliegens bestens qualifiziert bin - denn dafür ist es völlig unerheblich, welche Einschränkungen Dein Basti hat.

    Du schreibst davon, dass Du den Trainern die Angst nehmen und sicher gehen möchtest, dass sie Basti weiter mit zu den Trainingslagern nehmen. Das erreichst Du sicherlich nicht, indem Du sie wegen Diskriminierung verklagst…

    Die Frage, was denn bitte aus Sicht der Trainer "ungebührlich" sei, diente dazu, die Sicht und Ängste der Trainer besser zu verstehen.

    Dass Dich der Kommentar mit der Sonderschule verletzt, ist verständlich. Doch Sonderschulen gab und gibt es in ganz Deutschland. Das hat also nichts mit altem DDR-Gedankengut zu tun, sondern einfach mit der Unwissenheit der Trainer.
    Solche Aussagen (und noch wesentlich schlimmere) kannst Du überall in Deutschland erhalten, wo es den Menschen schlicht an Erfahrungen mit Menschen mit Behinderung (gleich welcher Art) fehlt.

    Was die Bedürfnisse von Basti betrifft, so hast Du mich leider vollkommen missverstanden:
    Natürlich meinte ich nicht, Bastian hätte das Bedürfnis den Wettkämpfen und Trainingslagern fern zu bleiben und ausgegrenzt zu werde. Vielmehr meinte ich, dass Dein Sohn besonderer Aufmerksamkeit bedarf (absolut wertfrei gemeint), die die Trainer nicht leisten können. Daher ist es notwendig, dass er jmd. dabei hat, der sich voll auf ihn konzentrieren kann.

    Wie dies gestaltet werden kann, dazu hast Du von mir bereits Hinweise erhalten. Bei weiteren Fragen wende dich gern jederzeit an mich.
    Die Betreuungskraft aus der Schule (vielleicht auch über den Trägerverein) zu verpflichten, war nur eine erste, pragmatische Lösungsidee.

    Du hast Angst, dass sich die Trainer gegen eine solche zusätzliche Person sperren. Indirekt haben sie doch aber genau das gefordert, als sie sich geweigert haben, weiterhin die Verantwortung für Bastians Wohl zu übernehmen.

    Du schreibst, dass Basti zu den Top 3 seiner Altersklasse in Deutschland gehört. Dann kann es ja nur im Interesse des Vereins sein, eine Lösung zu finden, die sowohl dem Bedürfnis der Trainer nach Sicherheit (auch für Basti), als auch den Bedürfnissen von Bastian gerecht wird.

    Meine Antwort war hoffentlich ein klein wenig hilfreich für Dich.

    Bei weiteren Fragen wende Dich gern jederzeit wieder an mich oder meine Kollegen oder die Community. Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀
  • Hallo Gastone,

    Gastone hat geschrieben:
    Dein Sohn muß nicht alles bekommen, das ist nicht gut für IHN.

    Er könnte ja die Sportart wechseln, muß es dieser Sport sein?

    Das hat nichts mit Ausgrenzung zu tun, sondern damit das er sich auch in die Gesellschaft einfügen sollte.


    Nun, angesichts der Umstände fände ich es noch ein wenig verfrüht, über einen Wechsel der Sportart nachzudenken. Denn das eigentliche Anliegen ist ja absolut lösbar 😉
  • Hallo cn3boj00,

    wie hat sich die Angelegenheit denn weiterentwickelt?

    Würde mich freuen, wieder etwas von Euch zu lesen.

    Wünsche in jedem Fall erstmal ein schönes Wochenende.
  • Hallo zusammen,

    ich habe die Bewertung des Threads auf 100% gesetzt, damit andere User eine bessere Übersicht haben, welche Anliegen bereits geklärt sind.

    Dies ist vor allem für neue User wichtig, die Rat suchen. Aber auch für unser Kollegium, damit wir sehen, wo noch Hilfe benötigt wird.

    Da es seit über vier Wochen keine Beiträge mehr zu diesem Thema gab, gehe ich davon aus, dass es sich wohl erledigt hat.

    Natürlich besteht weiterhin die Möglichkeit, in diesem Thread zu posten. Themenersteller können - bei Bedarf - die Bewertung auch wieder zurücksetzen.

    Bei neuen Fragen oder Anliegen, bitten wir darum, einfach einen neuen Thread im entsprechenden Forum zu eröffnen.

    Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen und wünschen weiterhin viel Spaß und eine interessante Zeit in der Community von MyHandicap!
Diese Diskussion wurde geschlossen.