Suche Coach oder Trainer für Projekt Demo-Tour durch Deutschland!

Mein Ziel ist es einmal quer durch Deutschland zu fahren im Namen aller Menschen mit Behinderungen. Ich weiß, das klingt jetzt vielleicht total verrückt aber ich möchte mehr für die Rechte behinderter Menschen wie mich tun.

Wie eine Art Demofahrt unter einem ganz bestimmten Motto, nur weiß ich nicht, wen ich da genau ansprechen soll und wer mir bei den Trainingsvorbereitungen helfen kann bzw. wären Sponsoren für solch eine große Tour auch nicht schlecht oder?

Es ist unwahrscheinlich wichtig für mich zu wissen, dass man in diesem Vorhaben nicht nur irgend eine fixe Idee von mir sieht sondern dass ich wirklich mit Herz, vollem Elan und Ehrgeiz an diese Sache heran gehen möchte. Für mich würde das Ganze nämlich mehr als nur eine "Demofahrt" bedeuten, weil ich im Namen aller behinderter Menschen auf diesem Erdball für mehr Anerkennung und Gleichberechtigung kämpfen will. Mein Lebenswerk!

Ich spreche da aus eigener Erfahrung, denn ich weiß wie schwer es ist, als Mensch mit einer Behinderung seine eigenen Ziele durchzusetzen und auch wirklich zu erreichen. Dadurch, dass uns die Gesellschaft in der heutigen ach so modernen Welt leider weder akzeptiert noch für vollwertige Menschen hält und uns oftmals sehr geschickt davon abhält, am "normalen" Leben teilhaben zu lassen. Ob das nun mit einem erfüllten Berufsweg oder einer glücklichen Partnerschaft im Zusammenhang steht, ist mir hierbei völlig egal. Fakt ist - Wir sind nicht akzeptiert, sondern nur geduldet und man sieht in uns leider immer noch das Bild eines kleinen oder alten, schwachen Menschen, was wir doch eigentlich gar nicht sind.

Ja, und genau da möchte ich mit meinem Projekt ansetzen. Die Leute müssen einfach sehen und verstehen, dass keiner etwas für seine Behinderung kann und dass wir mindestens genauso viel Leistung bringen können, wie nicht-behinderte Menschen auch. Wenn nicht sogar mehr.

Ich habe mittlerweile sehr viel Kraft in den Beinen und meine Ausdauer steigert sich von Tag zu Tag immer mehr. Ich weiß nicht, ob Sie das nachvollziehen können. Aber immer wenn ich mit dem Rad unterwegs bin, fühle ich mich richtig frei. Weil mein Fahrrad meine Arme und Beine ersetzt, die nicht richtig funktionieren, und mir gleichzeitig unheimlich viel Kraft gibt. Zu fühlen, wie diese Lebensenergie durch den eigenen Körper fließt, ist schon etwas absolut wunderbares. Und dann ist da noch dieses unbändige Gefühl von großer Freiheit und tiefer Unabhängigkeit, was mir persönlich auch sehr am Herzen liegt, was ich auf diesem Weg unbedingt auch weiter geben möchte.

Nun zu den Trainings- und Equipmentvorbereitungen - ich denke, zu aller erst ist es wichtig für mich jemanden an der Seite zu haben, der sich 100% damit auskennt, der mich professionell begleitet und intensiv auf diesen Spurt vorbereitet. Es ist mir klar, dass ich in Zukunft noch viel härter trainieren und an mir arbeiten muss und mit der fachmännischen Unterstützung bin ich auf jeden Fall bereit dazu. Ein persönlicher Trainer käme mir da bestimmt nicht ungelegen.

Kennt sich da jemand aus und kann mir ebenfalls nützliche Tips in Sachen Ernährung geben?

Wer könnte mich trainieren und auch begleiten, wenn's los geht?

Danke schon mal im Voraus für Ihre Hilfe und Unterstützung!

Antworten

  • Viel Glück, nur frage mich was du verbessern willst bzw. deine
    Ansprüche sind löblich, nur mit einer "Demo-Tour" wird man auch nicht
    mehr Geld zu Verfügung haben.

    Geh doch einfach in eine Partei und versuch dort Politik zu machen, glaub nicht
    das ein Sponsor Geld ausgibt nur damit du Deutschland bereisen kannst.
  • Hallo,
    leider kann ich mit Deinem post nur wenig anfangen.

    Ist alles so allgemein gehalten und geht nicht klar hervor, was Du eigentlich suchst bzw. was der Coach konkret für Dich tun soll.
    Auch verstehe ich nicht ob Du per Rolli, Fahrrad oder Auto/Bus/Zug reisen willst...
    Oder mit'n Wohnmobil/Caravan?😀)

    Soll der Coach Dich fahren?? Für DICH SPRECHEN??
    Das Catering machen und Dich bei Laune halten?
    Mit Masssagen und Wellness? Ernährungsberatung??

    Persönliche Assistenz ist etwas anderes als Coaching.

    Schreibe doch mal mehr und konkreter über Deine Ideen.

    Liebe Grüße
    kathrin49


  • StefanNRW hat geschrieben:
    Viel Glück, nur frage mich was du verbessern willst bzw. deine
    Ansprüche sind löblich, nur mit einer "Demo-Tour" wird man auch nicht
    mehr Geld zu Verfügung haben.

    Geh doch einfach in eine Partei und versuch dort Politik zu machen, glaub nicht
    das ein Sponsor Geld ausgibt nur damit du Deutschland bereisen kannst.


    Es geht mir dabei nicht um Geld oder sonstige finanzielle Interessen. Mit meiner Demo-Tour möchte ich einfach nur zeigen, was ich als Mensch mit einer körperlichen Behinderung im Stande bin zu leisten. Als Beispiel für andere behinderte Menschen, weil es sich in jeden Fall lohnt für seine eigenen Ziele zu kämpfen.

    Nähere Infos dazu findest Du auf meiner Website. Die ist zwar noch nicht ganz fertig, aber man kann schon ganz gut sehen, um was es sich handelt.
  • kathrin49 hat geschrieben:
    Hallo,
    leider kann ich mit Deinem post nur wenig anfangen.

    Ist alles so allgemein gehalten und geht nicht klar hervor, was Du eigentlich suchst bzw. was der Coach konkret für Dich tun soll.
    Auch verstehe ich nicht ob Du per Rolli, Fahrrad oder Auto/Bus/Zug reisen willst...
    Oder mit'n Wohnmobil/Caravan?😀)

    Soll der Coach Dich fahren?? Für DICH SPRECHEN??
    Das Catering machen und Dich bei Laune halten?
    Mit Masssagen und Wellness? Ernährungsberatung??

    Persönliche Assistenz ist etwas anderes als Coaching.

    Schreibe doch mal mehr und konkreter über Deine Ideen.

    Liebe Grüße
    kathrin49




    Hallo,

    tut mir leid, wenn ich mich zu ungenau ausgedrückt habe. Also, ich werde mit meinem Dreirad / Liegerad unterwegs sein und ich suche einen Trainer oder Coach, der mir bei den Trainingsvorbereitungen hilft und mich bei der Tour auch begleitet. Ich sollte auf alles vorbeteitet sein - im schlimmsten Fall auch darauf, dass meine Muskeln schlapp machen oder mich Krämpfe ereilen.

    Ich will von Grund auf richtig vorbereitet und begleitet werden auch was das Equipment angeht und weiß natürlich auch, dass persönliche Assistenz etwas anderes ist als Coaching. Deswegen suche ich ja einen Coach und keinen Assistenten.

    Massagen und Wellness gehören sicherlich auch dazu und eine perfekte bzw. ausgewogene Ernährung wäre sicherlich auch nicht verkehrt.

    Gruß
  • Hallo Alfhari,

    erstmal herzlich Willlkommen hier im Forum.

    Ich find Deine Idee Klasse!!! Was hälst Du davon, wenn Du dich an eine "Behindertenorganisation" wendest, die dich unterstützt finanziell und auch moralisch, vielleicht ja z.B. die Aktion Mensch. Wenn sich jemand mit Behinderungen auskennt, doch diese Leute. Fragen kostet bekanntlich nicht, nur Du mußt auch mit Absagen leben. Google mal Behindertenvereine bzw. Verbände. Und vielleicht ja auch Firmen, die Liegeräder verkaufen bzw. herstellen...Das sind jetzt spontane Ideen von mir, aber vielleicht kannst Du damit ja was anfangen? Vielleicht auch unterwegs Spenden sammeln, für Behinderte Leute, die nicht immer gleich alles bezahlt bekommen, für Sonderfälle...

    LG Sanne
    Bitte sag Bescheid, wenn Du das machst, und vor allem wenn Du in HH bist, wenn ich Zeit habe, komme ich mit meinem Partner vorbei, mit Kamera. Er ist Conterganbehindert, ich habe ne beidseitige Hüftdysplasie.
  • Das mit den Sponsoren Geldern,mach Dir keine grossen Hoffnungen.Es sei denn Du kommst in Talkshows vor und man redet über Dich und Dein Vorhaben.Das könnte dann mit sponsoring was werden.LG Erich
  • Hallo!

    Wie willst du denn an den einzelnen Standorten für die Rechte von uns allen kämpfen? Megaphon? Flyer mit Spendenkonto? Spenden wofür?

    Sowas ist nicht einfach, ich weiß es aus eigener Erfahrung. Meine Tochter hat eine seltene Erkrankung, bisher unheilbar, Forschung ist teuer und für "nur" etwa 6000 Betroffene findet sich kein Pharmaunternehmen zur Medikamentenentwicklung - an einer so kleinen Personengruppe kann man nichts verdienen.

    Wir haben deshalb einen Förderverein gegründet und verteilen Flyer in ganz Deutschland bei Infoveranstaltungen und ähnlichem. Wenn man einfach nur mit der Spendendose irgendwo klappert, passiert wenig. Auf einer Tombola, je Los ein Euro, im März klingelte die Kasse. Für die meisten ist es dann eher Eigeninteresse, einmal in die Gewinnekisten greifen zu können und merken nicht, dass dabei eine Spende zugunsten der Forschung aus ihrem Geldbeutel hüpft. Der Erlös ging vollständig zum Forschungszentrum nach Tübingen.

    Um etwas zu erreichen, braucht man Kraft, Zeit, Geduld und Leute, die einem helfen. Wir waren und sind in ganz Deutschland verteilt, der Aufruf zum Sammeln von Gewinnen / Sachspenden stand im Netz, von überall kamen gut gefüllte Pakete an.
    Sowas allein oder nur mit einer weiteren Person zu schaffen, kann ich mir kaum vorstellen.


    Gruß, Katrin
  • delphisanne63 hat geschrieben:
    Hallo Alfhari,

    erstmal herzlich Willlkommen hier im Forum.

    Ich find Deine Idee Klasse!!! Was hälst Du davon, wenn Du dich an eine "Behindertenorganisation" wendest, die dich unterstützt finanziell und auch moralisch, vielleicht ja z.B. die Aktion Mensch. Wenn sich jemand mit Behinderungen auskennt, doch diese Leute. Fragen kostet bekanntlich nicht, nur Du mußt auch mit Absagen leben. Google mal Behindertenvereine bzw. Verbände. Und vielleicht ja auch Firmen, die Liegeräder verkaufen bzw. herstellen...Das sind jetzt spontane Ideen von mir, aber vielleicht kannst Du damit ja was anfangen? Vielleicht auch unterwegs Spenden sammeln, für Behinderte Leute, die nicht immer gleich alles bezahlt bekommen, für Sonderfälle...

    LG Sanne
    Bitte sag Bescheid, wenn Du das machst, und vor allem wenn Du in HH bist, wenn ich Zeit habe, komme ich mit meinem Partner vorbei, mit Kamera. Er ist Conterganbehindert, ich habe ne beidseitige Hüftdysplasie.


    Hallo Susanne,

    solche Ideen wie du sie hier beschreibst, sind mir auch schon durch den Kopf gegangen und meinen Fahrradhersteller oder meine Krankenkasse evtl. als Sponsoren dafür zu gewinnen, habe ich mir auch schon überlegt. Danke für deinen Zuspruch und deine Hoffnung, die du in mein Projekt steckst. Das motiviert mich natürlich sehr und gibt mir Kraft jeden Tag weiter zu trainieren und an meiner Idee festzuhalten.

    Ich nutze bereits soziale Netzwerke wie facebook, google+, twitter und wkw um die Leute Schritt für Schritt an mein Vorhaben heranzuführen. Außerdem habe ich mir eine eigene Homepage gebastelt, die in Zukunft auch noch ihren Beitrag zu meiner ganzen Aktion leisten soll.

    Dadurch kann ich Euch dann immer auf dem Laufenden halten... 😉

    Liebe Grüße
    Alfhari
  • KatrinHH hat geschrieben:
    Hallo!

    Wie willst du denn an den einzelnen Standorten für die Rechte von uns allen kämpfen? Megaphon? Flyer mit Spendenkonto? Spenden wofür?

    Sowas ist nicht einfach, ich weiß es aus eigener Erfahrung. Meine Tochter hat eine seltene Erkrankung, bisher unheilbar, Forschung ist teuer und für "nur" etwa 6000 Betroffene findet sich kein Pharmaunternehmen zur Medikamentenentwicklung - an einer so kleinen Personengruppe kann man nichts verdienen.

    Wir haben deshalb einen Förderverein gegründet und verteilen Flyer in ganz Deutschland bei Infoveranstaltungen und ähnlichem. Wenn man einfach nur mit der Spendendose irgendwo klappert, passiert wenig. Auf einer Tombola, je Los ein Euro, im März klingelte die Kasse. Für die meisten ist es dann eher Eigeninteresse, einmal in die Gewinnekisten greifen zu können und merken nicht, dass dabei eine Spende zugunsten der Forschung aus ihrem Geldbeutel hüpft. Der Erlös ging vollständig zum Forschungszentrum nach Tübingen.

    Um etwas zu erreichen, braucht man Kraft, Zeit, Geduld und Leute, die einem helfen. Wir waren und sind in ganz Deutschland verteilt, der Aufruf zum Sammeln von Gewinnen / Sachspenden stand im Netz, von überall kamen gut gefüllte Pakete an.
    Sowas allein oder nur mit einer weiteren Person zu schaffen, kann ich mir kaum vorstellen.


    Gruß, Katrin


    Hallo Katrin,

    danke erst einmal für deine Rückmeldung. Mir geht es bei meiner Demo-Tour natürlich nicht um Spendengelder oder so was ähnliches. Viel mehr möchte ich durch meine Aktion erreichen, dass gerade Nicht-Behinderte Menschen sehen und begreifen, was behinderte Menschen aus unserem Land im Stande sind zu leisten. Aus eigener Erfahrung weiß ich wie oft mir in der Vergangenheit immer wieder Steine in den Weg gelegt wurden, um meine persönlichen Ziele wirklich zu erreichen. Sei es im Job oder in der Liebe. Ich habe in den vergangenen 15 Jahren sehr viel Zeit und Geld dafür investiert, mich dieser Gesellschaft anzupassen. Habe studiert und viel gearbeitet, nur um es allem und jedem um mich herum recht zu machen, nur um ein vollwertiger Teil dieser Gesellschaft zu werden.

    Aber wenn du dann merkst, dass sich deine Mühe nicht lohnt und es keinen Interessiert was du tust und was du so machst, weil dir ohnehin keiner eine Chance geben möchte, fragst du dich mit der Zeit schon, woran das liegen könnte.

    Jeder behinderte Mensch auf dieser Welt hat mindestens genauso gute Fähigkeiten oder Kompetenzen wie nicht-behinderte. Ich kämpfe deshalb für mehr Chancengleichheit und das Recht nicht nur akzeptiert oder geduldet zu werden, sondern dass jeder einzelne von uns endlich mit Respekt und Ehre behandelt wird.

    Es gibt so viele, talentierte Leute unter uns, die vor sich hin vegitieren und deren Können mit der Zeit immer mehr verkümmert, weil sie so wie ich nicht ernst oder für voll genommen werden. Selbst in Werkstätten für Behinderte werden die Leute absichtichtlich unter ihrem Niveau behandelt. Ich habe es selbst miterlebt und bekomme oft Nachrichten von Menschen, die mir ihr Leid über ihre gegenwärtige Lebenssituation klagen und Hilfe suchen.

    Dies als kleiner Denkanstoss...

    Liebe Grüße
  • Magic hat geschrieben:
    Das mit den Sponsoren Geldern,mach Dir keine grossen Hoffnungen.Es sei denn Du kommst in Talkshows vor und man redet über Dich und Dein Vorhaben.Das könnte dann mit sponsoring was werden.LG Erich


    Danke Erich,

    so weit bin ich noch nicht... 😉 Ich muss erst mal sehen wie sich das alles entwickelt und mit wem oder was ich in Zukunft noch so zu kämpfen habe. Ich bin fest entschlossen, diese Tour zu machen und ganz egal wie viel Vorbereitungszeit ich auch dafür brauchen werde - die Sache ist es mir auf jeden Fall wert!
  • Hallo Alfhari!

    Deine Denkanstösse sind gut und richtig. Wir alle wissen, dass es noch viel Handlungsbedarf gibt. Aber wie willst du auf einer Radtour irgendwo zwischen München und Flensburg Leute mit Entscheidungsgewalt davon überzeugen, dass wir normale Menschen sind, wie jeder andere auch, wenn erstmal jeder Antrag, egal wo, abgelehnt wird, um zu schauen, ob der Antrag ernst gemeint ist oder ob man nicht doch Geld sparen kann als KK o.ä. Ich denke, da muss man auf Gesetzesebene anfangen.

    Es wird Menschen geben, die deine Aktion zu schätzen und zu würdigen wissen und wissen oder ahnen, was für Anstrengungen damit verbunden sind. Es wird aber überall welche geben, denen es gar nicht auffällt, dass du als (Rollifahrer?) eine Deutschlandradtour machst und dass es für dich anstrengender ist, als wenn eine Person ohne Handicap das macht, weil sie gar nicht dieses "andere Denken" haben, mit dem wir täglich konfrontiert sind.

    Beispiel:
    Ich rege mich täglich innerlich über unebene Fußwegplatten auf, bin auch schon öfter gefallen. Vor Jahren schrieb ich mal einen Brief an eine zuständige Hamburger Behörde, erwähnte meine Gehbehinderung und den SBA. Auf eine Antwort warte ich bis heute, der Weg ist genauso uneben wie immer, ich brauche ihn täglich als Arbeitsweg.
    Ich denke, dieses Nicht-Reagieren hat einerseits was mit Geldsparen zu tun, andererseits ist EIN Brief einer einzelnen Person wohl nicht genug. Wenn in der Behörde evtl. jemand mit Gehbehinderung sitzen würde, wäre die "Denke" wohl hoffentlich anders. Und solange ich mir nicht irgendwelche Knochen breche, sondern nur abgeschabte Knie habe, besteht wohl leider auch kein Handlungsbedarf....

    Anderes Beispiel:
    Stark befahrene Strassen in Wohngebieten oder vor Schulen bekommen erst eine Verengung oder andere Beruhigung, wenn ein Kind zu Schaden gekommen ist. Vorher muss ja nicht gehandelt werden, weil nichts passiert ist...

    Ich hoffe, du verstehst, was ich meine. So ähnlich wird es uns immer und überall gehen.

    Gruß, Katrin
  • KatrinHH hat geschrieben:
    Hallo Alfhari!

    Deine Denkanstösse sind gut und richtig. Wir alle wissen, dass es noch viel Handlungsbedarf gibt. Aber wie willst du auf einer Radtour irgendwo zwischen München und Flensburg Leute mit Entscheidungsgewalt davon überzeugen, dass wir normale Menschen sind, wie jeder andere auch, wenn erstmal jeder Antrag, egal wo, abgelehnt wird, um zu schauen, ob der Antrag ernst gemeint ist oder ob man nicht doch Geld sparen kann als KK o.ä. Ich denke, da muss man auf Gesetzesebene anfangen.

    Es wird Menschen geben, die deine Aktion zu schätzen und zu würdigen wissen und wissen oder ahnen, was für Anstrengungen damit verbunden sind. Es wird aber überall welche geben, denen es gar nicht auffällt, dass du als (Rollifahrer?) eine Deutschlandradtour machst und dass es für dich anstrengender ist, als wenn eine Person ohne Handicap das macht, weil sie gar nicht dieses "andere Denken" haben, mit dem wir täglich konfrontiert sind.

    Beispiel:
    Ich rege mich täglich innerlich über unebene Fußwegplatten auf, bin auch schon öfter gefallen. Vor Jahren schrieb ich mal einen Brief an eine zuständige Hamburger Behörde, erwähnte meine Gehbehinderung und den SBA. Auf eine Antwort warte ich bis heute, der Weg ist genauso uneben wie immer, ich brauche ihn täglich als Arbeitsweg.
    Ich denke, dieses Nicht-Reagieren hat einerseits was mit Geldsparen zu tun, andererseits ist EIN Brief einer einzelnen Person wohl nicht genug. Wenn in der Behörde evtl. jemand mit Gehbehinderung sitzen würde, wäre die "Denke" wohl hoffentlich anders. Und solange ich mir nicht irgendwelche Knochen breche, sondern nur abgeschabte Knie habe, besteht wohl leider auch kein Handlungsbedarf....

    Anderes Beispiel:
    Stark befahrene Strassen in Wohngebieten oder vor Schulen bekommen erst eine Verengung oder andere Beruhigung, wenn ein Kind zu Schaden gekommen ist. Vorher muss ja nicht gehandelt werden, weil nichts passiert ist...

    Ich hoffe, du verstehst, was ich meine. So ähnlich wird es uns immer und überall gehen.

    Gruß, Katrin


    Hi Katrin,

    ich verstehe deine Gedanken sehr gut, weil ich es selbst schon zu oft erlebt habe und genau das ist auch der Grund für mich auf die Barrikaden zu gehen. Es ist höchste Zeit aufzustehen und etwas gegen die Intolleranz und Gleichgültigkeit zu unternehmen. Dazu möchte ich viele behinderte Menschen motivieren - aus sich heraus und auf die Straßen zu gehen. Sich stark zu machen für die eigenen Ziele und diese auch zu formulieren. Sich nicht immer wieder abfertigen zu lassen, sondern zu kämpfen. Mein Motto lautet: Wenn Du nicht lebst was Du fühlst wird Dein Leben sinnlos. Für mich beinhalten diese Worte so viel Anreiz und den Mut im Leben weiter zu machen und sich nicht der Willkür anderer einfach nur zu unterwerfen.

    Ich sehe immer wieder Menschen um mich herum, die total verzweifelt sind weil sie nur noch funktionieren und nicht mehr an ihre eigenen Fähigkeiten glauben. Das Resultat einer kapitalistischen Gesellschaft, wo leider nur noch das Geld im Mittelpunkt steht und nicht mehr der Mensch oder das was jeder einzelne von uns eigentlich wert ist.

    Mir ist egal wie viele Menschen ich damit erreiche, denn wenn schon ein einziger begriffen hat, dass es um die eigene Lebensfreiheit geht und darum ein lebenswertes Leben zu führen, weil ich einfach das Recht dazu habe am Leben zu sein um es auch zu genießen, bin ich schon ein großes Stück weiter gekommen.

    Liebe Grüße
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