in wie weit ist die epilepsie von tante auf neffen erbbar

Hallo,

mein Sohn hatte mit 9. Monaten einen Krampfanfall. Die Ärzt können diesen nicht genau zuordnen. Er ist jetzt 11. Monate alt und hatte, Gott sei Dank, keinen weiteren Anfall mehr.
Seine Tante, die Schwester meines Manner allerdings hat Epilepsie. Daher bleibt die Sorge, er könnte diese geerbt haben. In wie weit oder Warscheinlichkeit ist dies von der Tante auf den Neffen möglich?
Vielen Dank für ihre Antworten

Antworten

  • Liebe TanjaRichter,

    erstmal herzlich willkommen bei MyHandicap!

    Zur Beantwortung Deiner Frage habe ich unseren Fachexperten gebeten, hier reinzuschauen. Bitte habe noch ein wenig Geduld - in der Zwischenzeit können aber noch Antworten aus der Community kommen.

    Lieben Gruß,

    Tom
    MyHandicap
  • Hallo TanjaRichter,

    herzlich willkommen bei uns im Forum!

    Epilepsie ist eine Krankheit, die in der heutigen Zeit bedeutend besser zu therapieren ist. Früher, vor 20 Jahren war es schlimm. Mittlerweile gibt es viele neue Medikamente dafür. Oftmals ist Epilepsie so gut therapierbar, dass ein Studium etc. keine Hürde deswegen mehr ist.

    Zu deiner Frage. Epilepsie ist verehrbar und das auch über die verschiedensten Wegen in der Familie. Die Krankheit ist sehr breit gefächert. Der Experte von MyHandicap wird dir dazu mehr erzählen können.

    Ich finde es gut, dass du dein Kind schon jetzt beobachtest, vor allem weil er ja (evtl.) schon einen Anfall hatte.

    Ich wünsche dir eine gute Zeit, dass auch deinen Sohn! Wenn du uns weiter über deinen Sohn informierst, freuen wir uns. Wir helfen uns gegenseitig, und das auch dir!

    Schau nach vorn, da ist das Ziel.

    Bis demnächst - LG, Emmerisch


  • Hallo!

    Kann man, wenn man weiß dass das "Erbe" in der Familie ist eigentlich schon vor einem etwaigen Anfall irgendwie medizinisch vorbeugend agieren oder ist man darauf angewiesen einfach abzuwarten?

    LG
  • man kann nur abwarten. Es ist auch nicht gesagt, das es noch einen weiteren Anfall gibt, von daher erst mal ruhig Blut. Ich habe genau den gleichen Fall in der Verwandschaft, allerdings mit fortgesetzten Anfällen, und die Aussage der Ärzte war das die erbliche Disposition von Seiten der Tante eine Rolle spielen kann, aber nicht muss.
  • Hallo User,

    deine Frage Sumsum zum "Erbe". Nicht jeder der das "Erbe" in sich trägt, leitet auch an epileptische Anfälle.
    Da kann ich dir nur zustimmen, Werni74. Jeder Mensch kann einen epileptischen Anfall in seinem Leben bekommen. Ob jedoch ein 2. oder 3. und folgende auftreten, kann man nur abwarten. Sollte dies eintreten, sollte man schnellstens einen Facharzt aufsuchen.
    Wie du schreibst Werni74, es kann und kann aber nicht von der Tante das Erbgut weiter geleitet worden sein. Auch ich habe in der Verwandtschaft so einen Fall. Da heißt es, "es kann von der Tante oder vom Opa sein."

    Man kann Epilepsie medikamentös behandeln, dass besser wie früher. Da es heute bedeutend mehr Präparate gibt. Jedoch erst nach Absprache von einem Facharzt (zum Beispiel Psychiater) und dessen verschriebene Präparate. Es gibt auch verschiedene Formen der Epilepsie, die nur der Facharzt, in Verbindung mit dem Patienten, diagnostiziert.

    LG, Emmerisch

    Schau nach vorn, da ist das Ziel.
  • Sehr geehrte Frau Richter,

    Säuglinge und Kleinkinder neigen bei hohem Fieber zu sog. Fieberkrämpfen also einfachen epileptischen Anfällen, die mit zunehmendem Alter wieder verschwinden. Die Neigung zu diesen eher gutartigen Anfälle werden durchaus von den Eltern auf die Kinder vererbt. Wenn aber nur die Tante und nicht die gemeinsamen Großeltern an einer Epilepsie leiden, ist die Vererbung eher unwahrscheinlich.

    Bei wiederholten Krampfanfällen sollte unbedingt ein Neuropädiater zu Rate gezogen werden.

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. Sebastian Senst
  • Hallo Tanja!

    Epilepsie ist ein großes Feld, schau mal bei Wikipedia rein, da steht viel dazu.
    Ich habe selber Epilepsie durch Sauerstoffmangel bei Geburt. Meine Tochter ist heute 10, ich hatte in der Schwangerschaft 4 Wochen vor Entbindungstermin einen Anfall. Bei mir hat sich das Erscheinungsbild über die Jahre gewandelt, inzwischen sind sie stressbedingt, treten meistens bei Lebensveränderungen auf wie damals die bevorstehende Geburt oder noch eher der Einzug in die erste eigene Wohnung und die Abschlussprüfung der Ausbildung.
    Meine Tochter hat keine Epilepsie, hat noch nie dazu geneigt. Es wurde aber aufgrund des Anfalls in der Schwangerschaft im Alter von 1 bis 2 Jahren ein bisher einmaliges EEG durchgeführt. Ein EEG ist auch nur eine Momentaufnahme, man kann also nicht sehen, was kurz davor oder danach im Kopf passiert.
    Ich nehme täglich gering dosierte Medis, mit denen ich gut zurechtkomme. In einer Kombination von Stress und Vergessen der Medis im letzten September bekam ich einen Warnschuss in Form einer Absience, was mir deutlich zeigt, dass es ohne Medis nicht geht.

    Gruß, Katrin
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